Laos: Staudamm-Projekt könnte zu Umweltproblemen für Thailand, Kambodscha und Vietnam führen

Das jüngste Staudammprojekt für den Mekong in diesem Jahr, das von der laotischen Regierung in der Provinz Luang Prabang angeführt wird, hat unter den anderen Ländern, durch die der Fluss fließt, erneut Befürchtungen hinsichtlich der Auswirkungen solcher Strukturen auf die Umwelt aufkommen lassen.

Die Nachbarländer Thailand, Kambodscha und Vietnam haben laut dem Gemischten Ausschuss der Mekong River Commission (MRC) ihre Bedenken hinsichtlich der möglichen Auswirkungen des Staudamms geäußert.

Kambodscha, Thailand und Vietnam haben Laos gebeten, eine „strenge“ grenzüberschreitende Folgenabschätzung durchzuführen und die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Minderung potenzieller nachteiliger Auswirkungen auf die Nachbarländer zu verbessern.

„Die während der Konsultationen vorgebrachten Bedenken ähneln denen der Nachbarländer in Bezug auf den Xayaburi Damm“, sagte Somkiat Prajamwong, der Vorsitzender des Joint Committee des MRC, gegenüber der Bangkok Post.

„Diese Bedenken passen perfekt zu den Fragen der Wasserfluktuation und den viel diskutierten Auswirkungen von Sedimenten“, sagte Herr Somkiat gegenüber der Presse. Herr Somkiat ist gleichzeitig auch der Generalsekretär des thailändischen Amtes für nationale Wasserressourcen.

Laut MRC haben die thailändischen Behörden den Entwickler gebeten, die grenzüberschreitenden Auswirkungen zu ermitteln und einen Stiftungsfonds aufzulegen. Unterdessen äußerten auch kambodschanische Beamte ihre Besorgnis darüber, dass bodenanreichernde Sedimente innerhalb ihrer Grenzen kein Ackerland mehr erreichen könnten.

Vietnamesische Experten beschwerten sich ebenfalls dagegen, dass die Auswirkungen des jüngsten Staudamms auf den Fluss kumulativ analysiert werden sollten, da es im unteren Teil des Mekong bereits zwei weitere Staudämme gibt – den Xayaburi Staudamm und den Don Sahong Staudamm.

Ein weiteres Problem ist die Nähe des Baus zu einer aktiven Verwerfungslinie in 8 km Entfernung und zur historischen, von der UNESCO gelisteten Stadt Luang Prabang, die rund 25 km südlich liegt.

Der Konsultationsprozess des MRC hat jedoch kein rechtliches Gewicht und die laotische Regierung ist fest davon überzeugt, dass sie in diesem Jahr mit den Arbeiten am 1.460 Megawatt Staudamm beginnen möchte. Sie hofft, ab 2027 Strom vom Damm nach Thailand und Vietnam verkaufen zu können. Das MRC verlangt dagegen zunächst nur, dass die Mitgliedsländer an einem Konsultationsprozess teilnehmen.

Der Damm, der 4 Milliarden US-Dollar (124 Milliarden Baht) kosten soll, ist eine gemeinsame Entwicklung zwischen der laotischen Regierung und dem staatlichen vietnamesischen Elektrizitätsunternehmen PetroVietnam. / TP-BP

 

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Wolf5
Gast
Wolf5
6. Juli 2020 11:01 am

ich muß meinen letzten Beitrag dahingehend korrigieren, dass meine Beiträge, welche ich über Firefox eingebe, seit heute (nach mehreren Jahren in diesem Forum) kurz angezeigt werden und anschließend sofort verschwinden.

Sie werden auch unter „neue Kommentare“ nicht angezeigt.

Deshalb überprüfte ich mittels des Edge Browser diese Seite und welch Wunder – hier tauchen alle wieder auf.

Vielleicht kennen die Moderatoren die Ursache?

Wolf5
Gast
Wolf5
6. Juli 2020 10:43 am

Siehe da, nun wird nicht einmal mehr angezeigt, wenn in diesem Forum meine Beiträge blockiert werden, sondern es wird sofort gelöscht.
Kann ich nur sagen: willkommen in TH – Land der Zensur, welche sich die Moderatoren für dieses Forums nun ebenfalls verstärkt zu eigen machen.
Künftig werde ich meine Beiträge für eine gewisse Zeit sichern und warte auf die Reaktion der Moderatoren, welche ja diese Beiträge bereits bis zu 5 mal löschten!
Nun zu meinem Beitrag, welcher nur darauf hinwies, wie gut ASEAN funktioniert, dass es diesen Ländern noch nicht einmal möglich ist, eine einvernehmliche Lösung zu finden und jeder sein eigenes Süppchen kocht.
Alle unter dem Motto: erst kommt der Gewinn, dann kommt die Moral oder man könnte auch sagen, was stört mich die Not der anderen.
Auch das von einigen so sehr verehrte TH bildet da keine Ausnahme und finanziert einen Staudamm in Laos kräftig mit!

"Forentroll"
Gast
"Forentroll"
6. Juli 2020 10:22 am

Thailand haengt da doch auch teilweise mit drin oder kauft zumindesten Strom.

Solche Abhaengigkeiten werde ich nie verstehen!!

Warum baut TH nicht selbst Daemme, die sogar wirtschaftlich mit PV kombiniert werden koennen.

Sicher weil PV zu schnell Sondermuell wird und es dafuer keine Bankbuergschaften gibt!

Wolf5
Gast
Wolf5
6. Juli 2020 10:19 am

An diesem Vorhaben kann jeder sehr deutlich erkennen, wie “gut” ASEAN funktioniert.

Anstatt gemeinsam nach Lösungen zu suchen, denken alle nur an sich und auch TH bildet keine Ausnahme, da sie einen Staudamm in Laos kräftig mitfinanzieren.

Wenn es ums Geld geht, gibt es keine Moral mehr!