Bangkok: Unternehmen in Übersee müssen ab dem 1. September 2021 in Thailand 7 % Steuern zahlen

Ab dem 1. September müssen sich Unternehmen in Übersee, die Online-Dienste in Thailand anbieten, für die 7 % Mehrwertsteuerschuld registrieren lassen, wenn ihr Jahreseinkommen 1,8 Millionen Baht übersteigt, so ein Beamter des thailändischen Finanzministeriums.

Die E-Service Steuer wurde vom Parlament genehmigt und in der Royal Gazette veröffentlicht .

Zu den für die Mehrwertsteuerzahlung verantwortlichen E-Service-Unternehmen zählen Unternehmen, die Download Services für Filme, Spiele, Aufkleber, Maklerdienste und Anzeigen anbieten, sagte ein Beamter der Finanzabteilung, der um Anonymität bat.

Ausländische E-Service-Plattformen wie Apple, Google, Facebook, Netflix, Line, YouTube und TikTok, die alle ein Jahreseinkommen von mehr als 1,8 Millionen Baht haben, sind für die Zahlung der Mehrwertsteuer verantwortlich, teilte die Quelle mit.

Ekniti Nitithanprapas, der Generaldirektor der Abteilung sagte zuvor, die neue Steuer würde dazu beitragen, gleiche Wettbewerbsbedingungen für thailändische Unternehmer zu schaffen, die die Abgabe bereits zahlen.

Die E-Service Steuer wird voraussichtlich im ersten Jahr nach ihrem Inkrafttreten einen Umsatz von 5 Milliarden Baht generieren, sagte Ekniti.

Die Abteilung strebt für das Geschäftsjahr 2021 eine Einnahmensammlung von 2,09 Billionen Baht an.

E-Service Unternehmen in Übersee müssen sich online auf der Webseite der Finanzabteilung registrieren, um ihre Umsatzsteuererklärung einzureichen und eine monatliche Umsatzsteuerzahlung an die Abteilung zu überweisen. Der Prozess ist im Rahmen eines Nur-Bezahl Systems verfügbar, ohne dass Steuerrechnungen und Vorsteuerberichte erstellt werden müssen.

Die Abteilung kann relevante Parteien wie Finanzinstitute vorladen, um Informationen über Finanztransaktionen anzufordern, die den Prüfungs- und Veranlagungsprozess der Steuererhebung begleiten, so die Quelle.

Auf der Webseite der Abteilung wird auch eine Liste der Mehrwertsteuer Registranten angezeigt, mit der die Benutzer oder ausländische Unternehmer die Liste einsehen können, so die Quelle. Diese Funktion wird als internationaler Standard oder soziale Sanktion für Betreiber angesehen, die sich weigern, sich für die Mehrwertsteuerpflicht zu registrieren, so die Quelle.

Es wurde berichtet, dass Indonesien im Mai 2020 ein Gesetz verabschiedet hat, wonach große Internetunternehmen ab Juli Mehrwertsteuer auf den Verkauf digitaler Produkte und Dienstleistungen zahlen müssen, und auf den Philippinen hat ein Gesetzgeber im Parlament ein ähnliches Gesetz zur Besteuerung digitaler Dienste eingeführt.

In separaten Nachrichten reicht die vorhandene finanzielle Liquidität im Wirtschaftssystem für einen öffentlichen Schuldenmanagementplan von 2,3 Billionen Baht im Rahmen des Haushaltsplans 2021 aus, so das Public Debt Management Office (PDMO).

Laut der Bank of Thailand (BoT) beläuft sich die vorhandene finanzielle Liquidität auf 1,5 Billionen Baht, sagte die Generaldirektorin der PDMO, Patricia Mongkhonvanit.

Eine solche Liquidität kann jedoch nicht als kurzfristige oder langfristige Liquidität definiert werden, sagte Frau Patricia. Wenn sich die wirtschaftliche Erholung beschleunigt, werden die Kredite schneller an den privaten Sektor ausgezahlt, was zu einem Rückgang der Liquidität im öffentlichen Sektor führt, sagte sie.

Die von mehreren Ländern umgesetzte steuerlichen Anreize könnten ebenfalls zum Kapitalabfluss beitragen, da Investmentfonds in andere Länder verlagert werden könnten, wodurch die Liquidität im thailändischen Wirtschaftssystem verringert würde, sagte Frau Patricia. / Bangkok Post

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"Forentroll"
Gast
"Forentroll"
16. Februar 2021 10:32 am

Warum erst ab 1,8 Mio???

Wolf5
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Wolf5
16. Februar 2021 9:18 am

Wenn stin nicht immer bloß vermuten würde, sondern die Informationen, welche ich per Link einstelle, auch mal liest, dann würde sogar er folgendes erkennen:

1. Diese Digitalsteuer wird schnell zum Bumerang, da sich die USA dies nicht gefallen lassen.

„Die USA haben zuvor bereits die Länder Indien, Italien und Türkei auf eine Art Watchlist gesetzt, was die Digitalsteuer angeht. Welche Konsequenzen das haben könnte, bleibt abzuwarten.
Frankreich hatte eine ähnliche Steuer eingeführt – dann drohten die USA mit Strafzöllen, und Frankreich hat die Steuer dann bis auf weiteres ausgesetzt.“

https://www.trendingtopics.at/usa-sieht-oesterreichische-digitalsteuer-als-diskriminierend-an/

Deshalb müssen die Länder entscheiden, ob die Einnahmen aus einer Digitalsteuer, die Verluste durch Strafzölle ausgleichen.

Hat nichts mit Angst oder Mut zu tun, sondern ist einfache Wirtschaftsmathematik.

2. Dass sich etwas ändern muss, darin sind sich viele einig.
Die Frage ist nur: Was?

Die Verhandlungen auf OECD-Ebene gehen längst nicht mehr nur darum, wie man große Unternehmen davon abhält, Gewinne in Niedrigsteuerländer zu verschieben.

Die Debatte zieht inzwischen weit größere Kreise.

Was die Verhandlungen schwierig mache, sei, dass es bei der geplanten Reform im Kern um eine Machtverschiebung zwischen Schwellenländern und Industriestaaten gehe.

Viele Schwellenländer zum Beispiel, in denen internationale Konzerne oft keine Niederlassungen, aber viele Nutzer haben, würden von der Reform profitieren.

Für die Bundesregierung dagegen wäre die Bilanz gemischt:
Zwar wäre es für Deutschland einerseits gut, wenn US-Konzerne durch die globale Mindeststeuer mehr Steuern zahlen müssten.

Eine grundsätzliche Verschiebung der Besteuerung hin zu den Nutzern würde für Deutschland andererseits aber auch Nachteile bringen.

Denn diese soll – so ist es von der OECD vorgesehen – nicht nur reine Tech-Konzerne treffen, sondern auch viele andere exportierende Unternehmen.

Deutschland ist bereit, eventuelle Verluste bei der Exportwirtschaft hinzunehmen, dass nämlich die Gewinne aus deutschen Exporten in den Kundenstaaten besteuert werden, wenn im Gegenzug der Steuerwettbewerb zulasten des Standorts Deutschland eingeschränkt wird.

https://www.deutschlandfunk.de/digitalsteuer-fuer-tech-giganten-nationale-alleingaenge.724.de.html?dram:article_id=489046

Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich D bisher bedeckt hält, da man als Exportweltmeister bei dieser Steuer mehr zu verlieren, als zu gewinnen hätte.

Wie bereits gesagt – reine Mathematik!!!

Wolf5
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Wolf5
15. Februar 2021 6:54 pm

Was stin hier wieder zur Digitalsteuer berichtet, hat mit der Wirklichkeit nur wenig zu tun.

Deshalb mal einige Wahrheiten:

– „Die Digitalsteuer werden unsere Betriebe zahlen.
Facebook, Google & Co kommen ungeschoren davon!“

http://werbungwien.at/2019/08/16/die-digitalsteuer-werden-unsere-betriebe-zahlen-facebook-google-co-kommen-ungeschoren-davon/

– Digitalsteuer: Google lässt Österreich zahlen

https://www.falter.at/zeitung/20200909/digitalsteuer–google-laesst-oesterreich-zahlen/_750025132f

– Digitalsteuer – Eigene Steuer auf Google und Facebook wird begraben

https://www.derstandard.at/story/2000109650019/eigene-steuer-auf-google-und-facebook-wird-begraben

Drohen Österreich US-Sanktionen wegen Digitalsteuer?
Washington ist „besorgt“

https://www.derstandard.at/story/2000106868368/drohen-oesterreich-us-sanktionen-wegen-digitalsteuer-washington-ist-besorgt

– Digitalsteuer für Tech-Giganten – Nationale Alleingänge oder vereinter Gegenschlag?
Internationale Steuerverhandlungen stocken
Immerhin einigten sich Frankreich und die USA darauf, erst einmal die Verhandlungen auf internationaler Ebene abzuwarten.
Auch dort wird nämlich über neue Steuerregeln diskutiert, im Rahmen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, kurz OECD.
Aber die Verhandlungen stocken.

Was richtig verstanden werden muss: Wir reden nicht nur über einen Steuerkonflikt zwischen den USA und Europa bei den digitalen Leistungen.
Sondern wir reden über einen weltweiten Konflikt zwischen exportierenden und importierenden Staaten über die Frage, wer darf die Gewinne aus dem grenzüberschreitenden Handel besteuern.

Ein weiterer Punkt, der häufiger als Kritik an nationalen Digitalsteuern genannt wird, ist, dass Technologie-Konzerne die Steuern relativ leicht auf ihre Kunden umlegen können.

In Österreich zum Beispiel hat Google nach der Einführung der Digitalsteuern einfach die Preise für Online-Anzeigen erhöht.

https://www.deutschlandfunk.de/digitalsteuer-fuer-tech-giganten-nationale-alleingaenge.724.de.html?dram:article_id=489046

Die Thais werden auch bald sehen, wer hier wieder einmal am längeren Hebel sitzt.

berndgrimm
Gast
16. Februar 2021 9:04 am
Reply to  Wolf5

Die Thais werden auch bald sehen, wer hier wieder einmal am längeren Hebel sitzt.

 

Es ist das uebliche Muskelspiel von geistig (?)unterentwickelten Sacktrtaegern.

Natuerlich koennte die Militaerdiktatur damit drohen Google und FB z.B.

in TH zu sperren (wenn sie dazu ueberhaupt in der Lage waeren)

Aber dies waere sehr unpopulaer und dazu sind die Populisten zu feige.

Jede Verkaufssteuer zahlt am Ende der Konsument!

Jurg
Gast
Jurg
15. Februar 2021 6:52 pm

Der Oberhirsch bezahlt ja auch keine Steuern in Deutschland

"Forentroll"
Gast
"Forentroll"
16. Februar 2021 10:39 am
Reply to  STIN

Deswegeb kommen Sie nicht nach TH zurueck!???

"Forentroll"
Gast
"Forentroll"
17. Februar 2021 4:50 am
Reply to  STIN

Wo kommt nur dieser kranke Hass her?

Das war schon bei der Flugzeugbeschlagnahme beim dummen Walter so!

berndgrimm
Gast
15. Februar 2021 9:03 am

Wetten dass nicht? Jedenfalls nicht die Chinesen (Line,Lazada etc)