Bangkok: Thammanat hat ein neues Zuhause gefunden – über seine Pläne herrscht noch Unklarheit

Tham­manat Prompao hat endlich ein neues Zuhause gefun­den, aber der einst mächtig­ste Mak­ler in der Regierungskoali­tion von Pre­mier­min­is­ter Prayut Chan-o-cha hat alle über seine neue Rolle im Unklaren gelassen. Wird er dem Min­is­ter­präsi­den­ten ein Dorn im Auge bleiben oder wird er sich seinen Wun­sch erfüllen, Teil von Prayuths Regierung zu werden?

Nach seinem Auss­chluss aus der regieren­den Palang Pracharath Partei im Jan­u­ar führte Tham­manat 17 Abge­ord­nete sein­er Frak­tion zu ein­er neuen Heimat in der Thai Eco­nom­ic Partei. Am Fre­itag (18. März) wählte die Partei Gen­er­al Vitch Deva­has­din Na Ayud­hya zu ihrem Vor­sitzen­den und Tham­manat zum Generalsekretär

Tham­manat schien darauf aus zu sein, die Regierungspartei zu ver­lassen, um in eine neue Koali­tion­spartei zurück­zukehren und Kabi­nettssitze zu fordern. Aber Prayuth wider­set­zte sich dem Druck auf eine Kabi­nettsum­bil­dung und befürchtete, dass andere Frak­tio­nen in der Regierungspartei ihre Forderun­gen ergänzen kön­nten, wenn er Tham­manats Forderung nachgeben würde.

Ein weit­er­er Mis­strauens-Show­down braut sich zusammen

Beobachter glauben, dass die beein­druck­ende Zahl von 18 Abge­ord­neten sein­er neuen Partei bedeutet, dass Tham­manat nun die Ober­hand in seinen Geschäften mit der Regierungspartei gewin­nen wird.

„Das Hauptziel von Tham­manat sind Min­is­ter­sitze. Wenn Prayuth den Zuschlag für Min­is­ter­sitze bekommt, wird Tham­manat kein Auf­se­hen erre­gen. Aber wenn nicht, kann er den Pre­mier weit­er unter Druck set­zen“, sagte Stithorn.

Vitch ist der ehe­ma­lige Vor­sitzende des strate­gis­chen Auss­chuss­es der Palang Pracharath, während Tham­manat sein ehe­ma­liger Gen­er­alsekretär ist.

Ana­lysten sagen, dass der Aus­tritt aus der Regierungspartei und die Grün­dung ein­er eige­nen Partei den poli­tis­chen ​„Wert“ von Tham­manat und sein­er Frak­tion steigert.

Es scheint, dass Thai Eco­nom­ic jet­zt die Rolle ein­er unab­hängi­gen Partei spielt, die frei ist, bei­de Seit­en zu unter­stützen – die Regierung oder die Oppo­si­tion. In dieser Rolle kann Tham­manat mit der Prayuth-Regierung um Kabi­nettssitze ver­han­deln und so mehr Abge­ord­nete in die neue Partei lock­en, nach­dem eine Hausauflö­sung ein­berufen wurde.

„Unter der neuen Partei wird Tham­manat Prayuth ein Dorn im Auge bleiben“, sagte Stithorn Thananithi­chot, Direk­tor des Office of Inno­va­tion for Democ­ra­cy am King Prajadhipok’s Institute.

Tham­manat liegt seit Sep­tem­ber let­zten Jahres im Stre­it mit dem Pre­mier­min­is­ter, als er Bericht­en zufolge als Parteigen­er­alsekretär plante, Prayuth in ein­er Mis­strauens­de­bat­te zu stürzen. Einige Tage nach der Abstim­mung bestrafte Prayut Tham­manat, indem er ihn von seinem Posten als stel­lvertre­tender Land­wirtschaftsmin­is­ter entließ. Anfang dieses Jahres schloss die Regierungspartei Tham­manat und seine Frak­tion aus, weil sie eine Spal­tung verur­sacht hat­ten, indem sie eine Über­ar­beitung der Führungsstruk­tur der Partei forderten.

Der näch­ste Kampf wird voraus­sichtlich die bevorste­hende Mis­strauens­de­bat­te sein, in der der neue Gen­er­alsekretär der thailändis­chen Wirtschaftspartei im Aus­tausch für Stim­men zur Unter­stützung von Prayut um Min­is­ter­res­sorts ver­han­deln kön­nte, sagte der Ana­lyst. Die Oppo­si­tion­sparteien sollen im Mai einen Mis­strauen­santrag gegen den Pre­mier stellen.

Der Abgang der Tham­manat-Frak­tion schwächte die ohne­hin knappe Mehrheit der Regierung im Par­la­ment weit­er. Derzeit hat die Regierungskoali­tion aus 17 Parteien 250 Abge­ord­nete, ausgenom­men die 18 thailändis­chen Wirtschafts­ge­set­zge­ber, während die Oppo­si­tion aus 7 Parteien 207 Abge­ord­nete hat.

Der Mis­strauen­santrag benötigt eine ein­fache Mehrheit von mehr als der Hälfte der Abge­ord­neten oder 238 Stim­men, um Prayuth zu stürzen.

In der Misstrauensdebatte im vergangenen September erhielt der Premierminister die zweitwenigsten Vertrauensvoten und die meisten Misstrauensvoten unter sechs Zielen. Es wurde spekuliert, dass Thammanat mit den 10 Ein-MP-Mikroparteien zusammengearbeitet hatte, um gegen Prayuth zu stimmen.

Beobachter glauben, dass sich die Geschichte nun wiederholen könnte.

Thammanat sandte dem Ministerpräsidenten ein scheinbar drohendes Signal. Als er die Haltung seiner Partei in der bevorstehenden Debatte erörterte, bestand er darauf, dass Thai Economic nicht für einen Minister stimmen würde, der dem Volk Schaden zugefügt habe.

„Haben Sie es besser gemacht? Viele Menschen sehen uns als „Luft“. Menschen können ohne Luft nicht überleben“, kritisierte Thammanat die Leistung der Regierung. / PBS

 

 

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ben
Gast
ben
26. März 2022 1:27 pm

@ berndgrimm: ...STIN belustigt uns hier ja regelmaessig mit seiner Saga ueber die angeblich 2500 Toten im Drogen Krieg den Thaksin politisch zu verantworten hat…

Dass das nicht eine Saga ist, hast Du ja vor 10 Jahren selbst sehr lautstark kundgetan – und ist wohl auch so anerkannt von Amnesty und vielen Regierungen und NGO's – da Du aber alle paar Jahre Seite wechselst – und dabei alle früheren Aussagen revidierst oder vollständig kippst – entstehen nun sehr fantasievolle Anti-Junta Postings… 555

berndgrimm
Gast
berndgrimm
27. März 2022 6:18 am
Reply to  ben

Na ja, Ben verharrt nicht wie STIN in den 90ern sondern hat es schon bis 2004 geschafft.

Ja, der Krieg gegen die Drogen wurde von Thaksin dazu benutzt auch einige seiner Gegner umbringen zu lassen und ich habe dies damals und heute genauso verurteilt wie STIN und Ben.Aber:

Wir sind inzwischen 18 Jahre weiter und haben ein ganz anderes Regime welches mindestens soviel Dreck am Stecken hat wie Thaksin.

Prayuth und Prawit waren beim Krieg gegen die Drogen schon an entscheidender Stelle in der Exekutive und viel naeher an den Moerdern die auch sie beauftragt und gedeckt haben.

Ich schreibe deshalb so dezidiert gegen STIN und Ben weil sie die Vorgaenge damals dazu benutzen um von den Leichen im Keller und der fatalen Unfaehigkeit und Untaetigkeit der von ihnen unterstuetzten Militaerdiktatur abzulenken.

Thaksin war selber 5 Jahre am Ruder und hatte eine Gelbe Staatsanwaltschaft und eine Gelbe Richterschaft sowie eine Gelbe Ministerialbuerokratie gegen sich.Er musste jeden Richter , jeden Staatsanwalt , jeden Ministerialbeamten einzeln selber bestechen lassen. Und nicht zu vergessen , er hatte damals im Parlament welches im Gegensatz zu heute noch eine Rolle spielte einen brillanten Abhisit als Oppositionsfuehrer gegen sich der ihm intellektuell und rhetorisch weit ueberlegen war und auch Fernsehzeit bekam.

Die heutige Militaerdiktatur hat die Judikative und den groessten Teil der Exekutive mit ihren eigenen Leuten besetzt und eine Machtfuelle wie keine thailaendische Regierung der Neuzeit.

Sie war angetreten um in Thailand "aufzuraeumen" weshalb ich auch im ersten Jahr vollkommen auf ihrer Seite war.Prayuth hatte in seinen Freitagsmonologen so getan als haette er die wirklichen Probleme erkannt und wolle sie wirklich bekaempfen.Nach einem Jahr war klar dass dies Alles nur leere Versprechungen waren und deshalb wurden auch die fuer 2015 versprochenen Wahlen bis 2019 verschoben und die neue Opposition von Thanathorn beseitigt.

Trotzdem verlor man die Wahlen und konnte nur durch ausgiebigen Wahlbetrug und den ungesetzlichen Militaersenat die Macht erhalten.

Je staerker man die eigene Macht zementierte um so maroder wurde das Regime im Inneren und ist dabei sich selber um die Macht zu bringen.

Jetzt muss man nicht nur die neue Opposition fuerchten sondern wird in wirklichen Wahlen auch von einer alten fuehrungslosen Opposition locker geschlagen. Thaksin koennte seinen Hund oder seine Katze antreten lassen und sie wuerden locker gegen Prayuth oder seinen Nachfolger gewinnen.

Ich bin 2014 mit Suthep gegen Yingluck auf die Strasse gegangen weil ich gegen ihre Politik eines Nummerngirls war.

Im Nachhinein sehe ich es als Fehler an weil ihr Nachfolger Prayuth der grosse Ankuendigungen gemacht hat uns alle noch viel mehr beschissen hat.

Besonders uns Auslaender im Land gegen die er selber und seine Machtkomplizen Auslaenderhass schueren laesst.

Wir sind in Thailand noch nie zuvor so schlecht behandelt worden!

Und unsere "Botschaften" haben dies zugelassen weil sie nur im Urlaub oder als Vertreter von Siemens,Mercedes und BMW in Thailand waren/sind.

 

berndgrimm
Gast
berndgrimm
26. März 2022 12:29 pm

Na ja, es ist schon lustig wie STIN hier einen Drogendealer der aus australischen Gefaengnissen kam , ein Abfall Thaksins war und zum Grossmeister der Militaerpartei Pracharath gemacht wurde als Entscheider ueber die Zukunft dieser Militaerdiktatur hochstilisiert.Nein, diese Militaerdiktatur scheitert nicht an Thammanat sondern ist schon lange an sich selbst gescheitert.Das Thamanat mit seiner Fraktion zu einer Kleinstpartei aus dem zusammengekauften Regierungslager uebergelaufen ist, spielt hoechstens bei der naechsten Wahl ein Rolle (zumindest in Phayao) wenn ueberhaupt.

Ich moechte hier aber ueber einen anderen Roten schreiben der auch das Land verlassen musste , im Ausland nicht straffaellig wurde aber vom hiesigen Regime selbst in Laos verfolgt wurde und erst jetzt in Frankreich nach seinem Tod  sicher vor der Verfolgung der hiesigen Militaerdiktatur ist.

https://www.bangkokpost.com/opinion/opinion/2285530/dissidents-are-thai-too

The recent death of the Sriburapha Award-winning author Wat Wallayangkoon, who passed away on Monday at the age of 67 in France, is not only a loss for Thailand's literary scene. His life also reflected the struggles and threats that political dissidents living in exile must endure.

Wat epitomised Thai radical political dissident. As a young university student and after having joined protests that led to the October Massacre in 1976, he fled Thailand to live in Laos. Years later, he became a leading figure in the red-shirt movement and subsequently joined the anti-junta government after the 2014 coup. Like some other anti-government dissidents, Wat faced lese majeste charges and fled to a neighbouring country, in his case Laos, after refusing to report to the National Council for Peace and Order (NCPO). He left Laos to take up residence in France in 2019 after being granted political asylum status.

In France, the late author gave interviews about the kinds of risks political dissidents face.

In an interview with BBC News Thai in July 2019, Wat accused Thai authorities of retribution against the Lao government for allowing him to leave. He further related that he lived in fear following the disappearance in January 2018 of three dissidents who lived next door to him in Laos, and of the depression that would set upon him following the events.

Among those three dissidents was well-known activist Surachai Danwattananusorn. On Jan 22 of the same year, two dismembered bodies were found floating in the Mekong River on the Thai-Lao border. The bodies were believed to be those of Chatchan Bupphawan, or Comrade Phuchana, and Kraidej Luelert, or Comrade Kasalong, both known associates of Surachai according to information provided by Thai police.

In May 2019, another group of three dissidents who fled Thailand disappeared after being arrested in Vietnam. On May 9 that year, Chucheep Chiwasut, who broadcast political commentary to Thailand from exile, and fellow activists Siam Theerawut and Kritsana Thapthai were said to have been turned over to Thai authorities by Vietnam — an assertion Thai officials flatly denied.

STIN belustigt uns hier ja regelmaessig mit seiner Saga ueber die angeblich 2500 Toten im Drogen Krieg den Thaksin politisch zu verantworten hat.

Nein, ich mache hier keine Milchmaedchen Gegenrechnung auf.

Aber ich moechte darauf hinweisen dass Prayuth und Prawit schon vor 20 Jahren zu den Befehlsgebern der Morde gehoerten und auch bei der Verfolgung und Exekution im Ausland der politischen LM Dissidenten zu den Befehlsgebern der Moerder gehoeren.

Sowohl politisch als auch militaerisch!

Wohlgemerkt ich moechte Thaksin hier keineswegs von seiner politischen Verantwortung fuer die damaligen Morde befreien ich moechte nur darauf hinweisen wer damals schon die Exekutive befehligte.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
27. März 2022 9:56 am
Reply to  STIN

Na ja, Thamanat hat im Gegensatz zu Prayuth und Prawit Auslandserfahrung und einen gesunden durch eigene Erfahrung gewachsenen Auslaenderhass. Frueher war es in Afrika eine Auszeichnung der Fuehrer der neu entstandenen Staaten bei den Briten im Gefaengnis gesessen zu haben.

Nasser,Kenyatta,Nyerere,Nkruma,Kaunda,Mugabe sassen alle bei den Briten im Knast.Ich weiss aber nicht wieweit Australien da zaehlt und ob es fuer den Drogenhandel Extra Punkte gibt.

Nein, es gab in TH nie eine Covid Pandemie wie in Europa.

Vom Anfang der offiziellen Statistiken 2020 bis Heute gab es in TH nur soviele Infizierungen wie in D z. B. heute innerhalb 10 Tagen.Tote noch viel weniger.

Nein,ich verharmlose Covid keinesfalls, ich bin selber geimpft und werde mich auch in D/LUX noch boostern lassen.

Ich habe hier in meinem weiteren Umfeld welches einige hundert vielleicht sogar tausend Leute betraegt nur 2 sehr harmlose Covid Erkrankungen erlebt waehrend in meinem Freundeskreis von hoechstens 30 Personen in Europa und Japan mehrere Leute ziemlich schwer erkrankt waren.

Covid war in TH eine rein politische Krankheit.Erinnern wir uns:

2019 hatte die Militaerpartei die Wahl ziemlich deutlich verloren und war nur durch Wahlbetrug an die Macht gekommen.Im Fruehjahr 2020 kam dann Covid nach TH mit sehr niedrigen Infektionszahlen. Trotzdem wurde der Notstand ausgerufen und Versammlungen untersagt.Das Militaer herrschte mit Notstandsverordnungen die im Parlament nicht hinterfragt werden konnten weil das Parlament garnicht zusammenkommen durfte.

Ich habe damals schon von meinen Erfahrungen auf der Strasse berichtet.Die einzigen die damals wirklich etwas effektives unternommen haben waren einzelne Privatpersonen.Durchaus auch Funktionstraeger aber in Eigeninitiative.Die Militaerdiktatur und deren damals schon gegruendete CCSA Behoerde taten garnix ausser Propaganda ohne jeglichen Wert.

Es gab noch keine Masken (die ersten 5 von mir hat meine Frau selbstgemacht) und nicht genug Desinfektionsmittel.

Ein wirksamer Impfstoff war noch nirgendwo entewickelt , nur hier wurde schon von einem selbstentwickelten Impfstoff phantasiert.

Sowohl die Masken als auch der Impfstoff wurde dank Korruption zu spaet und zu teuer auf den Markt gebracht.

Was ein paar CSU Abgeordneten in D taten war hier gang und gaebe.

Trotzdem waren die Fallzahlen hier immer niedrig. Sowohl die phantasierten der CCSA als auch die wirklichen.

Erst 2022 stiegen die Zahlen und heute gibt es offiziell in 2 Tagen mehr Infizierte als im ersten Covid Jahr zusammen.

Trotzdem wurden aus wirtschaftlichen Gruenden alle Restriktionen gelockert.

Ich moechte auch noch erwaehnen dass durch die Militaerdiktatur und ihre CCSA Behoerde der Depperten Covid Nineteen wie sie es nannten als Farang Seuche verkauft wurde die nur durch Auslaender uebertragen wuerde.

Gleichzeitig stellten sie einen depperten Wichser nach dem anderen vor die Fernsehkameras und liessen den sich auf offener Buehne und mit zuen Hosen einen runterholen indem er die Ueberlegenheit Thailands bei der Covid Bekaempfung feierte.

Na ja, heute ist Covid bei denen nicht mehr so modern.

Heute luegt man sich selber andere Sachen in die Taschen!