Die herzzerreißende Geschichte der Krankenschwester Kade – am 19.05.2010 von der Armee ermordet

Asian Provocateur – 18. Mai 2013

Gedanken über thailändische Politik von Andrew Spooner.

Die herzzerreißende Geschichte der Krankenschwester Kade – die an einem Tag im Jahr 2010 von der thailändischen Armee ermordet wurde.

Unten ist die Geschichte der Krankenschwester Kamolkade Akkahad, die von der thailändischen Armee am 19. Mai 2010 im Rahmen der Pro-Demokratischen Red-Shirt Proteste erschossen wurde und starb.
Ich habe Krankenschwester Kamolkades Mutter in den Jahren seit dem Mord an ihrer Tochter mehrfach getroffen und bewundere ihre Würde und ihre Entschlossenheit, bei ihrer Suche nach Gerechtigkeit. Ihre Suche nach Gerechtigkeit ist ein universeller Kampf, der Kulturen, Geschichten, Nationen und viele beteiligte Personen in ähnlichen Situationen auf dem ganzen Planeten kreutzte, wie sie Gerechtigkeit für ihre ermordeten Liebsten fordern.
Kamolkade Akkahad war 25 Jahre alt, als sie am 19. Mai innerhalb des Pathumwanaram Tempels getötet wurde. Sie wurde von ihren Freunden Kade genannt,  wurde von ihrer Familie Moo  ( Schwein )  genannt, denn sie ass gerne und viel und war etwas pummelig, ganz nach ihrer Mutter.

Kade wurde in einer armen Familie geboren. Ihre Mutter verkaufte erst Khao kaeng  ( Reis mit Zutaten ),  wechselte dann aber zum Verkauf von Blumen und Girlanden auf dem Markt. Ihr Vater arbeitet für einen Stromversorger. Sie hatte eine warme Familie, mit zwei jüngeren Brüdern, 21 und 18, und ihre Beziehung zueinander war sehr eng.

Ihre Mutter und Brüder charakterisierten sie als ausgesprochen scharfzüngig, aber gut gelaunt, sie wurde von anderen geliebt und hatte viele Freunde. Sie war auf dem Markt beliebt, wenn sie zu ihrer Mutter ging um ihr dort zu helfen.

Kade war immer stur, seit ihrer Kindheit bis zu ihrer letzten Minute. In der Junior High School, übersprang sie oft eine Klasse, totz inniger Freunde, die als Freiwillige der   „Po-Tek-Tung-Foundation“   beigetreten waren. Sie gingen um den Verletzten und den Toten zu helfen. Ihre Mutter sagte, Kade fürchtete nichts, und mochte diese Art von anspruchsvoller Arbeit um den Menschen zu helfen. Ihre Tochter konnte nicht aufhören, und sie konnte sie nur gehen lassen, wie dieses Mal mit den Red-Shirts.

Sie ging für eine Weile zur Handelsmittelschule, verliess diese aber, um stattdessen in eine private Ausbildung zu absolvieren.

Sie machte eine Rettungssanitäter Ausbildung und lernte an der Unfall und forensischen Abteilung eines Krankenhauses. Nach der Ausbildung arbeitete sie in der Unfall Notaufnahme jenes Krankenhauses.

Sie arbeitete dort für ein paar Jahre, bis das Krankenhaus geschlossen wurde. Sie half ihrer Mutter auf dem Markt und bekam eine befristete Stelle bei einem Verwandthen. Während der Red-Shirts Proteste ging sie zunächst als Freiwillige nach der Arbeit dorthin, und gab dann ihren Job ganz auf. Sie erzählte ihrer Mutter, dass es viele ältere Menschen und Kinder dort gäbe, und viele krank wurden. Zwar gab es viele Freiwillige, es waren aber doch nicht genug.

Kade strebte an, die Prüfung abzulegen, um Pflegehlferin in der Armee zu werden, und versprach ihrer Mutter,   „wenn ich die Prüfung bestehe, werde ich in den Süden gehen“,   in die südlichen Grenzprovinzen. Ihre Mutter wusste nur zu gut, dass sie sich dem nicht widersetzen durfte, konnte aber vorschlagen, dass sie die Prüfung erst im nächsten Jahr absolvieren solle, damit sie in diesem Jahr dafür noch abnehmen konnte.

Als sie für die Demonstranten in Vollzeit arbeitete, nahm sie so gut wie nie die Anrufe ihrer Familie entgegen, aus Angst nach Hause gerufen zu werden. Am Tag als sie starb, nahm sie ein paar Stunden bevor sie erschossen wurde, einen Anruf von ihrer Mutter entgegen. Es war das letzte Mal, dass ihre Mutter ihre Stimme hörte, während sie sich um die Verletzten kümmerte. Sie wurde getroffen, während dem sie eine Sanitäter-Uniform trug. Die Ärzte sagten, sie wurde zweimal getroffen, und ihr Gehirn wurde durch die Kugeln verletzt. Ihre Freunde die ihren Körper abholten, äusserten den Verdacht, sie sei mehr als zweimal angeschossen worden.

Ihr Bruder sagte, dass, als sie die schlechte Nachricht hörten, die Familienangehörigen alle in Tränen ausgebrochen waren. Ihre Mutter beherrschte sich schliesslich und begann zum letzten mal alle nötigen Dinge für ihre Tochter zu regeln, während ihr Vater immer noch nicht essen konnte. Ihr jüngster Bruder sah sich alte Video-Clips der Familie an und weinte die ganze Nacht.

Der ursprüngliche Plan, den Körper nach Thai Tradition vor der Einäscherung für 100 Tage aufzubahren, wurde aber fallen gelassen, so dass ihre Angehörigen, insbesondere ihr Vater, sich von ihrer Trauer erholen konnten.

Viele Menschen nahmen an der Beerdigung teil. Die Einäscherung fand im Pak-Bung-Tempel, Rom Klao, Minburi, Bangkok, am 26. Mai statt.

Die Familie Kades sucht immer noch Gerechtigkeit.

So sollten wir es tun.

 

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http://asiaprovocateur.blogspot.co.uk/2013/05/the-heartbreaking-story-of-nurse-kade.html

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berndgrimm
Gast
berndgrimm
20. Mai 2013 6:59 pm

Die Familie Kades sucht immer noch Gerechtigkeit.

Danach koennen sie im Thaksin regierten Thailand lange suchen.
denn:
Die wahren Schuldigen der Toten im Wat Pathum Wanaram
waren nicht auf der BTS Trasse sondern 200m weiter weg.