Bangkok: Erste Gegenproteste in der Nähe des Demokratie-Denkmals zur Unterstützung der Regierung

(STIN) Rund hundert Menschen versammelten sich am Donnerstag in der Nähe des Demokratie-Denkmals, um ihre Unterstützung für die Monarchie zu zeigen, und prangerten jeden Versuch regierungsfeindlicher Demonstranten an, die Institution zu verleumden.

Nach der Welle der regierungsfeindlichen Kundgebungen in den letzten zwei Wochen versammelten sich ehemalige Studenten der Polytechnik und Thais in den Vierzigern bis Sechzigern auf einem Bürgersteig in der Nähe des legendären Denkmals, um ihre Besorgnis über das Anti-Monarchie-Gefühl auszudrücken, das bei den Anti-Regierungs-Protesten gezeigt wurde.

Die Kundgebung, die als “Zeichen der Solidarität” bezeichnet wurde, wurde von einer Gruppe organisiert, die sich “Polytechnische Studenten für die Nation” nannte. Es war der erste Gegenprotest seit den Kundgebungen gegen die Führung von Premierminister Prayuth Chan-o-cha vor zwei Wochen im ganzen Land.

“Wir, das Polytechnikum für die Nation, sind der Nation, der Religion und der Monarchie treu, die das wichtige Rückgrat der aktuellen Regierung bilden”, sagte Tossapol Manunrat, der Führer der Gruppe. “Wir sind nicht gegen die Proteste, aber sie dürfen nichts tun, was die Grenze überschreitet, was zu Gewalt führen könnte.”

“Wir werden Maßnahmen ergreifen, indem wir die richtigen Informationen über die Monarchie geben und die wirkliche Agenda derer aufdecken, die die Jugendlichen für ihre Anti-Monarchie-Zwecke nutzen”, fuhr er fort.

Viele Konservative und Regierungsbeamte, darunter Premierminister Prayuth selbst und Armeechef General Apirat Kongsompong, haben Universitätsstudenten streng vor ihren verschleierten Hinweisen auf die Monarchie bei regierungsfeindlichen Protesten gewarnt .

Kritik an der königlichen Familie ist sowohl ein Tabu als auch eine Straftat nach dem königlichen Diffamierungsgesetz, das eine Höchststrafe von 15 Jahren Gefängnis vorsieht.

Vor dem Treffen sagte Premierminister Prayuth am Mittwoch, er sei besorgt, dass ein Gegenprotest zu einem gewaltsamen Zusammenstoß zwischen regierungs- und regierungsfeindlichen Demonstranten führen würde.

Aber Tossapol, der Anführer der Gruppe, sagte, die Gruppe würde nur Gewalt anwenden, wenn die Situation sie dazu zwinge.

“Es hängt von der Situation ab”, sagte Tossapol, als er gefragt wurde, ob sich die Gruppe für die Vermeidung von Gewalt einsetzt. “Unsere Aktivitäten werden in Zukunft sicherlich intensiver sein.”

Die gelb gekleideten Demonstranten sangen „Es lebe der König“ und porträtierten Seine Majestät den König und den verstorbenen König Rama IX. Die Versammlung dauerte ungefähr eine halbe Stunde und endete mit dem Gesang der königlichen Hymne.

Unter ihnen war Chaiyakorn Hommontra, 67, ein ehemaliges Mitglied der Red Gaur, einer paramilitärischen Organisation, die in den 1970er Jahren gegründet wurde, um die damals linksgerichtete Studentenbewegung zu bekämpfen.

Chaiyakorn sagte, sein Respekt gegenüber der Monarchie habe sich seit seinem Beitritt zur rechten Gruppe nie geändert. Der Rote Gaur war Teil der Angreifer, die am 6. Oktober 1976 die Thammasat-Universität belagerten und stürmten und dabei zahlreiche Studenten töteten.

“Wir, die Roten Gaurs, sind der Monarchie immer treu”, sagte Chaiyakorn. „Wir huldigen ihr immer und erinnern uns an die guten Taten Ihrer Majestäten, von König Rama I. bis zur gegenwärtigen Regierungszeit. Unsere Liebe ist bis zu dem Tag, an dem ich sterbe, tief in unseren Herzen verwurzelt. “

Chaiyakorn, ein pensionierter Beamter, sagte, der Zweck der heutigen Kundgebung beziehe sich nicht auf die Regierung oder die Forderungen der Universitätsstudenten, sondern auf die Verteidigung der Monarchie.

„Ich weiß nichts über die anderen Dinge. Ich habe nichts im Sinn, aber ich werde nicht zulassen, dass jemand der Monarchie Schaden zufügt “, sagte er. “Ich bin jetzt 67 und meine Loyalität gegenüber der Monarchie hat nie abgenommen.” KSE

Dieser Beitrag wurde unter Allgemeines veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
18 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
Wolf5
Gast
Wolf5
2. August 2020 12:26 pm

Als Marx 1848 schrieb:

“Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern.
Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten.“

dachte noch keiner, dass dies einige Jahre später in einigen Ländern auch umgesetzt wird.

Und doch ist es passiert, weil die dort Herrschenden dachten, sie könnten bis in alle Ewigkeit ihre Rolle beibehalten.

Und so weist auch Pravit in seinem Artikel auf die Widersprüche im derzeitigen TH hin, auch unter Beachtung der inzwischen veränderten Informationsquellen.

Nun sieht die wirtschaftl. Situation in TH mehr als bescheiden aus, worunter wieder einmal hauptsächlich der Mittelstand und die Armen leiden werden.

Deshalb meine Einschätzung:

Die Demonstrationen werden zunehmen und es werden sich auch mehr und mehr andere Thais, als bisher hauptsächlich die Studenten, daran beteiligen und für eine Änderung der Verhältnisse kämpfen.

Da nützen auch die ständig wiederholten Drohungen der Junta und deren Unterstützer nicht auf Dauer, wie wir es gerade wieder erleben mußten:

„Am 28. Juli veröffentlichte Generalmajor Rientong Nan-nah auf Facebook den Start eines „Extinguish the Future Project“, in dem er „eine Liste von Personen erstellen möchte, für die Unternehmen, Regierungsbehörden und Bildungseinrichtungen die Beschäftigung und Einschreibung verbieten müssen studieren oder Stipendien erhalten.
Generalmajor Rientong wies seine ultraroyalistischen Freiwilligen an, Demonstrationen zu infiltrieren und Fotos von Personen zu machen, die an den Protesten teilnahmen.“

https://prachatai.com/english/node/8686

berndgrimm
Gast
2. August 2020 11:41 am

Auch wenn ich Gefahr laufe hier wieder wegzensiert zu werden weil bei st.at
offensichtlich der Nick Raoul Duarte die Moderation uebernommen hat,
moechte ich diesen Kommentar von Pravit in khaosod von gestern
hier einbringen.

Opinion: Why Many Youths No Longer Tolerate the Status Quo

By

Pravit Rojanaphruk, Senior Staff Writer

August 1, 2020 9:00 am

 

Six years of the military regime drilling one-sided information about the virtue of political and cultural conservatisms didn’t work with many youth who are currently opposing the current regime.

Instead of adhering to then junta leader Gen Prayut Chan-ocha’s 12 values for youth, the young anti-government demonstrators could not have been less receptive.

Do they still remember some of the 12 values espoused by the military junta which was led by Prayut back in July 2014, soon after the May coup of the same year?

The eight values espoused by Prayut include respect for elders. That, perhaps is something elders will have to earn and not assume it’s unconditional.

Years of drilling one-sided positive-only information about the established conservatives through various state-controlled media and private-media collaborators had backfired.

This is likely partly due to the fact that what the conservative establishment forced-fed the young is simply too simplistic, comical even. The tale of good men versus bad is so black-and-white, and simply too good to be true. The conservative narrative reads more like a bedtime story for five-year-old children.

Why? Youth 15 and over find it too unrealistic and become curious.

On the other hand, alternative narrative and news critical of the powers that be has become very accessible for those mildly curious.

Some media-influencers and political gurus have more following on Twitter and Facebook than some state or corporate media. We are talking about 100,000 followers and even more.

Unlike the media landscape of the pre-social media era of a decade ago, the current news and information terrain is porous. Reality presented on social media is complex and sometimes the opposite of what young Thais are being told to believe by the powers that be. Consumers can choose to subscribe to their favourite alternative media and social media influencers that are increasingly setting political agendas and opening wider and more complex political vista on their smartphones.

The stark perception of reality aside, the economic outlook for young Thais couldn’t have been worse. Over half a million young Thais graduate from universities and colleges each year. This year, due to the economic impact of coronavirus, many will be looking for underemployment if not end up unemployed.

According to a latest survey by the Ministry of Higher Education, Science, Research and Innovation, 370,000 graduates are still unemployed.

The GDP is forecasted to shrink by up to 10 percent, if not even more by the end of the year. Many young Thais have been forced to think about the state of Thai society and their future, or the lack thereof.

They are becoming politicized and want to alter the direction Thailand is heading.

The demand of the Free Youth group which encouraged similar protests nationwide over the past two weeks shows they want change.

Among their demands are fresh general elections and a new constitution. Six years of Prayut Chan-ocha and his cronies now occupying the senate is more than long enough. It’s one third of the lifespan of these young Thais.

Their sentiments are echoed by a slightly older politician, Rangsiman Rome, at 28.

The Move Forward MP told the Lower House last month that it’s time to let the young run the country.

While I think the country should be run by people of various age groups, the fact is, Thailand has lost six years under direct and indirect military rule. The least for those of us older than 25 can do is to listen to the youth carefully, with empathy, and ask what we can do.

Do not alienate and force them to become a lost generation by our indifference.

 

Ich kann Pravit da nur vollkommen zustimmen aber ich bin nicht optimistisch

dass es zu wirklichen Aktionen kommt.

Das Regime und seine Auftraggeber haben nicht nur die Staatsmacht

sondern sie haben das Geld und die vermeintlichen Arbeitsplaetze

in der Hand. Dazu auch die Fuehrungen der Universitaeten und Schulen.

Die Loser dieses Systems sind nicht nur die Armen und die Arbeitslosen

sondern besonders die Leistungsfaehigen und Leistungswilligen

die sich von diesem System nicht kaufen lassen sondern ihre eigene

Meinung haben.

Die meisten von denen sind eh im Ausland.

Was in Thailand verblieben ist sind die Reste und die Leistungsunwilligen.

 

Wolf5
Gast
Wolf5
1. August 2020 9:52 am

wenn stin meint:

„Radikale hab ich zwar keine gesehen“

empfehle ich stin, einfach nochmals seinen Artikel lesen.

Dort steht geschrieben:

„Unter ihnen war Chaiyakorn Hommontra, 67, ein ehemaliges Mitglied der Red Gaur, einer paramilitärischen Organisation, die in den 1970er Jahren gegründet wurde, um die damals linksgerichtete Studentenbewegung zu bekämpfen.
Chaiyakorn sagte, sein Respekt gegenüber der Monarchie habe sich seit seinem Beitritt zur rechten Gruppe nie geändert.
Der Rote Gaur war Teil der Angreifer, die am 6. Oktober 1976 die Thammasat-Universität belagerten und stürmten und dabei zahlreiche Studenten töteten.“

Und solltest du vergessen haben, bei wem es sich um die Red Gaur handelt, einfach nochmals hier nachschauen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rote_B%C3%BCffel

"Forentroll"
Gast
"Forentroll"
31. Juli 2020 11:50 am

5555

Takki sammelt weiter:

https://der-farang.com/de/pages/thaksin-zu-weiteren-fuenf-jahren-haft-verurteilt

Die History Faker haben immer behauptet, es würde keinen R10. 

55555555

Ich denke die Reformregierung war abgesprochen. 

Da sich jetzt überall die Erfolge abzeichnen,  bleibt den Geschichtsverdrehern nur noch China und Nordkorea! 

Die Einzigen die mir leid tun,  sind die armen Chinesen, die Uiguren,  … . 

Warum fallen mir da jetzt unsere Mitbürger,  die 13 Mio ehemaligen DDR-Bürger ein? 

Die hatten sich befreit,  …. jetzt sind die Verbrecher wieder ganz oben! 

Aber die schaffen das! 

Wolf5
Gast
Wolf5
31. Juli 2020 10:19 am

Das nenne ich doch mal einen Erfolg:

„Da kommen rund hundert junggebliebene (555) Menschen zwischen den Vierzigern bis Sechzigern zusammen, um ihre Besorgnis über das Anti-Monarchie-Gefühl auszudrücken und auch Radikale dürfen nicht fehlen“

https://www.khaosodenglish.com/politics/2020/07/30/protesters-vow-to-defend-the-monarchy-decline-to-rule-out-violence/

Wenn man sich dann noch die Videos auf Twitter und Facebook anschaut, gewinnt man fast den Eindruck, dass diesmal auch noch fast mehr Journalisten als diese ältlichen Demonstranten erschienen sind.

Nicht entdecken konnte ich unter diesen „Demonstranten“ diesmal unseren Scheuklappen-ben mit seiner Trillerpfeife – welcher vom Alter her gut dazu gepaßt hätte, aber es war ihm wohl dann doch zu anstrengend.

ben
Gast
ben
31. Juli 2020 10:42 am
Reply to  Wolf5

'Rotkäppchen Trump Troll' ist so was von witzig und originell… – natürlich neben all seinen 100% korrekten Links zu den Heldentaten Thaksins – muss ja ein Schock sein, dass der geliebte Boss zu 5 Jahren verurteilt wurde, die ja schon ewig fällig gewesen wären..

berndgrimm
Gast
31. Juli 2020 7:50 am

„Ich weiß nichts über die anderen Dinge. Ich habe nichts im Sinn,

Deshalb bin ich so beliebt bei den Machthabern die ich unterstuetze.

Und ich habe das Volk hinter mir. Siehe Foto! Nur der Maskenbildner fehlte!

berndgrimm
Gast
31. Juli 2020 7:54 am
Reply to  berndgrimm

Tschuldigung, falsches Foto. Das ist mein Volk:

 

berndgrimm
Gast
31. Juli 2020 7:57 am
Reply to  berndgrimm

Tschuldigung,falsches Foto. Das ist mein Volk:

HDS
Gast
HDS
30. Juli 2020 9:52 pm

Die ewig Gestrigen können ja gerne die Monarchie verteidigen. Solche gibt es z.B. in England auch genug. Die Frage ist doch: Verteidigen diesen Leute auch eine Militär Junta die sich an die Macht putschte und diese offensichtlich nicht mehr abgeben möchte. Das sind zwei verschiedene paar Schuhe. Welchen will sich diese Demo-Gruppe anziehen? Gewaltbereit scheinen sie auch zu sein wenn man deren Antwort dazu hört.

HDS
Gast
HDS
30. Juli 2020 10:14 pm
Reply to  STIN

Denen und dir ist aber schon klar, das es gewaltige Unterschiede zwischen dem Monarchen und dem Putsch Regime gibt. Im schlimmsten Fall könnte ein Putsch PM sogar den König vom Thron heben. Würde das den Demonstrierenden dann auch noch gefallen?

Entweder hat der König die absolute Macht und kann seinen PM Untertanen auch zurecht weisen wenn notwendig (inkl. Konsequenzen), oder der Ober-Monarch ist nur eine Marionette. z.B. wie unser Bundespräsident. (das darf man wohl noch so sagen, weil einfach Fakt)

Das die Thais da anders ticken versteh ich schon. Fragt sich nur ob deren Ticken mit ihren eigentlichen Gedanken noch im Einklang ist mit dem was politisch in ihrem Land passiert. Das fragte ich mich aber auch schon zu Taksin-Zeiten. Weil, warum sage ich das? Weil es den Anschein hat für Außenstehende, das jeder neue Putsch (gibt ja schon reichlich) nur eine Bestätigung dessen ist was ich vermute. Da tickt aus ideologischen Gründen etwas nicht richtig. Also dann auf, auf zum nächsten Putsch. Die wollen es doch.

HDS
Gast
HDS
30. Juli 2020 10:35 pm
Reply to  STIN

Sag niemals nie. Na dann schauen wir halt einfach weiter zu. In diesem Sinne ist Thailand ja immer sehr spannend. (lol)