Die Nachricht von letzter Woche über die Vergewaltigung einer Bewohnerin einer Eigentumswohnung in Bangkok durch einen Wachmann ist nicht nur ein weiterer Kriminalfall – sie spiegeln einen systemischen Fehler innerhalb der Royal Thai Police (RTP) wider, die für die Erteilung von Genehmigungen an Wachleute verantwortlich ist.
Der Angriff ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 4. Januar in einer Wohnanlage im Bezirk Bang Khae.
Der 41-jährige Verdächtige, der als Sicherheitschef der Wohnung, Montri Yaikrathong, identifiziert wurde, wurde der Vergewaltigung einer 36-jährigen Bewohnerin angeklagt, die ihn um Hilfe gebeten hatte, einen Schlosser zu rufen, nachdem sie ausgesperrt wurde. Nachdem sie den Schlosser später außerhalb des Geländes gesehen hatte, kehrte Montri zurück und griff das Opfer an und fesselte es mit Handschellen. Er konnte fliehen, bevor er drei Tage später in seiner Heimatprovinz Sa Kaeo festgenommen wurde.
Die öffentliche Empörung wuchs, nachdem bekannt wurde, dass der Verdächtige ein ehemaliger Sträfling war und zuvor zweimal inhaftiert war – die letzte Verurteilung war wegen der Vergewaltigung einer Minderjährigen, bei der er vier Jahre verbüßte, bevor er 2017 freigelassen wurde.
Gemäß dem Business Security Act (2015) ist es Personen, die wegen Sexualdelikten verurteilt wurden, untersagt, eine Wachmann-Lizenz zu beantragen. Die Öffentlichkeit fragt sich nun, wie es Montri trotz Vorstrafen gelungen ist, einen solchen Job zu bekommen.
Die RTP leitete sofort eine Untersuchung gegen die Verwaltungsabteilung 5 des Metropolitan Police Bureau ein, die Montri am 28. November 2019 seine Wachmannslizenz erteilte. Allerdings konnte ihre erste Reaktion das öffentliche Vertrauen in die Polizei nicht stärken.
RTP-Sprecher Pol Maj Gen Yingyot Thepjamnong sagte Berichten zufolge, dass einige Anträge möglicherweise nicht ordnungsgemäß überprüft wurden, da die Polizei ständig mit einer Lawine von Papierkram von Sicherheitsunternehmen zu tun hat. In der Praxis verlässt sich die RTP nicht auf eigene Hintergrundüberprüfungen, sondern auf Informationen von Sicherheitsfirmen.
Dieser Fall stellt die Rolle der RTP als Aufsichtsbehörde, die mit der Erteilung von Genehmigungen an Wachpersonal landesweit beauftragt ist, in Frage. Es ist allgemein bekannt, dass viele pensionierte Polizisten und Militärs heute Führungskräfte von Sicherheitsunternehmen sind. Die RTP muss feststellen, ob dies bei dem Vorfall eine Rolle gespielt hat, und gegen die Personen ermitteln, die für die Erteilung einer Erlaubnis an den Verdächtigen verantwortlich waren.
Die größere Herausforderung besteht jetzt jedoch darin, das öffentliche Vertrauen zu stärken und die öffentliche Sicherheit zu verbessern. Dieser Fall hat bei den Bewohnern von Eigentumswohnungen und Sozialwohnungen Angst geschürt, und diese Angst ist berechtigt. Denn an wen können sie sich zur Sicherheit wenden, wenn sie ihren Wachleuten oder Polizisten nicht vertrauen können?
Unnötig zu erwähnen, dass dieser Fall auch das Image der Wachleute beschädigt hat, von denen viele in Gemeinden und Wohngebäuden arbeiten.
Sicherheitskräfte können die Arbeit der Polizei unterstützen. Aber in Wirklichkeit haben sich diese Wachen hauptsächlich darauf beschränkt, die Tore von Wohngemeinschaften zu besetzen. In Phuket gibt es ein laufendes Projekt, das zeigt, dass eine aktive Zusammenarbeit zwischen den Sicherheitskräften der Gemeinde und der Polizei die Sicherheit der Gemeinden erhöhen kann. Auf der Insel müssen alle Sicherheitskräfte eine Grundausbildung bei der örtlichen Polizei absolvieren, wodurch ein Netzwerk entstanden ist, das die Zusammenarbeit bei Ermittlungen fördert.
Die RTP sollte sich bemühen, das System landesweit nachzuahmen, anstatt sich ihrer Verantwortung zu entziehen.
Die Qualitaet einer Condo Anlage entscheidet sich durch 3 wichtige Faktoren (neben der Lage die gegeben ist) :
Durch die Qualitaet der Security , die Serioesitaet der Property Management Firma und am wichtigsten: Der Ernsthaftigkeit der Juristic Person (Eigentuemer Vertretung) und deren Aktivitaeten. Alles 3 ist in TH meist besonders mangelhaft.
Hier ein Editorial dazu aus der BP von Heute:
https://www.bangkokpost.com/thailand/general/2245395/residents-live-in-fear-after-condo-crimes
Residents live in fear after condo crimes
Recent attacks on tenants prompt talk over whether apartments are safe
published : 11 Jan 2022 at 08:31
Two recent attacks on tenants, one of them fatal, in condominiums have set off alarm bells about safety in these buildings and the kind of people employed to protect them.
On Jan 4, Montri Yaikrathok, 41, a head security guard, raped a woman inside her room in a condo in Phetkasem Soi 47 in Bang Kae district of Bangkok.
Checks confirmed he had been convicted of raping a minor in his home province of Sa Kaeo in 2013 and was released from prison four years ago before landing a job as head of security at the condo.
After the Jan 4 rape, he fled and was caught in Sa Kaeo two days later. He allegedly admitted to having sexually assaulted the woman while under the influence of drugs. He has since been charged with rape and drug abuse.
Pol Maj Gen Rungroj Thakoonpunyasiri, deputy commissioner of the Metropolitan Police Bureau (MPB), said changes to how security guards are recruited and how they go about their work were in order.
He will propose to the MPB commissioner that all security guards be trained by police in basic security protection.
Background checks to see if guards have criminal records are also necessary. "We need to see these records and interview them to know who they are and what they are capable of," he said.
Piyajet Meedech, a former army officer and director of security at the Sam Security Guards Company, said the Security Guard Business Act of 2015 bars anyone jailed for rape from ever obtaining a licence to work as a guard.
The security chief in the Phetkasem case should never have been employed in the first place. He may have bribed someone to secure the job or was recruited before the law came into force when applicant background checks were lax.
Maj Piyajet cited regulations that prohibit security guards from entering residential zones of a condo unless they are permitted by the juristic person.
When a guard enters such a zone, they should not do so alone but in the company of either a fellow guard or with the juristic person. In the Phetkasem case, the condo's juristic person might have been too trusting of the security chief.
Nun meine Erfahrungen aus der Praxis (meine Frau und ich waren insgesamt 7 Jahre Mitglied der Jurisitic Person unserer Anlage und seitdem ist eine Freundin von uns dort Mitglied):
Die Juristic Person ist die Eigentuemervertretung und verantwortlich fuer die Regeln und die Finanzen der Anlage. Sowohl die Property Management Firma als auch die Security Firma wird durch die Juristic Person bestellt.
Dies ist die juristische Version. Die Praxis sieht oft ganz anders aus.
Die Property Management Firma wird meist vom Developer (Bautraeger) angeheuert und arbeitet in dessem Sinne.
Ich habe hier schon geschrieben dass unsere ersten Property Management Firma vom Developer gestellt wurde und uns um mehrere Millionen THB Sinking Fund (Reparatur Ruecklage) betrogen hat.
Die PM Firma kann nur mit Mehrheitsvotum der Juristic Person bestellt oder gekuendigt werden.Die Mehrheit in unserer Juristic Person war natuerlich Thai.Anfangs 5:2 und nun 4:3.Der Job eines Mitglieds der Juristic Person ist unbezahlt und deshalb fuer einen Thai wenig lukrativ.Die Thai Mitglieder unserer Juristic Person waren nur dabei um zu sehen was sie fuer sich selber rausholen koennen. Man hat gerne Farang in der JP weil die die Arbeit machen aber keine Macht haben weil sie immer ueberstimmt werden koennen.
Ich habe mehrmals angeregt gegen die Developer Firma und ihre betruegerische PM Firma gerichtlich vorzugehen wurde aber immer von den Thai Mitgliedern ueberstimmt.
Spaeter kam heraus dass wohl Geld geflossen ist.
Heute haben wir die 3. PM Firma aber keine war ihr Geld wert, im Gegenteil.
Als Security Firma hatten wir anfangs PCS den Marktfuehrer der damit wirbt dass man eine britische CEOin hat. Die Firma war nur besonders teuer aber eben nicht gut.
Seitdem haben wir eine lokal grosse Security Firma die billiger und noch schlechter als PCS ist.
Statt Fremde von unserem Gelaende fernzuhalten laesst man sie gegen Geld rein.Jeden Porsche,Ferrari oder Maserati sowieso.
Diese Firma wird wie alle Security Firmen in TH von ehemaligen Polizeioffizieren geleitet und hat auch eine Lizenz von der Polizei.
Diese Firma arbeitet seit 8 Jahren fuer uns und mir ist es nicht gelungen den oder die Inhaber ausfindig zu machen.Man schickt ab und zu sogenannte Trainer die mit den Guards total nutzlosen Militaerdrill machen. Wenn ich versuche diese anzusprechen springen sie in ihre Pick Ups und hauen ab.
Ich habe dies haeufig in den Sitzungen der Juristic Person angesprochen aber stiess auf eine Mauer des Schweigens.
Es gibt aber offensichtlich eine Verbindung zwischen unserer Property Management Firma und der Security Firma.
Es sind/waren auch nicht alle unsere Guards nutzlos. Es gab einige die von selber aufpassten aber die waren schnell abgeworben.
Da ich die Krux sah habe ich vorgeschlagen unsere nutzlose und kontraproduktive Security durch ein elektronisches System zu ersetzen welches mit unseren Schluesselkarten arbeitet.
Die Investition waere moderat gewesen und unsere japanischen Ingenieure haetten mir geholfen die Elektronik zu warten.
Dieser Vorschlag wurde mehrmals mit Mehrheit und ohne Begruendung abgelehnt.
Heute ist bei uns Tag und Nacht der offenen Tueren und wir zahlen Millionen fuer eine total nutzlose ja sogar kontraproduktive Security. So ist Thailand heutzutagen!