Polizei mischt chemische Stoffe ins Wasser

Bangkok – Eine Ärztin des Disease Control Departments hatte im Auftrag des People’s Democratic Reform Committees (PDRC) eine Probe des violett schimmernden Wassers untersucht, das die Polizei per Wasserwerfer am Sonntag und Montag auf die Demonstranten gesprüht hatte. Sie gab bekannt, das Wasser sei vor dem Einsatz mit Chemikalien angereichert worden.

Dr. Chanthana Phadungtos, Spezialistin der Abteilung für Arbeits- und Umweltkrankheiten, erklärte vor Journalisten, das zur Probe eingereichte Wasser sei mit Kaliumpermanganat und Natriumthiosulfat gemischt worden. Die Kombination der beiden Substanzen ergebe Schwefeldioxid, das im Wasser zu Schwefelsäure werde und starke Hautreizungen verursache. Vor allem die Bindehaut reagiere extrem empfindlich auf Schwefelsäure … die Wirkung sei wesentlich intensiver als die von Essig, wobei der brennende Juckreiz tagelang anhalte.

Der Einsatz der alles andere als ungefährlichen Chemikalien ist zwar mehr als umstritten, soll angeblich aber im Rahmen der Verhängung des International Security Acts (ISA) legitim sein.

Dr. Chanthana empfahl den Demonstranten sich für künftige Proteste mit Lackmus-Teststreifen auszurüsten. Falls das Papier bei Wasserwerferattacken eine orange oder rote Färbung einnehme, sei äußerste Vorsicht geboten. Unabhängig davon müssten die betroffenen Hautstellen — vor allem im Gesicht — umgehend mit sauberem klarem Wasser gereinigt werden.

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hanseat
Gast
hanseat
6. Dezember 2013 8:47 am

Der Einsatz der alles andere als ungefährlichen Chemikalien ist zwar mehr als umstritten, soll angeblich aber im Rahmen der Verhängung des International Security Acts (ISA) legitim sein.

Moin an die Runde,
wenn das denn auch stimmen sollte, muss man sich die Frage stellen, zu was Menschen doch fähig sind?
Die Verhängung des International Security Acts (ISA) wurde ja bekanntlich auch beim 2010er Event angewendet und Wasserwerfer ebenfalls, aus damaligen Berichten ging meines Wissen nicht hervor, dass mit diesen Chemikalien angereichertes Wasser zum Benätzen der damaligen Demonstranten Verwendung fand.
Wenn das denn alles so stimmen sollte, stellt sich doch die Frage, wieso beim momentanen Event solche Beimischungen verwendet werden und wenn, wer dafür verantwortlich zeigt?
Ok, dieses zu Hinterfragen ist natürlich zwecklos, die Staatsanwaltschaft wird solche Untersuchungen seitens der Staatsmacht aus demokratischen Aspekten nicht zulassen.
Viel Lieber will sie gegen den demokratisch gewählten Bürgermeister von Bangkok gerichtlich vorgehen, weil dieser Bösewicht den Demonstranten, gegen den Willen der Staatsmacht, Toilettenhäuschen aufstellen lassen hat. Ebenso ist ein gerichtliches Vorgehen gegen den TV-Sender Blueskyechannel seitens der Staatsmacht in Vorbereitung, derweil eben dieser böse Sender dem bösen Suthep hat eine Redeplattform gegeben.
Um noch einmal auf die Chemikalien zurück zu kommen, zu Beginn des 2013er Events beschwerten sich Demonstranten, die unter einer Autobahnbrücke saßen, dass von oben, eben der Autobahnbrücke, Schlangen und Stoffe, die starken Juckreiz verursachten, heruntergeworfen wurden. Die Autobahnbrücke war von Polizeibeamten gesichert worden, Frage könnte man sich stellen, wer denn unter Polizeiaufsicht heimlich solche Nettigkeiten diesen bösen Demonstranten verabreicht haben könnten?