Bangkok: Proteste verliefen diesmal ohne Zwischenfälle – Protester kooperierten mit der Polizei

Ein Protest gegen das Establishment in Bangkok verlief gestern ohne Zwischenfälle, als Aktivisten die Aufhebung des thailändischen Gesetzes zur Majestätsbeleidigung forderten. Das Gesetz, auch bekannt als §112 des Strafgesetzbuches, verbietet es, die Monarchie zu diffamieren, zu kritisieren oder anderweitig zu beleidigen. Pro-demokratische Demonstranten versammelten sich gestern Nachmittag an der Kreuzung Ratchaprasong in der Hauptstadt, wobei der Protest laut einem Bericht von Pattaya News von einer Gruppe namens Volkspartei organisiert wurde.

Die Kundgebung begann gegen 16:00 Uhr am Zebrastreifen zwischen Central World und dem Big C Supercenter, an dem Protestbanner hingen. Aktivisten errichteten eine provisorische Bühne und besetzte Pop-up-Stände, die über das Gesetz der Majestätsbeleidigung informierten und Petitionsunterschriften für dessen Abschaffung sammelten.

Medien berichteten, dass sich die Polizei zu einem bestimmten Zeitpunkt an einige Protestorganisatoren gewandt und sie gebeten hat, eine Reihe von Transparenten zu entfernen, die sie als „unangemessen“ bezeichneten. Aktivisten erklärten sich bereit, diese zu entfernen und durch andere Banner zu ersetzen. Die Versammlung blieb friedlich und verlief ohne gewalttätige Auseinandersetzungen.

Später am Abend schlossen sich weitere Menschen der Kundgebung an und besetzten die Rachadamri Road, wobei Live-Musik und Reden stattfanden. Der Protest blieb jedoch friedlich, und Aktivisten hielten Reden, um die Neufassung der Verfassung von 2017 und die Abschaffung des Gesetzes zur Majestätsbeleidigung zu fordern.

Seit Juli 2020 protestieren pro-demokratische und regierungsfeindliche Aktivisten regelmäßig, wobei Kundgebungen nur kurz durch Covid-19-Beschränkungen unterbrochen wurden. Aktivisten fordern nicht nur die Aufhebung von Abschnitt 112, sondern fordern den Rücktritt von Premierminister Prayuth Chan-o-cha, die Auflösung des Parlaments und die Abhaltung von Neuwahlen. / Pattaya News

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Forentroll
Gast
Forentroll
19. Dezember 2021 8:09 am

Danke für die Brstätigung. 

Wieviele  Alzheimer-Aussteiger gab es denn schon. 

Nach meinem Rechtsempfindrn, ist das Totschlag!!!! 

berndgrimm
Gast
berndgrimm
15. Dezember 2021 9:13 am

Es war kein Protest gegen das Establishment wie die 68er Proteste in Europa.

Hier geht es um ganz konkrete Sachen.

Und ganz im Gegensatz zu dem was STIN hier immer suggeriert geht es gegen diese Militaerdiktur, ihre Verfassung , ihre Gerichtsbarkeit und ihre Polizei.

Natuerlich geht es auch um den 112 besonders um dessen parteiische Anwendung.

Die Reform der Monarchie bzw eine klare Definition der konstitutionellen Monarchie ist hier spaetestens seit dem Tod des grossen Koenigs Rama 9 dringend notwendig.

Gehoert aber zum Gesamtpaket.

Wichtigstes ist es die ungesetzliche Macht des Militaers zu begrenzen und zu kontrollieren.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
16. Dezember 2021 9:13 am
Reply to  STIN

Wenn STIN ueberhaupt keine Propaganda mehr fuer seine thailaendische Militaerdiktatur einfaellt dann schreibt er ueber D.

Ich moechte aber nicht darauf eingehen weil ich im Gegensatz zu STIN im heutigen TH lebe.

Ich bin auf politischen Demonstrationen in Thailand seit 2008 regelmaessig gewesen weil ich gerne laufe und politisch interessiert bin.

Die Studenten die seit 2020 (dem Verbot der Future Forward Partei) protestieren sind das Friedlichste und das Kompetenteste

was ich bisher auf BKKs Strassen erlebt habe.

Waehrend die nunmehr siebeneinhalb Jahre unkontrolliert herrschende Militaerdiktatur die inkompetenteste und am wenigsten international brauchbare Regierung  ist die ich in 37 Jahren Thailand erlebt habe.

Ich moechte ja nicht abstreiten dass es inzwischen Krawallmacher auf Seiten der Studenten geben mag, aber die waeren bei dem staendigen Ueberaufgebot von Polizei und Gehaeimdienst sehr schnell auszumachen und zu separieren.

Dies will man aber bewusst nicht.

Man will die serioesen Protestierer als Hooligans und verbloedete Halbstarke hinstellen weil man ihren berechtigten Forderungen nicht nachkommen will und auch intellektuell nicht mit ihnen argumentieren kann.

Die Fuehrung der friedlichen Studenten und die Mannschaft Thanathorns ist intellektuell das beste was TH heute zu bieten hat und die Militaerdiktatur und ihre Auftraggeber haben dem leider garnix entgegenzusetzen.

Sie strotzen zwar vor Waffen aber sind geistig unbewaffnet.

Das Einzige was sie in den siebeneinhalb Herrschaftsjahren gelernt haben ist Propaganda zu machen und Wahlen zu faelschen.

Das koennen sie wirklich sehr gut.

Aber sonst koennen sie leider garnix!

berndgrimm
Gast
berndgrimm
17. Dezember 2021 8:04 am
Reply to  STIN

Die staendige Wiederholung von Regimepropaganda macht sie nicht wahrer.

Tatsache ist dass die Gewalt ohne Not von der Polizei ausging.Die Gegengewalt wurde extra provoziert um die Kritiker zu desavouieren.

Die Fotos zeigen nur die Riotpolice in ihrer Ausruestung , interessanter waere die Gegenperspektive der Demonstranten gewesen.

So wie auf dem Foto stand die Polizei auch 2013/14 herum als Hausfrauen auf dem Skywalk vor dem Polizei HQ Rama I bewaffnet mit I-Phones demonstrierten.

Damals standen die "Polizisten" in ihrem eigenen Garten der von einem hohen Metallzau eingegrenzt ist und in den nie jemand reinkam.

Und was die angeblichen starken Worte des Studentenfuehrers Pelikan angeht:

Natuerlich gibt es Propaganda auf beiden Seiten.

Wenn diese Militaerdiktatur nicht eskaliert haette, wuerde man schon lange miteinander verhandeln.

Es geht STIN in solchen Beitraegen ausschliesslich darum ein falsches Feindbild aufzubauen um die Untaten seiner Militaerdiktatur zu rechtfertigen.

STIN selber schreibt immer wie laecherlich gering die Zahl der Protestierer ist.

Gefaehrlich fuer diese Miliraerdiktatur ist nicht die Zahl oder die angebliche Gewalttaetigkeit der Demonstranten sondern ihre Argumente denen das Regime nix ausser Gewalt entgegenzusetzen hat.

Dazu kommt noch Alles was ich wegen 112 hier nicht schreiben darf, wo aber alle (auch STIN) der gleichen Meinung sind.