Gefängnis schuldig am Tod von “Uncle Sam”

(TIP) Ein Arzt sagte gestern dem Gericht, dass der ältere Mann keine angemessene medizinische Hilfe während seiner Haft erhalten habe, eine Fahrlässigkeit, die letztlich zu seinem Tod führte.

sam

Onkel SMS soll vor seinem Tod im Gefängnis nicht genügend medizinische Hilfe erhalten haben, sagte Dr. Kittibhumi Juthasmit, Direktor des Phoo Singha Hospital in Sri Saket

pch Bangkok. Herr Amphon Tangnoppakul, bekannt geworden als „Onkel SMS“, wurde angeklagt und später für schuldig befunden, im Jahr 2010 einer Sekretärin des damaligen Ministerpräsidenten Abhisit Vejjajiva eine Reihe von SMS geschickt zu haben. Das Gericht beurteilte diese als eine Beleidigung der Monarchie. Herr Amphon, der zum Zeitpunkt seines Prozesses 62 Jahre alt war, wurde zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt.

Als Onkel SMS am 8.Mai 2012 aufgrund der gesundheitlichen Probleme starb, kam einmal mehr eine Diskussion von Bürgerrechtlern auf, die die Majestätsbeleidigung als eine Bedrohung für die freie Meinungsäußerung in Thailand halten, während andere die thailändischen Gefängnisse kritisierten, wegen der inhumanen Verhältnisse dort.

Seine Frau, Rosmalen Tangnoppakul, forderte das Gericht auf, die Umstände seines Todes zu untersuchen. Das Gericht hatte gehört, dass die Autopsie durch Dr. Kittibhumi Juthasmit, dem Direktor des Phoo Singha Hospital in Sri Saket durchgeführt wurde. Der sagte aus, dass die Arterien von Herrn Amphon sehr stark verkalkt waren, was schlussendlich zu seinem Tod geführt habe.

Dr. Kittibhumi sagte, im Gefängnis Krankenhaus sei die Ausrüstung vorhanden gewesen, um Herrn Amphon retten. „Dieser Krankheitszustand erfordere keine besondere Ausrüstung, um helfend einzuschreiten“, sagte Dr. Kittibhumi zu Schluss.

Die Richter sagten, sie würden deshalb weitere Ankündigung über die genaue Todesursache von Herrn Amphons Tod am 30. Oktober machen. Doch für Frau Rosmalen, die Frau von Herrn Amphon ist diese Aussage Zeugnis genug, dass ihr älterer Ehemann durch die Gefängnisleitung schlecht behandelt und vernachlässigt wurde.

Unter Tränen erzählte sie, dass diese Aussagen als Grundlage ihrer Klage gegen das „Department of Corrections“ dienen werden. Sie wird die Klage beim Verwaltungsgericht einreichen, dass die Gefängnisleitung nicht alles unternommen habe, um das Leben ihres Mannes zu retten.

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berndgrimm
Gast
berndgrimm
11. August 2013 3:34 pm

Es ist ja nicht nur Onkel SMS.
Auch die von Thaksin geopferten Bauern die
statt seiner Hassprediger in den Kerker kamen
bekommen garkeine Hilfe.
So gut war seine Bezahlung für diese Komparsen
auch wieder nicht dass dies inkludiert war!

Hanseat
Gast
Hanseat
11. August 2013 5:32 am

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/majestaetsbeleidigung-in-thailand-20-jahre-gefaengnis-fuer-onkel-sms-a-799615.html

Ampon Tangnoppakul “Onkel SMS” soll im Mai 2010 insgesamt vier diffamierende Kurzmitteilungen an einen Sekretär des damaligen Ministerpräsidenten Abhisit Vejjavija verschickt haben. Drei Monate später wurde er festgenommen. Am 24.11.2011 meldete u.a. Der Spiegel die Verurteilung zu 20 Jahren Gefängnis.

http://www.welt.de/newsticker/news3/article106272778/Onkel-SMS-ist-im-Gefaengnis-gestorben.html

Am 08.05.12 meldete u.a. Die Welt, dass Ampon Tangnoppakul “Onkel SMS” im Gefängnis verstorben sei.

Moin an die Runde,
dass ein in der Staatsgewalt sich befindlicher Bürger dieses Landes so elendig von der Lebensbühne abtreten muss, ist schon eine schlimme Sache.
In meiner „ST.de-Zeit“ hatte ich mich auch mehrmals mit dem Schicksal dieses Mannes befasst. Mein damaliger Wissenstand war, dass “Onkel SMS” an Mundkrebs litt und zwar im letzten Stadium. Seine Ehefrau hatte mehrmals die Regierung (PT und UDD) gebeten, ihren Mann zum friedlichen Sterben nachhause zu entlassen. Die so strenge und auf Gesetzestreue geimpfte Regierung sah sich außerstande, diesen letzten Wunsch eines Sterbenden zu erfüllen. Wir wissen aber, dass in der gleichen Zeit, eben diese angeblich so gesetzestreue Regierung durch den Innen- oder Außenminister (?) dem zu zwei Jahren Gefängnis verurteilten und flüchtigen Ex-MP Thaksin seinen ihm abgenommenen Reisepass persönlich wieder übergeben wurde. Nach Gesetzeslage war es nicht gestattet. Ergo, einem Sterbenden die Möglichkeit zu geben, in der Familie sein Ende zu erleben, konnte diese sich so für die Belange des „kleinen Mannes“ eintretende PT und im Schlepptau die UDD nicht durchringen, aber einem Ausländer, der Khun Thaksin hatte mittlerweile ja die Staatsbürgerschaft von Montenegro ( unter anderen..) angenommen, durfte diese Regierung entgegen allen eigenen Gesetzen etwas Genehmigen was außerhalb des Legalität sich befand, dem armen “Onkel SMS” wollten sie, diese „Demokraten“ nicht helfen. Das, liebe Freunde des Forums, war und ist immer und immer wieder meine Kritik an die Damen und Herren in den roten Hemden. Sie befassen sich in keiner Weise um Demokratie, sie befassen sich alleinig nur zur wieder aufs Schild heben des flüchtigen Thaksin.