Bangkok: Bioscience exportiert trotz Impfstoffmangel im Inland weiterhin ins Ausland

AstraZeneca hat Thailand gebeten, den Zeitplan für die Lieferung von 61 Millionen Dosen seines Covid-19-Impfstoffs bis Mai nächsten Jahres zu verlängern, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Sathit Pitutecha.

Es wird erwartet, dass der Schritt die ohnehin langsame Impfstoffeinführung des Landes weiter stört.

In einem Interview mit der Bangkok Post sagte Herr Sathit, dass sich der ursprünglich für Ende dieses Jahres geplante Lieferzeitplan bis Mai nächsten Jahres verschieben wird, obwohl das Unternehmen versprochen hat, sein Bestes zu geben, um den ursprünglichen Zeitplan einzuhalten.

“Normalerweise geht ein Impfstoffhersteller eine solche Verpflichtung nicht ein. Aber das Unternehmen verfügt nicht über genügend Produktionskapazitäten, um auf die steigende globale Nachfrage zu reagieren”, sagte Sathit.

Aber wenn ein Land, das AstraZeneca-Impfstoffe bestellt hat, zuerst Impfstoffe von anderen Herstellern beziehen kann, wird die Regierung mit dem Unternehmen verhandeln, um die Impfstoffe stattdessen nach Thailand zu liefern, sagte Sathit.

Er fügte hinzu, dass das Unternehmen ein Drittel seiner Produktion nach Thailand liefern wird, obwohl Thailand versucht hat, über so viele Dosen wie möglich oder 40% der im Land hergestellten Impfstoffe zu verhandeln.

“Derzeit haben wir die uns zur Verfügung stehenden Dosen verabreicht. In diesem Monat haben wir 10 Millionen Dosen beschafft, so dass es immer noch nach Plan läuft”, sagte Sathit.

Gemäß der ursprünglichen Impfstoff-Roadmap würden die AstraZeneca-Impfstoffe des lokalen lizenzierten Herstellers Siam Bioscience der Regierung von Juli bis Ende des Jahres jeden Monat 10 Millionen Dosen des Impfstoffs zur Verfügung stellen.

Aber die Regierung gab kürzlich zu, dass das Unternehmen nur 5-6 Millionen Dosen pro Monat oder ein Drittel seines Gesamtangebots an Thailand liefern kann, während der Rest exportiert wird.

Die Regierung sagte am Mittwoch, sie erwäge Vorschriften zur Begrenzung ihrer Exportquote für Covid-19-Impfstoffe aus dem Land, ohne den Namen des Impfstoffs anzugeben.

„Wir müssen Tag für Tag auf AstraZeneca-Impfstoffe warten. Das ist nicht einfach, da der Impfstoffmarkt von großen Unternehmen dominiert wird, die mehr wert sind als unser Jahresbudget“, sagte Sathit.

Er sagte, die Regierung habe möglicherweise einen Zeitplan für die Lieferung von 100 Millionen Dosen des Covid-19-Impfstoffs in diesem Jahr, hauptsächlich von AstraZeneca und zusammen mit Sinovac- und Pfizer-Impfstoffen.

„Das Department of Disease Control (DDC) wird am 16. Juli einen Vertrag mit Pfizer über die Beschaffung von 20 Millionen Dosen unterzeichnen. Die staatliche Pharmazeutische Organisation wird nächste Woche auch einen Vertrag mit Moderna über fünf Millionen Dosen unterzeichnen“, sagte Sathit.

“Sie werden im Oktober geliefert. Dies wird der für nächstes Jahr geplante Impfstoff-Rollout sein”, fügte er hinzu.

Supant Mongkolsuthree, Vorsitzender der Federation of Thai Industries (FTI), sagte am Donnerstag, er werde sich nächste Woche mit Premierminister Prayut Chan-o-cha und dem Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul treffen, um eine Klärung der Lieferungen von AstraZeneca-Impfstoffen zu erbitten.

Die Regierung hatte zuvor versprochen, dass im letzten Monat 10 Millionen Dosen ankommen und 10 Millionen weitere in diesem Monat geliefert werden. Die Zahl wurde jedoch unterschritten, und nur 10% der Arbeitnehmer in der Wirtschaft seien geimpft worden, sagte Herr Supant.

Regierungssprecher Anucha Burapachaisri sagte, Premierminister Prayuth habe der Öffentlichkeit versichert, dass die Impfstoffe AstraZeneca und Sinovac, die die wichtigsten Impfstoffe des Landes sind, und Sinopharm, ein alternativer Impfstoff, gegen die schlimmsten Auswirkungen von Covid-19 wirksam sind.

Die Regierung plant, mRNA-Impfstoffe von Pfizer und Moderna sowie virale Vektor-Impfstoffe von Johnson & Johnson zu importieren, um sicherzustellen, dass es eine breite Palette sicherer und wirksamer Impfstoffe für Thailänder gibt, sagte der Sprecher.

„Wir arbeiten aktiv mit der Regierung in Thailand und Regierungen in ganz Südostasien zusammen, um der Region weiterhin einen gerechten Impfstoffzugang zu ermöglichen“, sagte AstraZeneca. / Bangkok Post

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devin
Gast
devin
20. Juli 2021 12:40 pm

Ich erwähnte bereits, dass ein einseitiger Exportstop des Serums AZ seitens TH verheerende Auswirkungen für TH haben könnte und das ist nicht allein meine Auffassung.

Nun lesen wir im Thai Enquirer:

“So hatte Anutin AstraZeneca und seinen lokalen Hersteller gebeten, die Menge der für Thailand verfügbaren Dosen zu erhöhen, und laut Quellen, wenn das nicht funktioniert, würde das Kabinett gebeten, ein Exportverbot zu verhängen.

Wenn das Ministerium die Entscheidung trifft, ein Exportverbot für AZ-Impfstoffe zu verhängen, könnte dies katastrophale Folgen für das Land haben, nicht nur in Bezug auf unsere Beziehungen zu unseren Nachbarn, sondern auch auf die Wahrnehmung des Landes in Zukunft.

Die unmittelbarsten Folgen werden natürlich diplomatischer Natur sein.

Thailand ist nicht das einzige Land, das darum kämpft, Covid-19 unter Kontrolle zu halten.

Malaysia, Indonesien und die Philippinen haben alle die gleichen Sorgen wie wir, haben Leben verloren wie wir und müssen ihre Bürger so schnell wie möglich impfen.

Unseren Nachbarn den Zugang zu Impfstoffen zu verwehren, ist unmenschlich und nicht nachbarschaftlich. Nationalismus, Tribalismus und die anderen lästigen Ismen haben in einer Zeit des kollektiven Kampfes keinen Platz.

Indem wir jetzt unsere Menschlichkeit zeigen, bauen wir Beziehungen zu den Ländern auf, die uns für die kommenden Jahre am nächsten stehen.

Umgekehrt, wenn wir egoistisch und kurzsichtig sind, riskieren wir, der Paria-Staat Südostasiens zu werden – der Nachbar, den niemand haben will.

Wenn wir uns dafür entscheiden, das Exportverbot zu verhängen, gibt es andere Konsequenzen, einschließlich der Sichtweise ausländischer Unternehmen auf Thailand.

AstraZeneca hat Verträge mit den anderen Regierungen in der Region und sie würden solche Zumutungen unserer Regierung nicht freundlich betrachten.

Ein Exportverbot würde diesen Ruf gefährden und zukünftige Geschäfte nicht nur mit Pharmaunternehmen beeinträchtigen, sondern auch mit Unternehmen, die auf unsere Infrastruktur und internationale Abkommen angewiesen sind, um ihre Angebotsänderung zu fördern.

Kurz gesagt, es könnte die Geschäftsstimmung für die kommenden Jahre beeinflussen.

Der Grund, warum wir unsere zukünftigen Beziehungen zu unseren Nachbarn gefährden, ist die Inkompetenz unserer eigenen Regierung. „

https://www.thaienquirer.com/30063/opinion-thailand-wants-to-withhold-vaccines-from-its-neighbours-it-is-the-wrong-move/

Und nächster Link:
AstraZeneca sagt, Thailand habe in erster Vereinbarung nur 3 Millionen Dosen pro Monat angefordert.
Dort kann man das Schreiben zwischen Anutin und AstraZeneca zur Kenntnis nehmen.

https://www.thaienquirer.com/30034/astrazeneca-says-thailand-only-requested-3-million-doses-per-month-in-initial-agreement/

devin
Gast
devin
19. Juli 2021 7:42 pm

Stin, eins möchte ich feststellen.

Glücklicherweise gehöre ich zu den Leuten dieses Forums, welche finanziell abgesichert sind und es nicht nötig haben, durch publizieren irgendwelcher Propagandameldungen bei diesem Regime um gut Wetter bitten, damit auch die künftigen Einnahmen fließen.

Und was du als bashing empfindet, sehe ich völlig anders, nämlich nur das aufdecken von Falschmeldungen und versuche deshalb meine Aussagen auch mittels entsprechender Fakten zu belegen.

Auch neige ich auch nicht dazu, Artikel von renommierten Journalisten in Abrede zu stellen, wie wir es bei dir ständig erleben dürfen, ohne dass du jemals einen entsprechenden Gegenbeweis antreten konntest –

Als Beispiel erneut deine Abwandlung des Gesagten:

„Wie Thailands Regime die Krone im Kampf gegen Gegner missbraucht“

da heißt es bei dir plötzlich:

„Der Satz ergibt keinen Sinn – die Regierung benutzt den König und der König profitiert und die Regierung nicht. „

Natürlich macht der von mir zitierte Satz Sinn, da dieses Regime zwar einigen von X gewollten Verfassungsänderungen zugestimmt hat, damit diese Verfassung überhaupt unterschrieben wird – gleichzeitig mißbraucht dieses Regime den § 112 wie keine andere Regierung vor ihr, obwohl ja X einst sogar persönlich angeordnet hatte, sogenannte „lèse majesté“-Gesetze nicht länger anzuwenden.

Hat wohl stin vergessen???

Es ist ja schön, wenn dein Bauchgefühl dein Auto gerettet hat – aber was hat das mit TH und der Wahrheit zu tun?

Auch ist es deine Sache, wenn du denkst, dass meine Erklärungen nie stimmen und du mich für einen beauftragten Troll hälst – die meisten anderen User dieses Forums sehen das völlig anders und beweisen durch ihre Beiträge mehrmals täglich, was sie von deinen Erklärungen und Behauptungen halten – nämlich nichts.

So gibt es für dich eigentlich nur zwei Möglichkeiten:

– entweder du blockierst künftig meine Beiträge, was wir in TH ja auch oft genug von diesem Regime erleben dürfen (es lebe die Zensur)

– oder du lebst damit, dass auch künftig deine Kommentare hinterfragt und die Widersprüche mittels Fakten (was du als Mainstreams bezeichnest) aufgedeckt werden.

devin
Gast
devin
19. Juli 2021 5:39 pm

stin, glaubst du eigentlich selbst noch diesen Unsinn, welchen du immer wieder von dir gibst.

So erfolgt die Verteilung des Impfstoffes auch für TH auf der Grundlage des Vertrages zwischen AZ und Siam Bioscience –
soll heißen, wenn die Thai-Regierung mehr Impfstoff will, muß sie sich demzufolge an AZ und nicht an Siam Bioscience wenden.

Deshalb ist deine Aussage:

„Der König hätte einfach drauf los produzieren können und erst seine Untertanen damit versorgen sollen – R9 hätte es gemacht. „

der reinste Unsinn, zumal Siam Bioscience die benötigten Mengen eh nicht produzieren kann.

Und wenn du meinst:

„Das wäre erstmal egal, in Italien hat man die Impfdosen einfach im Lager beschlagnahmt.“

stimmt das so auch nicht.

Richtig ist:

Die Entdeckung der 29 Millionen Dosen ist brisant, weil Astrazeneca bei den Lieferungen an die Europäische Union in der Corona-Pandemie sehr stark im Rückstand ist, das belegen auch aktuelle Zahlen.
Statt bis zu 220 Millionen Dosen will das Unternehmen den EU-Staaten bis zur Jahresmitte nur 100 Millionen liefern.
Aus informierten Kreisen hieß es laut AFP, Astrazeneca habe angegeben, dass 16 Millionen der gefundenen Dosen für die EU und 13 Millionen für die internationale Impfinitiative Covax bestimmt seien. „

https://www.tagesspiegel.de/politik/falschangaben-bei-produktionskapazitaeten-astrazeneca-lagert-29-millionen-impfstoff-dosen-in-italien/27036102.html

Das heißt in diesem Fall, dass AZ seinen Vertrag nur zu 45 % erfüllt hatte und deshalb die EU drohte, einen Export des in der EU hergestellten AZ zu blockieren.

Also völlig andere Situation, da in TH der Vertrag seitens AZ sogar übererfüllt wird, da sie statt der bestellten 3 Mill. Dosen sogar 6 Mill. Dosen lieferten.

Wenn diese Thai-Regierung falsch bestellt hat, kann man dafür jetzt nicht AZ verantwortlich machen.

Noch etwas sollte uns stin erklären, wie es bei einem Bericht in einer Zeitung, geschrieben von einem deutschen Reporter zu einen Übersetzungsfehler kommen kann.

Ansonsten hat stin uns wieder einmal bewiesen, dass er außer seinen Vermutungen (diesmal in Sachen Impfstoff) und seinem Bauchgefühl nichts zu bieten hat – trotzdem redet er sich ein, es würde auch diesmal stimmen, obwohl mir kein Fall bekannt ist, dass es jemals stimmte.

devin
Gast
devin
19. Juli 2021 10:25 am

Ich glaube, diese Diskussion geht in die falsche Richtung.

Fest steht zur Zeit:

Es wurde ein Vertrag zur Produktion des Serums zwischen AstraZeneca und Siam Bioscience abgeschlossen und diese Thai-Regierung hat nur dafür die Weichen gestellt, dass keine andere Firma, außer Siam Bioscience in Frage kam.

Nun kennen wir alle nicht den Inhalt dieses Lizenz-Vertrages, aber was wir bisher wissen ist, dass dieser Vertrag im Sept. 2020 abgeschlossen wurde und TH einen Bedarf von 3 Mill. Dosen per Monat anmeldete.

Ebenfalls in diesem Vertrag wurde die Lieferung an andere asiatische Staaten geregelt.

Weiterhin Fakt ist, dass Siam Bioscience die vertraglich zugesagten Liefermengen weder für TH noch für die anderen Länder jetzt und auch in naher Zukunft einhalten kann.

Da wir den Inhalt des Vertrages nicht kennen, wissen wir auch nicht, ob Siam Bioscience alle notwendigen Bestandteile zur Fertigung des Impfstoffes selbst bereitstellen kann oder auf Zulieferungen seitens AZ angewiesen ist.

Wenn jetzt die Thai- Regierung entscheiden würde, die produzierten Dosen gehen erst einmal an TH, so ist unklar, wie AZ als Lizenzgeber auf den Vertragsbruch reagieren würde.

Schließlich hat AZ bereits ein Vertragsverletzungsverfahren durch die EU am Hals.

So liegt die Entscheidung derzeit hauptsächlich bei AZ, auch wenn es der Thai-Regierung nicht gefällt und bei Vertragsbruch die Fa. Siam Bioscience (und nicht die Thai-Regierung) für alle Folgeschäden aufkommen müßte.

Nun zu stin´s Geschwafel, dass Nr. X den Import anderer Impfstoffe blockiert.

Spätestens seit März 2021 wissen TH und andere Länder, dass eine 3. Welle auf sie zurollt.

Und als TH neben AZ auch mit Sinovac Verträge über Mill. Impfdosen abschloß, hätte man gleichzeitig auch Verträge mit anderen Lieferfirmen anleiern können, zumal schon damals feststand, dass Siam Bioscience seine Lieferzusagen nicht einhalten kann.

Doch hier versagte diese Regierung wieder einmal auf ganzer Linie und fängt jetzt erst langsam an, auch bei anderen Lieferanten zu ordern.

So geht auch der Reporter in dem von stin eingestellten Beitrag davon aus, dass dieses Regime die Krone im Kampf gegen Gegner missbraucht und nicht umgekehrt und dafür als Gegenleistung viel Geld in die Kasse von X spült.

Auch möchte ich nicht wissen, wer an diesem Deal in großen Umfang mitverdient, wir werden es wahrscheinlich nie erfahren.

So, nun kann stin erneut seine Glaskugel bemühen, um die für ihn passenden Antworten zu finden.555

gg1655
Gast
gg1655
19. Juli 2021 12:33 am
Reply to  STIN

Hier könnte der R10 viel Zustimmung erhalten, wenn er auf den Export verzichten würde und erstmal seinen Untertanen den
Impfstoff zur Verfügung stellen würde.

Macht er scheinbar nicht…..

In anderen Ländern droht ihm aber wie ein "Normaler Geschäftspartner" behandelt zu werden.  Sprich es drohen ihm Vertragsverletzungsklagen.  In Thailand kann ihm so etwas nicht passieren. Und da ihm das Volk verglichen mit seinem Portemonnaie total Egal ist Opfert er lieber ein Paar(Tausende?) Thais um ja nicht an Umsatz und Profit zu verlieren.  Da muss man schon ganz klare Prioritäten setzen, zumindest wenn man zu dieser Sorte "Mensch" gehört zu der er nun mal gehört.  

berndgrimm
Gast
berndgrimm
19. Juli 2021 8:36 am
Reply to  gg1655

Ich kann gg1655 nur vollkommen zustimmen aber gebe zu bedenken dass STIN hier die Schaufensterpuppe nur als Suendenbock fuer seine geliebte Militaerdiktatur benutzt.

Man sollte nie vergessen wer hier Koch und wer Kellner ist.

Ohne diese Militaerdiktatur gaebe es diese Schaufensterpuppe nicht!

Wenn Bioscience nicht in TH liefern will/kann muss man eben importieren.

Die Bestellungen der PKHs liegen vor , aber man verlangt Vorkasse inklusive erhoehtem Schmiergeld weil man den Impfstoff eben nicht als notwendiges Medikament gegen eine moegliche Pandemie sieht sondern ausschliesslich als Geschaft um selber Reich zu werden.

Das beste Geschaeft mach man mit dem geschenkten Sinovac.

Die Japaner haben zwar auch Astra Zeneca geschenkt, aber zuwenig als dass man von seinem Verkauf alle Beteiligten Reich machen koennte.