Chonburi: Immigration sucht Ausweg aus der Visa-Amnestie bis zum 31. Juli 2020

Die thailändischen Einwanderungsbehörden streiten sich immer noch mit anderen Regierungsbehörden über den besten Weg, um mit den Zehntausenden von Ausländern fertig zu werden, die die Entscheidung vom vergangenen April ausgenutzt haben, allen kurzfristigen Visa- Inhabern den Verbleib zu ermöglichen. Sie mussten keine Gebühren zahlen, keine Formulare ausfüllen oder ein Einwanderungsbüro besuchen.

Im vergangenen Frühjahr hoffte man, dass sich die internationale Reisesituation inzwischen entspannt hätte, aber das trifft nur unwesentlich zu.

Viele Länder verbieten immer noch allen oder den meisten Ausländern die Einreise auf dem Luft-, Land- oder Seeweg. Die Flüge starten täglich von den Flughäfen in Bangkok zu ausländischen Zielen, aber es ist alles andere als normal. Währenddessen bleiben die thailändischen Grenzen zu Myanmar, Kambodscha, Laos und Malaysia für alle Ausländer geschlossen, es sei denn, sie sind ständige Einwohner oder erhalten eine Sondergenehmigung der jeweiligen Regierung.

Es ist unwahrscheinlich, dass sich diese Situation vor dem 31. Juli dramatisch ändert. Es wurde über Reiseblasen gesprochen, eine vage Formulierung, die eine besondere Ausnahme für bestimmte Personengruppen nahelegt. Doch erst am 8. Juli verneinte der Generaldirektor der thailändischen Zivilluftfahrtbehörde, Chula Sukmanop, vorerst die Idee, da in einigen asiatischen Ländern ein Anstieg der Coronavirus-Infektionen zu verzeichnen war. Ausländer, die in Thailand gestrandet sind, dürfen wahrscheinlich nicht im Rahmen eines Visa-Runs (über die Grenze und zurück am selben Tag) in die Nachbarländer einreisen.

Die Probleme für die thailändischen Behörden bei der Entscheidung, was nach dem 31. Juli zu beauftragen ist, sind so komplex wie die vielköpfige Hydra der griechischen Mythologie. Sie befassen sich jedoch im Wesentlichen mit der Frage, wie das Chaos in den thailändischen Einwanderungsbehörden am Montag, dem 2. August und danach vermieden werden kann und was Sicherheitsbedenken einer formellen Überwachung bedürfen. Seit vielen Jahren beschäftigen sich thailändische Einwanderungsverfahren mit der Notwendigkeit, dass Besucher und Expats alle 90 Tage etwas „tun“ müssen, z. B. Adresse melden, Verlängerung beantragen, Land verlassen.

Aus diesen Gründen ist es unwahrscheinlich, dass die Amnestie am 31. Juli automatisch beendet wird. Chaos ist garantiert. Eine weitere unwahrscheinliche Möglichkeit ist, dass die gesamte Amnestie um weitere drei Monate verlängert wird. Aber die thailändischen Sicherheitsbehörden würden sicherlich niemals mehr als sechs Monaten zustimmen.

Ein Kompromiss könnte eine weitere Verlängerung der pauschalen Amnestie für alle bis zum 31. August sein, unter der Voraussetzung, dass die internationale Reisesituation bis dahin klarer sein könnte. Die Amnestie im August könnte theoretisch mit einer Forderung nach Online-Zahlung von 1.900 Baht einhergehen, obwohl die jüngste Geschichte der computergestützten Bürokratie in Einwanderungsfragen nicht ermutigend ist und sie durchaus ein großes Problem darstellen könnte.

Ein weiterer Kandidat für die Adoption könnte eine kostenlose 30-tägige Amnestieverlängerung bis zum 31. August mit einer verbindlichen, düsteren Erklärung sein, dass es keine weitere geben wird. Mit anderen Worten, Besucher müssen vor dieser endgültigen Grenze in ihr Heimatland oder an einen anderen Ort abreisen, an dem sie akzeptiert werden. Möglicherweise gibt es weniger dieser Gestrandeten als allgemein angenommen, da viele Thailand bereits auf verfügbaren Flügen verlassen haben. Weitere würden dies schnell tun, wenn sie wüssten, dass die Amnestie tatsächlich zeitlich begrenzt wird.

In Bezug auf Landübergänge würden die thailändischen Behörden vor Ende August Zeit haben, vorübergehende konsularische Büros für die Ausstellung von Visa am Grenzposten neben einem Nachbarland einzurichten, jedoch immer noch auf thailändischem Gebiet. Dies würde es vermeiden, die Erlaubnis dieser Länder einzuholen, Ausländer aufzunehmen.

Unabhängig davon, welche Lösung letztendlich eingeführt wird, wird immer deutlicher, dass die thailändische Einwanderungspolitik in Zukunft auf eine High-Tech-Ausrichtung umgestellt werden muss, bei der es weniger darauf ankommt, persönlich aufzutauchen, insbesondere in alltäglichen Angelegenheiten, und die neuesten Entwicklungen stärker genutzt werden. Covid-19 ist die erste Pandemie, die in der Reisebranche der Welt für Chaos sorgt. Sie könnte nicht die letzte sein. / WB-PM

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Bernd Kowalski
Gast
Bernd Kowalski
9. Juli 2020 6:56 pm

Die thailändische Administration hat sich meines Erachtens bei der Corona-Epidemie weitgehend gut verhalten wenn man das an der Zahl der Covid-19 Fälle festmacht. Nur sollte langsam auch wieder einiges geöffnet werden und insbesondere ausländischen Besuchern wieder die Einreise erlaubt werden. Allerdings wird es in Thailand lebenden Ausländern, so wie mir, schwer gemacht durch völlig unsinnige neue Bestimmungen, hier im Lande zu bleiben. Ich lebe hier und wollte mein Jahresvisa verlängern lassen, was bisher reine Formsache war. Die Immigration hat sich aber was neues ausgedacht, meine Rente soll direkt auf ein Konto in Thailand überwiesen werden und es soll eine Krankenversicherung bei einer von der Immigration zugelassenen Versicherung abgeschlossen werden. Blöd nur dass ich bereits eine Krankenversicherung habe, bei der es keine Deckelung der Krankheitskosten gibt, aber die zählt leider nicht. Die zusätzliche und völlig überflüssige Krankenversicherung in Thailand soll für mich um die € 1.000,00 pro Jahr kosten, und das, obwohl die Deckungssumme gedeckelt und lächerlich niedrig ist und keinerlei Leistungen zu erwarten sind, da ja meine vorhandene Auslandskrankenversicherung – die weniger kostet als die thailändische Versicherung – alle Kosten unbegrenzt übernimmt. Das ist pure Abzocke, die ich auf keinen Fall mitmachen werde. Bin aber ziemlich sicher dass einige Leute bei der Immigration ganz gut verdienen mit der Zulassung von nur einigen Versicherungen. Die denken wohl dass Ausländer sich alles gefallen lassen und schon bezahlen werden.

Natürlich ist es völlig richtig dass jeder der hier Urlaub macht oder auf Dauer bleiben will, eine Krankenversicherung hat und nicht dem thailändischen Staat auf der Tasche liegt. Wäre eigentlich ganz einfach – keine Krankenversicherung, keine Einreise, gültig für alle Ausländer, unabhängig davon wo sie her kommen oder wie lange sie in Thailand bleiben. Warum werden Leute, die hier leben und bereits eine Versicherung haben, bestraft, und sollen eine zusätzliche thailändische Krankenversicherung für viel Geld abschließen, das ist absolut schwachsinnig. Der thailändische Staat erreicht damit, Ausländer zu vergraulen die sich selbst versichert haben, und das wesentlich besser als es bei einer Versicherung in Thailand möglich wäre. Das hat bei mir ja prima geklappt, Glückwunsch!

Interessanter Weise braucht man ausschließlich bei einem neu beantragten oder bei einer Verlängerung eines non-Immigrant O/A Visum eine Krankenversicherung. Man könnte fast glauben es sei noch nie jemand krank geworden der als Tourist ohne Visum für bis zu 30 Tage oder mit einem 60-Tage oder 90-Tage Visum nach Thailand gekommen ist, denn für diese Einreisearten wird auch aktuell keine Krankenversicherung gefordert. (kleiner Tipp an die Immigration – macht doch für alle Einreisen eine thailändische Krankenversicherung verpflichtend, dann könnt ihr euch noch mehr die Taschen voll stopfen). Und auch lediglich wenn ein non-immigrant O/A Visum in Thailand verlängert werden soll wird eine thailändische Krankenversicherung gefordert, bei Erstausstellung durch eine thailändische Botschaft reicht auch eine Versicherung aus z.B. Österreich. Und bei der Verlängerung nach einem Jahr kommt dann das böse Erwachen. All das ist willkürlich, nicht durchdacht, inkonsequent und diskriminierend. Mein Jahresvisum will ich aufgrund dieser überzogenen Forderungen nicht verlängern, ich misstraue den Behörden hier zutiefst. Bisher war mein Lebensmittelpunkt und Familie hier in Thailand, aber wenn man hier so abgezockt werden soll, dann gehe ich schweren Herzens wieder zurück nach Europa und werde nur noch sporadisch hier sein. Was auch bedeutet dass ich mein Geld nicht mehr in Thailand ausgebe, sondern überwiegend in Österreich. Wegen meiner Beziehung wäre ich gerne auf Dauer hier geblieben, schade dass die thailändischen Behörden das verhindern.

Im Gegensatz zu den sehr netten und hilfsbereiten Menschen hier, kann man sich bei den thailändischen Behörden leider nur darauf verlassen, dass sie sich immer wieder neue Kniffe ausdenken die uns Ausländern das Leben schwerer und den Geldbeutel leichter machen sollen.

Schade eigentlich…

berndgrimm
Gast
berndgrimm
10. Juli 2020 9:14 am
Reply to  Bernd Kowalski

Im Gegensatz zu den sehr netten und hilfsbereiten Menschen hier, kann man sich bei den thailändischen Behörden leider nur darauf verlassen, dass sie sich immer wieder neue Kniffe ausdenken die uns Ausländern das Leben schwerer und den Geldbeutel leichter machen sollen.

 

Sehr richtig!

Allerdings haben sich viele der "sehr netten Menschen" den Behoerden

und Grossunternehmen angepasst, bzw haben sich von dieser

Militaerdiktatur aufhetzen lassen und versuchen uns auch abzuzocken

bzw wenigsten wie Sch….. zu behandeln.

Und was die "Zwangsversicherung ohne Leistung" angeht:

Die einzige Geschaeftsidee dabei ist der Beschiss!

Allerdings nicht nur an uns Aliens.

Meine Frau hatte viele Jahre lang eine private KV bei einer

Thai Versicherung, inzwischen ist sie bei der gleichen internationalen

Versicherung wie ich.

Bei gleichen Kosten wesentlich bessere Leistungen und keine Zuzahlungen

ausser Dental.

 

HDS
Gast
HDS
9. Juli 2020 11:26 am

Man könnte das Problem ganz einfach lösen. Sobald deren “Reiseblasen” zwischen div. Ländern vereinbart wurden (was momentan immer noch nicht klappt), sollen/müssen die aus diesen Ländern ausreisen und können dann danach wieder neu kommen unter Berücksichtigung der geltenden Regeln.  Alle anderen die eh Mangels Flugverbindung eh nicht ausreisen können bekommen automatisch eine Verlängerung (gratis) bis eine Ausreise nachweislich möglich ist.

Das will man aber nicht. Man will wieder Hürden erfinden wo man fröhlich bestrafen, schikanieren, abkassieren kann. nach dem Motto: Wenn schon nichts mehr ins Land kommt um Geld auszugeben, dann quetscht man eben die aus die nicht raus können.

Das es einige Personen gibt die nur die Situation ausnutzen wollen gibt es natürlich auch. Solange es aber so aussieht wie aktuell, kann man denen nicht einmal einen Vorwurf machen, weil sowieso noch nichts geht. Es soll zwar div. Flüge fast täglich nach X und Y geben. Ob man da mitfliegen darf muss jeder für sich selbst klären. Würde es gehen, dann dürfen diese Personen Ende des Monats ihre Koffer packen.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
9. Juli 2020 9:14 am

Viele Worte um eine einzige Tatsache:

Die thailaendischen Behoerden , vorneweg die Immi (eine Division der Polizei)

welche weitgehend von den Bestechungszahlungen der "illegalen" Auslaender

lebt ,

hatten sich schon am Anfang der von dieser Militaerdiktatur veranstalteten

Covid-Nineteen Oper mit Ausnahmezustand schwergetan eine klare Regelung

ohne Erpressungsmoeglichkeiten  und dadurch Verdienstmoeglichkeiten zuzulassen.

Jetzt am vorlaeufigen Ende der Covid-Nineteen Oper will man dies unbedingt

nachholen.

Man will eine schwammige Loesung mit viel Ermessensspielraum und dadurch

Erpressungsmoeglichkeiten!

Von irgendetwas muss man doch leben!

Die beiden aelteren Toechter meiner Freunde , die in UK studieren,

bzw noch zur Schule gehen sind davon direkt betroffen.

Die moechten erst Ende August zurueck wenn die Schule bzw das Semester

wieder beginnt.

Sie wollten einfach nochmal nen Visarun machen wie sie ihn vor Corona

schon nach Laos und Vietnam gemacht hatten.

Nur diesmal kann ihnen keiner garantieren dass sie wieder reingelassen werden.

Deshalb werde ich mit ihnen zu meinen Freundinnen bei der Immi gehen.

Die ganze Gesetzes/Vorschriftslage in TH ist leider so dass sie ausschliesslich

der Generierung von Bestechungsgeldern dient.

Man will die unfreiwilligen Residenten zu ungesetzlichem Handeln zwingen

um abkassieren zu koennen.