Bangkok: Vize-Premier Prawit sieht die Demokratie als die wahre Lösung für Thailand

Demokratie ist die wahre Lösung für Thailand, sagte der Vorsitzende der Palang Pracharath Partei, General Prawit Wongsuwan, als er um eine Chance bat, die politischen Gräben im Land zu schließen.

In einem Facebook Beitrag vom Mittwoch wies Prawit darauf hin, dass nach jedem Putsch neue Wahlregeln geschaffen würden, die Putschisten bei den folgenden Wahlen jedoch immer vom pro-demokratischen Lager besiegt würden.

Prawit war Teil des Putsches von 2014, der die gewählte Regierung von Yingluck Shinawatra verdrängte.

In der Post erwähnte er nicht die aktuelle Charta, die nach dem Putsch vom 22. Mai 2014 entworfen und in Kraft gesetzt wurde.

Die Wahlregeln in dieser Charta sollen dem Anführer des Putsches, General Prayuth Chan o-cha, dabei helfen, mindestens acht Jahre an der Macht zu bleiben. Diese Regeln wie das Wahlsystem mit einem einzigen Wahlgang und die Befugnis der Senatoren, nach der Wahl einen Premierminister zu ernennen. Die Regel, die den Senatoren diese Befugnis einräumt, läuft in zwei Jahren aus, während das Wahlsystem dahingehend geändert wurde, dass Personen zwei Stimmzettel abgeben, um sowohl die Wahlkreis- als auch die Parteilisten-Abgeordneten zu wählen.

In dem Post, dem zweiten seiner Art, sagte General Prawit, er glaube, dass das Land aufgrund der Elite polarisiert sei, darunter hochrangige ständige Beamte, große Geschäftsleute und Investoren.

Er sagte, die Autoritären lehnen die Idee der Politik ab und versuchen, ihre Investitionen wieder hereinzuholen, während sie im Amt sind, da sie glauben, dass die Öffentlichkeit nicht in der Lage ist, gute Leute zur Führung des Landes zu wählen.

Diese Haltung, sagte er, mache die Chance eines Staatsstreichs zu einer ständigen Bedrohung im Land.

Er sagte jedoch, nachdem er in die Politik eingetreten sei und eng mit Politikern zusammengearbeitet habe, sei ihm klar geworden, dass Politiker für die Menschen arbeiten. Diese Menschen, die von Autoritären abgelehnt werden, verstehen die Menschen an der Basis und ihre Probleme gut, sagte er.

Prawit ist seit den Parlamentswahlen 2019 stellvertretender Premierminister.

Der autoritäre Glaube, dass arme Menschen sich keinen guten Führer aussuchen können, sei falsch, sagte er und fügte hinzu, dass seine Zeit in der Politik ihn gelehrt habe, dass die Demokratie tief im Land verwurzelt sei.

Er sagte, er verstehe jetzt, warum politische Parteien, die Autoritäre unterstützen, immer von pro-demokratischen Parteien geschlagen würden.

„Es scheint, dass sie keine Chance haben, zu gewinnen, obwohl sie, die Proautoritären und Regeln geschaffen und ihre eigenen Männer ernannt haben, um die Regeln zu kontrollieren, die ihre Seite begünstigen“, sagte Prawit.

Er fügte hinzu, dies beweise, dass das Land immer auf der Seite der Demokratie bleiben und die Stimmen der Mehrheit respektiert werden sollten.

Prawit sucht nach einer Chance, die Demokratie wieder aufzubauen und politische Gräben in Thailand zu schließen. Allerdings, sagte er, respektiere er auch das Wissen und die Fähigkeiten der Elite und sie sollten eine Rolle in Thailands Entwicklung spielen.

„Und es ist diese Idee, die mich dazu veranlasst hat, daran zu arbeiten, diese Polarisierung zu beenden“, sagte Prawit.

Der Beitrag endete mit dem Versprechen, dass es im nächsten Artikel darum gehen wird, wie diese politische Polarisierung beendet werden kann.

Prawits Adjutant Thammanat Prompow hatte letzten Monat angedeutet, dass es für die PPRP möglich sein könnte, derselben Koalition wie der Pheu Thai beizutreten.

Paetongtarn Shinawatra, der das Pheu Thai Family Project leitet, wies jedoch eine später erhobene Behauptung des ehemaligen Politikers Chuwit Kamolvisit zurück.

Chuwit sagte, die beiden Parteien arbeiteten an einem geheimen Abkommen, um nach der Wahl eine Koalitionsregierung zu bilden.

Die Parlamentswahlen sollen voraussichtlich am 7. Mai stattfinden. The Nation

 

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seeker
Gast
seeker
10. März 2023 1:06 pm

Auch wenn es stin nicht gefällt,

Prawit hat mit seiner Aussage:
, dass nach jedem Putsch neue Wahlregeln geschaffen würden, die Putschisten bei den folgenden Wahlen jedoch immer vom pro-demokratischen Lager besiegt würden.“
völlig recht.

Einfach mal die Geschichte TH´s zu Gemüte führen, da wurde keine Putschregierung jemals wieder gewählt.

Da die Herren vom Militär sich sowas auf Dauer nicht antun wollten, wurde jedesmal ein neuer Putsch vorbereitet und auch durchgeführt.

Und so erlebte TH nach dem Sturz der absoluten Monarchie inzwischen 18 Putsche – die meisten davon erfolgreich.

Und auch Prayut´s angeblicher Wahlerfolg 2019 basierte nur auf Grundlage von

– einer von ihm selbst erstellten Verfassung (über welche unter Androhung hoher Strafen nicht diskutiert werden durfte),

– einer Wahl welche weder frei noch fair ablief

Weder frei noch fair – die Militärjunta lässt wählen
https://www.deutschlandfunk.de/parlamentswahl-in-thailand-weder-frei-noch-fair-die-100.html

– das bereits mehrfach praktizierte Parteienverbot, welches auch diesmal erfolgte, sowie

– eines von ihm selbst handverlesenen Senats, welcher Prayut die notwendigen Stimmen sicherten.

berndgrimm
Gast
11. März 2023 9:06 am
Reply to  seeker

Der Beitrag aus dem Deutschlandfunk ist zwar noch von 2019 vor dem damaligen Wahlbetrug aber absolut hoerenswert weil sich hier seit damals nix zum Besseren geaendert hat.Im Gegenteil es ist noch schlimmer geworden seitdem Prayuth und seine Militaerdiktatur den Bach runter gegangen sind.
Ich selber war ja im ersten Jahr fuer diese Militaerdiktatur weil ich den Luegen von Prayuth in seiner Freitagshow geglaubt habe.
Was mich besonders gegen Prayuth aufgebracht hat:
Wenn man mit moralischen Massstaeben hausieren geht so sollte man erstmal dafuer sorgen dass man selber diesen moralischen Massstaeben auch genuegt. Dieser Heilsprediger der besonderen Art sprach von Ehrlichkeit (?) und Aufrichtigkeit von Anderen und war selber ein heuchelnder Scheinheiliger! Das kam selbst bei vielen Thai nicht gut an.
Und sosehr er seine Charakterfalten auf Prawit abschieben wollte, sie bleiben doch an ihm kleben!

Last edited 11 Monate zuvor by berndgrimm
berndgrimm
Gast
12. März 2023 9:19 am
Reply to  STIN

Wenn Thaksin etwas macht dann ist es fuer STIN etwas Hochkriminelles, wenn Prayuth das gleiche oder schlimmeres tut so ist es fuer STIN Normal fuer TH.
Fuer mich ist das Gleiche das Gleiche , egal wer es tut.
Aber, Thaksin hat nie behauptet er wollte TH “besser machen” im Sinne von Kriminalitaet beseitigen und aufraeumen.
Prayuth hatte genau dies versprochen und er hatte alle Moeglichkeiten dazu weil er auch die ungewaehlten Machthaber auf seiner Seite hatte.
Aber Onkel Tu Nix hat sich seinen Nick unredlich verdient.
Ja, auch die Polizei gehoert zu den ungewaehlten Machthabern in TH. Ja, die Polizei war einmal auf der Seite Thaksins.
Aber , seit 9 Jahren ist Prawit oberster Sicherheitschef dieser Militaerdiktatur und damit auch oberster Chef der Polizei.
Und Prayuth war die ganze Zeit nicht nur Chef von Prawit sondern auch Vorsitzender jedes Polizeireform Komitees und davon gab es viele.
Es kommt schon mal vor dass sich kriminelle Komplizen ueber die Beute streiten, so auch bei Prayuth und Prawit.
Aber wenn keine nennenswerte Beute da ist oder ein Dritter sich die Beute holen will dann kommt man schnell wieder zusammen.
Pack schlaegt sich, Pack vertraegt sich.

berndgrimm
Gast
13. März 2023 9:40 am
Reply to  STIN

STIN lebt nur noch in seiner eigenen Propaganda und ist total resistent gegen die Realitaet in TH die er selber vor dreieinhalb Jahren fluchtartig verlassen hat und in die er selber nicht mehr dauerhaft zurueckkehren will.
Selbst ich als Piefke der viele Jahre geschaeftlich in A zu tun hatte und viele Urlaube dort verbrachte kann mir kein Szenarium vorstellen in dem Oesterreich innerhalb der naechsten 10 Jahre auf das Niveau Thailands sinken wuerde.
Da muesste schon Viktor Orban eine neue Donau Monarchie einrichten.

Last edited 11 Monate zuvor by berndgrimm
berndgrimm
Gast
10. März 2023 6:08 am
Reply to  STIN

Was ist denn der Unterschied zwischen Prayuth und Prawit ?
Prayuth ist juenger , sieht besser aus und sammelt keine Uhren.
Ja ,was STIN’s Laecherlichkeitsvermerk fuer Prawit angeht so moechte ich daran erinnern was Prayuth uns in seinen Freitagsmonologen am Anfang dieser Militaerdiktatur versprochen hat.
Und diese Militaerdiktatur haette auch die Macht dazu gehabt seine wertlosen Versprechungen durchzusetzen.
Er haette auch die Moeglichkeit gehabt seinen Waffenbruder entweder einvernehmlich oder gegen dessen Willen aus der Regierung zu entfernen.
Das tat er nicht weil er ihn brauchte. Nicht nur als Hirn welches er selber garnicht hat sondern auch als Schuldabladeplatz wie wir heute sehen.
Ich moechte Prawit sicher nicht entschuldigen aber er ist 9 Jahre aelter als Prayuth , nur die Nummer 2 und niemand nimmt ihn mehr ernst.
Aber er ist keinen Deut schlechter als Prayuth die Nummer 1!
Viel schlimmer ist die Tatsache dass man im Militaercamp keinen Nachfolger fuer Prayuth findet.Obwohl der schon weit ueber sein Verfalldatum hinaus ist und bestialisch stinkt.

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berndgrimm
Gast
10. März 2023 7:41 am
Reply to  berndgrimm

Und was laecherliche Wahlversprechen angeht so ist Prayuth auch sofort ganz vorne dabei:
https://www.bangkokpost.com/thailand/politics/2524319/pm-vows-no-more-coups
Wer will nochmal, wer hat noch nicht?
Natuerlich wird es so schnell keinen Putsch mehr in TH geben!
Man fand keinen geeigneten Nachfolger fuer Prayuth und man findet auch keinen der fuer die “Gute Sache” seine Maske in die Oeffentlichkeit halten will.
Nein , der “Plan” ist folgender:
Durch Lug und Trug nochmal 2 Jahre an der Macht herausschlagen und inzwischen TH total ausnehmen.
Danach Thaksin uebernehmen lassen und sollte der den Laden wieder zum Laufen bringen in dem Moment wieder Putschen wo hier Geld zu verdienen ist.

berndgrimm
Gast
11. März 2023 6:08 am
Reply to  STIN

Prayuth hat 9 Jahre Zeit gehabt und soviel Macht wie kein PM der Neuzeit vor ihm.
Natuerlich ist es schwierig diesen Sumpf der sich hier Polizei nennt trockenzulegen und es ist ja nicht der einzige Sumpf.
Aber Prayuth selber hat soviele Leichen im Keller dass er sich nicht traute und ausschliesslich Propaganda machte.
Ohne das Covid Theater waere er schon 2020 am Ende gewesen.