Ist die Thai Navy am Rohingya Schmuggel beteiligt?

Thailands Marine bestritt am Freitag einen Bericht von Reuters, dass ihr Personal an einem lukrativen Schmuggel-Netzwerk von Rohingyas beteiligt sei, das die schrecklichen Umstände der Flüchtlinge ausnutzt.

Angehörige der Navy helfen Rohingya Flüchtlingen auf einem Boot

Angehörige der Navy helfen Rohingya Flüchtlingen auf einem Boot

Rohingya Flüchtlinge werden von Angehörigen der Navy bewacht

Rohingya Flüchtlinge werden von Angehörigen der Navy bewacht
Rohingya Flüchtlinge werden zu Sklaven auf Fischerbooten gemacht

Rohingya Flüchtlinge werden zu Sklaven auf Fischerbooten gemacht

 

pch Bangkok. Die Untersuchung von Reuters, gemacht unter Berufung auf Schmuggler und Rohingyas, die Fluchten mitgemacht haben, stellte fest, dass Sicherheitskräfte der thailändischen Marine in den Schmuggel von Rohingya verwickelt sind. Die Flüchtlinge aus Myanmar sind in stark wachsender Zahl im vergangenen Jahr, nach dem Ausbruch der religiösen Gewalt im Lande, geflohen.

Das Schmuggel-Netzwerk, mit Zentrum an der Westküste des südlichen Thailands, transportiert Tausende von Rohingya hauptsächlich ins benachbarte Malaysia, einem mehrheitlich muslimischen Land, dass nach Ansicht der Rohingya ein Zufluchtsort vor Verfolgung ist.

„Es gibt keine Belege für die Vorwürfe“, sagte Wipan Chamachote, ein Sprecher der Royal Thai Navy, zur Nachrichtenagentur Reuters. „Wir haben keine Hinweise auf Teilnahme an solchen Handlungen durch unsere Mitarbeiter gefunden, noch gab es je finanzielle Transaktion im Zusammenhang mit Menschenhandel“.

Er fügte hinzu, dass möglicherweise Befragte sich fälschlicherweise als Angehörige der Marine ausgegeben hätten. Er wolle damit jedoch nicht sagen, dass andere Thai Sicherheitskräfte in den Schmuggel verwickelt sein könnten.

Neben der Royal Thai Navy werden die Küstengewässer von der thailändischen Marine Polizei und Milizen, die unter der Kontrolle des Militärs arbeiten, überwacht. Am Freitag forderte Premierminister Yingluck das Arbeitsministerium auf, gegen mögliche Involvierte im Menschenhandel hart durchzugreifen, nahm jedoch keine Stellung zu den Vorwürfen gegen die Marine.

„Was Reuters herausgefunden hat, sollte Premierminister Yingluck veranlassen, eine ernsthafte Untersuchung dieser Vorwürfe zu veranlassen“, sagte Phil Robertson, der stellvertretende Direktor der Asien-Abteilung von Human Rights Watch.

„Aber bis heute haben sie nur sehr oberflächliche Untersuchungen durchgeführt, die sich mehr mit dem Vertuschen der Dinge beschäftigten, anstatt dem Problem auf den Grund zu gehen“.

In den Interviews von Reuters mit Flüchtlingen und Schmugglern erfuhr man, dass Rohingya, die für ihre Flucht nicht bezahlen können, oft an Menschenhändler übergeben werden. Diese verkaufen die Männer dann als Knechte auf Bauernhöfe oder in die Sklaverei auf thailändische Fischerboote.

Dort werden sie dann Teil der Meeresfrüchte-Export-Unternehmen des Landes, die jährlich acht Milliarden Dollar umsetzen und Verbraucher in den Vereinigten Staaten, Japan und Europa beliefern.

Ein jährlicher Bericht des US-Außenministeriums, zur Überwachung der weltweiten Anstrengungen zur Bekämpfung der modernen Sklaverei, hat in den letzten vier Jahren Thailand auf einer sogenannten Watch List Tier 2 eingestuft, das ist nur eine Klasse besser als die schlimmsten Übeltäter, wie zum Beispiel Nordkorea. Eine Einstufung auf Tier 3 kann Sanktionen auslösen, bis einschließlich der Sperrung von Hilfe der Weltbank.

Die thailändische Regierung sagt zwar, dass es ihr ernst ist mit der Bekämpfung des Menschenhandels, aber kein Minister hat jemals öffentlich zugegeben, dass die Sklaverei in der Fischindustrie existiert.

„Die thailändische Fischereiwirtschaft bleibt weiterhin verantwortungslos in diesem Bereich, und da sie Einfluss auf politische Kreise hat, ist sie in der Lage, Reformer, die sich dem Problem in der Branche annehmen wollen, auszuhebeln“, sagte Robertson.

Die Zahl der Rohingya Flüchtlinge seit Juni 2012 bis Mai dieses Jahres auf dem Seeweg von Myanmar, Bangladesch und den Nachbarländern, stieg auf 34.626 Menschen, eine Vervierfachung gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr. Dies berichtet das „Arakan Project“, ein Interessenverband, der sich mit der Migration der Rohingya beschäftigt.

Danach sind mindestens 800 Menschen, die meisten davon Rohingya, im Meer umgekommen, nachdem ihre Boote kenterten oder auseinanderbrachen.

Myanmar, ein mehrheitlich buddhistisches Land, sagt, dass Rohingya muslimische Migranten aus Bangladesch sind. Ein 1982 beschlossenes Gesetz über die Staatszugehörigkeit schloss die muslimischen Rohingya von einer Liste aus, die 135 ethnische Gruppen als Angehörige von Myanmar definiert, und machte sie so staatenlos.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemeines veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
1 Kommentar
Inline Feedbacks
View all comments
berndgrimm
Gast
berndgrimm
23. Juli 2013 2:57 pm

Nicht nur die Navy ist am Rohingya Schmuggel beteiligt,
und die werden auch nicht alle nach Malaysia “verkauft”
Ich wohne in einer “Roten” Gemeinde in der Provinz Chonburi
und die einzigen die hier die Arbeit für die Fischer tun
sind Rohingya Sklaven die man aufgrund ihrer schmächtigen Figur
und des Aussehens sehr schnell von den Thais unterscheiden kann.
Und natürlich an ihrer Sprache obwohl sie Thai sprechen.
Die sind auch die Einzigen die hier mit Rothemden rumlaufen.
Ich hab hier schon lange keinen Thai mehr im Rothemd gesehen.