Debatte über die Monarchie aus der Sendung genommen

Der Thai PBS-Fernsehsender hat beschlossen, die Ausstrahlung der letzten Sendung seiner Talkshow-Reihe, welche die Fragen der konstitutionellen Monarchie diskutierte, abzusetzen. Das nachdem am Abend des 15. März eine Gruppe von effektiv nur etwa 20  “Thai Patrioten”  vor der Sendestation dagegen protestierte.
Das Programm, mit dem Titel   “Tob Jote Prathet Thai”   also beantworten  ( oder Lösen )  der Probleme von Thailand, hatte seine vorherigen vier Programmteile dieser Serie seit Montag Abend ausgestrahlt. Jeder der ersten drei Programmteile hatte einen anderen Gast, wie der ehemalige Außenminister Surakiart Sathirathai, den Thammasat Dozenten Somsak Jeamteerasakul und dem ehemaligen Polizeichef des Palastes, Pol.Gen. Vasit Dejkunjorn, während die beiden letzten Programm-Module von einer Debatte zwischen Somsak und dem Sozialkritiker Sulak Sivaraksa abgedeckt wurden.

 

Jedoch nur wenige Stunden, bevor die zweite Hälfte der Debatte ausgestrahlt werden sollte, versammelte sich eine Gruppe beim TV-Sender und verlangte die Stornierung der Ausstrahlung des Programms. Sie behaupteten, Somsak und Sulak würden nicht angemessen über die Monarchie sprechen und ihre hintergründige Absicht sei es, Abschnitt 112 des Strafgesetzbuches zu ändern. Infolgedessen entschieden die TPBS Führungskräfte, stattdessen einen früheren Beitrag über einen erschlagenen muslimischen Führer im Süden zu senden.

Am 16. März kündigte Phinyo Traisuriyathamma, der Gastgeber des Programms an, er und das Produktionsteam würden die Produktion der Sendungen stoppen.

Im ersten Teil der Debatte, die in der Nacht vom 14 März ausgestrahlt wurde, fuhren Somsak und Sulak weiter in der Diskussion, die sie zuvor auf Facebook über die letzten Gouverneurswahlen von Bangkok geführt hatten.

Vor der Wahl am 3. März forderte Sulak auf seiner Facebook-Seite die Bangkokians auf, für den demokratischen Kandidaten, Sukhumbhand Paribatra zu Stimmen, weil er diese Partei, trotz seiner eigenen Abneigung gegen die DP, verglichen mit Thaksin Shinawatras Partei als das “kleinere Übel” betrachtet. Er beschuldigte Thaksin für seine Festnahmen wegen Majestätsbeleidigung in den letzten Jahren, und kam zu dem Schluss, dass Thaksin versucht hatte, die Monarchie zu demontieren.

In der Fernsehdebatte sagte Somsak, dass er auch nicht für den Pheu-Thai Kandidaten gestimmt habe, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen;  d. h. ….. Beispielsweise hat die PT Partei zu wenig getan im Bezug auf die politischen Gefangenen. Er hackte nach, das Sulak sich als selbsternannter Reformer der Monarchie wiederspricht, wenn er seine Unterstützung der Demokratischen Partei gibt, welche die Institution lange nur für ihren politischen Vorteil ausgenutzt hätte.

Sulak gab zu, dass die Demokratische Partei die Monarchie benutzt habe, meinte aber weiter, dass auch er keine andere Möglichkeit sah um Thaksins Macht zu begrenzen, ja er bestand darauf, dass er das alles tun würde, um zu verhindern, dass der Pheu-Thai Kandidat die Wahl gewinnt.

Er hatte Thaksin im ersten Jahr im Amt als Premierminister unterstützt, bis er sich kurz danach gegen die kleinen Leute wendete, sagte Sulak.

Seltsamerweise sagte Sulak, dass er   “nicht helfen könne die liebe zu den die Royals zu fördern“,   und er fühle Dankbarkeit gegenüber dem Großvater Sukhumbhands, dem Prinzen Paripatra, von dem er sagte, das er viel Gutes für das Land getan habe. Prinz Paripatra, ein Sohn von König Rama V., war von der Volkspartei nach der Revolution von 1932 ins Exil gezwungen worden, und starb in Java, Indonesien.  “Wenn die Volkspartei nicht gewesen wäre, hätte Prinz Sukhumbhand den Thron bestiegen”  sagte er.

“Ich sah das Übel an der Democrat-Party schon lange bevor Du das getan hast, aber jetzt gibt es keine andere Wahl,“ sagte er zu Somsak.

Somsak entgegnete, dass die Idee, die Demokratische Partei zu unterstützen um gegen Thaksin vorzugehen, aus der Sicht derjenigen, die behaupten die Monarchie reformieren zu wollen, falsch ist.
Sulak bestand darauf, das, obwohl er selbst in den letzten vier Jahren nicht von Sukhumbhands Leistung beeindruckt war, der Kandidat der Demokratischen Partei bei der Wahl noch das   “kleinere Übel“   sei.

Somsak sagte weiter, dass die Demokratische Partei nur die Monarchie ausnützen würde, Militärputsche unterstützt, und die Anzahl der Fälle von angeblicher Majestätsbeleidigung  während der Regierungszeit von Abhisit sprunghaft engestiegen sei.

Geben wir zu, dass die bisherigen Regierungen der Demokrat-Party   “ineffizient und skrupellos”   waren, so Sulak weiter, so hätte demgegenüber die Polizei als   “Staat im Staate”   funktioniert, direkt gegenüber Thaksin verantwortlich, und die Demokratische Partei habe sie nicht kontrollieren können.

“Ich wurde unter der Regierung Thaksin als auch unter der von Abhisit wegen Majestätsbeleidigung verhaftet, aber die Polizei-Chefs hörten überhaupt nicht auf Abhisit,”  sagte er. Er sagte, dass Thaksin den Artikel 112 StGB genutzt hatte, um der Monarchie zu schaden.
Er berief sich dabei auf die Rede seiner Majestät des Königs die besagt, die Verwendung des Gesetzes sei gleichbedeutend wie den König selbst zu verletzen.

Er fuhr fort und bezog sich dabei auf den ehemaligen Gen.Maj. Sanan Kachornprasart, dem Innenminister unter den Regierungen von Chuan Leekpai von 1994-95 und 1997-2000, der behauptet hatte, das seine Majestät der König ihm aufgetragen hätte, niemanden wegen Majestätsbeleidigung zu verhaften.

Sulak beschuldigte den Minister des Innern unter der Regierung Abhisit der Inkompetenz und der Unfähigkeit die Polizei zu befehligen, ……von der er sagte das sie von Thaksin kontrolliert würde.

Er sagte, er habe einmal mit einem Parlamentarier über die Notwendigkeit gesprochen, das Majestätsbeleidigungs Gesetzes zu ändern und wurde darob verspottet, ….niemand habe den Mut das zu tun der von jemandem kontrolliert werde und Premierminister Yingluck Shinawatra hätte ja bereits gesagt, dass das Gesetz nie geändert werden würde.

“Wenn Yingluck behauptet, loyal zu sein, muss sie das Gesetz ändern,“  sagte Sulak.

 

 
Somsak argumentierte, dass Sulaks Idee grotesk sei, und die meisten Leute die wegen Majestätsbeleidigung verhaftet wurden, Thaksin Anhänger waren.

Somsak sagte, der viel wichtigere Punkt sei, dass diejenigen, die wie Sulak behaupten, die Monarchie reformieren zu wollen, auf die Bühne der Volksallianz für Demokratie ( PAD ) gegangen waren und behaupteten, gegen niemanden Anklage erheben zu wollen, da dieser Vorwurf die undemokratische Natur der Institution nur verstärken würde.

So eine Anklage würde nie einen Sinn machen, wollte man die Monarchie wirklich in eine demokratische Institution reformieren, sagte er.

Sulak sagte dann, dass er es niemandem Übel nehmen würde, wollte jemand die Monarchie stürzen, weil diese ihre Rechte nicht aufgeben will. Gäbe es jemanden mit Reichtum und politischer Macht der das tun wollte, wäre es gefährlich sich dem zu widersetzen.

“Wir müssen zugeben, dass die thailändische Monarchie noch nicht wirklich demokratisch ist, aber wir eine Chance haben dabei zu helfen, sie demokratischer zu gestalten. […] Die Democrat- Party, wenn sie noch ein gewisses Maß an Gewissen hat, sollte mit ihrem bösen Verhalten aufhören, ihre Ausnutzung der Institution in der Vergangenheit überdenken und all ihr Unrecht seit dem Staatsstreich von 1947 zugeben. Aber ich bin nicht sicher, ob sie das Begreiffen werden,“  wie Sulak sagte.
“Die Monarchie wird nur wegen seiner selbst und denjenigen die sie umgeben, wie das Crown Property Bureau, zusammenbrechen. Das CPB wird als der Institution sehr nahestehende Einrichtung wahrgenommen, und wenn es seine Macht selbstherrlich verwendet um arme Menschen im Namen des Königs zu vertreiben, wird das sehr gefährlich für sie sein. […]  Das Militär sollte sich ebenfalls von der Monarchie fernhalten,“  sagte er.
“Der Kronrat glaubt scheinbar, seine Position stehe über dem Gesetz, wie mir ausländische Diplomaten sagten. Das ist nicht akzeptabel. Sie müssen ethischen Mut haben. Wenn überhaupt, müssen sie direkt zu seiner Majestät dem König sprechen, nicht über Ausländer, wie durch jene WikiLeaks geschehen. Diejenigen, die behaupten loyal zu sein, müssen den ethischen Mut zur Kritik vor seiner Majestät haben, oder durch die Medien,“  sagte er.
Somsak bestand darauf, dass Sulaks Taktik falsch sei, weil den Artikel 112  einfach gegen niemanden zu verwenden, ihnen nicht erlaubt, die undemokratischen Verhältnisse bezüglich der Institution aufzuzeigen. Und selbst wenn er die bekannte Rede seiner Majestät des Königs im Jahr 2005, kritisieren wollte, jene Rede die Sulak und andere Royalisten immer dazu heranziehen, so könnte er es nicht, wegen dem Majestätsbeleidigungs-Gesetz.
Jedoch schienen sie einander zustimmen, dass nach demokratischen Grundsätzen, konstitutionelle Monarchen nie selbst öffentliche Aussagen dazu machen sollten, da sonst ihre Aussagen der öffentlichen Kritik unterliegen würden.

 

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berndgrimm
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berndgrimm
20. März 2013 2:47 am

Somsak sagte weiter, dass die Demokratische Partei nur die Monarchie ausnützen würde, Militärputsche unterstützt, und die Anzahl der Fälle von angeblicher Majestätsbeleidigung während der Regierungszeit von Abhisit sprunghaft engestiegen sei.

Geben wir zu, dass die bisherigen Regierungen der Demokrat-Party “ineffizient und skrupellos” waren, so Sulak weiter, so hätte demgegenüber die Polizei als ”Staat im Staate” funktioniert, direkt gegenüber Thaksin verantwortlich, und die Demokratische Partei habe sie nicht kontrollieren können.

Die Verdreher benutzen ganz bewusst eine falsche Übersetzung
und meinen dadurch würde ihre Verdreherei nicht auffallen.
So haben sie gerade in diesem Teil selbst den eh schon einseitigen
Englischen Text aus Prachathai noch weiter verdreht!
Die meinen genau wie Thaksins Rote und Braune Ganoventruppe
alle Leute wären genauso blöd wie sie!