Bangkok: Oberster Gerichtshof verurteilt das Militär zur Zahlung von 17 Millionen Baht wegen Tod eines Soldaten

Die Königlich Thailändis­che Armee wurde gestern vom Ober­sten Gericht­shof der groben Fahrläs­sigkeit beim Tod eines Sol­dat­en in der Aus­bil­dung für schuldig befun­den. Das Gericht wies die Armee an, der Fam­i­lie des toten Sol­dat­en 17 Mil­lio­nen Baht Entschädi­gung zu zahlen.

Leut­nant Sanan Thongdeenok ertrank während der Teil­nahme an einem Train­ing­spro­gramm für königliche Gardis­ten, einem Inten­sivkurs, der unter dem Code­na­men UKBT bekan­nt ist, im Jahr 2015. Sanan wurde von Aus­bildern gezwun­gen, mehrmals in einem Beck­en hin und her zu schwim­men, und durfte sich nicht ausruhen.

Das Gericht hörte, dass Sanan ver­suchte, sich am Beck­en­rand festzuhal­ten, aber ein Aus­bilder schlug ihm die Hände weg und peitschte ihn mit einem Kabel. Infolgedessen sank er auf den Grund des Beck­ens und ertrank.

Das Gericht stellte außer­dem fest, dass die an Sanans Kör­p­er gefun­de­nen Wun­den mit denen eines Peitschen­hiebes übere­in­stimmten. Die Staat­san­waltschaft argu­men­tierte, dass die Aus­bilder die kör­per­lichen Gren­zen eines jeden ihrer Rekruten ken­nen soll­ten, was sie in diesem Fall nicht getan haben.

Porn­pimol Mukkun­tod, ein Anwalt der Cross Cul­tur­al Foun­da­tion, kündigte an, dass die Fam­i­lie nach Abschluss des Zivil­ver­fahrens ein Strafver­fahren anstren­gen werde.

“Der Prozess wird vor einem Mil­itärg­ericht stat­tfind­en. Die Anwälte wer­den sich schriftlich an das Mil­itärg­ericht wen­den und eine Ver­hand­lung beantra­gen. Nor­maler­weise warten sie zuerst das Ergeb­nis des Zivil­prozess­es ab.

Porn­pimol sagte, dies sei ein sel­tener Sieg im juris­tis­chen Kampf für Armeerekruten und Kadet­ten, die durch ange­bliche Mis­shand­lung und Gewalt seit­ens ihrer befehlshaben­den Offiziere ums Leben kamen.

“Wir glauben, dass dieser Fall ein Vor­bild für die Zukun­ft sein kön­nte. Das Gericht hat in seinem Urteil aus­führlich dargelegt, was als angemessenes Han­deln und als Pflicht von Aus­bildern und ver­ant­wortlichen Offizieren ange­se­hen wird. Es beschreibt, wie sie die Sol­dat­en schützen und betreuen müssen.”

Die Eltern von Sanan hat­ten 2016 ver­sucht, die Königlich Thailändis­che Armee auf Schaden­er­satz zu verk­la­gen. Das Mil­itär sagte aus, dass der Tod ihres Sohnes außer­halb der Kon­trolle von irgend­je­man­dem lag.

Die Richter kamen jedoch zu dem Schluss, dass Sanans Tod auf grobe Fahrläs­sigkeit seit­ens der ver­ant­wortlichen Armee­of­fiziere zurück­zuführen war. Das Urteil wurde 2019 vom Beru­fungs­gericht und gestern vom Ober­sten Gericht­shof bestätigt.

Porn­pimol sagte, das Gericht habe der Fam­i­lie von Sanan ins­ge­samt 17 Mil­lio­nen Baht Schaden­er­satz ein­schließlich Zin­sen zuge­sprochen, die von der Königlich Thailändis­chen Armee zu zahlen seien. Sie fügte hinzu, dass die Fam­i­lie auch sep­a­rate Kla­gen gegen die für Sanans Tod ver­ant­wortlichen Per­so­n­en anstren­gen will. / The Thaiger

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berndgrimm
Gast
4. August 2022 9:27 am
Reply to  STIN

STIN hat eine sehr merkwuerdige Vorstellung von Gerechtigkeit:
Da wurde ein typischer Nichtschwimmer Soldaten Depp von einem wahrscheinlich noch Nichtschwimmerischen Soldaten Oberdepp im Wasser gefoltert und ermordet.
Wenn ich dessen Vorgesetzter gewesen waere so haette ich mit dem Oberdepp ein wenig Waterboarding betrieben damit er mal erfaehrt wie es so ist wenn man in oder mit Wasser gefoltert wird bevor ich ihn der Gerichtsbarkeit uebergeben haette.
Ob diese Propagandastory stimmt und was der wahre Grund fuer die Anklage war ist nicht verifizierbar.
Der Tod war auch nicht fahrlaessig sondern vorsaetzlich herbeigefuehrt also Mord.
In Rechtsstaaten waere die Staatsanwaltschaft laengs taetig geworden in TH nur wenn es sich um einen Auslaender Taeter oder eine Grosskopfeten Opfer gehandelt haette.
So muss die Familie auch selber Strafanzeige stellen und kann nur auf fahrlaessige Toetung und nicht vorsaetzlichen Mord klagen.
Dieses Alles findet STIN also laecherlich? Ich nicht!

berndgrimm
Gast
5. August 2022 7:51 am
Reply to  STIN

Keine andere Militaerdiktatur ist so verschroben wie diese, dass sie Scheingerichtsverfahren gegen ihre eigenen Leute fahren laesst um sich selber als rechtsstaatlich zu praesentieren.
Es ist Alles eine Sache der Vertrauenswuerdigkeit.
Wer ausser STIN und Siamfan traut dieser Regierung und ihrer Propaganda?