Bangkok: Wirtschaft erholt sich, Arbeitnehmer können mit Gehaltserhöhungen über 4,5% rechnen

Thailändis­che Arbeit­nehmer kön­nen in diesem und im näch­sten Jahr auf­grund des besseren Wirtschaftswach­s­tums mit ein­er Gehalt­ser­höhung rech­nen, so die jüng­ste Studie von Mercer.

Das weltweit führende Beratung­sun­ternehmen für Risiko- und Per­sonal­man­age­ment veröf­fentlichte am Mittwoch seinen jährlichen Total Remu­ner­a­tion Sur­vey (TRS) 2022, aus dem her­vorg­ing, dass die voraus­sichtliche Gehalt­ser­höhung in Thai­land im Durch­schnitt bei 4,5 % liegt.

In kein­er der befragten Branchen wurde ein Rück­gang der Gehalt­ser­höhun­gen vorhergesagt.

Der Studie zufolge wer­den die Sek­toren Chemie, High­tech und Biowis­senschaften mit 4,9 %, 4,8 % bzw. 4,8 % am stärk­sten zulegen.

Mit Aus­nahme der Auto­mo­bil- und der Lebensver­sicherungs­branche sind die prog­nos­tizierten Steigerun­gen in den meis­ten Branchen seit Aus­bruch der Pan­demie dem Niveau vor der Pan­demie von 5 % am näch­sten gekommen.

Die prog­nos­tizierten Zuwächse von 4,5 % und 4 % liegen immer noch einen Punkt unter den Zahlen für 2019. Die Nach­frage nach Kfz- und Lebensver­sicherun­gen steigt, hat aber noch nicht das Niveau vor der Pan­demie erreicht.

Mel­la Dara­can, Mer­cer’s Career Prod­ucts Busi­ness Leader für Thai­land, sagte, dass diese Gehalt­ser­höhun­gen mit der Infla­tion mithalten.

In Verbindung mit der kür­zlich erfol­gten Erhöhung des Min­dest­lohns um 5 % in Thai­land kön­nen Arbeit­nehmer mit niedrigeren Löh­nen einige ihrer Sor­gen über steigende Leben­shal­tungskosten zerstreuen.

“Diese Min­dest­lohn­er­höhung kön­nte zwar die Infla­tion erhöhen, da mehr Geld den Besitzer wech­selt, und die Unternehmen zusät­zlich unter Druck set­zen”, so Dara­can, ​“aber die wirtschaftlichen Aus­sicht­en Thai­lands bleiben im Ver­gle­ich zu den let­zten Jahren ins­ge­samt günstig”.

Was die vari­ablen Anreize anbe­langt, so kön­nen die Arbeit­nehmer in Thai­land mit Bonuszahlun­gen zwis­chen 1,3 und 2,5 Monat­en rech­nen, wobei die Biowis­senschafts­branche mit einem Medi­an von 2,4 Monat­en die höch­ste Auszahlung bietet.

Der Studie zufolge hal­ten die Arbeit­ge­ber in Thai­land den Sta­tus quo bei den Ein­stel­lungs­be­mühun­gen aufrecht.

Mehr als die Hälfte (53 %) der Umfrageteil­nehmer gab an, dass ihr Per­son­albe­stand im Jahr 2023 unverän­dert bleiben wird.

Ein Fün­f­tel der Unternehmen (22 %) plant eine Auf­s­tock­ung des Per­son­albe­stands, während nur 4 % einen Per­son­al­ab­bau pla­nen, gegenüber 7 % im ver­gan­genen Jahr.

Gle­ichzeit­ig wird erwartet, dass die frei­willige Fluk­tu­a­tion im Jahr 2022 ein Niveau von mehr als 10 % erre­ichen wird, ver­glichen mit 9,4 % im let­zten Jahr.

Die höchsten Umsätze werden in den Bereichen Konsumgüter und Biowissenschaften erwartet, da sich diese Branchen auf dem Weg der Besserung befinden und mehr Geschäftsmöglichkeiten und offene Stellen bieten.

Insgesamt liegt der prognostizierte Gehaltsanstieg in Thailand leicht über dem Durchschnitt des asiatisch-pazifischen Raums (ohne Indien, Stand: 3. November) von 4,4 %.

Insgesamt spiegeln die durchschnittlichen Gehaltssteigerungen in Asien die Unterschiede zwischen Schwellen- und Industrieländern wider, wobei die Schätzungen von 7,1 % in Vietnam bis 2,2 % in Japan, dem niedrigsten Wert in der Region, reichen.

Juckchai Boonyawat, CEO von Mercer in Thailand, sagte, dass sich die thailändische Wirtschaft von der Pandemie erholt und dass das Land natürlich einen Anstieg der freiwilligen Fluktuation erlebt, da die Unternehmen ihren Talentpool neu besetzen und erweitern, um der Marktnachfrage gerecht zu werden.

Er wies darauf hin, dass im Land derzeit ein harter Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte herrscht.

„Um Talente anzuziehen, bieten die Unternehmen höhere Löhne und bessere Leistungen. Die Arbeitnehmer haben in den letzten Jahren auch über Burnout und Erschöpfung berichtet und den Wunsch nach Veränderung geäußert“, so Jackchai.

Daher sollten sich die Arbeitgeber stärker auf das Wertversprechen für ihre Mitarbeiter konzentrieren, z. B. durch transparente Gehälter, eine klarere Karriereplanung und ein besseres Wohlbefinden durch flexible Arbeitsregelungen und Wellness-Programme.

Er sagte voraus, dass der nächste Trend bei der Entlohnung auf einem qualifizierten Grundgehalt beruhen wird, was bedeutet, dass Arbeitnehmer mehr oder weniger bezahlt werden, je nachdem, wie viele Fähigkeiten sie haben und ob die Fähigkeiten, die sie haben, den Anforderungen der Arbeitgeber entsprechen oder nicht.

Laut Juckchai müssen Arbeitnehmer neben ihren technischen und digitalen Kenntnissen auch multiple Fähigkeiten, Soft Skills und Anpassungsfähigkeiten entwickeln.

Mercer führte die Studie zwischen April und Juni dieses Jahres durch und schickte einen Fragebogen an 636 Unternehmen in Thailand aus 15 Branchen. / The Nation

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Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
5. November 2022 9:40 pm

Aufschwung

Prayuth Wirtschaft.jpg
Raoul Duarte
Gast
Raoul Duarte
5. November 2022 9:41 pm
Reply to  Raoul Duarte

Der stellvertretende Regierungssprecher Traisuree Taisaranakul sagte am Samstag, Premierminister Prayut Chan o-cha sei zufrieden, als er erfuhr, dass die Beschäftigungsquote auf das Niveau gestiegen sei, bevor die Covid-19-Krise das Land traf.
„Dies spiegelt den Erfolg der Regierung wider, die Beschäftigungsquoten aufrechtzuerhalten und sicherzustellen, dass die Menschen ein Einkommen haben“, sagte sie. „Die erfolgreiche Umsetzung der öffentlichen Gesundheitspolitik hat dem Land geholfen, die Krise zu überstehen, und der Wirtschaft geholfen, sich von allen Dimensionen zu erholen.“