Bangkok: Demonstrationen breiten sich landesweit aus – Prayuth signalisiert Gesprächsbereitschaft

Als im ganzen Land die Demonstrationen zur Vertreibung der Regierung aufkamen, schien Premierminister Prayuth Chan o-cha seine Haltung gegenüber den Demonstranten abzuschwächen und milderte seinen Ton.

Regierungssprecher Anucha Burapachaisri sagte am Sonntag (18. Oktober), der Premierminister habe das Recht auf Protest anerkannt, aber die Demonstrationen müssten in Übereinstimmung mit dem Gesetz stattfinden.

„Die Regierung ist bereit, auf die Probleme aller zu hören und löst weiterhin Probleme in allen Bereichen“, zitierte ihn der Sprecher.

Der Ton schien freundlicher zu sein als am Samstag, als General Prayuth laut dem Sprecher der Regierung die Menschen davor warnte, an Versammlungen teilzunehmen und gegen das Gesetz zu verstoßen.

Der Premierminister ist unter Beschuss geraten, nachdem die Polizei am Freitag (16. Oktober) an der Kreuzung Pathumwan gewalttätige Taktiken angewandt hatte, indem sie Wasserwerfer auf friedliche Demonstranten abgefeuert hatte.

Die gewaltsame Zerstreuung schien Proteste in Bangkok und anderen Provinzen anzuregen. Mit etwa 20 festgenommenen Protestführern haben die Organisatoren zu „führerlosen“ Kundgebungen gewechselt, damit einzelne Demonstranten die Menge ansprechen können.

Am Sonntag brachen an rund 20 Orten in Provinzen außerhalb Bangkoks Proteste aus. Das Victory Monument und die Asok-Kreuzung waren die Hauptattraktionen in der Hauptstadt.Vor dem Einkaufszentrum Future Park in Rangsit in der Provinz Pathum Thani und am Central Plaza West Gate im Bezirk Bang Yai in der Provinz Nonthaburi fanden große Kundgebungen statt, bei denen sich etwa 1.000 Demonstranten versammelten. Die Behörden vor Ort versuchten vergeblich, das Notfalldekret durchzusetzen. Die Kundgebung in Rangsit endete kurz vor 20 Uhr.

In der Provinz Nakhon Ratchasima versammelten sich Studenten – von den Behörden auf 600 geschätzt – an der Rajamangala Universität of Technology Isan, um den Rücktritt des Premierministers und die von der Junta handverlesenen Senatoren zu fordern.

„Prayut raus. Senatoren raus“, riefen sie.

In Khon Kaen versammelten sich mindestens Hunderte von Studenten außerhalb von Khon Kaen Witthayon und forderten die Freilassung aller Aktivisten. Anschließend schlossen sie sich Studenten der Khon Kaen-Universität und anderen Demonstranten auf dem Universitätscampus an.

„Lass unsere Brüder frei“, las ein Studentenbanner vor der Schule.Ungefähr tausend Studenten nahmen an einer Kundgebung an der Chiang Mai Universität teil, die am Sonntag kurz nach 22 Uhr endete. Sprecher auf der Bühne sagten, wenn die zuvor in Bangkok festgenommenen Studentenprotestführer nicht bis Dienstag freigelassen würden, würden die Studenten die Huay Kaew Road vom Eingang der Universität zum Maya-Einkaufszentrum an der Kreuzung Rin Kham mit der Autobahn blockieren. / Bangkok Post

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berndgrimm
Gast
berndgrimm
20. Oktober 2020 9:24 am

Natuerlich gibt es seitens dieser Militaerdiktatur keine Gespraechsbereitschaft,

worueber auch?

Man will nur Zeit schinden bis man sich etwas Neues einfallen laesst.

Irgendwie ist die Covid-Nineteen Platte ausgeleiert und zieht nirgendwo mehr.

Natuerlich glaubt den Dauerluegnern auch keiner mehr.

"Forentroll"
Gast
"Forentroll"
19. Oktober 2020 2:44 pm

Die "Studenten" sind wie STIN:

Jeden Tag was neues. 

Morgen,  wenn sie alles erreicht haben,  wollen sie zB nur noch einen Senat wie in GB haben,  der nur noch repräsentative Aufgaben hat. 

Haben sie das,  kommt der Nächste und will eine repräsentative Monarchie haben. 

Und dann kommt einer und will STINzum Vorsitzenden der Mülltonnenreiniger haben. 

Das ist konzeptlos,  wo mit wir schon wieder bei STIN wären. 

Sie sollten wirklich mal eine nummerierte Liste erststellen und darüber eine Urabstimmung machen lassen. 

Die können ja zB Schüler ab 15 Jahren mit dazu nehmen.