Schwester des getöteten Journalisten sucht Wahrheit nicht Rache

Pravit Rojanaphruk – The Nation  – ……. Elisabetta Polenghi, die Schwester des ermordeten italienischen Kameramannes Fabio Polenghi, hat seit 2010 etwa 10 Reisen nach Bangkok gemacht, obwohl sie aufgehört hat sie genau zu zählen. Aber wenn es darum geht, wie ihr älterer Bruder am Morgen des 19. Mai 2010 in der Nähe der Ratchaprasong Kreuzung getötet wurde, ist sie obsessiv, ja sogar pedantisch an allen Details interesseirt. Obwohl die Ergebnisse der Untersuchung des Strafgerichtshofes über den Tod ihres Bruders nicht vor dem 29. Mai veröffentlicht werden, glaubt Polenghi, da alle Beweise und Zeugenaussagen gemacht wurden, das Fabio von einem Thai Army Sniper getötet wurde.

“Ich will nicht sagen das sie gezielt Fabio ausgesucht hatten. Aber wahrscheinlich, wahrscheinlich  hatten  ( die Soldaten )   Angst. Sie wollten das die Menschen auf der Strasse fliehen, um die Straße räumen zu können. Wenn Sie die Armee zum räumen einer Straße von  Zivilisten einsetzen, setzen Sie Menschen ein die für den Krieg ausgebildet sind. Wenn Sie die Armee einsetzen – wollen Sie töten. Wenn Sie eine Armee gegen Zivilisten einsetzen dann ist etwas falsch mit der politischen Kultur “, sagte Polenghi, bevor Sie erzählte, dass ihr Bruder, dessen Interesse an der Fotografie sie ebenfalls teilt, von hinten durch einen Herzschuss  getötet wurde.

“Ein Schuss ins Herz. Ein Schuss durch das Herz”,  sagte sie und fügte hinzu, dass dies zum Teil  ihre Schlussfolgerung erklärt, dass ihr Bruder nicht das Opfer von einem zufälligen Schuss, sondern von einem einzigen Schuss, abgegeben  von einem Scharfschützen war. Sie fügte hinzu, dass, als die Menschen in der Nähe versuchten ihren Bruder zu retten, weitere Schüsse fielen um sie zu verscheuchen.

Die 48-jährige Mailänder Modefotografin hat alle Videos und andere Details, alle Beweise und Zeugenaussagen die sie finden konnte, untersucht. Die beleibte, grauhaarige Frau – gesteht sich die drei Videos von seinem Tod hunderte Male angesehen zu haben – ihre Lesebrille einige male gewechselt hatte  um ein klareres Bild zu bekommen. Es ist der Antrieb der sie dazu  getrieben hat, die Wahrheit über den Tod ihres Bruders zu verfolgen.

Sie verkaufte sogar ihr großes Studio in Mailand zu Gunsten eines kleineren, um das nötige Geld zu haben.

Abhisit Vejjajiva, der Premierminister zum dem Zeitpunkt war, als die Armee auf die Straßen geschickt wurde um diese zu räumen, hat Polenghi nie eingeladen um sie zu sehen oder um sein Beileid auszudrücken – etwas, was Sie offensichtlich enttäuschte.

 

“Wenn ich an seiner Stelle gewesen währe , hätte  ich nie die Armee auf die Straße geschickt”,  sagte sie über  Abhisit.

Aber rachsüchtig ist sie nicht.

 “Ich würde es gerne sehen wenn Fabio´s Tod etwas an diesem   [ Thai ]  System ändert. Ich will gar nicht den Namen des Mannes wissen der meinen Bruder getötet hat … Ich will nicht das jemand getötet wird  weil er meinen Bruder getötet hat . Ich wünsche mir vielmehr, das Thailand mehr Verantwortung und Sorge um das Leben übernimmt.  Mein Erfolg währe die Achtung des Lebens -… eine Art von Reform “

 

Eine Reform der Armee, der  Kultur und die Verwendung von Anti-Aufruhr-Polizei an stelle des Einsatzes von Armee Soldaten, die zum Töten ausgebildet werden, sind  Dinge auf die  Elisabetta Polenghi hofft.

“Es tut mir leid für die Soldaten. Auch einige von ihnen wie auch wurden  [ in  2010 ]  getötet. Aber wie kann ich helfen diese Kultur der Arme zu verändern damit sie mehr Verantwortung für das Leben empfinden ?  Niemand sollte getötet werden.”

 

Im Jahr 2010 wusste Elisabetta Polenghi sehr wenig über Thailand, aber nach fast drei Jahren ständiger Reisen nach Thailand  und ihren traumatischen Mühen, sagt sie Heute, sie liebt Thailand und hat eine ganze Menge gelernt. “Eigentlich  Liebe ich Thailand.

Ihre Mutter denkt anders, und fragt wie ihre Tochter guten Willens sein kann gegenüber einem Land, in dem ihr Sohn sein Ende fand.

“Glauben Sie mir. Ich will nicht kämpfen um Rache zu nehmen. Innerhalb der Armee, es gibt Leute, die gerne etwas ändern würden. Ich weiß, dass Fabio für diese Idee gestorben ist.”

Doch trotz aller Vergebung und hochherzigen Worte ist Polenghi noch immer in Trauer, fast drei Jahre danach. Sie brach in Tränen aus, als sie mir die Videos von den letzten Augenblicken im Leben ihres Bruders zeigte. Aber ich konnte keinen Hauch von Rache bei Ihr verspüren. Nur Trauer um ein Leben das abgeschitten wurde,  wegen dem politischen Chaos in einem fernen fremden Land – und die Sorge um Thailand.

Und heute, auf dem  Profil ihres Twitter-Account, zeigt sich Elisabetta Polenghi,  als Menschenrechtlerin und auch  als  Fotografin.

http://www.nationmultimedia.com/politics/Sister-of-Italian-journalist-slain-in-2010-seeks-t-30202600.html

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berndgrimm
Gast
berndgrimm
24. März 2013 11:21 am

Wenn Sie eine Armee gegen Zivilisten einsetzen dann ist etwas falsch mit der politischen Kultur

Und sowas sagt diese verdrehte Italienerin nachdem sie schon 10mal hier war?
In Italien kann man sich wenigstens auf die Mafia verlassen, statt auf die Polizei.
In Thailand leider nicht!
Abgesehen davon ist von den Verdrehern natürlich die Übersetzung wieder
so hingebogen worden dass sie ins eindimensionale Weltbild passt.