Tablet-Projekt wird eingestellt

Thailand – Das Programm „Ein Tablet-PC für jedes Schulkind“ wird von der Regierungspartei Phuea Thai Party vermutlich nicht mehr weiterverfolgt werden.

Pawit Thongroj, Berater des Bildungsministers Chaturon Chaisang, sagte, dass er vorschlagen werde, das Tablet-PC-Programm zu beenden. Ersetzt werden soll dieses durch ein sogenanntes „Smart-Klassenzimmer“, in dem Schüler lernen sollen, mit modernen Technologien umzugehen.Dieses „Smart-Klassenzimmer“ soll mit 30 Tablet-PCs ausgestattet werden, einem eigenen Server, anderen technischen Geräten und spezieller Software.

Es sei klüger, das Budget des Bildungsministeriums für derartige Klassenzimmer zu verwenden anstatt Tablet-PCs zu kaufen und diese kostenlos an Schulkinder zu verteilen, sagte Pawit.

Immer wieder gab es mit den Tablet-PCs Schwierigkeiten, das größte Problem war, dass nie eine rechtzeitige Auslieferung zu Beginn des Schuljahres sichergestellt werden konnte.

Schüler hätten dann zwar nicht ihr eigenes Tablet, könnten aber die Geräte in dem „Smart-Klassenzimmer“ benutzen, so Pawits Vorschlag. Gleichzeitig könnten in diesem Klassenzimmer die Lehrer den Schülern mit Rat und Tat beiseite stehen und ständig überwachen, welche Webseiten sich die Kinder ansehen.

Pawit sagte, dass das Bildungsministerium noch dabei sei, das Tablet-Programm zu analysieren, das 2012 von der Regierungspartei nach deren Wahlsieg eingeführt wurde.

Im ersten Jahr wurden 800.000 Tablet-PCs an Erstklässler ausgegeben. Im zweiten Jahr wurde die Auslieferung auf Schüler der Mittelstufe erweitert.

Insgesamt wurden 1,6 Millionen Tablet-PCs an Schüler ausgegeben. Das kostete den Staat 4,6 Milliarden Baht.

Die Ausgabe von Tablet-PCs für das Jahr 2013 ist noch nicht abgeschlossen, einige Schüler warten seit über einem Monat auf ihr Gerät.

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hanseat
Gast
hanseat
2. Januar 2014 9:17 am

Moin an die Runde,

ich kann mich noch an die tollen Argumente meiner roten Freunde im ST.de erinnern, die mir meine Kritik an dem Kauf dieser Tablet-PCs als dümmlich um die Ohren hauten.
Nun steht fest, dass es doch nicht der Weisheit letzter Schluss war, sich mit solch einem Ausgabeprogramm sich bei den Wählern einzuschmeicheln.

Kritische Beobachter der politischen Szene in Thailand sehen momentan, dass unsere Landesmutter in vielen toll angekündigten Projekten zurück rudern muss. Nicht freiwillig, vieles ging einfach wegen dilettantischer Planung und Durchführung über den Jordan.

Wir erinnern uns an das ungeliebte Amnestiegesetzt, das der Senat nicht akzeptierte.

Dann die Auflösung des Parlamentes.

Die Fehl- oder Nichtplanung von Versöhnungsangeboten der unterschiedlichen politischen Gruppierungen. Groß angekündigt hatte unsere YL ja diese Versöhnungsangebote, die sie dann mit eben der Gegenseite nicht schmeckenden Amnestiegesetz in die Tonne verfrachtete.

Ganz außer Acht sollten wir auch nicht das Reis-Subventionen-Programm, welches mit dem Palmöl- und Kautschuk-Subventionen-Programm einher geht, die auch völlig dilettantisch geplant und durchgeführt wurden.

Was sie allemal waren, sie waren sehr wahlentscheidend. Nur nun kommt die Abrechnung nach „Kriegsende“, was nun mal weh tut.

Auch die noch offenen Abrechnungen der Farmer-Kredit-Karten sind auch noch nicht in trocknen Tüchern.
Ohne Probleme Saat und Düngemittel sowie Pestizide bargeldlos vom Landhandel beziehen und auf die korrekte Zahlung der vor der Wahl versprochenen Subventionsmittel zu vertrauen, ist für viele Farmer auch in die Hose gegangen.
Ok, die Geldhaie haben Konjunktur!

Dass die Gegner ihrer verkorksten Politik schon so lange und bis dato erfolgreich vor dem Demokratiedenkmal an ihrem Ansehen kratzen, hat sie, so sehe ich es, im großen Masse selber verschuldet. Was hat unsere Landesmutter geritten, alles aufs Spiel zu setzen? Überschätzung ihrer Macht, Eitelkeit, vielleicht auch nur Befolgung von undurchdachten Befehlen ihres Bruderherzen aus Dubai?

Es bleibt interessant!