Der nationale Polizeichef, Generalpolizeichef Damrongsak Kittiprapas, hat am Samstag neue Richtlinien für das Verhalten an Polizeikontrollpunkten erlassen. Dazu gehört auch die Vorschrift, dass die Beamten die Aufnahmen ihrer Körperkameras nach der Aufzeichnung mindestens 20 Tage lang speichern müssen. Der Schritt erfolgte nach zwei Erpressungsvorwürfen gegen die Polizei, an denen eine taiwanesische Schauspielerin und ihre Begleiter in Bangkok und ein chinesischer Tourist in Pattaya City beteiligt waren.
In beiden Fällen ging es um ein Vaping-Gerät, das nach dem Gesetz zwar illegal, aber dennoch weit verbreitet ist und als potenzielle Bestechungsfalle für ahnungslose Touristen gilt. Im Fall der taiwanesischen Schauspielerin Charlene An vom 4. Januar behaupteten die beteiligten Polizisten, dass die Aufnahmen der Überwachungskameras bereits gelöscht waren, als die Ermittlungen gegen sie aufgenommen wurden. Polizeigeneralleutnant Thiti Saengsawang, Kommissar des Metropolitan Police Bureau (MPB), betonte jedoch am Freitag, die Speicherkarten seien nicht gelöscht oder überschrieben, sondern zerstört worden.
Mit einer speziellen Technik wurden die Daten auf den zerstörten Speicherkarten wiederhergestellt, und einige Bilder wurden wiederhergestellt, sagte Polizeigeneralleutnant Thiti, der sich weigerte, zu bestätigen, ob diese Bilder von der fraglichen Kontrolle und Durchsuchung stammten. Die Leitlinien sehen auch vor, dass die nächstgelegene Polizeidienststelle über alle von der Polizei eingerichteten Sicherheitskontrollpunkte informiert wird, z.B. im Falle einer Verfolgungsjagd von Verdächtigen. Für die Einrichtung von Kontrollstellen aus anderen Gründen, wie z. B. zur Bekämpfung von Straftaten oder zur Verkehrskontrolle, ist vor Beginn der Verkehrskontrollen die Genehmigung des befehlshabenden Offiziers oder eines Vorgesetzten mit höherem Rang erforderlich.
Sollte bei einer solchen Polizeikontrolle der Vorwurf der Erpressung oder der Forderung von Bestechungsgeldern erhoben werden, werden nicht nur die Polizisten an der Kontrollstelle untersucht und bestraft, sondern auch ihre Vorgesetzten, die für die Genehmigung der Kontrollstelle verantwortlich sind, heißt es in der Richtlinie. Was die Ermittlungen gegen die Polizisten der Huai-Khwang-Station betrifft, so sagte Polizeigeneral Theeradet Thammasuthee, Leiter der Ermittlungsabteilung des MPB, dass die Ermittler die Mobiltelefone aller 14 Polizisten, die im Mittelpunkt der Kontroverse standen, überprüft hätten.
Er sagte, er könne zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Erkenntnisse aus der Überprüfung der Mobiltelefone bekannt geben. Am Donnerstag wurden sechs Polizisten der Huai Khwang Station wegen Bestechung im Zusammenhang mit der angeblichen Erpressung der taiwanesischen Schauspielerin angeklagt, während ein weiterer Oberfeldwebel, der dem Kontrollpunkt zugeteilt war, nicht angeklagt wurde, weil er zu diesem Zeitpunkt auf einen anderen Vorfall reagierte. Die Beamten waren zuvor wegen Pflichtverletzung angeklagt worden, weil sie es versäumt hatten, die taiwanesische Schauspielerin wegen des illegalen Besitzes von Vaping-Geräten zu verhaften.
Die Anklage wegen Bestechung wurde erhoben, nachdem ein Mann aus Singapur, der mit der taiwanesischen Schauspielerin Charlene An befreundet ist, am Mittwoch gegenüber Reportern erklärt hatte, er habe den Beamten am Kontrollpunkt 27.000 Baht gezahlt, um sie davon abzuhalten, die Gruppe zu verhaften. In Pattaya wurde ein Oberfeldwebel der Polizei bis zum Abschluss der Ermittlungen auf einen inaktiven Posten versetzt, nachdem er von einem ausländischen Touristen 60.000 Baht für den Besitz einer E‑Zigarette verlangt haben soll.
Die Erpressung soll sich um den 28. Januar in Pattaya ereignet haben. Seine Versetzung erfolgte im Anschluss an einen Nachrichtenbericht und die dazugehörigen Fotos, die am Dienstag auf Kanal 3 ausgestrahlt wurden. Der Vorfall ereignete sich in Pattaya um den 28. Januar. Ein chinesischer Reiseleiter soll eine Nachricht an die anderen Reiseleiter seiner Gruppe geschickt haben, in der er mitteilte, dass ein Tourist unter seiner Obhut wegen des Besitzes eines Vape-Geräts von einem Polizisten festgenommen worden sei, der eine Strafe von 60.000 Baht forderte. Nach einigem Feilschen in der Gruppe wurde die Summe auf 30.000 Baht reduziert. / Bangkok Post
Kleine Ergänzung zu meinem letzten Kommentar.
Erst einmal bleibt festzuhalten, dass in TH die UN-Konvention von 2006 zum Schutz aller Menschen gegen das „Verschwindenlassen“ noch nicht ratifiziert wurde.
Seit Jahren versuchen Oppositionspolitiker, Menschenrechtsorganisationen und Opferfamilien das sogenannte „Verschwindenlassen“ in Thailand als Straftat qualifizieren zu lassen.
Entsprechende Gesetzesentwürfe, welche die Strafverfolgung effizienter machen, den Angehörigen Soforthilfe zusprechen und den Zugang zur Justiz garantieren sollen, wurden bisher zwischen den Instanzen hin und her geschoben, abgelehnt, revidiert und hinausgezögert.
Wenn nun behauptete stin, dass es sich bei Wuthipong Kochathamkhum, im Volksmund als Ko Tee bekannt, „um einen absolut brutalen Bombenleger handeln würde, dessen Beiseite schaffen kein Schaden wäre“,
so ist dies wieder nur eine unbewiesene Behauptung stin´s.
Denn in den Medien läßt sich zu Ko Tee als Bombenleger absolut nichts finden.
Was man finden kann ist folgendes:
1. Im April 2014 hat der Führer der Demokraten, Abhisit Vejjajiva, das Rechtsteam der Partei angewiesen, eine Beschwerde gegen den Rothemdenführer Wuthipong Kochathamkhun, alias Ko Tee, einzureichen und ihn der Majestätsbeleidigung zu beschuldigen.
https://www.bangkokpost.com/thailand/general/404170/wuthipong-kochathamkhun-accused-of-lese-majeste
2. Auch im Political Prisoners Thailand geht es ausschließlich um den angeblichen Verstoß gegen § 112 durch Ko Tee und schon damals waren sich der Armeechef, General Prayuth Chan-ocha, der seit langem verbale Auseinandersetzungen mit Ko Tee hat, in Absprache mit Polizeichef Pol Gen Adul Saengsingkaew und anderen hochrangige Regierungs- und Sicherheitsführern einig, dass gegen Wuthipong Kachathamkul, alias Ko Tee, vorgegangen werden muss.
Die Polizei erwirkte schnell einen Haftbefehl und wie in den meisten Fällen von Majestätsbeleidigung spielen die Beweise normalerweise keine Rolle.
Insgesamt ein interessanter Artikel, welcher jedoch nur mit fremder VPN geöffnet werden kann, da in TH zensiert.
https://thaipoliticalprisoners.wordpress.com/pendingcases/wuthipong-kachathamakul-ko-tee/
3. Auch bei Reuters, welche sich mit dem Verschinden von Ko tee auseinander setzt, ist nichts zu finden, dass Ko Tee ein Bombenleger sein soll, sondern es ist ein thailändischer Anti-Junta-Aktivist.
https://www.reuters.com/article/us-thailand-politics-idUSKBN1AH34N
4. Und auch für HRW ist Ko Tee kein Bombenleger, sondern ein, im Exil lebender thailändischer Aktivist, welcher ein kommunales Radionetzwerk betrieb, das der roten United Front for Democracy against Dictatorship (UDD) in der thailändischen Provinz Pathum Thani angegliedert war. Seine Programme waren dafür bekannt, eine starke Anti-Monarchie-Haltung zu haben.
Die thailändischen Behörden haben ihn wiederholt beschuldigt, sein Radioprogramm genutzt zu haben, um zur Anwendung von Gewalt aufzurufen, und eine entscheidende Rolle bei mehreren gewaltsamen Zusammenstößen mit dem royalistischen People’s Democratic Reform Committee (PDRC) gespielt zu haben.
https://www.hrw.org/news/2017/08/01/laos/thailand-investigate-abduction-exiled-red-shirt-activist
Ich hatte Anwalt Somchai nicht vergessen, sondern nur darauf aufmerksam gemacht, dass stin immer wieder mit seinen alten Kamellen kommt, da Somchai bereits 2004, also vor fast 20 Jahren verschwunden ist.
Vergessen hat stin dagegen die Missetaten dieser Regierung Prayut, welche vor garnicht solanger Zeit erfolgten und wovon ich auch nur einige erwähnte.
Du kommst dagegen mit irgendwelchen Mutmaßungen, für welche es nicht den geringsten Beleg gibt, zumal man vor gar so langer Zeit die Knochen einiger Verschwundener in diesen Bezinfässern gefunden hat.
Und so wie stin die Korruption hofiert, hat er auch nichts gegen die Ermordung von politischen Gegnern, wie z.B. Koh Tee.
Ist es nicht Ironie der Geschichte dass ausgerechnet ein Rotchinesischer Reiseleiter vor den Machenschaften der Thai Polizei warnt ?
Ich geh mal davon aus dass es keine Taiwanesen oder SIN/HKG Chinesen waren.
Eines hat Prayuth in den 9 Jahren Herrschaft durchaus erreicht:
Die verlangten Preise fuer Korruption in TH sind erheblich gestiegen.
Aber Hauptsache ist was am Ende rauskommt…….
Richtig, das verhindert aber Korruption, weil nicht jeder kann sich dann Korruption noch leisten bzw. es rentiert sich dann oftmals einfach nicht mehr.
Es ist völlig normal, dass bei hohen Strafen, bei vielen Razzien usw. – die Preise auch bei der Polizei steigen, weil einfach das Risiko, seinen Job zu verlieren, für die
Polizisten zu hoch ist.
Es muss letztendlich, wie in DE auch, für Täter unrentabel werden, dann reduziert sich Korruption automatisch.
Genau und es kamen halt bessere Rankings, bessere Aussichtserklärungen, bessere Tourismuszahlen usw. – raus.
Also alles gut.
Warum sollen die gestiegenen Preise die Korruption verhindern ?
Wenn jemand wie ich sich ausrechnet ob das Teegeld sich lohnt dann hat er eine Alternative und ist nicht auf TH angewiesen.
Kriminelle,Perverse und andere neben der Spur haben eine solche Alternative nicht.Die gehen immer noch lieber nach TH als nach Kambodscha.
Das ist der USP dieser unvollkommenen Semi Militaerdiktatur !
Mir ist unverständlich, warum stin mit seinen Beispielen immer Jahrzehnte zurückgeht.
Es ist nun einmal eine Tatsache, dass die Praxis des Verschwindenlassens in Thailand eine lange Tradition hat und die meisten Fälle bis heute unaufgeklärt sind.
Ich erinnere in diesem Zusammenhang u.a. nur an den Umweltaktivisten „Billy“, welcher im April 2014 verschwand, oder Den Khamlae im Jahre 2016 sowie der Rothemden-Anführer Ko Tee, die Militär- und Monarchiekritiker DJ Sunho und Surachai Saedan mit zweien seiner Wegbegleiter.
Im Februar 2019 verschwanden drei weitere Dissidenten. Diese waren Chucheep Chiwasut, Siam Theerawut und Kritsana Thapthaiseit.
Wie man sehen kann, geschah dies alles in der Regierungszeit von Prayut, welche auch in Sachen verfolgen, verhaften und verurteilen von zumeist politischen Gegner mit Hilfe des § 112 sämtliche seiner Vorgänger-Regierungen um Längen übertroffen hat.
Deshalb ist mein Fazit, dass es unter einer neuen anderen Regierung in diesen Fragen nur besser werden kann – schlechter geht kaum.
Koh Tee wird in Kambodscha vermutet – aber wenn sie den beiseite geschafft hätten, wäre das kein Schaden. Absoluter brutaler Bombenleger….
Sogar UDD distanzierte sich von ihm. Nun die gesamte UDD von Thaksin – tja, auf einmal.
Aber richtig, in TH verschwinden in der Tat Menschen – tw. sogar von der Polizei selbst auf Befehl des Premiers ermordet, siehe Anwalt Somchai – hast du den
absichtlich vergessen?
Nicht alle Verschwundenen sind aber tot, oft nur in Kambodscha untergetaucht.
Ich kann Seeker nur vollkommen zustimmen und STIN’s Antwort zeigt dass er zu keiner Diskussion bereit ist sondern hier ausschliesslich seine Regime Propaganda verbreiten will.
Ich moechte auch nochmals darauf hinweisen dass diese unvollkommene Semi Militaerdiktatur nicht durch irgendwelche Aktionen ihrer Kritiker oder der Opposition verloren hat sondern sich ausschliesslich in ihrer Uebermacht selber zerlegt hat.
Auch in 9 Jahren unbeschraenkter Machthabe konnte sie keine echte Mehrheit gewinnen sondern verlor jegliche Glaubwuerdigkeit!
Deshalb bettelt STIN ja staendig um einen Militaerputsch gegen sein Lieblingsregime.
Habe mir mal den Polizeichef unter die Lupe genommen, weil es ist ungewöhnlich, dass
man Big Joke durchgreifen lässt – der andere vorher hat ihn gestoppt.
Damrongsak Kittiprapas scheint, wie Big Joke ebenfalls ein guter Polizeichef/Polizeioffizier zu sein.
In der USA Studium in öffentlicher Verwaltung, FBI-Lehrgang und auf Nachfrage in TH, ob er als korrupt gilt, kam nix negatives zurück.
Leider nur ein Jahr, dann geht er wieder – in Pension. Ob dann mein Favorit Big Joke kommt, weiß ich nicht – bis dahin gibt es ev. neue
Regierung und die haben dann ihre eigenen Polizisten. Da ist dann eher Brutalität, Korruption wichtig, siehe Ermordung des Anwalts Somchai.
STIN laesst wirklich keine Gelegenheit aus um uns seinen hahnebuechenen Propaganda Unsinn in den Hals zu stopfen.
STIN hat es ja nicht so mit der DDR aber er kommt wirklich aus der Schule von Schmuddel Ede und seinem schwarzen Kanal.
Ja , der Ostblock war dem Westen auch immer ueberlegen.
Jedenfalls in der eigenen Propaganda.
Bis zum Zusammenbruch.
TH kann nicht zusammenbrechen weil seine Wirtschaft hauptsaechlich von Auslaendern am Laufen gehalten wird.
Es gab im Westen doch auch so einen Schmuddel Ede Imitator.
Gerhard Loewenthal machte von 1969 bis 1987 im ZDF Magazin das Gleiche fuer Rechts.Er war u.A. in mehreren Vorgaenger Organisationen der AfD.