Bangkok: Malaysische Transgender-Ikone in Thailand festgenommen – auf Kaution frei

Die malaysische Transgender-Ikone Muhammad Sajjad Kamaruz Zaman, besser bekannt als Nur Sajat, wurde Berichten zufolge in Bangkok festgenommen und auf Kaution freigelassen, hieß es am Montag.

Nur Sajat ist seit Februar dieses Jahres auf der Flucht vor den malaysischen Behörden, nachdem sie von religiösen Obergerichten angeklagt wurde, gegen die Scharia-Gesetze des Landes zu verstoßen, indem sie sich als Frau verkleidet hatte.

Sie wurde Berichten zufolge am 8. September in Bangkok festgenommen und ist laut der malaysischen Zeitung The Star auf Kaution frei.

The Star berichtet auch, dass sie auf ihre Neuansiedlung in einem Drittland wartet, nachdem sie beim Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) den Flüchtlingsstatus beantragt hat.

Berichten zufolge wartet sie darauf, in Australien aufgenommen zu werden. Nur Sajat ist in Malaysia als Kosmetikunternehmerin bekannt.

Die thailändische Polizei teilte Thai Enquirer am Montag mit, dass sie keine Anfragen zu dem Fall beantworten könne, da es sich um eine sensible internationale Angelegenheit handele.

Es wird angenommen, dass die malaysische Regierung derzeit ihre Rückführung beantragt, damit sie vor einem religiösen Gericht angeklagt werden kann, wo sie mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden kann. / Enquirer

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devin
Gast
devin
23. September 2021 12:15 pm

TH und Asyl sind 2 Seiten einer Medaille.

Zwar beherbergt Thailand mit am meisten Flüchtlinge in der Region, das Land verfolgt jedoch keine konsistente Asylpolitik.

Dies führt dazu, dass Schutzbedürftigen nicht immer Schutz gewährt wird.

In den vergangenen Jahren hat die thailändische Regierung zudem regelmässig dem Druck von Ländern wie China, der Türkei oder Bahrain nachgegeben und Flüchtlinge zwangsweise in die betreffenden Länder zurückgeführt.

Damit verletzte Thailand das internationale Rechtsprinzip des Non-Refoulements; dieses verbietet die Rückschaffung von  Personen in Länder, in denen sie an Leib und Leben gefährdet sind.

Und so hat die Regierung regelmäßig Kopfzerbrechen, was mit den Asylanten zu geschehen hat.

So z.B. mit aus Burma geflohenen Journalisten oder nun um die malaysische Transgender-Ikone.

Auf der einen Seite will man es sich nicht mit den Nachbarn verscherzen, zumal TH in Sachen “Kultur der Folter” ebenfalls eine lange Tradition hat, zum anderen will man nicht erneut von der Weltöffentlichkeit gebrandmarkt werden, da man wegen der schlechten Wirtschaftslage auf jede Hilfe und Unterstützung angewiesen ist.

Also bleibt abzuwarten, wie diesmal das Ergebnis aussehen wird – ich hoffe auf Gerechtigkeit für Muhammad Sajjad Kamaruz Zaman, habe jedoch nur geringe Hoffnung.

berndgrimm
Gast
23. September 2021 10:08 am

Auch hier ging es nur ums Geld! Tagelang wurde darum geschachert wieviel Er,Sie,Es

denn an wen zu bezahlen hat damit er, sie,es hier bleiben darf !

berndgrimm
Gast
24. September 2021 7:58 am
Reply to  STIN

Wer aus Malaysia in TH Asyl begehrt wird wohl kaum in Malaysia die Bestechlichkeit der thailaendischen Polizei zur Sprache bringen.

Schliesslich erhielt er,sie,es durch diese Bestechlichkeit in TH Asyl!

Nein, es gibt eben keinen Vergleich zu dem saudischen Maedchen dass der thailaendischen Polizei nur durch internationalen Druck und eigene Courage entkam.

Ja, auch da war Korruption im Spiel, aber von Seiten der Saudis!

Und natuerlich politischer Druck wegen der Juwelen!