Bangkok: Vier Polizeibeamte müssen für 50 Jahre wegen Korruption ins Gefängnis

Vier Polizeibeamte wur­den zu 50 Jahren Gefäng­nis verurteilt, nach­dem sie in einem Erotik-Mas­sage­sa­lon im Bangkok­er Stadt­teil Din Daeng Bestechungs­gelder ver­langt hatten.

Beamte des Büros der Antiko­r­rup­tion­skom­mis­sion für den öffentlichen Sek­tor (PACC) führten eine Razz­ia bei Nata­ree Mas­sage durch, nach­dem sie darüber informiert wur­den, dass der Betrieb mit Frauen unter 18 Jahren arbeit­et, die gehan­delt wor­den waren. Die Razz­ia fand am 7. Juni 2016 statt, wurde aber erst jet­zt bekan­nt gegeben.

Die Beamten ver­hafteten 119 Frauen, die ille­gal Geld mit Pros­ti­tu­tion ver­di­enen. Sieben von ihnen waren unter 18 Jahre alt: eine war Thailän­derin, die anderen waren Burmesen.

Der Eigen­tümer des Unternehmens, Prasert Sookhee, und der Man­ag­er, Som­mai Pads­ing, wur­den wegen ihrer Beteili­gung am Men­schen­han­del, der Bere­it­stel­lung von Unterkün­ften für ille­gale Migranten, dem Betrieb ero­tis­ch­er Mas­sagen ohne Genehmi­gung und der sex­uellen Aus­beu­tung von Kindern unter 18 Jahren ver­haftet. Die anderen an den kor­rupten Prak­tiken beteiligten Mitar­beit­er wur­den unter anderen Anschuldigun­gen verhaftet.

Dem Eigen­tümer dro­hen 13 Jahre Gefäng­nis, während dem Man­ag­er und den anderen Mitar­beit­ern Haft­strafen zwis­chen 8 und 12 Jahren drohen.

Auf drei Doku­menten waren die Namen von 25 Regierungs­beamten ver­merkt, die verdeck­te Über­weisun­gen an ihre Dien­st­stellen getätigt hatten.

Die Über­weisun­gen reicht­en von 5.000 Baht bis 80.000 Baht. Ins­ge­samt ver­sorgte das Unternehmen die Regierungs­beamten mit etwa 600.000 Baht pro Monat, bei einem monatlichen Einkom­men von 19 Mil­lio­nen Baht pro Monat.

Aus dem PACC-Bericht geht her­vor, dass vier Polizeibeamte maßge­blich an den ille­galen Geschäften beteiligt waren. Ihre Iden­titäten wur­den nicht bekan­nt gegeben. Zwei von ihnen wur­den vom Strafgericht verurteilt, die bei­den anderen warten noch auf ihr Urteil.

Bei dem ersten Polizeibeamten soll es sich um einen Grup­pen­leit­er des Met­ro­pol­i­tan Police Bureau han­deln, einen Ober­feld­webel S. Er nahm 65 Mal Geld aus dem Mas­sage­sa­lon, ins­ge­samt 641.000 Baht.

Am 2. Feb­ru­ar dieses Jahres wurde er zu 50 Jahren Gefäng­nis verurteilt, eine Her­ab­set­zung der ursprünglichen Strafe von 325 Jahren.

Bei dem zweit­en Polizeibeamten han­delt es sich Bericht­en zufolge um einen Grup­pen­leit­er der Ein­wan­derungs­be­hörde, Polizei­haupt­feld­webel Y. Er hat 17 Mal Geld aus dem Geschäft erhal­ten, ins­ge­samt über 1,3 Mil­lio­nen Baht.

Ober­feld­webel Y wurde am Mon­tag vom Strafgericht­shof verurteilt. Ursprünglich war er zu 85 Jahren Gefäng­nis verurteilt wor­den, aber die Strafe wurde auf 50 Jahre gemildert.

Die PACC fügte in ihrem Bericht hinzu, dass dieser Fall dazu beige­tra­gen habe, die Sit­u­a­tion des Men­schen­han­dels in Thai­land im jährlichen TIP-Bericht (Traf­fick­ing in Per­sons) zu verbessern. Thai­land wurde im Juli dieses Jahres von der Stufe 2 der Beobach­tungsliste auf Stufe 2 befördert. / The Thaiger

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berndgrimm
Gast
berndgrimm
4. September 2022 10:19 am

Victorias Secret mal andersrum. Waehrend man den damaligen (von dieser Militaerdiktatur eingesetzten) Polizeichef Somyot nicht behelligte werden im Falle von Nataree angeblich 4 Polizeioffiziere zu insgesamt ueber 500 Jahre Knast verurteilt worden. WOW! Und deshalb wurde man sofort von Stufe 2 auf Stufe 2 zurueckgestuft.Koennte mir jemand die Logik erklaeren ?
Zur Sache selber: Victoria Secret war unrspruenglich mal fuer Auslaender gegruendet worden hatte aber zuletzt fast nur noch Thai Kunden.
Nataree ist sehr alt und war immer fuer Thai da.
In beiden wurden hauptsachlich Minderjaehrige beschaeftigt.Besonders Thai stehen auf sowas.Natuerlich hat bei beiden die Polizei mitkassiert, wie bei den meisten Sexsalons in BKK.Bei einigen auch das Militaer und bei zweien bestimmte Ministerien.
Die obige Story ist absolut laecherlich und kann nur Leuten mit Null Ahnung aufgetischt werden.Da sind sie bei STIN ja richtig.

berndgrimm
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berndgrimm
8. September 2022 11:03 am
Reply to  STIN

Hier ist auch eine Antwort von mir wegzensiert worden.
Ja , STIN belegt seine unpruefbaren Behauptungen ueber TH mit unpruefbaren Behauptungen ueber D/EU.
Ich moechte ueber die TH Polizei die Einschaetzung des Wochenblitz zitieren:

Do., 08. Sept. 2022 | Bangkok

Bangkok — Gestern wurde im Amts­blatt der Regierung die jährliche Umbil­dung der Königlich Thailändis­chen Polizei bekan­nt gegeben, die noch der Zus­tim­mung des Königs bedarf.

Etwa 255 hochrangige Kom­man­deure wer­den ab dem 1. Okto­ber neue Posi­tio­nen ein­nehmen, berichtete Dai­ly News, die sich auf die wichtig­sten Namen konzentrierte.

Ganz oben auf der Liste ste­ht der neue Ober­be­fehlshaber der RTP, der als Pol Gen­er­al Dam­rongsak Kit­tipraphat bestätigt wird — sein Spitz­name ist Big Den, der Auf­fäl­lige. Er ist der­jenige auf der linken Seite in der Fotomon­tage der Medi­en, ohne seine charak­ter­is­tis­che Brille, aber mit dem markan­ten Kinn.

Rechts auf dem Bild ist Gen­er­alleut­nant Tor­sak Suk­wimol — Big Tor — der vom stel­lvertre­tenden Kom­man­deur zum stel­lvertre­tenden Kom­man­deur aufgestiegen ist.

Der Mann in der Mitte des Fotos, der am Mikro­fon ste­ht und entsprechend entschlossen aussieht, ist das Gesicht, das sowohl für die thailändis­che als auch für die nicht-thailändis­che Öffentlichkeit am leicht­esten zu erken­nen ist.

Das ist kein ander­er als Gen­er­alleut­nant Surachate Hak­pan, der Vorzeige­polizist der RTP, der über­all, wo er hinge­ht — und er geht über­all hin — als Big Joke bekan­nt ist (Joke bedeutet hier Con­gee, ein Lieblings­gericht des aus Südthai­land stam­menden Gen­er­alleut­nants). Der Mann ist kein Witz im anderen Sinne.

Big Jokes spek­takulär­er Auf­stieg, Fall und Wieder­auf­stieg hat einige zu der Ver­mu­tung ver­an­lasst, dass er ein Polize­ichef in spe ist. Andere meinen, dass der charis­ma­tis­che Polizist, der sich mit einem medi­enkom­pe­ten­ten Team umgibt, eines Tages in die Poli­tik gehen könnte.

Die Presse und die Öffentlichkeit ver­fol­gen jeden sein­er Schritte.

Als stel­lvertre­tender Kom­man­deur der Frem­den­verkehrspolizei und dann als Chef der Ein­wan­derungs­be­hörde erlangte er öffentliche Aufmerk­samkeit, bevor er sen­sa­tionell ent­lassen wurde.

Es wurde behauptet, er sei zu schnell zu groß für seine Stiefel gewor­den und habe fast zwei Jahre lang im Büro des Pre­mier­min­is­ters nichts anderes getan, als Papi­er zu mischen.

Er machte sog­ar ein Sab­bat­i­cal in Indi­en, um Bilanz zu ziehen.

Dann wurde auf sein Fahrzeug — einen Lexus — geschossen, als er ein Spa in Sura­wong, einem Vier­tel in der Innen­stadt von Bangkok, besuchte. Die Fol­gen dieses Vor­falls führten zur Degradierung eines hochrangi­gen Polizis­ten unter dem Kom­man­do des dama­li­gen RTP-Chefs Pol Gen Chak­thip Chaijinda.

Die Angreifer auf einem Motor­rad wur­den nie gefasst, und die Gründe für die Schüsse wur­den nie geklärt.

Die Gründe für seine Ent­las­sung aus der Ein­wan­derungs­be­hörde waren eben­falls geheimnisumwit­tert. Er war zwar dafür bekan­nt, dass er ver­suchte, die Trinkgeld­kul­tur in der Organ­i­sa­tion zu been­den, und — was vielle­icht noch beze­ich­nen­der ist — er kri­tisierte die 2 Mil­liar­den Baht teure Ein­führung des viel gepriese­nen bio­metrischen Systems.

Nach seinem Sturz dauerte es jedoch nicht lange, bis Prayuth Chan-ocha – der die Polizeikommission leitete, bevor er vor kurzem in Anbetracht der Vermutungen, dass er seine achtjährige Amtszeit als Premierminister beendet hat, ins Abseits gestellt wurde – Surachate zum stellvertretenden Kommandeur mit besonderen Aufgaben ernannte.

Wieder einmal flog Surachate durch das Land, um Dinge wie illegale Fischerei und Menschenhandel zu klären (beides sehr wichtig für die internationale Anerkennung durch andere Nationen, insbesondere die USA).

Außerdem übertrug ihm der scheidende RTP-Chef, Generalpolizeichef Suwat Chaengyodsuk, die Verantwortung für sein persönliches Baby, die Initiative “Smart Safety Zone 4.0” für die Polizeiarbeit in den Gemeinden.

Wohin Surachates neue Rolle ihn führt, kann man nur vermuten, aber es besteht kein Zweifel daran, dass er jetzt an einem der höchsten Tische sitzt.

Ob das bedeutet, dass er am oberen Trog speist – eine schelmische Bemerkung, die oft auf die Neigung des RTP zu korrupten Praktiken abzielt – hängt eher von der Sichtweise des Generalleutnants ab.

Er hat sowohl Gegner, die seine Medienpräsenz ablehnen, als auch Befürworter, die in ihm einen frischen Wind sehen.

Einige glauben sogar, dass er derjenige sein könnte, der die seit langem bestehende Korruption im RTP beendet. Skeptiker halten dies für unmöglich, da sie zu tief in einer Organisation verwurzelt ist, die eher einer Quasi-Mafia-Organisation als einer verantwortungsvollen Polizei ähnelt.

Ebenfalls vom Assistenten zum stellvertretenden Kommandanten aufgestiegen – aber nicht abgebildet – sind die weniger bekannten Persönlichkeiten Generalleutnant Chinnaphat Sarasin und Generalleutnant Kittirat Panpetch.

Daily News berichtete auch über Dutzende von weniger bekannten Persönlichkeiten, die bei dieser jüngsten Ernennungsrunde, die in Thailand jedes Jahr um diese Zeit stattfindet, neu besetzt wurden.

Ich haette den Text natuerlich noch schaerfer geschrieben aber die Richtung stimmt.
Bis auf die Verherrlichung von Bad Joke. Warum lassen sich viele Farang von dem blenden?

Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
8. September 2022 5:21 pm
Reply to  STIN

Der senile BG haßt Big Joke (wie eigentlich jede/n Thailänder/in), weil er sich (zu Recht) bedroht fühlt. Jemand, der thailändischen “Jungmännern” offen nach dem Leben trachtet und/oder sie zumindest körperlich züchtigen möchte, hat natürlich einen schweren Stand.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
9. September 2022 9:31 am
Reply to  STIN

Hier wurden inzwischen mehrere Beitraeg von mir wegzensiert.

Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
9. September 2022 4:27 pm
Reply to  berndgrimm

Einmal mehr seniler Quatsch.

Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
4. September 2022 4:31 am

Auf den “Kommentar” unseres senilen Voll-Posters müssen wir wohl noch etwas warten -er träumt wahrscheinlich immer noch von seinen Besuchen in/vor den Toiletten von Hotels in Bangkok …