Bangkok: Verfassungsgericht hat zwei Optionen, über die Amtszeit von Premier Prayut zu entscheiden

Das Ver­fas­sungs­gericht kann in zwei Fällen über die Amt­szeit von Pre­mier­min­is­ter Prayut Chan-o-cha entscheiden.

Kri­tik­er haben gefordert, dass Prayut, der auch Vertei­di­gungsmin­is­ter ist, vor dem 24. August zurück­treten soll, dem Tag, an dem seine in der Ver­fas­sung fest­gelegte achtjährige Amt­szeit abläuft.

Die Oppo­si­tion reichte am Mon­tag eine Peti­tion beim Gericht ein, um eine Entschei­dung über Prayuts Amt­szeit zu erwirken.

Das Gericht wird am Mittwoch zu sein­er wöchentlichen Sitzung zusam­men­treten, aber es ist nicht bekan­nt, ob die Richter die Peti­tion am sel­ben Tag behan­deln werden.

Artikel 158 Absatz 4 der Ver­fas­sung besagt: ​“Der Pre­mier­min­is­ter darf sein Amt ins­ge­samt nicht länger als acht Jahre ausüben, auch nicht nacheinander.”

Hier sind die bei­den Szenarien:

Szenario 1: Prayut wurde am 27. August 2014 gemäß der Inter­imsver­fas­sung BE 2557 (2014) Premierminister.

Der stel­lvertre­tende Pre­mier­min­is­ter Wis­sanu Krea-ngam sagte, dieses Szenario entspreche der Peti­tion von Oppo­si­tion­s­ab­ge­ord­neten und Dozen­ten von 15 Universitäten.

“Unter diesem Szenario kann Prayut nur bis zum 24. August 2022 im Amt bleiben”, sagte er.

Szenario zwei: Prayut wird am 9. Juni 2019 Pre­mier­min­is­ter, gemäß der aktuellen Ver­fas­sung BE 2560 (2017).

Gen­er­alleut­nant Nan­thadet Mek­sawad, ehe­ma­liger Leit­er des Zen­trums für Son­dere­in­sätze des Nationalen Sicher­heit­szen­trums, argu­men­tierte, dass Prayut erst am 9. Juni 2019, nach den all­ge­meinen Wahlen am 24. März 2019, zum Pre­mier­min­is­ter ernan­nt wurde.

Artikel 158 Absatz 1 der Ver­fas­sung besagt: ​“Der König ernen­nt den Pre­mier­min­is­ter und nicht mehr als 35 Min­is­ter, die das Kabi­nett bilden, das für die Staats­geschäfte zuständig ist.”

“Daher hat Prayut nur etwa drei Jahre sein­er achtjähri­gen Amt­szeit gedi­ent”, argu­men­tierte Nanthadet. / The Nation

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berndgrimm
Gast
25. August 2022 9:31 am

Natuerlich bin ich bei den einzigen interessanten Themen seit gestern sofort wegzensiert worden. STIN moechte mit seinem Hetz Nick Raoul Duarte den er aus der untersten Klamottenkiste (Freigang?)geholt hat lieber allein ueber die letzte (?) Finte der untergegangenen Reformregierung “diskutieren”.Da stoert die Realitaet nur.

berndgrimm
Gast
25. August 2022 4:15 am

Ach Gottchen! Rechtzeitig zur grossen Prayuth Fantasia hat STIN sich seinen Nick Raoul Duarte an Bord geholt.Das hat ja schonmal so gut geklappt.
Wenn ich hier also ploetzlich nicht mehr zu lesen bin dann sicherlich nicht weil ich zum Thema nix mehr zu sagen haette.
Hat STIN eigentlich Raoul Duartes Erguesse von vor Covid schon alle geloescht?
Zur Sache: Nein, im heutigen TH gibt es natuerlich keine unabhaengige Justiz sondern dies ist nur ein Schachzug um Zeit zu schinden.
Was ist passiert? Im Grunde garnix.Man hat Prayuth “suspendiert” und Prawit wurde “caretaker”.Im Gegensatz zu STINs Propaganda gibt es keinen Unterschied zwischen Prayuth und Prawit.Auch wenn Prawit noch unbeliebter ist als Prayuth.Same same.
Jetzt hat das parteiische Verfassungsgericht sich erstmal Zeit geholt um weiterhin nach Gruenden zu suchen diese Militaerdiktatur weiterhin an der Macht zu halten.Es geht natuerlich auch darum die naechsten Wahlen herauszuschieben wie es von 2015 bis 2019 so hervorragend gelungen ist.
Die Krux dieser Militaerdiktatur ist eine ganz andere:
Sie hat ums Verrecken keine vorzeigbaren Nachfolger fuer Pat und Patachon gefunden.Wenn man den militaerischen Nachwuchs nur die Klos der Generaele putzen laesst zieht man keine neue Fuehrung heran.
Wir werden jetzt also eine “neue” Fantasia vorgesetzt bekommen gegen die die Maerchen vom Djemaa El Fna Tatsachenberichte sind.
Natuerlich wird Prayuth am Ende wieder PM weil ein neu verkabelter Prawit der Garant fuer die naechste Wahlniederlage ist.Da wuerden selbst die Betruegereien wie 2019 nix aendern koennen.
Ab jetzt wird uns Prayuth als Opfer vekauft werden.Das nehmen selbst die Unterbelichtesten nicht ab.

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Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
24. August 2022 4:03 pm

Nun hat das Verfassungsgericht entschieden, bis zur endgültigen Klärung PM Prayuth vorläufig zu suspendieren und seinen Stellvertreter Prawit zum Interims-Premier zu machen. Ob das als Erfolg oder eher als so etwas wie ein Pyrrhussieg zu bewerten ist, wird die Zeit zeigen.

Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
24. August 2022 11:09 pm
Reply to  STIN

Ich halte diese (vorläufige) Entscheidung des Gerichts für ein Zeichen der unabhängigen Justiz im Königreich; gerade angesichts des 5:4-Abstimmungs-Ausgangs. Und die endgültige Entscheidung steht ja weiterhin aus.
Die Regierung ist weiterhin im Amt und arbeitet in gewohnter Manier weiter. Ob Prayuth gut beraten wäre, den Posten als Verteidigungsminister (was durch den Gerichtsspruch wohl möglich wäre) beizubehalten, ist ebenfalls noch zu diskutieren.
Nicht alles, was nach geltenden Regeln möglich ist, muß auch gemacht werden.
Dazu Off-Topic: Die Bilder der deutschen Passagiere (vor allem der Politiker) auf dem Weg nach Kanada zeigen zwar keinesfalls einen Verstoß gegen geltende Vorgaben, aber wirken eben nach außen doch so, als hielten sie sich für “etwas Besseres”, so daß die allgemeingültigen Regeln für sie nicht gelten. Das war dumm.