Bangkok: Regierung umgarnt vermögende Ausländer und möchte vom Massen-Tourismus abrücken

Die Vorzugsbehandlung, die Ole Matthiesen in seiner Wahlheimat Thailand genießt, beginnt bereits, wenn er aus dem Flugzeug steigt. Am Gate wird er mit einem Wagen abgeholt und zu einem VIP-Schalter bei der Passkontrolle chauffiert. Anschließend wartet er in einer Lounge, bis Flughafenmitarbeiter sein Gepäck vom Band geholt haben.

Eine Limousine bringt den Unternehmer zu seiner Bangkoker Wohnung. Die Annehmlichkeiten sind Teil eines Servicepakets, das Thailand wohlhabenden Ausländern bietet, die sich mit einem speziellen Visum in dem südostasiatischen Land niederlassen. Für Matthiesen hat das Programm aber noch einen weiteren, deutlich lukrativeren Vorteil: fast vollständige Steuerfreiheit.

Tropische Traumstrände und vergleichsweise niedrige Lebenshaltungskosten machen Thailand schon seit Langem zum beliebten Ziel für Auswanderer. Weniger bekannt ist dabei, dass das Urlaubsland auch ein Steuerparadies sein kann, von dem vor allem Menschen mit signifikanten Kapitalanlagen profitieren können. Angesichts des Mangels an Touristen als Folge der Coronavirus-Pandemie wollen die Behörden des Landes nun noch stärker um vermögende Einwanderer werben – und planen neue Vergünstigungen für besonders Reiche.

Ole Matthiesen, der vor seinem Umzug nach Thailand in Hamburg gelebt hat, ist schon seit mehreren Jahren Teil des sogenannten Thailand-Elite-Programms. Den freundlichen Empfang am Flughafen konnte er wegen Corona-Reisebeschränkungen zwar schon seit mehreren Monaten nicht mehr nutzen – dafür aber den Kern der Initiative: eine fünfjährige Aufenthaltsgenehmigung. Diese ermöglichte es ihm, seinen steuerlichen Wohnsitz von Deutschland nach Thailand zu verlegen – und von den Vorteilen des lokalen Steuerrechts Gebrauch zu machen.

Bezahlen musste Matthiesen für das Fünfjahresvisum eine einmalige Gebühr von umgerechnet rund 13.500 Euro. „Für eine quasi komplett steuerfreie Existenz ist das verdammt preiswert“, sagt der 46-Jährige, der mit den Thailand-Elite-Betreibern inzwischen auch als selbstständiger Vertriebspartner zusammenarbeitet.

Matthiesen profitiert dabei davon, dass Thailand im Ausland erwirtschaftete Einnahmen wie Kapitalerträge und Mieteinkünfte nur in begrenztem Umfang oder unter bestimmten Umständen gar nicht besteuert.

Die Regelung macht Thailand zu einer Steueroase, die oftmals nicht als solche auffällt: Viele Menschen würden Thailand vor allem als Urlaubsland kennen, sagt der deutsche Steuerberater Martin Liebenow, der in Bangkok deutsche Klienten bei dem Prüfungs- und Beratungsunternehmen Mazars betreut. „Die meisten wissen aber nicht, dass das Leben in Thailand auch mit vielen Steuervorteilen verbunden ist.

“Vermögende können vom Finanzamt verschont bleiben

Der wichtigste Vorteil: Von den Einnahmen, die außerhalb Thailands erwirtschaftet werden, muss nur der Teil versteuert werden, der nach Thailand eingeführt wird. Das gilt aber auch nur dann, wenn das Geld im gleichen Jahr, in dem es verdient wurde, nach Thailand geschickt wird.

In den Jahren zuvor erwirtschaftete Erträge können hingegen komplett steuerfrei nach Thailand gebracht werden. Das bedeutet: Wer immer genug Ersparnisse aus Vorjahren hat, um über die Runden zu kommen, ohne dabei auf aktuelle Einnahmen zurückzugreifen, bleibt vom Finanzamt verschont.

Matthiesen hat das genauso organisiert. Er verdient Geld unter anderem mit dem Vertrieb von digitalen Ratgeberprodukten im Ausland. In Deutschland hat er keinen Wohnsitz mehr – sein Lebensmittelpunkt liegt in Thailand. Gemäß dem Doppelbesteuerungsabkommen zwischen den beiden Ländern habe Deutschland in solchen Fällen in der Regel kein Besteuerungsrecht mehr, erklärt Steuerberater Liebenow.

Nur etwa bei Dividendenausschüttungen deutscher Unternehmen an deutsche Anteilseigner falle in der Konstellation noch die Abgeltungsteuer an. Der Umzug nach Thailand kann demnach helfen, viel Geld zu sparen: „Wer die Möglichkeit hat, von passivem Auslandseinkommen zu leben, sollte Thailand angesichts dieser Vorteile als Wohnsitz in Erwägung ziehen“, rät Liebenow.

Thailands Behörden haben es bisher vermieden, mit den Steuervorteilen für wohlhabende Ausländer offensiv zu werben – mutmaßlich auch, um keine Gerechtigkeitsdebatte auszulösen. Dass sie sich verstärkt um die Zuwanderung vermögender Privatleute bemühen wollen, machen die Verantwortlichen aber deutlich: Yuthasak Supasorn, der als Chef der Tourismusbehörde TAT das Thailand-Elite-Programm verantwortet, kündigte Ende September neue Privilegien für Ausländer an, die besonders viel Geld ins Land bringen.

Wer mindestens eine Million Dollar etwa in thailändische Immobilien investiere, soll demnach künftig neben einem langfristigen Aufenthaltsrecht auch eine Arbeitserlaubnis erhalten – in Thailand legal zu arbeiten ist für Ausländer ansonsten oftmals mit hohen bürokratischen Hürden verbunden.

Das Geschäft mit den Aufenthaltstiteln hat in Thailand durch die Coronakrise weiter zugenommen. Ausländische Privatiers, die einen großen Teil ihrer Zeit in dem Land verbringen wollen, nutzten in der Vergangenheit vielfach Touristenvisa, die sie durch regelmäßige Ein- und Ausreisen erneuerten.

Das ist aufgrund weitgehend geschlossener Grenzen derzeit aber nicht möglich. In der Folge kam es laut den Behörden zu einem Ansturm auf das Thailand-Elite-Programm, mit dem sich Mehrjahresvisa de facto kaufen lassen. Die Zahl der monatlichen Anträge sei zuletzt um fast 70 Prozent auf 500 gestiegen.

Die thailändischen Behörden erhoffen sich, dass die zahlungskräftigen Ausländer mit ihren Ausgaben im Land zu einer wirtschaftlichen Belebung beitragen können. Weil das für Thailand wichtige Geschäft mit dem Tourismus in der Coronakrise zusammengebrochen ist, steht das Land mitten in einer massiven Wirtschaftskrise. Für dieses Jahr erwarten Ökonomen einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um rund acht Prozent.

Thailands reichster Mann, der Milliardär Dhanin Chearavanont, regte bereits im Mai an, dass das Land stärker um reiche Ausländer buhlen sollte – und dabei unter anderem mit seiner erfolgreichen Bekämpfung der Corona-Pandemie werben könne: „Wir haben Fünf-Sterne-Hotels und Fünf-Sterne-Krankenhäuser“, sagte er. „Wenn wir reichen Menschen das Gefühl vermitteln können, dass sie hier sicherer sind als in ihrer Heimat, dann werden sie auch kommen.“ / Handelsblatt

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Wolf5
Gast
Wolf5
6. Oktober 2020 4:07 pm

Obwohl ich mich aus diesem Forum zurückgezogen habe, möchte ich trotzdem nochmal auf die Frage von khunyung eingehen.

Wenn khunyung sich mal etwas intensiver mit Thailand auseinandersetzen würde, müßte sogar ihm auffallen, dass viele der hier Lebenden (sowohl Ausländer als auch Thais) Perverse, Kriminelle oder Steuerhinterzieher sind und das nicht erst jetzt auch noch diese Nazis hier leben, da sich die Nazis vieler Länder ebenfalls seit Jahrzehnten in TH wohl fühlen.

Also khunyung, was soll die gespielte Überraschung – schaue der Wahrheit ins Auge.

TH war, ist und bleibt auch noch künftig eine korruptes kriminelles Land, da alles getan wird, eine Änderung dieses Zustandes zu verhindern.

Und stin ist der Richtige für die Beantwortung derartiger Fragen, da er dieses Unrechtssystem in TH (wahrscheinlich aus persönlich-wirtschaftlichen Gründen) bereits seit Jahren mit aller Macht verteidigt und dann seine Märchen und Lügen mittels seiner Fakebehauptungen auch noch versucht, zu beweisen.

Deshalb müßte dieses Forum auch nicht heißen „Schönes Thailand“ sondern der Name „stins Thailand-Märchen“ wäre wesentlich zutreffender.

khunyung
Gast
khunyung
6. Oktober 2020 12:18 pm

Klarstellung:

Nein, ich meinte berndgrimm – er selbst kann ja nicht stin sein.

Ich wollte von stin nur wissen, zu welcher Kategorie er berndgrimm hält, für den wir hier lebenden Perverse, Kriminelle oder Steuerhinterzieher sind – jetzt also auch noch
Nazis. Wird immer besser… bzw. skuriler

berndgrimm
Gast
berndgrimm
7. Oktober 2020 6:34 am
Reply to  khunyung

Wer sich den Schuh anzieht……

Ich habe noch nie einen Nazi,Neo Nazi oder AfD Hansel getroffen

der sich als solcher bekannt hat.

Thailand war nach Suedamerika und Suedafrika (Namibia)

das drittstaerkste Nazi Fluchtgebiet.

Ich habe nur in Aegypten nach dem Sechstagekrieg eine groessere

Nazi Verehrung als im heutigen Thailand angetroffen.

Ich habe hier meine Begegnung mit einem thailaendischen

Ado Little Superstar  Fan geschildert.

Ich habe auch hier ueber einen britischen Wirtschaftskriminellen

berichtet der in Thailand die Verjaehrung seiner Straftaten abwartete

und dafuer hier einen Thai Paten engagiert hatte.

Man braucht sich nur anzusehen welche Leute bei der Immi

auftauchen oder lieber einen Thai Anwalt schicken.

oder garkeinen zu schicken brauchen.

Nein, frustriert bin ich nicht, denn es war mein eigener Fehler

sauberes , versteuertes und durch Arbeit und Leistung verdientes Geld

in einem Land wie Thailand anzulegen.Ich zahle auch dafuer.

Ich habe auch geschrieben dass ich persoenlich sehr gluecklich

hier bin mit meiner Thai Frau und den neuen Freunden in unserer Anlage.

Hobbies habe ich auch, neben der Fliegerei ueber die ich in nittaya.at schreibe

besonders Segeln aber auch Radfahren und Laufen welches in TH

sehr gefaehrlich ist.

Ich werde von Konservativen und Liberalen gerne als Feindbild

hingestellt. Damit kann ich leben.

Wenn die Leute sich selber als angegriffen sehen dann liegt

das wohl eher nicht an mir.

Ich habe selber in Thailand noch kein Geld verdient

und hatte dies auch nicht vor.

Ich moechte unter den hiesigen Bedingungen

keine Geschaefte machen da hier jegliche Rechtssicherheit fehlt.

Ich habe Freunde bei der Abwicklung ihrer Firma in TH geholfen

und weiss wovon ich schreibe.

Vor vielen Jahren wurde meine Thai Frau die hier eine kleine

Firma betreibt schon erpresst weil ein "Offizieller" annahm

dass ich an der Firma beteiligt waere.

Ich habe hier immer geschrieben dass ich hier viele positive

Erlebnisse mit normalen Thai hatte und habe.

Allerdings habe ich mit Offiziellen und selbsternannte

Edel Thai und Sino Thai mehrheitlich schlechte Erfahrungen gemacht.

Und in den letzten 6 Jahren immer schlechtere.

Deshalb verlassen wir Thailand..

berndgrimm
Gast
berndgrimm
7. Oktober 2020 9:24 am
Reply to  berndgrimm

Ich  hoffe dass mein obiger Beitrag nicht wegzensiert wurde!

Ich moechte nocheinmal betonen warum ich 

so haeufig hier schreibe.

STINs Artikel sind alle Propaganda fuer diese

Militaerdiktatur und die herrschende Thai Gesellschaft die er unterstuetzt weil er sein Geld hier verdient,

hier bleiben moechte und sogar thailaendischer Staatsbuerger werden moechte.

Ich unterstuetze diese Militaerdiktatur nicht (mehr).

Ich bin absolut der Meinung der Studenten und

Regierungskritiker und moechte mit meiner

Thai Frau Thailand wegen der Schikanen

gegen Auslaender und den von der Regierung

gepredigten Auslaenderhass verlassen.

Aber nicht ohne zumindest einen Teil meines

in ein Condo investiertes Geld zurueck zu bekommen.

STIN argumentiert dass man in Thailand 

gut leben kann wenn man sich nicht um

Thai Politik kuemmert.

Dies stimmt nur bedingt!

Der von dieser Militaerdiktatur gepredigte

Auslaenderhass und die Schikanen gegen

Auslaender (besonders Farang) sind Thai Politik

und betreffen jeden.Ob er will oder nicht.

Ich weiss aus der Erfahrung bei der Immi

dass viele Farang in TH leben welche

die Visabedingungen nich erfuellen.

Diese Leute sind froh hier leben zu duerfen

und wollen nicht weg.

Die kuschen deshalb und lassen sich Alles

gefallen nur um hier bleiben zu duerfen.

Ich tue dies nicht weil ich die Visabedingungen

mehr als erfuelle und deshalb erwarte

wie ein zahlender Gast behandelt zu werden.

Eine ganz normale Einstellung die ich in jedem

Lande habe.

Allerdings, wenn ich die Visabedingungen 

nicht erfuellen wuerde, dann waere ich auch nicht hier!

Egal wie schoen das Land waere.

Ich wuerde weder Korruptionsgeld bezahlen

noch mich von den "Amtstraegern" schikanieren

lassen!

khunyung
Gast
khunyung
5. Oktober 2020 7:59 pm

FRAGE AN stin:

…zu welcher Fraktion der von berdgrimm aufgezählten Personen gehört er selbst?

Wahrscheinlich der „Kommentar-Guru“, der über jeden steht und für alles seinen Senf abgeben muss.

Ob Thailand ein Paradies ist, muss jeder selbst entscheiden, aber alle hier Lebenden mit seinen einseitigen Kategorien abzustrafen, ist ja schon starker Tobak.

Vielleicht sollte er sich doch ein Hobby suchen, anstatt uns hier die Seite zu vergrimmen.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
6. Oktober 2020 10:10 am
Reply to  STIN

Ich verstehe die Frage von khunyung so, dass er wissen moechte

zu welcher Kategorie STIN sich selber zaehlt.

Darauf hat dieser nicht geantwortet sondern drum herum geschrieben.Wie ueblich.

Sollte die Frage aber an mich gestellt sein so moechte

ich sie auch gern selber beantworten.

Ich kam nach Thailand beruflich, hatte aber schon Asienerfahrung

weil ich fuer eine japanische Firma arbeitete und schon

regelmaessig in Japan aberauch in Honkong,Taiwan und

Suedkorea war. Privat war ich auch in China vor

dem Wirtschaftsboom.

Thailand gefiel mir sehr weil es hier Sachen gab

die in den anderen Laendern garnicht oder viel teurer

zu haben waren.

Ich verbrachte deshalb auch meine Urlaube hier

und habe mich schon sehr frueh entschlossen

meinen Lebensabend in Thailand zu verbringen.

Lange bevor ich meine jetzige Ehefrau kennenlernte.

Ich hatte hier nie wirtschaftliche Interessen

und wurde beruflich auch nie in TH bezahlt.

Ich war immer in Europa angestellt und auf

Geschaeftsreise hier.

Ich konnte in LUX schon nach 40 Berufsjahren

in Rente gehen.Fruehestens mit 58 Jahren.

Ich arbeitete aber 43 Jahre , die letzten 3 Jahre

in Altersteilzeit.Das heisst ich arbeitete 7 Monate

von Mo bis Sa und hatte dann 5 Monate Urlaub.

Den verbrachte ich in TH. Meine Frau kannte ich

schon einige Jahre und wir heirateten in LUX

weil hier Teegeld fuer garnix verlangt wurde.

Ich habe nix gegen Korruption , ich war beruflich

und privat in (heute) ueber 150 Laendern und

Territorien und in den meisten herrschte Korruption.

Ich zahle aber nur wenn ich auch einen Gegenwert

dafuer bekomme. Dies war fuer mich in TH

nicht der Fall.

Ich habe in TH bis heute hauptsaechlich positive

Erfahrungen mit den meisten Menschen gemacht.

Ich bin sehr gluecklich mit einer Thai verheiratet,

ich habe neue Freunde hier gefunden ,auch Thai.

Weshalb kritisiere ich Thailand und die Thais

dann so heftig?

Ich habe 23 Jahre fuer eine grosse japanische Firma

gearbeitet. Mein erster Chef mit dem ich bis zu seinem

Tode auch persoenlich befreundet war sagte mir einmal:

Berndsan, you are excellent in your job!

But you will never make it big, because you are too honest.

You have to lie to make it real big.

Warum konnte ich nicht so einfach luegen ?

Einmal meine strenge christliche Erziehung

und zum Anderen war ich in meiner Lehrfirma

schon sehr jung in eine Fuehrungsposition gekommen.

Ich war mit 20 Jahren schon der juengste Handlungsbevollmaechtigte im IHK Bezirk Dusseldorf

und konnte eigenhaendig Millionengeschaefte taetigen.

Ich war im Mineralien und Erzhandel taetig.

Fuer unsere Produkte gab es keine Boerse und nur

wenige Leute waren wirkliche Insider.

Geschaefte wurden am Telefon oder muendlich abgeschlossen.

Die schriftlichen Vertraege kamen viel spaeter.

Wer damals zu Linken versuchte war draussen.

Das hat mich auch in meinem spaeteren Berufsleben gepraegt.

Und auch in meinem Privatleben.

Ich hatte immer nur wenige Freunde, aber sehr gute.

Auch und gerade Heute noch , aber es werden immer

weniger weil unsere Generation ausstirbt.

Und nun zu Thailand.

Vor 35 Jahren als ich hier das erste Mal ankam

war Thailand ein armes Entwicklungsland.

Aber es war der Star unter den Entwicklungslaendern.

Ich hatte vorher in meinem Mineralien Job

haeufig in Afrika zu tun und dort gesehen

was mit unserer Entwicklungshilfe gemacht wurde.

Thailand war dagegen ein Musterland.

Natuerlich gab es auch damals schon eine Xenophobie.

Man fuehlte sich besonders den Farang unterlegen.

Thailand war und ist ein feudalistisches Land.

Die Farang wurden ganz einfach zur Herrenkaste gezaehlt.

Ausserdem wollte man damals noch wirklich lernen.

Andererseits waren die Farang die nach Thailand kamen

meist Sextouristen oder Kriminelle und Gescheiterte jeder Art.

Was konnte man von denen wohl lernen?

Nur ein Beispiel. Ich bin Anfang der 80er Jahre von meiner

ersten Frau geschieden worden und musste fuer sie

und unsere Tochter  ueber Zweidrittel meines Gehaltes

an Unterhalt bezahlen.Damals waren die neuen Scheidungs-

gesetze so.Viele Maenner sind damals nach Thailand

abgehauen.Spaeter wurden die Scheidungsgesetze geaendert.

Ausserdem fiel mir auf dass es in Thailand viele

deutsche Nazis gab. Auch schon Neo Nazis.

Der TIP , der damals als Wochenzeitung herauskam

war damals sowas aehnliches wie die Nationalzeitung.

Ich habe mich seit fruehester Jugend mit Politik beschaeftigt.

Auch in Thailand. Chuan Leekpai war damals der grosse

Hoffnungstraeger. Er gruendete mit Willy Brandt , Olof Palme

und Salvador Allende die sozialistische Internationale.

Damals war Thailand naeher an einem Rechtsstaat als Heute.

Es gab auch noch eine wirkliche Polizei.

Ich habe Anfang der 90er Jahre Thaksin Shinawatra getroffen,

lange bevor er in die Politik ging.

Er war mit seiner Firma Shin Satellite wichtiger Kunde

fuer uns. "Wichtig" nicht wegen der Auftragsgroesse

sondern weil er militaerisch nutzbare Bauteile bekam

die extra von den Amis freigegeben werden mussten.

Er bekam diese Freigabe. Wie auch immer.

Ich war sehr beeindruckt von Thaksins Persoenlichkeit.

Als er spaeter in die Politik ging war ich natuerlich fuer

ihn. Bis ca 2004 , als er Groessenwahnsinnig wurde.

Groessenwahn ist offensichtlich eine thailaendische

Volkskrankheit die jeden Thai befaellt der

etwas Macht in die Haende bekommt.

Siehe die heutigen Militaerdiktatoren und ihre Mitkassierer.

Die thailaendische Gesellschaft veraenderte sich

waehrend der Thaksin Zeit und hinterher erheblich.

Der phaenomenale wirtschaftliche Erfolg ohne eigene Leistung

stieg vielen in den Kopf.

Es gab aber kein gesundes Selbstvertrauen wie man es

durch eigene Leistung bekommt sondern

Neid, Ignoranz und Arroganz, also Selbstueberheblichkeit.

In den 6 Jahren Militaerdiktatur die als   Regulativ zu Thaksin

begann und in der schlimmsten Abzocke endete

wurde Auslaenderhass und besonders Faranghass gepredigt

um von der eigenen Unfaehigkeit abzulenken.

Man hat die "Wahlen" verloren und war mehrfach am Ende.

Dann kam das Corona Virus aus China und rettete

diese Militaerdiktatur.

Mit Covid-Nineteen konnte man Alles begruenden

auch die von Monat zu Monat verlangerte

Ausnahmeherrschaft ohne Buergerrechte.

Ich habe schon viel frueher geschrieben

dass diese Militaerdiktatur Thailand viel mehr

schaedigen wird als alle Thaksinregierungen

dies je gekonnt haetten.

Thaksin hatte die Polizei und vielleich den ein-

oder anderen Richter.

Diese Militaerdiktatur hat Alles im Griff:

Richter,Staatsanwaltschaft,Polizei, Behoerden.

Nur regieren kann sie nicht.

Und nun nochmal zu mir/uns:

Wir waeren schon lange weg aus Thailand

wenn wir hier nicht noch Sachen zu regeln haetten.

Ich habe (gegen den Rat meiner Thai Frau) hier

ein Condo gekauft wel mir die Miete zu hoch war.

Dieses ist aufgrund der derzeitigen Immobilienmarktlage

unverkaeuflich.

Ausserdem ist es auch nach 10 Jahren noch die

schoenste Anlage im Ort und weil auf einer Halbinsel

unverbaubar.

Deshalb werden wir wohl noch ein oder zwei Jahre

hier bleiben muessen.

Bevor ich den Laden vermiete bleibe ich lieber

selber noch hier.

Schliesslich haben wir noch Freunde hier

die genauso weg wollen wie wir.

"Forentroll"
Gast
"Forentroll"
5. Oktober 2020 5:02 pm

Habe gerade an anderer Stelle was über Straßenhunde geschrieben. 

Da gibt es eine positive Entwicklung. 

Bei den Ratten,  Kakerlaken, …. aber nicht! 

Meine Mutter gehört zu den Leuten,  die im teuersten Altersheim in TH einkaufen könnte. 

Wenn die das mit den Ratten liest,  wäre es das gewesen. 

berndgrimm
Gast
berndgrimm
5. Oktober 2020 8:59 am

Thailand ist nicht nur ein Paradies fuer Kriminelle und Perverse, sondern 

natuerlich auch fuer Steuerfluechtlinge.

Sozusagen das BVI oder Grand Cayman des kleinen Steuerfluechtlings.

Ich habe immer gern Steuern bezahlt, in LUX lieber als in D.

Ja, natuerlich wurmt es mich auch welche Nulpen ich mit meinen

Steuergeldern dort finanziere.

Aber in TH ist es ja noch viel schlimmer!

Und dann die Kosten fuer Alles was nur Farang wertschaetzen!

Ausserdem 13.500 Euro sind auch Geld und nach 5 Jahren wird

man rausgeschmissen.

In D/LUX bekaeme man wenigstens noch Sozialleistungen,

hier kriegst du einen Tritt.

Allein eine ordentlich KV kostet viel mehr als in D/LUX!

Ohne die gleichen Leistungen!

Natuerlich wollen die nur Reiche, die moeglichst ein ganzes Hotel

oder wenigstens ein ganze Etage mieten.

Aber wer moechte sowas schon ernsthaft im heutigen Thailand?

Und irgendwann muss man aus seinem Wolkenkuckuksheim 

mal raus und in die thailaendische Realitaet!