Bangkok: Premier Prayuth kann einen weiteren Putsch nicht ausschließen – er wäre aber nicht mehr involviert

Pre­mier­min­is­ter Prayut Chan-o-cha wies gestern (Don­ner­stag) die Andeu­tung zurück, dass es unter sein­er Regierung keine Demokratie gebe, dass es immer noch eine poli­tis­che Spal­tung gebe und die Aus­sicht auf einen weit­eren Putsch. In ein­er offen­sichtlichen Reak­tion auf den Face­book-Post des stel­lvertre­tenden Pre­mier­min­is­ters und Vor­sitzen­den der Palang Pracharath Partei, Gen­er­al Praw­it Wong­suwan, sagte der Pre­mier­min­is­ter, dass er gele­sen habe, was Praw­it geschrieben habe und nichts Neues gefun­den habe, und fügte hinzu, dass jed­er einen solchen Post schreiben könne.

Er betonte, dass er das Amt des Pre­mier­min­is­ters vor vier Jahren im Rah­men eines demokratis­chen Prozess­es über­nom­men habe, er es aber für notwendig halte, zu klären, was davor geschehen sei. ​“Schauen Sie sich an, was damals mit Thai­land passiert ist”, sagte er, ​“wenn damals nichts getan wor­den wäre, um den Kon­flikt zu ver­ringern, wo wären wir dann heute? Wären wir in der Lage gewe­sen, so zu sein, wie wir sind?”

Der Pre­mier­min­is­ter betonte, dass er keinen poli­tis­chen Kon­flikt gese­hen habe, der mit dem vor dem Putsch im Jahr 2014 ver­gle­ich­bar gewe­sen sei, den er ange­führt habe, und dass das thailändis­che Volk daran glauben solle, dass das Land sich entwick­eln und Frieden haben könne.

​“Frieden in dem Sinne, dass es keine Gewalt mehr geben wird, dass wir nicht wieder zu dieser Sit­u­a­tion zurück­kehren müssen”, sagte er. Auf die Frage nach der Möglichkeit eines erneuten Staatsstre­ichs sagte der Pre­mier­min­is­ter, dass der let­zte Staatsstre­ich schon einige Jahre zurück­liege, aber er gab zu, dass er nicht wisse, was man son­st tun könne, falls es erneut zu ähn­lich­er poli­tis­ch­er Gewalt komme, ​“weil ich nicht mehr involviert bin”.

Auf die Frage, ob sich Gen­er­al Praw­it verän­dert habe, sagte er, er betra­chte Praw­it immer noch als seinen älteren Brud­er. Der Pre­mier­min­is­ter sagte, er betra­chte keine bes­timmte Partei als Erzri­valen sein­er Unit­ed Thai Nation Par­ty, son­dern alle Parteien seien Konkur­renten in ihrem Bestreben, die Wahlen zu gewinnen. / Pattaya Mail

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seeker
Gast
seeker
14. März 2023 3:25 pm

Ein Blick auf den Wahlkampf in TH und das „Handling“ welches einer älteren Demonstrantin auf einer Prayuth – Wahlkampfveranstaltung in Ratchaburi zuteil wurde – sicher ganz nach stin´s Geschmack.

https://twitter.com/pakhead/status/1635215102587858945

seeker
Gast
seeker
13. März 2023 4:05 pm

Ich möchte nicht weiter über schmutzige oder „saubere“ Wahlen in TH diskutieren, jedoch beruht der von stin schon oftmals zitierte Satz nicht von der AG Friedensforschung, sondern von der angeblich so unabhängigen thail. Wahlkommission.
Wörtlich heißt es in dem Link:
„Die Abstimmung war nach Einschätzung der unabhängigen Wahlkommission „die schmutzigste Wahl aller Zeiten“ mit weit verbreitetem Stimmenkauf und Betrug.“
Also setzen wir uns mit der „unabhängigen Wahlkommission“ TH´s auseinander.
Und was können wir da bei Wikipedia dazu lesen:
„Die Wahlkommission agierte in der Vergangenheit äußerst aktiv und umstritten. Durch das Erzwingen von Neuwahlen und die Disqualifikation von Kandidaten beeinflusste sie den Ausgang der Senatswahl 2000 und der Parlamentswahlen 2006 und 2007.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Wahlkommission_Thailands
Schon daran kann man leicht erkennen, wie unabhängig und neutral diese „Wahlkommission“ agiert.
Wenigstens bin ich mit stin bei folgendem einer Meinung:
In TH gab es und gibt es auch in naher Zukunft keine sauberen und halbwegs demokratischen Wahlen.

seeker
Gast
seeker
13. März 2023 1:24 pm

Wir alle kennen stin´s Sprüche, wie:
„2001 war die schmutzigste Wahl die TH je hatte.“

Dabei ist zu bedenken, dass in TH vor 2001 und auch danach nur äußerst selten gewählt werden durfte (zur Abwechselung gab es immerhin 18 Putsche) und die Wahlen nach Thaksin Sturz ausschließlich immer nur Thaksin´s Nachfolgeparteien mit großer Mehrheit gewannen.

Schon deshalb sollte man so ein einsames Zitat nicht allzu ernst nehmen, da in diesem TH bei sämtlichen Wahlen gelogen, betrogen und getrickst wurde – meist mehr, selten weniger.

Auch stin´s Wunsch „Prayuth gewinnt die Wahl“ wird nicht aufgehen –

es sei denn, dass das Verfassungsgericht wird die Konkurrenzparteien Pheu Thai, Move For­ward und die Palang Pracharath Partei auflösen (wie ebenfalls in TH bereits mehrfach geschehen) und damit Prayut den Weg frei machen.

Auf stin´s Gewaltphantasien muß nicht gesondert eingegangen werden, da wir diese zur Genüge kennen.

Seine Aussagen zu den Demonstrationen sind außerdem falsch, was die internationalen Medien bereits mehrfach deutlich gemacht haben und man hier nochmals nachlesen kann.

https://www.amnesty.de/informieren/aktuell/thailand-zehn-dinge-die-du-ueber-die-proteste-thailand-wissen-solltest

berndgrimm
Gast
berndgrimm
14. März 2023 5:59 am
Reply to  seeker

Sehr richtig Seeker !
Die aelteste Tochter unserer Freunde war bei vielen Demonstationen und Flash Mobs mit ihren Thai Freunden und Klassenkameraden dabei.
Die meisten Protestierer kamen ja aus Gelben Elternhaeusern.
Dort wurden die Eltern aufgefordert ihre (ueber 18 jaehrigen) Kinder zu kontrollieren und es wurde mit Nachteilen in Beruf/Geschaeft gedroht.
Bei armen, meist Roten Eltern wurden Schikanen meist sofort durchgefuehrt.
Wenn man die Studenten verhaftet hat wurde offen mit einer Zerstoerung der beruflichen Zukunft oder gar des persoenlichen Lebens gedroht.

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berndgrimm
Gast
berndgrimm
14. März 2023 6:07 am
Reply to  berndgrimm

Und was die „Wahlen“ in TH angeht:
2001 wurden nur die Verhaeltnisse in den Wahllokalen und vor den Wahllokalen geruegt.
Die Wahlmanipulation von 2019 hatte ganz andere Dimensionen.
Die Wahl wurde vorher ,waehrenddessen und hinterher von der herrschenden Militaerdiktatur manipuliert und gefaelscht. Gegen ihre eigenen Gesetze!

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berndgrimm
Gast
berndgrimm
15. März 2023 9:38 am
Reply to  STIN

STIN wil bewusst nicht verstehen was ich meine:
Auch Stimmenkauf gehoert zu den Manipulationen ausserhalb der Wahllokale.
2019 wurden die Wahlen vorher manipuliert,
was ist schon Stimmenkauf gegen jemanden der die Zaehler und vor Allem die Zahlenweitergeber und deren Cheffes auf seiner Seite hat ?
Zum Thema Stimmenkauf uebrigens noch ein schoener Artikel ueber Srettha (den Chef von Sansiri) den Thaksin als Ersatzmann fuer seine Tochter engagiert hat.
https://www.bangkokpost.com/thailand/politics/2527989/sretthas-vote-buying-speech-causes-stir
Ich weiss ja nicht ob STIN katholisch ist. Aber er sollte sich als Papst bewerben.
Nach dem argentinischen Bettelmoench als Papstdarsteller endlich wieder ein Papst der wie einst Papa Ratzi , der bayrische Papst, Heuchelei und Scheinheiligkeit beherrscht.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
15. März 2023 10:05 am
Reply to  STIN

STIN dreht erst mir die Worte im Mund um und dann erzaehlt er mir was ich vor Monaten schon geschrieben habe als Neuigkeit.
Ich moechte nur noch einmal klarstellen das STIN seit dreieinhalb Jahren aus TH gefluechtet ist und auch vorher nie selber bei irgendeiner politischen Demo in TH dabei war.
Ich war seit 2009 bei jeder groesseren Demo egal ob Gelb oder Rot oder armen Bauern/Tageloehnern.
Hauptsaechlich ging es mir dabei ums Laufen weil die jeweilige Gegend fuer den Verkehr abgesperrt wurde.
Trotzdem habe ich natuerlich mitbekommen was gesagt wurde und habe auch mit den Leuten geredet denn ich war meist der einzige Farang weit und breit.
Waehrend der Abhisit Regierungszeit war ich auch oefter im FCCT weil es sich damals wirklich lohnte, weil es zu offenen Diskussionen kam.
Im Gegensatz zu STIN verbreite ich keine Ideologie sondern kritisiere was mir nicht passt.
Ich war fuer Abhisit weil er im Ausland gelebt und gearbeitet hat und wusste was Demokratie bedeutet.
Leider war seine Regierungszeit viel zu kurz.Besonders wenn man sie mit den 9 vertanen Prayuth Jahren vergleicht.
Ich hatte in den 90er Jahren bevor er in die Politik ging auch
Thaksin kennengelernt weil er Kunde unserer japanischen Firma war. Er hatte mir imponiert wegen seiner klaren Vorstellungen und ich war auch in den ersten Jahren seiner Regierungszeit fuer ihn.
Prayuth bekam ich erst nach seinem Putsch auf den Schirm und obwohl ich generell gegen Militaers bin gefielen mir seine Freitags Monologe.Ich wundere mich heute noch wer ihm wohl die Texte vorgeschrieben hat.Und was aus dem geworden ist.
Was mir an den Studenten von 2020/21 so gefiel , ist dass sie klare und richtige Vorstellungen davon hatten was in TH schief lief und konkrete Loesungsansaetze lieferten.
Aufgrund ihres intellektuellen Status wurden sie natuerlich von vielen deren Anliegen sie (auch) vertraten garnicht verstanden.
Aber dafuer gabs ja Thaksins Prediger.

Last edited 2 Monate zuvor by berndgrimm
berndgrimm
Gast
berndgrimm
11. März 2023 8:04 am

War er denn jemals „involviert“ ?
Er lebte 9 Jahre in seiner Propaganda Welt (genau wie STIN) und jetzt ist er am Ende und nur mit aussergewoehnlich grossem Wahlbetrug noch an der Macht zu halten.
Ja, natuerlch hat er ueberhaupt keinen gegen den er putschen koennte ausser sich selbst.Er wuerde bestimmt gerne gegen Prawit putschen, aber dazu muesste der erstmal regieren.
Und was das auch von STIN gern verbreitete Maerchen der „politischen Gewalt“ angeht:
Es hat selbst 2010 bei den Thaksinschen Volksrevolutionsfestspielen trotz ueber 120 Toter nicht soviel unangemessene Gewalt gegeben wie bei den Einsaetzen der „Sicherheitsorgane (inkl. Polizei)“ bei den friedlichen Studentendemonstrationen 2021/22!

berndgrimm
Gast
berndgrimm
13. März 2023 10:40 am
Reply to  STIN

Was waere STIN ohne seine Propaganda ?
Was bleibt ihm uebrig wo er selber nirgendwo dabei war und auch garnicht wieder in sein Paradies zurueckkehren will
Der Prayuthsche Wahlbetrug 2019 war groesser als Alles zuvor
weil diese Wahl vorher mittendrin und nachher manipuliert und gefaelscht wurde.
Wenn es diese Jahr eine Wahl gibt wird die Wahlfaelschung von Prayuth vielleicht sogar noch groesser werden.
Wohlgemerkt von Prayuth, nicht von Prawit der von STIN nur als Schuldabladeplatz und Bauernopfer fuer Prayuth gebraucht wird.
Wenn STIN nur eine einzige Studentendemo in BKK selber miterlebt haette wuerde er nicht solch einen Propagandastuss schreiben.

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