Bangkok: Gericht lehnt Petition wegen Verwendung von Gummigeschossen durch die Polizei ab

Das thailändische Zivilgericht hat eine Petition abgelehnt, die ein Reporter und ein Fotograf gemeinsam eingereicht hatten, um die Polizei daran zu hindern, ihre Gummigeschosse auf die Demonstranten in Bangkok abzufeuern.

Thanapong Kerngaiboon, ein Reporter bei Plus Seven News und Charnnarong Ua-udomchote, ein Fotograf bei The Matter, beantragten eine gerichtliche Verfügung, um den Einsatz von Gummigeschossen durch die Polizei zur Eindämmung von Demonstranten auszusetzen.

Sie behaupteten, sie seien durch Gummigeschosse verletzt worden, die die Polizei während einer Kundgebung am 18. Juli in Bangkok ohne Vorwarnung auf die Demonstranten abgefeuert hatte. Die beiden Männer berichteten in ihren Medien über den Protest.

Die Petition wurde am vergangenen Freitag (6. August) beim Gericht eingereicht und um eine einstweilige Verfügung gebeten, um die Polizei vorübergehend daran zu hindern, während der Proteste mit Gummigeschossen auf die Demonstranten zu schießen, bis das Gericht den Fall endgültig behandelt hat.

Die beiden forderten von der Royal Thai Police auch eine Entschädigung für die Verletzungen, die durch die auf sie abgefeuerten Gummigeschosse verursacht wurden.

Am Dienstagnachmittag (10. August) versammelten sich die regierungsfeindlichen Demonstranten erneut an der Ratchaprasong Kreuzung, bevor sie die Phloenchit Road zur Asok Kreuzung und dann über die Asok Montri- und Phetchaburi Straßen zur Sino Thai Engineering and Construction Plc weiterzogen.

Vor Sino Thai kritisierten die Protestführer das riesige Unternehmen, weil es Verbindungen zum stellvertretenden Premierminister und Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul unterhielt und die Regierung finanziell unterstützte. Sino-Thai gehört der Familie von Herrn Anutin.

Dann machten sich die Demonstranten auf den Weg zur Residenz von Thamanat Prompow, dem Generalsekretär der regierenden Palang Pracharath Partei, in der Rama IX Road.

Von der Residenz von Kapitän Thamanat zogen sie die Asok – Din Daeng Straße entlang in Richtung der Büros der King Power Group in der Rang Nam Road.

Unterwegs konfrontierten einige Demonstranten die Polizei, die den Zugang zur Vibhavadi Rangsit Road in der Nähe der Din Daeng Kreuzung blockierte, die zur Residenz des Premierministers führte. Während der Pattsituation wurden von der Seite der Demonstranten aus große Feuerwerkskörper auf die Polizei geworfen.

Die Organisatoren sagten den Protest am späten Nachmittag ab, obwohl bis in den frühen Abend hinein rund 100 Demonstranten an der Din Daeng Kreuzung blieben. Dabei wurde auch eine Station der Polizei angezündet und ging in den Flammen auf.

Es wird angenommen, dass die Demonstranten am Dienstag (10. August) über die Rückkehr mehrerer wichtiger Protestführer ins Gefängnis verärgert waren.

Am Montagabend lehnte das Gericht in Thanyaburi einen Antrag auf Freilassung von Parit „Penguin“ Chiwarak und acht weiteren Angeklagten im Zusammenhang mit einem Protest vor dem Hauptquartier der Grenzpolizei der Region 1 im Bezirk Khlong Luang von Pathum Thani am 2. August ab.

Zu den acht anderen Anführern gehörten auch Panupong „Mike“ Jadnok und Thanapat Kapeng. / Bangkok Post

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devin
Gast
devin
13. August 2021 9:30 am

Kabeljau Satrusayang meint:

„Wir dulden die Gewalt nicht, aber wir verstehen sie“ –
und recht hat er.

Thailands konservative soziale Medien sind voller erfundener Schocks und falscher Empörung über die Gewalt, die fast wöchentlich zwischen pro-demokratischen Demonstranten und den Sicherheitskräften des Landes auftritt.

In den letzten 3 Protesten sind Gummigeschosse, Wasserwerfer und Schlagstöcke zur Norm geworden, da die Polizei Proteste schnell auflöst, bevor sie beginnen können.

Und während der Ansturm auf Gewalt bedauerlich ist und auf diesen Seiten bereits verurteilt wurde, hat sich die Situation so verändert, dass wir anfangen können zu verstehen, warum Gewalt seitens der Demonstranten stattfindet.

Für viele Demonstranten, die seit 18 Monaten gegen diese Regierung protestieren, wird die Situation von Tag zu Tag düsterer.

Versuche, die Regierung zum Rücktritt zu drängen, sind angesichts ihrer zunehmend schrecklichen Erfolgsbilanz in Bezug auf Covid-19 ebenfalls gescheitert, da der Premierminister und sein Team alle Kritikpunkte ignoriert haben.

Währenddessen wird die wirtschaftliche Lage von Tag zu Tag düsterer.

Viele Thais sind jetzt auf Lebensmittelzulagen und Wohltätigkeit angewiesen, um täglich über die Runden zu kommen.

Viele Thais verstehen jetzt die Frustration und Wut, die die Jugendlichen von heute fühlen.

Ein erstickender Lockdown, eine wachsende Pandemie und eine instabile Wirtschaft haben zu dem Zunderkasten beigetragen, zu dem Thailand jetzt geworden ist.

Wenn es nicht bald eine sinnvolle Veränderung gibt, wird dies alles in Rauch aufgehen.

https://www.thaienquirer.com/31209/opinion-we-dont-condone-the-violence-but-we-understand-it/

Forentroll
Gast
Forentroll
12. August 2021 8:33 pm

Unter Berücksichtigung der Verhältnismäßigkeit der Mittel,  sind Gummigeschosse weltweit,  gerechtfertigt. 

Das war auch 2010 bei den Plastikgeschossen so! 

Lustig zu sehen,  wie die STIN-Wasserträger und STIN sich die Bällchen hin und her schmeißen. 

555555

Siehe Bild unten!!!! 

berndgrimm & devin oder STIN002 und STIN006 

"Forentroll" der nicht geduzt werden will
Gast
"Forentroll" der nicht geduzt werden will
13. August 2021 12:18 pm
Reply to  STIN

Genauso hat WR bewußt gelogen,  er hat sogar behauptet es wäre Life-Mun gewesen.

Die Reporter kannten diese Mun mit den Plastikgeschossen nicht. 

Insofern sind das keine Quellen. 

STIN weiß das trotzdem nutzt er diese History-Fakes. 

Siehe auch hier und andere:

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"Forentroll" der nicht geduzt werden will
Gast
"Forentroll" der nicht geduzt werden will
13. August 2021 8:51 pm
Reply to  STIN

Jetzt bringen Sie die volle Verwirrung! 

Natürlich wurde die Armee zunächst mit M79 beschossen.

Ich habe etwa500 Schuß Plastikgeschoß Mun verschossen und war bei bis zu 10.000 Schuß Aufsicht oder Leitender. 

Wie hatten die mit blauen Plastikhülsen, damit konnte man nur Einzelfeuer schießen.  In BKK wurden welche mit Messinghülsen und notoolivgrünen Plastikgeschossen eingesetzt. 

Da wurden Bilder gemacht,  wo im Feuerstoß geschossen wurde und Messingjülsen wegflogen.  

Das kannte die Weltpresse so nicht! 

Warum haben Sie das Bild und den Link zum Bild gelösvht??? 

devin
Gast
devin
12. August 2021 2:30 pm

Es ist ja seit langen bekannt, dass stin anderen Usern Dinge unterstellt, welche nie gesagt wurden.

Also zu stins Lügen im Einzelnen:

1. Ich wies darauf hin, dass der Einsatz von Gummigeschossen von vielen Ländern abgelehnt und darüber auch öffentlich diskutiert wird. – siehe auch Wikipedia

Die Behauptung: „es gibt keine große Ablehnung“ stammt wieder einmal nur von stin.

2. Ich hatte nie gesagt, dass D keine Gummigeschosse verwendet und verwies auf Wikipedia, wo u.a. auch der Einsatz in HH während der Ausschreitungen während des G20-Gipfels in Hamburg 2017 erwähnt wird.

Und falls es stin nicht zu schwer fällt, einfach mal bei Google : „Kritik zum Einsatz von Gummigeschossen“ eingeben, dort finden sich Dutzende Artikel von internationalen Medien.

3. stin´s Behauptung: „Ich brauche keine Polizei-Brutalität in TH zu verteidigen, weil es keine gab„ ist auch so eine Lüge.

Einfach die Beiträge auf Twitter und Facebook an´schauen, dort sieht es etwas anders aus.

Und dann noch diesen Artikel lesen:
https://www.wochenblitz.com/index.php/home/wochenblitz/2013-09-11-06-44-59/item/11203-anti-regierungs-demonstranten-bei-gewaltsamen-zusammenstoessen-mit-der-polizei-in-bangkok

Zur Verteidigung dieser Junta ist stin jedes Mittel recht, was stören da ein paar Lügen mehr oder weniger.

Deshalb entbehrt stin´s Behauptung:

„Sogar die Medien beginnen nun bei TH auch die Demonstranten als gewaltbereit zu bewerten – man schreibt von gewalttätigen Demonstrationen.
Also sozusagen, beide Seiten – nur was sollte die Polizei machen, wenn sie mit Waffen angegriffen werden?“

jeder Grundlage, da in keinem Video zu sehen ist, dass die Demonstranten Waffen verwenden.

stin ist halt ein Geschichtenerzähler.

Jean CH
Gast
Jean CH
12. August 2021 9:40 am

Demo ist eben nicht gleich Demo! Weshalb gehen diese jungenh Menschen auf die Strasse? Dir sind die Forderungen welche sie stellen doch bekannt, oder? Ist nur eine diser Forderunge falsch? Nein!!!  Dies Regierung hätte es in den letzten 3-4 Monaten in der Hand gehabt, endlich ihre Finger aus ihren dicken Aerschen zu nehmen! Aber nein, das Chaos wird täglich grösser!  Tägliches Blabla in  den TV-Nachrichten, passiert ist nichts! Im Gegenteil! Die Menschen verrecken sprichwörtlich auf der Strasse, Impftermine  werden stündlich abgesagt! Wen wundert es dann noch, dass das Fass übervoll ist!

exil
Gast
exil
12. August 2021 11:01 am
Reply to  Jean CH

Dafür gibt das Gesundheitsministerium auf ihrer Facebookseite Anweisungen wie man Sex haben kann ohne sich mit Corona anzustecken.

Thailand: Regierung gibt Sex-Tipps in der Pandemie – WELT

berndgrimm
Gast
berndgrimm
12. August 2021 11:25 am
Reply to  Jean CH

Bravo Jean CH.

Besser haette  es niemand formulieren koennen!

Aus eigener Erfahrung und der Erfahrung der Tochter unserer Freunde die Politik studiert und bei vielen Demos dabei war muss ich hier nocheinmal sagen:

Bisher ging die Gewalt bei den Demos immer von Monarchisten aus die im Schutze der Polizei oder der "Ordnungskraefte" operiert haben.

Ich moechte garnicht ausschliessen dass es auch in den Reihen der Studenten

"Gewaltbereite" geben koennte aber niemand hat dies bisher miterlebt und es muss dringend festgehalten werden dass die Polizei und die "Ordnungskraefte"

nicht wie von ihnen und von STIN behauptet wird deeskalierend sondern im Gegenteil sehr provokant aufgetreten sind.

Die wollten Krawall provozieren um die Moeglichkeit zu bekommen Giftwasser und Waffen einzusetzen.

Dass die Thai Polizei sehr inaktiv ist, kann ich nur bestaetigen .

Wer laesst sich schon gern fuer so einen geringen Sold verkloppen?

Deshalb ja auch der Drang zum Overkill, Waffen und Giftgas,Giftwasser.

Jean CH
Gast
Jean CH
12. August 2021 4:19 pm
Reply to  STIN

Natürlich ist Gewalt nie eine Lösung! Nur, woher kommt den der Grund für diese "Gewalt"!  Komm zurück in Dein geliebtes Thailand, stell Dich irgendwo hin und mache bessere Vorschläge!Es gab reihenweise gute, zukunftsweisende Vorschläge von intelligenten Menschen. Diese Vorschläge wurden umgehend als Kritik am "System" angeschaut, und nicht selten wurden ein Gerichtsverfahren gegen diese Leute eingeleitet! Wie soll man vernünftig mit diesen, teils senilen Knallköpfen sprechen, wen nicht einmal konstruktive Kritik erlaubt ist? 

Ja, absolut verständlich. Aber sie erreichen genau das, was die Regierung möchte.

Richtig, nämlich Gewalt und nochmals Gewalt, im Wissen, dass diese Demonstranten weder Wasserwerfer, noch Tränengas oder gar scharfe Waffen zum Einsatz bringen, mindestens vorläufig!

devin
Gast
devin
12. August 2021 6:22 am

Und erneut versucht stin abzulenken.

Seine Aussage war:

„Da regt sich keiner (gemeint der Einsatz von Gummigeschossen) in der EU auf, nur bei TH – einen Bananenstaat.“

was ich durch entsprechende Links widerlegte, da sehr wohl die Ablehnung von Gummigeschossen zunimmt und darüber öffentlich diskutiert wird.

Und sofort beginnt stin mit seiner Litanei wieder im Urschleim an, um seinen Standpunkt zur Polizeibrutalität zu verteidigen.

Darum ging es nicht, sondern um stin´s erneute Falschbehauptung, dass man sich nur bei TH aufregt.

devin
Gast
devin
11. August 2021 7:41 pm

Was stin hier zum Besten gibt, ist wieder einmal nur die halbe Wahrheit, um von der Brutalität der Thai- Polizei beim Einsatz gegen Demonstranten abzulenken.

In den meisten europäischen Staaten ist der Polizei der Einsatz von Gummigeschossen untersagt und in den Ländern Europas, welche noch Gummigeschosse verwenden, regen sich viele darüber öffentlich auf, auch z.B. die deutsche Gewerkschaft der Polizei, die Jungen Grünen in der Schweiz und in weiteren Ländern Europas.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gummigeschoss

Das diese Gummigeschosse nicht harmlos sind, zeigt der Einsatz der angeblich nicht tödlichen Waffen, dass diese Leben und Gesundheit gefährden .

Das zeigen eine ganze Reihe von Untersuchungen.

Eine Studie des „BMJ Military Health“ der britischen Armee fand etwa zwischen den Jahren 1990 und 2017 Berichte über 1984 Verletzte durch die vermeintlich weniger gefährliche Munition.
Von diesen Betroffenen verstarben 53, mehr als 300 erlitten bleibende körperliche Behinderungen, etwa durch den Verlust eines Auges.
Von den 2135 dokumentierten Verletzungen der Personen wurden ganze 71 Prozent als „schwer“ bewertet.
Bei der Schwere der Folgen spielte demnach vor allem die getroffene Körperregion, die Distanz zu den Schützen sowie die Zeit bis zur medizinischen Behandlung eine Rolle.

https://www.stern.de/digital/technik/einsatz-von-gummigeschossen-in-den-usa–die-toedliche-gefahr-der-nichttoedlichen-waffen-9287112.html

Deshalb gilt auch hier:

Unrecht ist nicht weniger Unrecht, nur weil auch andere Länder außer TH zu diesen unmenschlichen Waffen greifen und damit Leben und Gesundheit Anderer gefährden.