Korruption auf allen Ebenen

(WP) Thailand – Korruption auf allen Ebenen der Gesellschaft ist endemisch und erwürgt Thailand langsam. Es ist also an der Zeit, Stellung zu beziehen, bevor das Land daran erstickt.

In diesem Monat wird die Anti-Korruptions-Kommission (NACC) für alle Provinzen, außer Bangkok, Kommissare wählen. Bewerbungen dazu können dazu noch bis zum kommenden Dienstag eingereicht werden. Das Auswahlverfahren für die ersten 32 Provinzen findet am 17. Juli statt. Für die restlichen 44 Provinzen ist der 24. Juli vereinbart worden.

Die Bewerber sind dazu verpflichtet in ihrem Kampf gegen die Korruption “zweifellos ehrlich” zu sein,. Sie müssen zwischen 45 und 70 Jahre alt sein. Erfolgreiche Bewerber werden in einem NACC-Büro der jeweiligen Provinz eingesetzt und als Mitglied für vier Jahre ihr Amt ausüben.

In den zwölf größten Provinzen werden jeweils fünf Mitarbeiter ihrer Tätigkeit nachgehen – Khon Kaen, Chon Buri, Chiang Mai, Nakhon Ratchasima, Nakhon Si Thammarat, Buri Ram, Roi Et, Si Sa Ket, Songkhla, Surin, Udon Thani and Ubon Ratchathani. In den anderen Provinzen werden jeweils drei NACC-Beamte arbeiten.

Die NACC setzt große Hoffnungen auf die Bewerber. Prasart Pongsivapai, einer der neuen Kommissare, sagte, “dass die Mitglieder in jeder Provinz im Kampf gegen die Korruption eine neue Ära repräsentieren. Sie kommen aus der Gesellschaft und wir glauben, dass sie dazu beitragen können, Unregelmäßigkeiten in staatlichen Behörden, vor allem in lokalen Verwaltungs-Organisationen, aufdecken zu können.”

Allerdings warnte Prasart davor, dass die NACC sicherstellen muss, dass die Mitarbeiter in den Provinzen sich nicht von Politikern, lokalen Gruppen oder Individuen mit ihren persönlichen Interessen beeinflussen lassen.

Korruption auf allen Ebenen der Gesellschaft ist nach wie vor ein ernstes Problem für Thailand. Amtsträger von Beamten bis Polizisten bis zu den Bürokraten und Kabinettsmitgliedern werden regelmäßig von der NACC beschuldigt. Viele von ihnen wurden wegen Korruption zu Haftstrafen oder anderen Strafen verurteilt.

Auf der globalen Skala rangiert Thailand weit hinten, oft unter den Ländern mit einer ähnlichen wirtschaftlichen Lage. Jüngste Umfragen von acht führenden Organisationen zur Förderung von transparenten Regierungen haben ergeben, dass sich im Königreich die Leistung in den letzten Jahren drastisch verschlechtert hat. Der Grund ist, weil dort große Unregelmäßigkeiten in der Regierungspolitik vorkommen, die oft durch Gesetzeslücken erleichtert werden, so erklärte es NACC-Mitglied Herr Klanarong Chanthick.

“Korruption finden wir in der Wirtschaft, Politik und sozialen Gemeinschaften. In Thailand entwickelt sich dies zu einem sehr ernsten und komplexen Problem”, sagte er.

In vielen Fällen der heutigen Korruption ist es nicht einfach, die Probleme durch niedrige Löhne und hohe Schulden zu mildern, so wie es in der Vergangenheit einmal interpretiert worden ist. Für viele Politiker und Beamte läuft die Korruption darauf hinaus: “Gier und nie zu wissen, wie viel genug ist”.

Vasit Dejkunchorn, ein ehemaliger Stellvertreter des Nationalen Polizeichefs, nannte diese gierigen Politiker “Kleptocrats” und warnte, dass, wenn nichts unternommen wird, um sie in die Schranken zu weisen, könnten sie Thailand in eine Kleptokratie führen – ein Land von Dieben regiert.

Um Korruption wirksam zu bekämpfen, müssen die zuständigen Beamten die Rechtsvorschriften streng und fair durchsetzen. Neben der NACC sollten auch die Polizei, Staatsanwälte, Richter und andere Beamte in Erwägung ziehen, diesem Übel aufrichtig entgegenzutreten.

Sollten alle beteiligten Behörden diese Angelegenheit ernst nehmen, besteht Hoffnung dazu, dass zumindest in Zukunft weniger Korruptionsfälle auftreten. Es ist allerdings unmöglich, dass Korruption vollständig abgestempelt werden könnte. Aber trotzdem sollte versucht werden, sie soweit auszubremsen, wie eben möglich.

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Hanseat
Gast
Hanseat
7. Juli 2013 5:23 am

Moin vom Hanseat,

Thaksin, vertreten durch seine Schwester, kreiert uns nach seinem „Krieg der Drogen“ nun den „Krieg der Korruptionen“.
Mir tun schon jetzt die freiwilligen Helfer der Anti-Korruptions-Kommission leid, wenn sie sich wirklich dem Thema widmen und auch jemanden bei den sogenannten Hammelbeinen bekommen sollten, was dann? Nun, entweder der Korrupte steht allein im Regen und hat die rote Karte erhalten oder der freiwilligen Helfer der Anti-Korruptions-Kommission wacht eines Tages leblos in einer Tonne nicht wieder auf. Drei bis fünf Helfer, wohlmöglich mit wirklich ehrlichen Absichten, in so einem Haifischbecken ohne Personenschutz frei zu lassen, verletzt die Führsorgepflicht des Dienstherren (hier Dienstfrau) ihrem Beamten gegenüber.
Auch frühere Regierungen hatten Spezialeinheiten gegen die Korruption eingesetzt. Wenn sie dann erfolgreich agierten, wurden sie aufgelöst.
Ich befürchte nur, es wird so enden wie der „Krieg der Drogen“. Viele Tote und Schuld hat der Monarch, wie immer bei Thaksins in die Hose gegangenen Theaterstücken.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
7. Juli 2013 4:49 am

Korruption hat es vor Thaksin in Thailand gegeben undwird es auch
nach Thaksin in Thailand geben.
Das Verwerfliche an Thaksins handeln ist, dass er die Korruption
politisch instrumentalisiert hat und zum Teil seiner “Wirtschaftspolitik”
gemacht hat.
Im heutigen Thailand wird nicht derjenige verachtet der korrupt ist,
sondern derjenige der nicht korrupt ist!