Malaysia: Air Asia taumelt einer Insolvenz entgegen – man prüft Beteiligungen und Kreditaufnahme

Malaysias Billigfluggesellschaft AirAsia könnte das nächste Opfer der Covid19 Pandemie werden, die bereits schon viele Flotten auf der ganzen Welt geerdet hat und bereits den Niedergang von NokScoot, einer anderen regionalen Billigfluggesellschaft, erzwungen hat.

Der Wirtschaftsprüfer von AirAsia warnt davor, dass die Zukunft der Fluggesellschaft aufgrund des Einbruchs der Nachfrage nach Flugreisen, der durch das Coronavirus und die Schließung der Grenzen durch die Regionalregierungen verursacht wird, in „erheblichen Zweifeln“ steht.

Die Luftfahrtindustrie ist aufgrund des Ausbruchs mit der weltweit größten Krise konfrontiert, da viele Fluggesellschaften große Mengen an Mitarbeitern entlassen haben und einige bereits aus dem Geschäft sind.

Vor nicht allzu langer Zeit hat AirAsia den südostasiatischen Billigflugverkehr mit dem Slogan „Jetzt kann jeder fliegen“ erschüttert. Am Montag (6. Juli) meldete das Unternehmen einen Rekordverlust von 803 Millionen Ringgit (5,9 Milliarden Baht).

Wirtschaftsprüfer Ernst & Young sagte am Dienstag, dass „Reise- und Grenzbeschränkungen, die von Ländern auf der ganzen Welt eingeführt wurden, zu einem erheblichen Rückgang der Nachfrage nach Flugreisen geführt haben, was sich natürlich auch auf die finanzielle Leistung und den Cashflow der Gruppe auswirkte.“

In einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk an die Börse von Kuala Lumpur stellte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft fest, dass „wesentliche Unsicherheiten bestehen, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns und des Unternehmens zur Fortführung des Unternehmens aufkommen lassen können“.

Der Handel mit AirAsia-Aktien wurde heute Morgen eingestellt, aber am Nachmittag wieder aufgenommen. Die Aktien der AirAsia Group brachen um fast 18 % ein, als der Handel nach der Aussetzung wieder aufgenommen wurde. Die Billigfluggesellschaft reduzierte ihren Verlust ab 15.40 Uhr Ortszeit auf 12 %. Der Handel wurde am Mittwoch bis 14:30 Uhr Ortszeit eingestellt.

Tony Fernandes, der CEO von AirAsia sagte am Montag: „Dies ist mit Abstand die größte Herausforderung, der wir uns seit Beginn des Jahres 2001 gestellt haben.“ Er sagt, die Fluggesellschaft sei in Gesprächen über Joint Ventures und Kooperationen, die zu zusätzlichen Investitionen führen könnten, und sie habe bereits Bankdarlehen beantragt und wäge andere Vorschläge zur Kapitalbeschaffung ab.

Im vergangenen Monat gab das südkoreanische Konglomerat SK Group bekannt, dass es einen Vorschlag zum Kauf einer kleinen Beteiligung an der Fluggesellschaft prüfe. Im Mai sandte AirAsia ein Memo an malaysische Banken, um 1 Milliarde Ringgit (7,3 Milliarden Baht) auszuleihen, so die mit der Angelegenheit vertrauten Personen.

AirAsia teilte in einer am Mittwoch eingereichten Börse mit, dass die Erklärung von Ernst & Young und ein Rückgang des Eigenkapitals die Kriterien für einen sogenannten Practice Note 17 (PN 17) ausgelöst haben, der für finanziell benachteiligte Unternehmen gilt.

Die Fluggesellschaft wird jedoch nicht als PN 17 eingestuft, da die malaysische Börse die Anwendung des Status von April bis Juni nächsten Jahres im Rahmen von Hilfsmaßnahmen angesichts der Coronavirus Pandemie ausgesetzt hat.

Laut einem Luftfahrtanalysten von UOB Kay Hianin Singapore benötigt AirAsia in diesem Jahr mindestens 2 Milliarden Ringgit, um sich noch weiter über Wasser zu halten.

„Es gibt nicht viele Optionen, und die beste könnte sein, dass die Regierung einspringt, aber im Gegenzug ein Bezugsrechtsangebot des Unternehmens sucht.“

Trotz der Warnungen gibt es Anzeichen für eine Verbesserung, da die Beschränkungen für zwischenstaatliche Reisen und inländische Tourismusaktivitäten in den Ländern, in denen AirAsia und seine Einheiten tätig sind, schrittweise aufgehoben werden. / TP-BP

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berndgrimm
Gast
berndgrimm
9. Juli 2020 8:39 am

Air Asia bettelt nur auf hohem Niveau nach Staatsknete!

Die kriegen naemlich keine.

Nein, Pleite geht Air Asia sicher nicht.Aber das Wachstum ist erstmal vorbei.

Air Asia hat sich richtigerweise aus Indien und den Philippinen zurueckgezogen

und will jetzt wenigstens eine kleinen Teil des Geldes welches an die

Dauerpleite Malaysian Airlines verpulvert wurde.

Nokair in TH z. B. lebt nur noch wegen der Staatsaknete an THAI.

Die derzeitige Situation ist fuer alle Airlines und deren Lieferanten

eine Katastrophre.

Aber die Fliegerei in Asien wird sich viel schneller erholen

als die in Europa z.B.

Und die Billigfluglinien vorneweg Air Asia

werden sich hoehere Marktanteile verschaffen.

Die Flugpreise werden ueberall steigen.