Yingluck bringt nun ihre Basis gegen sich auf

Bislang waren die Reisbauern in Thailand zum grossen Teil auf der Seite von Ministerpräsidentin Yingluck. Nun aber wird es selbst ihnen zu viel.

Wegen ausstehender Zahlungen haben heute Hunderte verärgerte thailändische Reisbauern aus dem ganzen Land in Bangkok gegen Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra demonstriert. Sie durchbrachen vor dem provisorischen Büro der Regierungschefin Barrikaden aus Stacheldraht und schubsten Wachsoldaten zur Seite. Die Demonstranten forderten ein persönliches Gespräch mit Yingluck, in dem sie erklären sollte, ob sie für die Ernte des letzten Jahres bezahlt würden. Das Finanzministerium teilte mit, die Zahlungen würden heute durch eine staatseigene Bank beginnen.

Die Regierung kaufte Reis von den Bauern zu über dem Marktpreis liegenden Preisen auf. Auf diese Weise wollte Yingluck die Stimmen von Millionen Farmern bekommen. Aber das Programm verursachte Verluste von mindestens 4,46 Milliarden Dollar und brachte der Regierung Korruptionsvorwürfe ein. Interims-Finanzminister Kittiratt Na-Ranong sagte, die Regierung habe den Farmern zwei Milliarden Dollar bezahlt und schulde ihnen noch rund 3,4 Milliarden Dollar. Die Regierung werde beginnen, den Rest des Geldes durch die staatliche Landwirtschaftsbank zu bezahlen. Er erwarte, dass alle Zahlungen in den kommenden sechs bis acht Wochen geleistet seien.

Ministerpräsidentin kann nicht in ihr Büro

Regierungsmitglieder schoben die Schuld für die noch nicht geleisteten Zahlungen auf die Demonstranten der Opposition, die Seit Monaten gegen die Regierung protestieren. Die Verspätung liege an der von ihnen im Dezember ausgelösten Auflösung des Parlaments. Sie hätten die Banken gedrängt, die Löhne nicht an die Bauern auszubezahlen.

Bislang war die Landbevölkerung grösstenteils für Yingluck. Ein Vertreter der Bauern, Rawee Rungreuang, sagte: «Wir haben mit der Regierung jetzt vier Monate sympathisiert. Es ist Zeit für eine Antwort.» Zuvor hatten die Bauern wichtige Strassen in einigen Teilen des Landes blockiert. Yingluck muss seit Ende letzten Jahres in einem provisorischen Büro arbeiten, weil Regierungsgegner das Regierungsgebäude umstellt hatten.

Die Regierungsgegner, die seit drei Monaten demonstrieren, werden hauptsächlich von der städtischen mittleren und oberen Klasse sowie von den Menschen aus dem Süden des Landes unterstützt. Sie wollen, dass Yingluck den Weg frei macht für einen nicht gewählten Volksrat, der Reformen einleitet, um Korruption zu bekämpfen. Bei den Demonstrationen der letzten Monate wurden mindestens zehn Menschen getötet. Mehr als 600 wurden verletzt.

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10 Comments
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hanseat
Gast
hanseat
18. Februar 2014 6:41 am

Moin der neutrale emkay,
wenn du nichts in die Suppe zu brocken hast, treibst du ´ne neue Sau durchs Dorf, was soll das?
Kein Wort über das hervorragende Reisaufkaufprogramm deiner so ideologisch unterstützten YL/Thaksin-Regierung kommt über deine Feder!
Stattdessen ergötzt du dich über eine Vision des Sutheps, mittels eines Volksrates die momentan verzwickte innenpolitische Lage zu entkrampfen.
Man muss ja nicht hinter dieser Vision stehen. Auf jeden Fall soll, so habe ich den Suthep verstanden, ein Volksrat die gesetzlichen Grundlagen neu definieren und beschließen. Ein Volksrat wird gesetzt und nicht gewählt, das ist richtig. Nur, er hätte auch nur eine temporäre Legalität. Danach hätte das Volk über die Kompromisse des Volksrates abzustimmen. Was ist uns bekannt, über was der genannte Volksrat zu bestimmen sollte? Ein Punkt sollte eine Landreform sein. Ein anderer Punkt die Dezentralisierung, auch der Polizei.
Von einer sogenannten Räterepublik oder Räte-Königreich war und ist keine Rede, auch beim Suthep nicht.
Wie gesagt, das ist dem Sutheps Vision.
Nach bekannter Meinung des Sutheps sollen alle relevanten Gruppen und Organisationen des Landes mit Ausnahme des Thaksin-Clans am Volksrat beteiligt sein.
Zu den relevanten Gruppen gehören sowohl die UDD, die PAD, Parteien ohne PT, die religiösen Organisationen, Sportsvereine, Anwälte, Richter, Soldaten, Polizisten, Gewerkschaftler, Unternehmer u.v.m.
Die PT wird außen vor gelassen, sie ist ja keine regelrechte Partei, sie ist ein Privatunternehmen des flüchtigen Thaksin.

der neutrale emkay
Gast
der neutrale emkay
18. Februar 2014 12:42 am

es wird halt immer nur gelesen was man lesen will, oder versteht mans nicht?

Ich lese in diesem Artikel aber auch noch das:

…Sie wollen, dass Yingluck den Weg frei macht für einen nicht gewählten Volksrat, der Reformen einleitet, um Korruption zu bekämpfen…..

Klopf, klopf, hallo! Jemand zu hause da oben?
Sagt mir mal bitteschön woraus dieser nicht gewählte Volksrat -was sogar eigentlich ein Widerspruch in sich selbst ist- bestehen soll. Und was für demokratische Reformen soll soch ein \’Volksrat\’ denn erreichen, ich kanns Euch sagen der wird Reformen erwirken die zum Vorteil seiner Gesinnungspartner sind u. da diese ja offensichtlich im Thail. Volk keine Mehrheit finden wird es ein Angriff auf die schwächliche Demokratie dieses Landes. Aber da Ihr ja gebetsmühlenartig immer runterleiert wie korrupt der Thaksin Clan ist. Wenns so ist, lasst Gerichte entscheiden, was ja auch schon passiert ist, aber der Weg ist der falsche. Es gibt das ACCK (Anti counter corruption komitee) lasst die mal ihre Arbeit machen, die habe sich ja auch schon Thaksin vorgenommen.
Was bitte schön soll ein selbsternannter \’Volksrat\’ denn gegen Korruption konret unternehmen können? Ausser es sich aufs Fähnchen zu schreiben, weils gut beim Volk ankommt? Und das ganze noch zur Krönung angeführt von einem verdammt korrupten Politiker. Boh.
Wacht dochmal auf!
Aber da ich ja permanent als Roter difamiert werde bin ich hier eh bald weg, dann könnt Ihr in aller Ruhe weiter Hetze gegen eine demokratisch gewählte Regierung betreiben -auch wenn sie sch…ist sie ist demokratisch ans Ruder gekommen und ich schreibs hier auch nochmal: Abhisit und Suthep eben nicht.

egon weiss
Gast
egon weiss
18. Februar 2014 5:27 am
Reply to  STIN

Zwischendurch:
aus https://twitter.com/RichardBarrow
comment image
9 Uhr 40; Bauern demonstrieren unterstützend für Yinglak und die Regierung

Jean CH
Gast
Jean CH
18. Februar 2014 6:12 am
Reply to  STIN

Deine Worte in Gottes Ohr ! So viel “Schlaues” habe ich echt nicht erwartet! Nur, mit “wäre,hätte,würde, evtl. ect” ist nichts anzufangen. Mal ehrlich, der ganze Suppentopf mit all den stinkenden roten und gelben Haaren drin ist doch am überlaufen.
Ergo, weg mit all den “Einheizer”, aus welcher Ecke diese auch immer kommen. Frage ist nur, wer diese korrupte Bande aus dem Verkehr zieht. Polizei,Armee,Gerichte? Nie und nimmer; ein Grossteil dieser “Instidutionen” müsste dann auch verschwinden!
60% dafür, 40% gegen eine Uebergangsregierung! Sollte es tatsächlich zu einem solchen Schritt kommen, bin ich sicher, dass sich bei den 40% eine Gruppe findet die mit allen möglichen und unmöglichen Mittel dagegen protestieren wird!
(zuviele Felle schwimmen davon)
Dass es gute Leute gibt, die den Karren aus dem Dreck ziehen könnten, daran zweifle ich keinen Moment. Hätten sie wirklich eine Chance ? Ich bezweifle dies sehr, weder die moderaten “Gelben”,( ja solche gibt es auch) noch die moderaten Roten.
A propos Suthep, der soll seinen “Job” schnellstens beenden und verschwinden, wie Du das so schön sagst! Dann wäre ein Feuer weniger unter den Suppentopf!!
Jean / Isaan ( neutral)

egon weiss
Gast
egon weiss
18. Februar 2014 5:43 am

neutraler emkay
nimm es nicht tragisch und schreibe weiter deine neutralen beitraege
auch ich werde immer als roter bezeichnet.
die meisten schreiber hier, koennen nur rot und gelb sehen und gelb hat immer recht.
sie verstehen nicht , dass es auch echt neutrale menschen gibt.

emi_rambus
Gast
emi_rambus
18. Februar 2014 12:05 am

Aber das Programm verursachte Verluste von mindestens 4,46 Milliarden Dollar

Die Verluste sind viel hoeher oder ist der Betrag auf ein Jahr oder auf eine Ernte bezogen?
Der Verlust erhoeht sich noch staendigt durch Reis der in den Lagern verrottet.