Bangkok: Generaldirektor für Nationalparks wegen Korruption verhaftet

Der Generaldirektor der Abteilung für Nationalparks, Wildtiere und Pflanzenschutz, Rutchada Suriyakul Na Ayutya, wurde gestern (Dienstag) wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen.

Bewaffnet mit einem Durchsuchungsbefehl durchsuchten Beamte der Nationalen Antikorruptionskommission (NACC) und Polizisten der Antikorruptionsabteilung (ACD) gestern Morgen um 9.30 Uhr Rutchadas Büro und informierten ihn formell über die Anklage. Bei der Durchsuchung seines Büros wurden 5 Millionen Baht in bar gefunden. Er hat alle Vorwürfe zurückgewiesen.

Rutchada wurde später zum Verhör in das ACD-Büro gebracht.

Die Verhaftung war das Ergebnis einer Untersuchung nach einer Beschwerde, die Chaiwat Limlikhitaksorn, ein ehemaliger Chef des Kaeng Krachan Nationalparks in Phetchaburi, beim ACD erhalten hatte und in der Rutchada beschuldigt wurde, einen Beamten auf einen Posten in einem ländlichen Gebiet versetzt zu haben, weil er seine Forderung nach 500.000 Baht Bestechung abgelehnt hatte.

Rutchada wurde auch beschuldigt, Geld aus Budgets gefordert zu haben, die verschiedenen Einheiten des Ministeriums wie Nationalparks, Wildschutzgebieten und Feuerwehreinheiten zugewiesen wurden.

Der Minister für natürliche Ressourcen und Umwelt, Varawut Silpa-archa, sagte heute, er sei schockiert, als er von Rutchadas Verhaftung erfuhr, und fügte hinzu, dass er zuvor nichts von Rutchadas angeblichem Fehlverhalten gewusst habe, mit Ausnahme der von Chaiwat erhobenen Bestechungsvorwürfe.

Bezüglich der Versetzungen innerhalb der Abteilung sagte er, dass die erste Entscheidung beim Abteilungsleiter liege, die Liste jedoch aus Verfahrensgründen vom Staatssekretär gesichtet werden müsse.

Er bestätigte oder dementierte nicht, ob die Umbesetzungsliste überarbeitet werden würde, jetzt wo Rutchada wegen Korruptionsvorwürfen in Polizeigewahrsam ist.

Er sagte jedoch, dass Rutchadas Fall in Übereinstimmung mit dem Gesetz weitergeführt werden müsse.

Whistleblower deckt mutmaßliches Fehlverhalten von Thailands Nationalpark-Chef auf

Chaiwat Limlikhitaksorn sagt, er habe sich entschieden, das mutmaßliche Fehlverhalten des Nationalpark Chefs anzuzeigen, weil er es nicht ertragen konnte, seine Kollegen leiden zu sehen, indem er Geld für die Zahlung von Bestechungsgeldern aufbringen musste, was zu familiären Problemen führte da er ungerechtfertigterweise versetzt wurde.

Chaiwat behauptete, dass die gestern (Dienstag) beschlagnahmten 5 Millionen Baht nur ein Viertel des Betrags seien, den Rutchada angeblich jeden Monat erhalten habe.

In seinem gestrigen Interview mit Thai PBS behauptete Chaiwat, dass der Nationalpark Chef beträchtliche Geldbeträge abgezapft habe, die für Operationen und Ausgaben budgetiert und verschiedenen Einheiten unter seiner Aufsicht zugewiesen wurden, wie den Nationalparks, Wildschutzgebieten und den Feuerwehreinheiten.

Er behauptete, Rutchada habe ein monatliches Treffen mit 15 Abteilungsleitern in seinem Büro einberufen, bei dem er angeblich Zahlungen aus ihren zugewiesenen Budgets verlangen würde.

Er sagte, dass er das angebliche Fehlverhalten von Rutchada nicht tolerieren könne, weil es die Familien einiger Beamter betreffe, weil sie Geld auftreiben oder leihen müssten, um die Bestechungsgelder zu zahlen, oder sie auf Positionen in ländlichen Gebieten versetzt würden, weit weg von ihnen Familien.

Er behauptete auch, dass Beamte, die eine Beförderung anstrebten, zwischen 200.000 und 300.000 Baht an Bestechungsgeldern zahlen müssten.

Chaiwat sagte, er könne Rutchadas angeblichen Machtmissbrauch einfach nicht länger tolerieren.

Vom Ministerium für natürliche Ressourcen und Umwelt wurde ein Untersuchungsausschuss eingesetzt, dessen Ergebnisse in sieben Tagen erwartet werden.

Der Staatssekretär Jatuporn Buruspat behauptete, dass die Höchststrafe für Korruption die Entlassung aus dem Dienst sei. Er fügte jedoch hinzu, dass er die Ergebnisse der Untersuchung abwarten müsse.

Er gab zu, dass er in seinen vier Jahren als ständiger Sekretär noch nie einen Korruptionsfall gesehen hatte, in den ein so hochrangiger Beamter verwickelt war.

Chaiwat und seine drei ehemaligen Untergebenen im Nationalpark Kaeng Krachan werden wegen des erzwungenen Verschwindens des Karen-Aktivisten Porlajee Rakchongcharoen, auch bekannt als „Billy“, vor etwa acht Jahren wegen Mordes angeklagt. / PBS