Bangkok: Thailand als medizinisches Marihuana Touristenziel angepriesen

Thailands angeschlagene Wirtschaft, insbesondere der Tourismus- und Landwirtschaftssektor, ist bereit, durch neue Regeln, die den privaten Anbau und Verkauf von medizinischem Marihuana erleichtern, einen Schub zu bekommen.

Das Kabinett hat das Betäubungsmittelgesetz am 4. August 2020 geändert, bis die Zustimmung des Parlaments vorliegt, damit private medizinische Betreiber – eine Kategorie, zu der einige traditionelle Mediziner und Landwirte gehören – die Ernte anbauen und handeln können, auch für den Export und den Import.

Der Schritt erweitert eine Eckpfeilerpolitik des stellvertretenden Premierministers und Gesundheitsministers Anutin Charnvirakul, der darauf setzte, dass die kontrollierte Legalisierung von Marihuana den Wellness-, Reise- und Landwirtschaftssektor ankurbeln würde.

Der jüngste Plan wird die auferlegten Grenzen aufheben, als das Land 2018 als erstes in Südostasien die medizinische Verwendung des Krauts legalisierte. Es folgt auch die Eröffnung einer Klinik für medizinisches Marihuana im Januar in den Einrichtungen des Gesundheitsministeriums, die ihren Patienten kostenlose Medikamente anbietet. Dies schließt nicht die 147 autorisierten Kliniken im Land ein, die es derzeit verschreiben können.

„Thailand ist bereits ein Touristenziel für viele Ausländer, und Marihuana wird eine weitere Attraktion für das Land und für den Medizintouristen sein“, sagte Marut Jirasrattasiri, der Generaldirektor der Abteilung für traditionelle und alternative thailändische Medizin, in einem Interview.

Private Ärzte mit Lizenzen erhalten das Recht, „Marihuana anzubauen, zu produzieren und zu exportieren“, sagte er und fügte hinzu, dass auch die thailändischen Landwirte dadurch „mehr Einkommensmöglichkeiten“ erhalten werden. /TP-BP

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Wolf5
Gast
Wolf5
11. August 2020 11:16 am

In diesem Unrechtsstaat TH muß man derartige Aussagen immer auf die Gefahr hin durchleuchten, dass morgen vielleicht schon wieder alles anders ist, als heute gesagt wird.

Ich erinnere in diesem Zusammenhang auf die alten Ausländer in Pattaya, welche gemeinsam in einem Bridge-Club organisiert waren und bereits seit 1994 ihrem Hobby nach gingen.

Plötzlich war die Polizei der Auffassung, dass es sich bei Bridge um ein verbotenes Glücksspiel handelt, deshalb wurden die alten Herrschaften weggefangen, auf die Polizeiwache verbracht, stundenlang verhört und erst nach Zahlung einer saftigen Strafe wieder in Freiheit entlassen.

https://thailandtip.info/2016/02/04/angeblich-wurde-in-dem-bridge-club-in-pattaya-auch-ein-deutscher-verhaftet/

Wer garantiert also, dass es sich beim medizinischen Kiffen nicht plötzlich um privates Kiffen handelt – da habe ich in diesem Land der Willkür große Zweifel auf Rechtssicherheit!

berndgrimm
Gast
berndgrimm
11. August 2020 8:31 am

Marihuana und andere "medizinische" Drogen waren schon immer ein Hauptgrund

vieler "Qualitaetstouristen" um Thailand zu besuchen.

Nach den Sextouristen wohl die zweitgroesste Gruppe.

Auf Koh Phangan wohl die groesste.

HDS
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HDS
10. August 2020 10:26 pm
Reply to  STIN

Die wollten doch Qualitäts-Touristen haben und keine Backpacker Junkies? Nun, dann brauchen sie nur die Polizei aus dem Goldenen Dreieck abziehen und Thailand ist High vor Freude. 

Mit dem Land geht es nun wirklich abwärts. Vor lauter Hilflosigkeit fallen denen immer dümmere Ideen ein.
Freue mich dann schon auf eine Rückkehr nach Deutschland: Wo kommen sie her? Ach, aus Thailand, dann kommen sie mal mit. Ziehen sie sich bitte komplett aus… was ist das in ihrem Koffer da? Das ist Staub oder ein Krümel. Klar, das kann jeder sagen. Erstmal Untersuchungshaft bis wir den Staub analysiert haben. usw..

HDS
Gast
HDS
10. August 2020 10:42 pm
Reply to  STIN

Du meinst so westliche Red Bulls? Vermutlich hast du Recht