Bangkok: Der Vorsitzende der Stiftung für öffentliche Ordnung und gute Regierungsführung glaubt, dass Thailand die Korruption beseitigen kann

Der Vorsitzende der Stiftung für öffentliche Ordnung und gute Regierungsführung glaubt, dass Thailand die Korruption beseitigen kann, und lobt Südkorea als Vorbild.

Dr. Bandid Nijthaworn, der Vorsitzende der Stiftung für öffentliche Ordnung und gute Regierungsführung, sagte in einem exklusiven Interview, dass die Korruptionsprobleme in Thailand durch ein freies Justizsystem und ein transparentes, ausgewogenes und rechenschaftspflichtiges bürokratisches System gelöst werden könnten.

Dr. Bandid sagte, dass der Unternehmenssektor eine gute Regierungsführung haben muss, während die Zivilgesellschaft, insbesondere die Medien, gründliche Untersuchungen verdächtiger Transaktionen durchführen müssen.

„Wir dürfen nicht glauben, dass die Korruption nicht gelöst werden kann und wir damit ewig leben müssen. Das ist nicht richtig; das Problem kann gelöst werden“, betonte er.

Als Beispiele nannten er Länder wie Singapur und Südkorea sowie Taiwan und Hongkong. Die Korruptionsprobleme in diesen Ländern waren schwerwiegend, aber sie konnten sie angehen, indem sie ihren Transparenzindex verstärkten und aktualisierten.

Thailand könnte es ebenfalls auch tun, indem es eingehend untersucht wird, wie es mit den Problemen umgeht, sagte Dr. Bandid, ein ehemaliger stellvertretender Gouverneur der Bank of Thailand.

Diese Länder verabschiedeten vier Leitlinien zur Lösung der Probleme:

  1. Große Fische müssen gefangen werden. In Südkorea wurden viele ehemalige Präsidenten strafrechtlich verfolgt und inhaftiert, während ein Kabinettsminister in Singapur Selbstmord begann, nachdem er in einem Bestechungsfall untersucht worden war.
    Wenn die Öffentlichkeit sieht, dass die zuständigen Stellen, insbesondere die Justiz, ihre Arbeit tun, wird sie Vertrauen haben. Das wird Hoffnung schaffen und die Denkweise der Öffentlichkeit verändern. Wenn die großen Fische überleben, zeigt dies, dass die Gesellschaft noch nicht bereit ist, das Korruptionsproblem zu lösen.
  2. Die Ausgaben der Regierung müssen transparent sein, z.B. im Beschaffungswesen. Technologie sollte im bürokratischen System eingesetzt werden und den Ermessensspielraum der Beamten ersetzen. In Südkorea und Singapur erfolgt die Zollabfertigung in einem Hafen per Computer in den Büros der Wareneigentümer. Alle Vorgänge werden system-, schritt- und zeitraumbezogen durchgeführt und können bei jedem Schritt nachvollzogen werden.
  3. Der Unternehmenssektor muss über eine gute Governance verfügen. Dr. Bandid erwähnte die Thai Private Sector Collective Action Against Corruption (CAC), durch die der thailändische Unternehmenssektor ein funktionierendes System gegen Korruption schafft, Mechanismen entwickelt, um die Annahme und Zahlung von Bestechungsgeldern zu verhindern, und erklärt seine Absichten. Wenn große Unternehmen CAC beitreten, folgen auch noch andere kleinere Unternehmen.
  4. Bürger und Zivilgesellschaft müssen aktiv werden, insbesondere die Medien. Die Medien müssen fair und mutig genug sein, um direkt über Korruptionsprobleme zu schreiben, zu sprechen und darüber zu berichten, denn in der breiteren Gesellschaft hängt das Vertrauen der Menschen und Investoren von drei Institutionen ab;
  • Justiz; wie das Gesetz durchgesetzt wird;
  • Finanzen; gibt es eine Stabilität?
  • und Medien.

    Wenn diese drei stark sind, wird das Vertrauen in das Land zurückkehren.

In Südkorea sind diese drei Institutionen sehr stark, da sich die Staatsanwälte und die Medien der Gerechtigkeit verschrieben haben, während die Öffentlichkeit bereit ist, sich zu versammeln, zu protestieren und Druck auszuüben, um Ermittlungen in einzelnen Fällen durchzuführen. Die Ermittlungen haben zu Gefängnisstrafen für ehemalige und amtierende Präsidenten und „große Fische“ geführt. Dies ist das Ergebnis einer guten Justiz.

Dr. Bandid sagte, dass für Thailand die Frage sei, ob jede Institution hart arbeitet oder nicht, da es den Anschein habe, dass die Behörden Angst hätten, die großen Fische zu verhaften, die Zivilgesellschaft nicht stark sei und die Medien nur ungern ihren Hals herausstrecken würden.

In den letzten 20 Jahren ist die Korruption immer wirtschaftlicher geworden, was zu einer Ausweitung ihrer Auswirkungen und zu negativen Veränderungen geführt hat. Dies spiegelt sich im Rückgang des thailändischen Transparenzindex wider.

Das Fehlverhalten hat Thailand in Bezug auf natürliche Ressourcen und Entwicklungsmöglichkeiten berechnet. Wenn die Regierung die Gelder aus korrupten Sparten zurückholen könnte, hätte sie Geld, um neue Fähigkeiten für die Arbeitskräfte zu entwickeln, die der Unternehmenssektor benötigt. Davon werden etwa 4 – 5 Millionen Arbeitnehmer profitieren.

Thailand verfügt über Instrumente, Gesetze und Personal, um die Ausbreitung der Korruption zu verhindern, doch die Bestechung nimmt weiter zu, sagte Dr. Bandid.

Dies sei auf einen Mangel an ernsthafter Umsetzung abgeleitet. Beamte auf hoher Ebene sollten mit gutem Beispiel vorangehen. Wenn Beamte korrupt sind und der Anführer nichts unternimmt, wird die Öffentlichkeit sagen, dass ein solches Fehlverhalten ungestraft bleibt.

„Es gibt viele Gesetze in Thailand und es gibt kein Problem mit diesen Gesetzen. Wir sind jedoch bei der Durchsetzung der Gesetze nachlässig und setzen sie unfair und ungleich durch“, sagte Dr. Bandid abschließend. / Bangkok Post

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seeker
Gast
seeker
7. Mai 2023 12:21 pm

Da sage noch einer, diese Junta-Regierung hat Mangel an Ideen.

Neuester Vorschlag:
„Ausreisesteuer „

Dem Fragebogen zufolge müssten thailändische Staatsbürger und ausländische ständige Einwohner eine Ausreisesteuer von 1.000 Baht für Flugreisen und 500 Baht für Land- und Seereisen zahlen.

Abgesehen davon, dass es sich um einen sehr teuren Steuersatz handelt, mangelt es an Transparenz, da die Regierung nicht klären konnte, wie sie dieses Geld verwenden wird, was dazu beitragen würde, Korruption zu verhindern.

Ein weiteres Problem ist die Touristensteuer von 300 Baht, die Ausländern in naher Zukunft in Rechnung gestellt wird.
https://www.bangkokpost.com/thailand/general/2564461/departure-tax-proposed

Last edited 28 Tage zuvor by seeker
Erwin Müller
Gast
Erwin Müller
2. Mai 2023 10:42 am

Na ja, wenigstens einer der daran glaubt.
Wir werden es nicht mehr erleben, dass dies geschiet.

seeker
Gast
seeker
2. Mai 2023 8:06 am

So kennen wir stin, er macht unbeirrt weiter, mit seinen Fake-News.

In TH gab es schon immer starke Korruption und schaut man sich die Statistik an, so muß man leider feststellen, dass sich in TH in Sachen Korruption in den letzten 20 Jahren nicht das Geringste geändert hat.
https://www.laenderdaten.info/Asien/Thailand/korruption.php

Dies liegt jedoch nicht an der Meinung der Leute, sondern am Versagen der jeweiligen Regierungen, weil diese an der Korruption stark partizipieren.

Und besonders das Militär spielt in diesem Zusammenhang eine bedeutende negative Rolle.

Nur zur Erinnerung – in den letzten 20 Jahren haben die Thaksinisten zwar alle Wahlen gewonnen, deren Regierung wurde durch zwei Putsche beendet bzw. durch umstrittene Urteile des Verfassungsgerichtes aus dem Weg geräumt.

Der einzige, welcher in den letzten 2 Jahrzehnten wirklich etwas hätte ändern können, wäre Putschgeneral Prayut in seiner über 9 Jahre währenden Herrschaft gewesen (die anderen Premier waren ja nur kurz am regieren) – hat dies aber aus Rücksicht auf das Militär und die Eliten lieber vermieden und so kam von Prayut außer unverbindlichem Gequatsche auch diesmal nichts.

Bestechung ist in Regierungssektoren, die Finanztransaktionen steuern, besonders konzentriert:
das Amt für Landtitelvergabe,
die Steuer- und Zollbehörden,
das Transportministerium,
die Polizei.

Die Kungelei zwischen Politik und Unternehmerwelt sei Schuld, heißt es auf dem Anti-Korruptions-Portal :
mit guten politischen Kontakten lassen sich lukrative Geschäftskarrieren einfädeln,
mit guten Jobs lassen sich Gefälligkeiten finanzieren,
für Gefälligkeiten gibt es Regierungsaufträge.
Parlamentarier schmieren,
Wahlstimmen kaufen,
Richter bestechen,
Polizisten schmieren –
die Menschenrechtskommission listet dies alles als durchaus üblich auf.

Man muß also der Schlange den Kopf abschlagen, aber solange die Macht des Militärs und der alten Eliten in TH besteht, wird sich in Sachen Korruption in diesem TH nichts ändern.
Und im Gegensatz zu stin´s üblicher unbelegten Vermutung können wir im Wochenspiegel lesen:
„Die Tol­er­anz der Thais gegenüber der tief ver­wurzel­ten Kor­rup­tion scheint zu schwinden, so dass die poli­tis­chen Parteien unter Druck ger­at­en, das Prob­lem nicht länger mit Lip­pen­beken­nt­nis­sen zu behan­deln, son­dern konkrete Lösun­gen anzu­bi­eten.
Mana Nim­it­mongkol, Gen­er­alsekretär der Anti-Kor­rup­tions-Organ­i­sa­tion von Thai­land beklagte, dass sich die Kor­rup­tion­ssi­t­u­a­tion in Thai­land im Laufe der Jahre kaum verbessert habe, unab­hängig davon, welche Parteien an der Macht waren. In den let­zten zehn Jahren schwank­te der Wert Thai­lands zwis­chen 35 und 38 von 100 Punkten.
Thailän­der fordern einen Vorstoß zur Bekämp­fung der Korruption.
Die Umfrage, an der 2.255 Per­so­n­en teil­nah­men, ergab, dass 83,6 % der befragten Wäh­ler Parteien mei­den wer­den, die keine Anti-Betrugs-Poli­tik betreiben, weil sie dies als Aus­druck man­gel­nder Trans­parenz empfind­en.

https://www.wochenblitz.com/news/kampagnenpolitik-zur-bekaempfung-des-multimilliarden-baht-korruptionsproblems-in-thailand