Bangkok: Premiere Prayuth wies das Militär an, bei den kommenden Nachwahlen neutral zu bleiben

Pre­mier­min­is­ter Prayuth Chan-o-cha hat die Stre­itkräfte angewiesen, bei den anste­hen­den Nach­wahlen in Bangkok, Chumphon und Songkhla poli­tisch neu­tral zu bleiben und die Wahlen zu unterstützen.

General Prayuth, der auch als Verteidigungsminister fungiert, habe dem Militär befohlen, während der Wahlen seine volle Unterstützung zu leisten, sagte General Kongcheep Tantravanich, Sprecher des Verteidigungsministeriums.

Die Nachwahlen finden am Sonntag in Chumphons Wahlkreis 1 und Songkhlas Wahlkreis 6 und am 30. Januar in Bangkoks Wahlkreis 9 statt.

Die Wahlen an diesem Wochenende umfassen insgesamt 495 Einheiten, während die Wahlen am 30. Januar 280 Einheiten umfassen werden.

Gen Kongcheep sagte gestern, die Streitkräfte werden die Wahlen unterstützen, indem sie Kandidaten auf Anfrage erlauben, in den Wohngebieten des Militärs um Stimmen zu kämpfen.

Die Parteien erhalten die gleichen Chancen, in den Gemeinden um Stimmen zu werben, fügte der Sprecher hinzu.

Das Militär wird auch das Bewusstsein für die Wahlen unter Militärfamilien und Menschen, die in der Nähe der Kaserne leben, schärfen.

Anfang dieses Monats behauptete die Demokratische Partei, Soldaten versuchten, sich in die Vorbereitungen für die Nachwahlen in Chumphon einzumischen.

Armeechef General Narongphan Jitkaewthae wies dann den Kommandeur der 4. Armeeregion, Generalleutnant Kriangkrai Srilak, an, eine Untersuchung der Beschwerde zu leiten.

Der Demokratensprecher Ramet Rattanachaweng behauptete, ein hochrangiger Armeeoffizier mit dem Pseudonym „Seh Tor“ habe im Wahlkreis 1 in Chumphon ein Team von etwa 100 Soldaten angeführt, um die Einwohner unter Druck zu setzen, für einen bestimmten Kandidaten zu stimmen. Einige Tage später sagte Generalleutnant Kriangkrai, die Untersuchung habe ergeben, dass es keine Grundlage für die Behauptungen gebe.

Gestern sagte Sorawong Thienthong, stellvertretender Vorsitzender der größten Oppositionspartei Pheu Thai, er habe einen Bericht erhalten, wonach ein bestimmter hochrangiger Beamter den Bewohnern einer Militärwohnsiedlung gesagt habe, sie sollen für den Kandidaten einer bestimmten Partei im Wahlkreis 9 von Bangkok stimmen.

Die Pheu Thai schickt Surachart Thienthong in die Wahlen.

Cholnan Srikaew, der Vorsitzende der Pheu Thai, sagte, die Partei stelle ihr eigenes Wahlüberwachungsteam zusammen, um nach Wahlbetrug bei den Nachwahlen oder Anzeichen von Unregelmäßigkeiten Ausschau zu halten.

Er sagte, das Team habe bisher bei den Wahlvorbereitungen von keiner Partei etwas Ungewöhnliches festgestellt.

Unterdessen sagte Pol Generalleutnant Sarawut Karnpanich, stellvertretender nationaler Polizeichef, die Polizei habe im Vorfeld der Nachwahlen in den drei Provinzen ein hartes Durchgreifen gegen Computer- und Technologieverbrechen eingeleitet. Die Polizei untersucht Vandalismus auf den Wahlplakaten eines Kandidaten der Kla-Partei in Chumphon, sagte er. / Bangkok Post

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berndgrimm.
Gast
berndgrimm.
15. Januar 2022 10:36 am

Nachwahlen wofuer? Wo ist der Wahlkreis 9 in BKK ?

Diese Militaerdiktatur hat ihre Soldaten noch nie fuer die falschen Kandidaten stimmen lassen.

Trotzdem haben ihre Kandidaten verloren.

berndgrimm.
Gast
berndgrimm.
16. Januar 2022 8:26 am
Reply to  STIN

Lak Si ist bei Chaeng Wattana und dem Government Complex als eher Gelb.Chatuchak koennte eher Rot sein.

Wahlen werden sicherlich nicht durch das Wahlverhalten der Soldaten entschieden, trotzdem gab es entsprechende Befehle.

Die Wahlmanipulation und der Wahlbetrug dieser Militaerdiktatur ist viel subtiler als damals bei Thaksin weil diese Militaerdiktatur viel mehr Moeglichkeiten als Thaksin hat.

Transparenz gab es in TH noch nie aber die Intransparenz war noch nie so gross wie in dieser Militaerdiktatur.

Sie ersetzte Transparenz vollkommen durch Propaganda.

Dadurch ist ihre Unglaubwuerdigkeit auch viel groesser.

berndgrimm.
Gast
berndgrimm.
18. Januar 2022 8:20 am
Reply to  STIN

Bis heute gilt die Wahl 2001 als die schmutzigste aller Zeiten.

Aber nur bei STIN. Die Wahl von 2019 kann bezueglich Manipulation/Wahlfaelschung hoechstens noch von der naechsten“Wiederwahl“ dieser Militaerdiktatur 2023 getoppt werden.

In diesem Zusammenhang eine Meldung aus der BP von heute:

https://www.bangkokpost.com/business/2249055/thailand-16th-among-google-removal-rank

Thailand 16th among Google removal rank

published : 18 Jan 2022 at 07:11

Thailand has made 1,147 requests for Google to take down content since 2011 with 95.2% related to government criticism — the highest rate in the world.

With a total of 1,147 requests for content removal from Facebook, the country was ranked 16th in the world in terms of the number of requests.

„A massive 95.2% of these requests cite ‚Government Criticism‘ as the reason — as an overall percentage, that’s more than any other country,“ Surfshark said in a statement.

For 2020 alone, Thailand saw 184 requests for content removal.

 

Nur Putin und Erdogan toppen Prawits und Prayuths Egomanie und Narzismus

berndgrimm.
Gast
berndgrimm.
19. Januar 2022 9:06 am
Reply to  STIN

Ja, das ist ja die Krux!

Zu Thaksins Zeiten waren die westlichen Medien noch voll auf TH fokussiert.

Heute kuemmert sich kein Schwein mehr ueber die Vorgaenge in TH.

Ab und zu kommt in der ARD meist DLF Radio mal ein sachlich kritischer Bericht ueber das heutige TH.

Aus STINs Friedenforschungs Link:

Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden

STINs Argumentation ist schon etwas makaber. Die angefuehrten Presseberichte stammen von unmittelbar nach den Wahlen vom 6.1.2001

Damals konnte man sich nicht vorstellen dass es mal 9/11 geben wuerde und was in TH mal alles passieren wuerde auch nicht.

Deshalb nochmal zum Mitdenken:

Der Grossverbrecher Thaksin musste damals einzelne WAehlerstimmen kaufen,einzelne Wahlkontrolleure kaufen, einzelne Staatsanwaelte und einzelne Richter kaufen.

Die heutige Militaerdiktatur brauchte dies 2019 alles nicht.

Sie hat die Wahlkreise geaendert ihr gehoerte die Wahlkommission , sie brauchte nicht einzelne Wahlkreisergebnisse zu faelschen weil ihr das Gesamtergebnis gehoerte.

Und als sie die Wahl trotzdem verloren hat (was keine Rolle spielte weil der Militaersenat  ja volles Stimmrecht hatte und die absolute Mehrheit fuer Prayuth garantierte)

aenderte sie nachtraeglich die Wahlordnung und schenkte 21 Einmann Parteien  ein Parlamentsmandat um den demokratischen Anstrich des Regimes zu wahren und eine Mehrheit im Parlament fuer ihre "Koalition" vorzeigen zu koennen.