Die Pheu Thai Partei startete ihren Wahlkampf am Dienstag mit dem Versprechen, den täglichen Mindestlohn auf 600 Baht und das monatliche Mindestgehalt für diejenigen mit einem Bachelor Abschluss auf 25.000 Baht anzuheben.
Das Lohnerhöhungsversprechen der Partei zog Kritik von Premierminister Prayuth Chan o-cha und Universitätswissenschaftlern auf sich.
Sie könnten zu ehrgeizig sein, sagte General Prayuth und fügte hinzu, dass die Anhebung des Mindesttageslohns auf 600 Baht leichter gesagt als getan sei. Zukünftige Auswirkungen müssen bei der Formulierung einer Politik berücksichtigt werden, sagte er.
Die Erhöhung der Löhne ist Sache des dreigliedrigen Ausschusses aus Arbeitnehmern, Arbeitgebern und Staat. Es gibt auch Investoren, auf die man hören sollte, die sich die Erhöhung möglicherweise nicht leisten können, sagte der Premierminister.
In Wirklichkeit würden vielen Facharbeiter jetzt mehr als 600 Baht pro Tag bezahlt, sagte General Prayuth und fügte hinzu, dass sich die Politik auf das neue Arbeitsumfeld und die Herausforderungen konzentrieren sollte, in denen Arbeiter neben Maschinen und der Förderung umsatzstarker Industrien arbeiten.
Was das monatliche Gehalt von 25.000 Baht für Hochschulabsolventen betrifft, fragte General Prayuth: „Woher soll das Geld kommen, um das zu finanzieren?“
Yuttaporn Issarachai, ein Dozent für Politikwissenschaften an der Sukhothai Thammathirat Open University, sagte, dass solche Wahlkampfpolitik vielleicht gut ankommen würde, aber die Einstellung vieler Menschen habe sich gegenüber den Parteien geändert, da sie die Ideologie über die einfache Frage von mehr Geld in der Tasche stellen.
Paetongtarn „Ung-ing“ Shinawatra, Oberhaupt der „Familie Pheu Thai“, machte die Lohngarantie zu einem Teil ihrer Vision für die Zukunft des Landes in den nächsten vier Jahren, falls die Partei nach den nächsten Parlamentswahlen ein Mandat zur Regierungsbildung erringen sollte.
Frau Paetongtarn, die versprach, die wichtigste Oppositionspartei zu einem Erdrutschsieg in den Umfragen zu führen, sagte, das Land sei in den letzten Jahren rückwärts gegangen, und es sei an der Zeit, seine Würde wiederherzustellen.
Unter dem neuen Slogan „Think Big, Act Smart, For All Thais“ forderte sie die Wähler auf, die Pheu Thai Partei sowohl im Wahlkreis- als auch im Parteilistensystem zu unterstützen, und sagte, dass eine stabilisierte Politik maßgeblich dazu beigetragen habe, ein „verlorenes Jahrzehnt“ zurückzubringen.
Frau Paetongtarn, die weithin als eine der potenziellen Kandidaten der Partei für das Amt des Premierministers angesehen wird, teilte ihre Vision für das Land in 10 Bereichen mit – Wirtschaft, Landwirtschaft, Tourismus, Innovationen, öffentliche Gesundheit, Bildung, Betäubungsmittel, Wasserwirtschaft, Massenverkehr und mehr Energie.
Der Führer der Pheu Thai, Cholnan Srikaew, sagte am Dienstag, dass der Sieg bei den Wahlen durch einen Erdrutschsieg für die Partei ein Muss sei, um ein uneingeschränktes Mandat zur Regierungsbildung zu erhalten und die Situation für das thailändische Volk zu ändern. / Bangkok Post
Mir ist nicht ganz klar, was ein lebenswerter Mindestlohn mit Populismus zu tun hat. Man durfte in anderen Ländern die Erfahrung machen, dass die Festlegung bzw. Erhöhung des Mindestlohnes zwar immer kontrovers diskutiert wurde, die jedes mal prophezeiten Pleiten oder Abwanderung von Betrieben jedoch ausgeblieben sind, wie eine Studie aus Deutschland zeigte: Mindestlohn kaum mit negativen Auswirkungen.https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/arbeitsmarkt-studie-mindestlohn-kaum-mit-negativen-auswirkungen/28470460.html
Da es in Thailand auch keine schlagfertigen Gewerkschaften gibt, ist die Festlegung eines Mindestlohnes, von welchem die Werktätigen auch leben können, also um so wichtiger.
Leider werden hier die Gesetze so gestaltet, dass um jeden Preis Konkurrenz vermieden werden soll, was man auch an der Arbeitsproduktivität in diesem Land erkennen kann, welche sich kaum weiter entwickelt.
Und noch etwas sollte nicht übersehen werden:
Thailand hat das schlechteste Rentensystem der Welt.Der 14. CFA Institute Global Pension Index, der von der amerikanischen Vermögensverwaltungsgesellschaft Mercer durchgeführt wird, wurde kürzlich enthüllt, dass Thailand das schlechteste Rentensystem der Welt hat.
https://scandasia.com/thailand-is-ranked-as-having-the-worst-pension-system-in-the-world/
Daran hat auch die über 8 Jahre herrschende Militärjunta unter Putschgeneral Prayut nichts geändert, sondern geht kurz vor der Wahl mit großen Geschenken (finanziert aus dem Staatshaushalt) auf Stimmenfang.
Schon der letzte Versuch der Thaksin-Marionetten-Regierung war ein Flop.
Wenn Unternehmen die Gewinn wegbrechen, suchen sie sich Alternativen.
So wanderten seinerzeit ganze Unternehmen der Kleider-Industrie nach Burma aus
und nahmen die Belegschaft, auch fast nur Burmesen – gleich mit.
Einige andere wechselten über die Grenze nach Kambodscha und zahlten dort dann, statt der geforderten 300 Baht, nur 70 Baht.
Andere Firmen, wie Hotels verrechneten dann Kost und Logi, was vorher gratis war und somit
hatten am Ende die Zimmermädchen trotzdem nicht mehr.
Geht schon wieder los mit populistischen Wahlversprechen.
Jau, STIN waere auch gern einer der thailaendischen „Unternehmer“ deren einzige Geschaftsidee ausser dem Betrug die Ausbeutung von Billiglohnsklaven ist.
Wer aus einem Tageslohn von 300 oder 400 THB keinen Profit erwrtschaften kann, ist eben kein guter Unternehmer oder hat die falsche Geschaeftsidee.Nein, die Unternehmer sind sicher nicht aus TH in die Nachbarlaender gefluechtet weil die Mindestloehne hier zu hoch sind.Ausserdem gibt es viele Moeglichkeiten die Mindestloehne zu untergehen. In TH schon sowieso.
Ein Beispiel aus der Praxis: Unser einziger direkter Nachbar hat eine Firma die fuer LIDL Strickwaren produziert.Frueher produzierte er (ueberwiegend mit Burmesinnen) westlich von BKK.
Waehrend des Tauwetters in der Aung San Suu Kyi Militaerdiktatur verlegte er seine Fabrik nach Burma.Grund: Billigere Immobilienpreise,billigere Loehne,billigere Lebenshaltungskosten fuer die Arbeiterinnen und naeher an ihrer Heimat und auch billigere Korruptionszahlungen.Frueher kam er mit seiner Frau jedes WE zu uns.Jetzt nur noch alle 2 bis 3 Monate.
Auch 600 THB Mindestlohn waeren kein Problem , besonders deshalb weil man in TH weiss wie man sie unterschreitet.
Ein Mindestlohn fuer Schul oder Uniabschluesse halte ich fuer absolut falsch. Warum soll jemand mit Bachelor Abschluss ohne Berufserfahrung mehr verdienen als jemand ohne diesen Abschluss der aber einen guten Job macht ?
Für BIG-C oder Lotus u.a. sicher nicht, aber für jene kleinen Betriebe, die gerade so überleben, ist
es das Ende. Die können dann nur mehr zusperren oder ins Nachbarland übersiedeln.
Bei Thaksins oder Yinglucks Mindestlohn Erhöhung verloren 300.000+ Thais ihren Job.
Wenn in TH ein Betrieb „zusperren“ muss dann sicherlich nicht wegen des erhoehten Mindestlohnes.
Es geht um Mismanagement und unternehmerische Einfalt.
Ausserdem wissen gerade auch Kleinunternehmer wie man den Mindestlohn unterschreitet.
Das Arbeitgeber immer jammern wenn sie mal etwas hoehere Loehne bezahlen muessen und dies als Grund nennen wenn sie aus Unfaehigkeit oder privaten Gruenden ihren Laden schliessen ist nicht nur in TH so.
Nein, ich bin aber natürlich gegen Mindestlohn, weil der Staat sollte sich aus Unternehmenspolitik raushalten,
wenn der Unternehmer pleite ist, hilft er auch nicht – also soll er den Mund halten.
Ja, wer aber aus 300-400 Baht noch gerade so Profit erwirtschaftet, der soll dann also bei
600 Baht zusperren und die Arbeiter entlassen. Was haben die dann davon?
Stin hat die gleiche Einstellung der „Unternehmer“ (meist Erben) die ich schon in den 70er Jahren in Kampen auf Sylt traf.
Der Mindestlohn ist keine Sache der Unternehmenspolitik sondern eine volkswirtschaftliche Notwendigkeit.
Der Staat kann sich garnicht in die Unternehmenspolitik einmischen sondern die Unternehmenspolitik muss sich nach den Gesetzen und Verordnungen des Staates richten.
Auch die unternehmerische Freiheit hat Grenzen.Selbst wenn man kein Auslaender ist.
Wie man (elegant) um den Mindestlohn herumkommt sehe ich immer wenn ich nach Songkran nach D komme.
Die Spargelstecher/sortierer und Weinberghelfer arbeiten fuer weniger als den Mindestlohn und kommen dafuer seit Jahren aus Polen und der Slowakei ueber 1000km an die Saar.Offiziell wird der Mindestlohn bezahlt aber dann Kost und Logis abgezogen.Fertig.
Genau wie Thaksin es schon 2001 machte staerkt ein hoeherer Mindestlohn den Binnenmarkt. Auch in D.
Ich kenne auch keinen wirklichen Unternehmer der sich nicht mit seiner Belegschaft auf einen Kompromiss geeinigt hat.
Der Umzug in ein anderes Land wird heute nur noch durch den Subventionswettbewerb der einzelnen Standorte attraktiv.
Es gibt viele staatliche Regelungen die kontraproduktiv sind.Der Mindeslohn gehoert nicht dazu.
Sehen viele anders, in DE auch umstritten zwischen allen Parteien.
Mit einem Mindestlohn kann ich eine kleines Unternehmen kaputt machen.
Wie kann ein Staat einem Unternehmer vorschreiben, wie viel er zu zahlen hat.
Das sollte der AN selbst entscheiden – er muss ja nicht annehmen.
Mindestlöhne verleiten Unternehmer nur, zu tricksen. Auf einmal werden Gratisleistungen der
Unternehmen kostenpflichtig, der Neffe meiner Frau, ein Bauunternehmer hat schon seinerzeit
so umgestellt, dass nun seine Arbeiter als selbständig bei ihm arbeiten und z.B. Fliesenleger usw.
nach m² bezahlt werden. Um Steuer müssen sie sich selbst kümmern.
DAs passiert, wenn Mindestlöhne eingeführt werden. Andere Nachteile wären:
1. Reduzierung des Personals, mehr Arbeitslose
2. Aufgabe des Betriebes
3. Konkurs
4. Verlegung des Unternehmens ins billige Ausland
nicht wirklich, es gab danach 300.000+ Arbeitslose mehr und viele Unternehmen zogen nach Burma oder Kambodscha.
Vor allem, jene in Grenznähe.
Dann kann der Thai dort aussuchen, ob er Arbeitslos sein möchte, oder statt 200 Baht wie vorher, rüber nach Kambodscha geht und dort
für 70 Baht arbeitet.
War ein Flop, wie eigentlich alles von Thaksin. Nur sein Vermögen wurde größer und größer.