Polizist schiesst auf Demonstranten

BANGKOK: Während des Treffens der Ministerpräsidentin Thailands, Yingluck Shinawatra, mit den fünf Mitgliedern der Wahlkommission am Dienstag versuchten Hunderte Regierungsgegner vergeblich, das Gebäude zu stürmen, in dem sich diese trafen. In dem Gemenge vor dem Army Club fielen Schüsse. Ein Demonstrant wurde nach Angaben der Protestbewegung “Demokratisches Reformkomitee des Volkes” (PDRC) verletzt.

Die Protestler fassten den Schützen, verprügelten ihn und sicherten mehrere Beweisstücke, die der er mit sich führte. Anschließend brachten sie ihn  ins Rajavithi Hospital. Der schwerverletzte Demonstrant, 32, erlitt eine Schussverletzung im Magen und wurde in die Intensivstation des Ramathibodi Hospital eingeliefert.

Der Vorfall fand um 14.30 Uhr statt. Nur 15 Minuten später verließ der stellvertretende Ministerpräsident Chalerm Yoobamrung, der auch der Leiter des „Zentrums zur Erhaltung von Ruhe und Frieden“ (CMPO) ist, den Army Club aus einem zweiten Ausgang.

Augenzeugen wurde der Schuss in der Nähe einer Verkehrsüberführung gegenüber des Army Clubs und dem Kundgebungsort der Demonstranten abgefeuert, nachdem die Protestler sich in acht Reihen dem Veranstaltungsort näherten und Sicherheitsbedienstete die von den Demonstranten an den Eingängen instllierten Schlösser und Eisenketten aufbrachen.

Der Mob überwältigte den mutmaßlichen Schützen und nahm ihm seine Waffe ab. Kurze Zeit später verkündete ein PDRC-Anführer über ein Megaphone, dass es sich beim Angreifer um einen Beamten der Suthisan-Polizeistation handeln soll.

Der Mann soll einen Revolver, Kalbiber 11 mm, ein geladenes Magazin, eine Motorradtaxifahrer-Weste (Nr. 35 aus Bang Sue), Handschellen, Handschuhe, ein Mobiltelefon, ein schwarzes T-Shirt, ein Motorrad (Kennzeichen Bangkok, Nr. 387), eine versteckte Kamera am Lenker des Zweirads, Kugeln, einen Patronengurt und zwei Funkgeräte mit der Aufschrift “POL SR SGT MAJ TI” mit sich geführt haben.Die Demonstranten forderten die Polizei auf, ihnen die Beweisstücke zurückzugeben, da sie kein Vertrauen in die Beamten haben. Die beschlagnahmten Sachen wurden später Beamten des Militärs im Army Club zur Verwahrung überreicht.

Ein Polizeisprecher sagte, dass der mutmaßliche Schütze wegen einer geheimdienstlichen Maßbnahme am Kundgebungsort der Demonstrationen stationiert war. Er sollte als verdeckter Ermittler Informationen über die Proteste sammeln, hatte laut Polizeiangaben jedoch nicht die Anweisung erhalten, eine Waffe mit sich zu führen.

(Nation/epa)

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Faßbender
Gast
Faßbender
29. Januar 2014 10:13 am

Da wird schon wieder alles vertuscht und unter den Tisch geschoben. Dauert nicht lange das einer der Generäle seine Putzfrau aus dem Hut zieht, um einen Dummen stramm sterben zu lassen.

hanseat
Gast
hanseat
29. Januar 2014 8:22 am

Moin STIN,
entschuldige, die von dir eingestellte Seite hat bei mir einige Irritationen verursacht, die du vielleicht aufklären könntest.
„..Augenzeugen wurde der Schuss in der Nähe einer Verkehrsüberführung gegenüber des Army Clubs und dem Kundgebungsort der Demonstranten abgefeuert, nachdem die Protestler sich in acht Reihen dem Veranstaltungsort näherten und Sicherheitsbedienstete die von den Demonstranten an den Eingängen installierten Schlösser und Eisenketten aufbrachen…“

Danach hätte der Polizist versucht, die Demonstranten vom Aufbrechen der Sicherheitsmaßnahmen zu hindern.

Das würde ja heißen, dass er ohne persönlich angegriffen zu sein, von seiner Dienstwaffe gebrauch machte?

Andere Augenzeugen berichten, dass es zwei Attentäter gab, wobei der Zweite hat fliehen können und der andere eben angeblich aus Angst geschossen hätte.

In deinem Bericht ist nur von einem Verletzten die Rede, der zweite, am Fuß Verletzte, kommt nicht vor.

Weite habe ich Bauchschmerzen mit dem Kommentar, dass Hunderte Regierungsgegner das Armee-Club-Haus stürmen wollten und dabei kam es zum Schuss.

Nebenbei, ein Armee-Offiziersclub wird von der Armee, sprich MP gesichert.

Da muss nicht ein undercover Agent der nächsten Polizeistation sich profilieren.

Wenn das so stimmen sollte, dass:

„..wurde der Schuss in der Nähe einer Verkehrsüberführung gegenüber des Army Clubs und dem Kundgebungsort der Demonstranten abgefeuert,..“

dann widerspricht es sich mit der Festlegung, dass aus einem Handgemenge beim Stürmen des Offiziersclubs der Schuss ausgelöst wurde.

Außerdem müssten es mehr als ein Schuss gewesen sein, denn wir haben doch zwei Verletzte, einen Schwer- und einen Leichtverletzen.

Vielleicht bekommen wir einwenig Klarheit in die Geschichte?