Bangkok: Vize-Premier Prawit fleht um Verständnis, dass er sich auf die Seite der Militärmachthaber gestellt hat

Der Vorsitzende der Palang Pracharath Partei und stellvertretende Premierminister General Prawit Wongsuwan bat am Montag um eine Chance, die nächste Regierung zu führen, damit er die bestehende Kluft zwischen den Konservativen und den demokratiefreundlichen Liberalen beenden könne.

In seinem Facebook Beitrag am Montagmorgen sagte General Prawit, ein ehemaliger Armeechef, sein Hauptgrund, in der Politik zu bleiben, sei die Teilnahme an den bevorstehenden Wahlen, weil er den langjährigen Fehden zwischen den Loyalisten und den Pro-Demokratie Camps ein für alle Mal ein Ende setzen wolle, damit Thailand weitermachen konnte.

Prawit sagte, sein Beitrag sei von seinem Team politischer Berater geprüft worden, aber er würde die Verantwortung für jedes einzelne Wort in seinen aktuellen und zukünftigen Facebook Beiträgen übernehmen.

In dem langen Beitrag erzählte Prawit, dass er sich, als er beim Militär war, auf die Seite einer Gruppe von Machthabern stellte, die er in ihrem Misstrauen gegenüber Politikern „Eliten“ nannte. Aber nachdem er sich als Führer der Palang Pracharath Partei unter die Politiker gemischt hatte, verstand er nun die Notwendigkeit, der Demokratie Vorrang einzuräumen.

Prawit begann seinen Posten damit, dass viele Leute mehrere Gründe für ihn nannten, sich aus der Politik zurückzuziehen und seine letzten Tage glücklich zu verbringen, da er jetzt alles habe, was er brauche.

Er sagte, er sei von diesen Gründen beeinflusst worden, habe sich aber schließlich entschieden, weiterhin als PPRP-Führer für das Land zu arbeiten.

Ein Grund dafür ist, dass er eine starke Bindung zur PPRP und ihren Politikern entwickelt hat, nachdem er die Partei mitbegründet hat und seit vier Jahren mit ihnen zusammenarbeitet.

Aber Prawit sagte, ein wichtigerer Grund, über den er immer wieder nachgedacht habe, sei, eine Lösung für die politisch gespaltene Nation zu finden.

Er sagte, er könnte es definitiv tun, wenn die Wähler ihm eine Chance geben würden. Prawit hat sich entschieden, als PPRP-Kandidat gegen seinen „geliebten Bruder“, General Prayuth Chan o-cha, für den Posten des Premierministers zu kandidieren, der auf der Liste der United Thai Nation Partei kandidieren wird.

Prawit sagte, er habe sein gesamtes Arbeitsleben überprüft und erkannt, was mit dem Land passiert sei, und es in Fehden zwischen Konservativen und Liberalen gefangen sei.

Während seiner Militärkarriere sagte Prawit, dass ihm die Loyalität gegenüber „der Nation, der Religion und der Monarchie“ eingeflößt worden sei und er eine leidenschaftliche und unerschütterliche Loyalität gegenüber der Monarchie entwickelt habe.

Aber während er während seiner Karriere Kommandeur verschiedener Streitkräfte war, hatte er die Sorgen von Menschen aus verschiedenen Sektoren gesehen. Prawit sagte, die Bedenken richteten sich hauptsächlich gegen Politiker.

Er sagte, eine Gruppe von Menschen mit hochrangigen Rollen, die die Situation des Landes beeinflussen könnten, die er als „Gruppe der Eliten“ bezeichnete, die das Schicksal des Landes bestimmen könnten, misstraue dem Hintergrund und dem Verhalten von Politikern.

„Das Misstrauen eskalierte dann zu Zweifel an der Demokratie und dem Wissen und der Fähigkeit der Menschen, Politiker zu wählen, um die Verwaltungsmacht zu kontrollieren“, schrieb Prawit.

Er sagte, das Misstrauen gegenüber Politikern und den Entscheidungen der Menschen habe die Eliten dazu veranlasst, der Aussetzung der Demokratie durch Staatsstreiche zuzustimmen, in der Hoffnung, dass sich das Land zum Besseren ändere.

Er sagte, die Eliten hätten gute Absichten für das Land, könnten aber nicht eintreten, um dem Land in gewählten Regierungen zu dienen. Sie konnten nur über durch Staatsstreich eingesetzte Regierungen eingreifen.

Prawit sagte, er habe ihre Einstellung geteilt, während er in der Armee gedient habe, aber nachdem er Gründer und Anführer der PPRP geworden sei, habe er eine neue Erfahrung gemacht.

„Jetzt verstehe ich die Notwendigkeit, das Land mit einem demokratischen Regime zu führen“, schrieb Prawit.

Prawit erklärte, dass, egal wie schlecht die Politiker sein würden, die Herrschaftsgewalt schließlich durch Wahlen an das Volk zurückkehren würde.

Er sagte, obwohl die Putschisten politische Parteien gründeten, würden sie bei den Wahlen schließlich von pro-demokratischen Liberalen geschlagen werden, weil die Eliten das Vertrauen der Menschen nicht so sehr gewinnen könnten wie die volksnahen Politiker.

„Dies ist die Quelle des Problems, das zu Rissen geführt hat, die zu einer Kluft zwischen der autoritären Seite und der liberalen Seite eskalierten“, sagte Prawit.

Er sagte, es könne kein Kompromiss zwischen den beiden Seiten erzielt werden, weil jede versucht habe, die andere zu zerstören.

„Es wurde zu einem großen Hindernis für die Entwicklung des Landes und beeinträchtigte das Vertrauen in das Land“, schrieb Prawit.

Er sagte, in seinen zukünftigen Beiträgen würde er erklären, „warum ich zuversichtlich bin, dass ich diese Kluft überbrücken kann und wie ich es tun werde“, schrieb Prawit. / The Nation

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seeker
Gast
seeker
2. März 2023 10:23 am

stin, nur zur Information –

die einzigen Premiers, welche in TH etwas länger regieren konnten , wurden nicht gewählt, sondern waren Putschisten – Ausnahme Thaksin.

Deshalb muß ich nochmals darauf hinweisen, dass deine Vergleiche mehr als unseriös sind, da die zivilen Premiers oftmals vor Ende ihrer Amtszeit weggeputscht wurden, zumal es sehr viele zivile Premiers in TH sowieso nicht gab.

Beste Beispiele sind Thaksin und seine Schwester Yingluck, welche auch bei der nächsten Wahl Mehrheiten auf sich hätten vereinigen können-
das konnten weder die Militärs noch die Eliten zulassen.

Und deine ständigen Behauptungen, dass Prayut der beste aller Premiers von TH war und ist, ist reines stin´ches Wunschdenken, da sowohl thail. als auch internationale Medien etwas anderes schreiben.

Ich lasse mich jedoch gerne vom Gegenteil überzeugen – Link genügt.

seeker
Gast
seeker
1. März 2023 6:02 pm

Stin, gerne beantworte ich deine Fragen.

1. Es ging nicht darum, dass auch andere Länder Notverordnungen erlassen hatten, sondern um die Tatsache, dass Prayut neben den bereits aufgezählten Gesetzen und Verordnungen ab März 2020 auch noch die Notstandsverordnung nutzen und damit von 2014 bis 2022 weiterhin die absolute Macht ausüben konnte.
Soviel Macht hatte nach meiner Kenntnis kein Premier TH´s vor ihm, von den zivilen Premiers ganz zu schweigen.

2. Ich hatte bereits in meinem Kommentar den entsprechenden Link eingestellt.
Sicherheitshalber erneut:
https://de.frwiki.wiki/wiki/Histoire_de_la_Tha%C3%AFlande

Dort ist zu lesen:
„1972 wurden in der südthailändischen Provinz Phattalung Hunderte von Bauern, vielleicht mehr als 3000, die der Unterstützung der kommunistischen Rebellion verdächtigt wurden, von Streitkräften massakriert . Bis dahin wurden von der Armee festgenommene kommunistische Verdächtige in der Regel erschossen und ihre Leichen zurückgelassen. Dieses Mal wurde die “Rote Barrel”-Methode eingeführt, um alle möglichen Beweise zu beseitigen. Die Verdächtigen wurden geschlagen, bis sie halb bewusstlos wurden, bevor sie in Fässer mit Benzin geworfen und bei lebendigem Leib verbrannt wurden.
Und weiter:
1973 führten hauptsächlich von Studenten angeführte Demonstrationen zum Abzug des Militärdiktators Thanom Kittikhachon , auf Kosten von etwa 70 getöteten Demonstranten , und Thailand öffnete sich einer der seltenen demokratischen Perioden seiner Geschichte.“

Auf deine willkürlichen Einschätzungen zu den Toten im Süden, welche wieder einmal nicht stimmen, will ich nicht weiter eingehen.
So sind die von dir erwähnten 100 Toten auf dem LKW Bestandteil der 2800 Toten aus Thaksins Krieg gegen Drogen.
Hast wohl gedacht, einen Versuch sollte man wagen, indem man wieder einiges vermischt.

3. Was du bezüglich deiner Zahlen als Beweis betrachtest, ist einzig und allein deine Interpretation.
Außerdem hatte ich bereits darauf hingewiesen, dass der Vergleich eines Diktators/ Premier mit außergewöhnlichen Vollmachten welcher sich damit seine Macht sichert und fast 9 Jahre lang tun und lassen kann, was er will, mit einem zivilen Premier, welcher sich jedesmal der Opposition stellen muß, mehr als unseriös.
Und nochmals – für 9 Jahre absolute Regierungsherrschaft ist Prayut´s Bilanz mehr als mager – von Erfolgen ganz zu schweigen.

seeker
Gast
seeker
1. März 2023 5:09 pm

Stin, da du es scheinbar vergessen hast, folgende Ergänzung:

1. „Premierminister Prayut Chan-ocha sagte, am Donnerstag (März 2020) werde ein Notstandsdekret zusammen mit einer Reihe neuer restriktiver Maßnahmen in Kraft treten.
In einer Fernsehansprache sagte Prayuth, die Verabschiedung des Königlichen Dekrets über Notsituationen von 2005 sei notwendig, um die Coronavirus-Epidemie einzudämmen, die nach der letzten Zählung vier Menschenleben in Thailand forderte.
https://www.khaosodenglish.com/politics/2020/03/24/prayut-asks-cabinet-to-impose-emergency-decree-amid-outbreak/

Dieses Notstandsdekret wurde immer wieder verlängert und galt bis 01.10.2022.
Damit konnten das Prayut-Regime weiterhin und ungehindert Andersdenkende verfolgen, mehr als jemals zuvor.

2. Was deine Einstufung zu den Rankings anbelangt, lohnt sich keine weitere Diskussion.
Thailand war und ist eine unvollständige Demokratie und hatte während der Prayut-Zeit von 2014 bis 2018 die jemals schlechtesten Werte für TH.

3. Die mehr als 3000 Bauern, welche Thanom Kittikachorn zu verantworten hat, waren nur ein Teil.
Deshalb auch nicht zu vergessen ist der Volksaufstand 1973 mit etlichen Todesopfern, welche auf Thanoms Kappe gehen.
Bei Thaksins Krieg gegen die Drogen wurden lt. Menschenrechtsorganisationen damals 2800 Personen bei aussergerichtlichen Tötungen umgebracht.
Obwohl es kein Thema sein sollte – Thanom Kittikachorn hat gewonnen.

4. Zu deinen persönlichen Interpretationen der Zahlen will ich mich nicht mehr äußern.
Beweise Prayut´s gute Leistungen anhand von Links und alles ist gut –
alles andere ist nur deine persönliche Meinung, von der jeder halten kann, was er will.

seeker
Gast
seeker
1. März 2023 3:44 pm

Stin und seine Vergleiche – da kann ich nur lachen.

Es ist jedoch nachvollziehbar, dass man nach fast 9 Jahre Propaganda für den Putschisten Prayut nicht einfach damit aufhören kann –
man sollte dabei jedoch die Fakten nicht außer acht lassen.

So wurde Prayut nicht gewählt sondern kam durch Putsch an die Macht und hat dann über 8 Jahre mit absoluter Macht (§ 44 und danach Ausnahmeverordnung wegen Corona) bis Ende Okt. 2022 regieren können.
Außerdem hatte er noch den § 112 sowie das Computer Gesetz und weitere Wischiwaschi-Gesetze, um seine Widersacher hinter Gitter bringen zu können.
Nie zuvor gab es diesbezüglich derart viele Verhaftungen Andersgesinnter, wie unter Prayut.

Und nur nebenbei – in TH haben nur Putschisten etwas länger regieren können –
ein Beispiel Feldmarschall Thanom Kittikachorn, welcher die “Rote Barrel”-Methode eingeführt hatte, in der Folge, dass 1972 in der südthailändischen Provinz Phattalung Hunderte von Bauern, vielleicht mehr als 3000, die der Unterstützung der kommunistischen Rebellion verdächtigt wurden, von Streitkräften massakriert wurden.
Die Verdächtigen wurden geschlagen, bis sie halb bewusstlos wurden, bevor sie in Fässer mit Benzin geworfen und bei lebendigem Leib verbrannt wurden.
https://de.frwiki.wiki/wiki/Histoire_de_la_Tha%C3%AFlande

Stin, du siehst dieser Thanom Kittikachom hat die Zahl der Ermordeten von Thaksins Krieg gegen Drogen sogar noch übertroffen.

Die tatsächlich gewählten Premiers in TH durften auch immer nur kurz regieren, Yingluck wurde bereits nach etwas mehr als 2 Jahren aus dem Amt geputscht.
Diese zivilen Regierungen hatten deshalb gar keine Zeit und Möglichkeiten für größere Veränderungen – ein Putsch stand vor der Tür.

Auch ein Vergleich mit D ist in diesem Zusammenhang nicht angebracht, da es in D keinen Putsch gibt.

Das die Regierung Prayut alles besser gemacht hat, als alle Premiers von Thaksin, inkl. ihm selbst, meint nur stin, da auch die viele thail. Wissenschaftler die Leistungen dieser Prayut-Regierung anders bewerten, nur zu ca. 30-40 % positiv.
Auch was die Zahlen und Ratings anbelangt, so werden diese zumeist nur von stin und dieser Regierung positiv interpretiert, alle anderen sehen vieles kritischer.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
1. März 2023 9:08 am

Warum nur der Deputy ? Wir wollen den Chefdiktator Darsteller um Gnade winseln sehen.
Ja , im Wahlkampf werden die abstrusesten Sachen gemacht.
Da stellen sich die Putschisten Anfuehrer nach 9 Jahren Totalversagens ploetzlich als verfuehrte Mitlaeufer hin. Von wem verfuehrt?
Thaksin kann sich schieflachen ueber seine Vernichter die sich aus Versehen (Dummheit,Faulheit,Borniertheit) selbst vernichtet haben.
Aber diese Trottel haben TH 9 Jahre Zukunft gekostet!

berndgrimm
Gast
berndgrimm
2. März 2023 5:53 am
Reply to  STIN

So ein Heuchler…..

STIN charakterisiert sich wieder mal selber.
Warum unterstuetzt er eine Militaerdiktatur vor der er selber gefluechtet ist ?
Nur aus Hass gegen gewaehlte demokratische Politiker wie Merkel und Scholz?
Er haette ja in sein Heimatland mit Kurz und Strache gehen koennen.
Und dann, der Hass auf mich der ich nicht weggelaufen bin sondern mit offenen Augen und Ohren durchs Land gehe und fahre.
Es ist nicht mein Fahler dass er gefluechtet ist und dass sein Liebling Prayuth am Ende ist.
Von Ratings kann man eben nicht leben.

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berndgrimm
Gast
berndgrimm
2. März 2023 7:48 am
Reply to  STIN

Eigentlich fehlt bei STIN’s Buettenreden nur immer der Tusch:
Prayuth hat Rueckgrat…… Taerae!Taere!Taerae!
Und Abmarsch!
Keine Angst, du wirst nicht so wie ich, dazu hast du viel zu gute Ratings!

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