Bangkok: ASEAN möchte die Abhängigkeit vom US-Dollar einschränken

ASEAN versucht, seine regionale Zahlungsanbindung durch Initiativen wie den kürzlich eingeführten indonesisch-malaysischen Quick-Response -Standard ( QR ) zu verbessern, der es Bürgern beider Länder ermöglicht, QR-Codes und ihre lokale Währung zu verwenden, um Zahlungen im jeweils anderen Land zu tätigen. Der Block fördert auch die Abwicklung regionaler Konten in lokalen Währungen statt mit dem US-Dollar, der Hauptwährung für den internationalen Handel.

„Dies steht im Einklang mit dem Zweck der ASEAN Zentralität , damit ASEAN viel stärker und eigenständiger werden kann “, sagte Präsident Joko „Jokowi“ Widodo in seinen Bemerkungen am Donnerstag über die Empfehlung zur Währungspolitik.

Unter den ASEAN Ländern entwickeln Indonesien, Thailand, Malaysia und die Philippinen seit 2017 ihre Kapazitäten für die Abwicklung in Landeswährung. Vor kurzem hat die Region einen ähnlichen Rahmen mit China, Japan und Südkorea geschaffen.

Die ASEAN Staats- und Regierungschefs haben sich außerdem darauf geeinigt, die Entwicklung eines einheitlichen ASEAN Rahmenwerks für lokale Währungstransaktionen zu prüfen, das den Ländern in der Region bei der Abkehr von etablierten Handelswährungen wie dem US-Dollar helfen würde.

Eine Reihe von Ländern sind angesichts der globalen Inflation, der Volatilität und einer Reihe jüngster Bankeninsolvenzen im Land vorsichtig geworden, was ihre Abhängigkeit vom US-Dollar angeht.

In den letzten Jahren haben viele Währungen gegenüber dem US-Dollar an Wert verloren, was Einkäufe im Ausland teurer machte und in einigen Ländern zu Preissteigerungen im Inland beitrug.

Der geschäftsführende Direktor des Zentrums für Wirtschafts- und Rechtsstudien ( CELIOS ), Bhima Yudhistira, sagte der Jakarta Post am Donnerstag, dass der jüngste Schritt der ASEAN als Entdollarisierung interpretiert werden könnte.

Bhima sagte, ein solcher Schritt sei „unvermeidlich“, da die ASEAN Länder angesichts der erhöhten geopolitischen Unsicherheit dringend ihre wirtschaftliche Effizienz verbessern müssten.

Auch wenn dieser Schritt als Versuch gesehen werden könnte, den Block von den USA zu distanzieren, glaubte Bhima, dass die beiden angesichts der wachsenden Bedeutung der ASEAN auf der globalen Bühne strategische Partner bleiben würden.

Haryo Kuncoro, ein Professor für Wirtschaftswissenschaften an der School of Economics der Jakarta State University , sagte der Bangkok Post am Donnerstag, dass die lokale Währungsabwicklung darauf abziele, die Abhängigkeit vom US-Dollar zu minimieren, ihn aber nicht vollständig abzuschaffen.

„Wenn Dollars knapp oder teuer sind, wird LCS zu einer Lösung, die die Durchführung von Transaktionen ermöglicht“, sagte Haryo.

Er sagte, er gehe davon aus, dass die ASEAN Länder weiterhin Dollar verwenden würden, insbesondere angesichts der Tatsache, dass regionale Unternehmen nicht verpflichtet seien, ihre Zahlungen in lokalen Währungen abzuwickeln.

„Es gibt keine Verpflichtung für Exporteure oder Importeure, [lokale Währungen] zu verwenden, und es gibt auch keine Strafe für diejenigen, die sich dafür entscheiden, sie nicht zu verwenden“, sagte Haryo.

Josua Pardede, ein Chefökonom des börsennotierten Kreditinstituts Bank Permata , stimmte dem zu und sagte, dass die ASEAN Länder Stabilität in ihren eigenen Währungen anstrebten, die eine wichtige Rolle in ihren Volkswirtschaften spielten.

Josua sagte, dass Entwicklungsländer wie die meisten ASEAN Mitgliedstaaten das Bedürfnis verspürten, ihre Abhängigkeit vom US-Dollar als Reaktion auf die Volatilität zu begrenzen, die sie von 2020 bis 2022 infolge der Pandemie und geopolitischer Probleme erlebten.

„Mit dieser Vereinbarung werden die Preise für Export- und Importgüter in ASEAN stabiler, sodass die Spieler Wechselkursschwankungen nicht zu sehr abwägen müssen“, sagte Josua der Bangkok Post am Donnerstag.

Herausforderungen

Bhima von CELIOS sagte, dass die ASEAN Mitgliedsstaaten der Erklärung konkretere Maßnahmen folgen müssten, damit tatsächliche Änderungen eintreten könnten, insbesondere da die Erklärung unverbindlich sei.

„Es ist problematisch, dass es unverbindlich ist, aber ich hoffe, dass es Arbeitsgruppen zum Leben erweckt, insbesondere die sektorale Zusammenarbeit, zum Beispiel zwischen der Bank Indonesia [BI] und den Zentralbanken der ASEAN Länder“, sagte Bhima.

„Das wäre viel konkreter“, fügte er weiter hinzu.

Bhima merkte an, dass er nicht mit einer reibungslosen Umsetzung der ASEAN Währungspolitik rechne, da nicht alle Mitgliedsstaaten gleichermaßen bereit seien, Konten in lokalen Währungen abzurechnen.

ASEAN Staaten wie Indonesien, Malaysia, Singapur, Thailand, Vietnam und die Philippinen waren relativ besser auf die Regelung in Landeswährung vorbereitet, aber Timor-Leste , das sich auf den Beitritt zum Block vorbereitete, und Myanmar , das in Bürgerkriege verwickelt war, werden noch lange auf sich warten lassen. / Jakarte Post

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seeker
Gast
seeker
13. Mai 2023 8:02 am

Stin verwöhnt uns wieder mit seinen Vermutungen, welche mit der Realität wenig bis gar nichts zu tun haben.
1. So bleibt festzuhalten, dass auch 2023 noch immer ca.60 % aller Transaktionen in US-Dollar getätigt werden, weitere ca. 20 % in € und die chin. Währung mit einem Anteil von ca. 4 % nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Leitw%C3%A4hrung

2. Was in dem Artikel jedoch diskutiert wird, ist der Handel der ASEAN-Länder ohne US-Dollar.
Dazu müßten sich diese Länder auf eine Alternativwährung einigen, was ich als sehr große Hürde ansehe, da sich diese ASEAN- Länder seit ihrer Gründung 1967 auf so gut wie nichts einigen konnten.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2017-08/asean-suedostasiatisches-staatenbuendnis-50-jahre

3. stins Behauptung:
„ASEAN alleine kann den US-Dollar kaum verdrängen, jedoch die Saudis könnten das – dann bebt in der USA die Wirtschaft.“
ist wieder einmal nur reiner Unsinn.

So beträgt der Anteil der ASEAN-Staaten am kaufkraftbereinigten globalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt im Jahr 2022 rund 6,3 Prozent und der von Saudi-Arabien gerade einmal 1,3 %.

D.h. der Dollar könnte nur durch eine neue Leitwährung verdrängt werden, jedoch scheint eine Abkehr von der Leitwährung US-Dollar nicht unmittelbar bevorzustehen.
https://www.credit-suisse.com/about-us-news/de/articles/media-releases/the-future-of-the-monetary-system-202301.html

Und noch eins – es gab es schon immer den direkten Handel zwischen zwei Länder auf Basis von Binnenwährungen bzw. von Alternativwährungen, wie z.B: innerhalb des Warschauer Blocks den Transfer-Rubel.

Dies hatte jedoch nur wenig bis gar keinen Einfluß auf den US-Dollar als Leitwährung, sondern nur auf den Umfang des weltweiten Handels, welcher in US-Dollar abgewickelt wurde und wird.

seeker
Gast
seeker
13. Mai 2023 5:05 pm
Reply to  STIN

Na dann analysieren wir mal stin´s Ausführungen:
1. Du beziehst dich auf die Meinung eines Ökonomen, der gleichzeitig betont, dass sich China langfristig von der engen Bindung an den Dollar verabschieden wird.
Deshalb die Frage – was ist langfristig?

Was auch der nächste Satz unterstreicht:
„Problematisch wird es dann, wenn China versuchen würde, diese Staatsanleihen am Markt zu verkaufen. Das ist aber bisher nicht absehbar.
Und gleichzeitig schafft China eine künstliche Nachfrage nach dem Dollar.“
Soll heißen – noch ist keine Änderung der Leitwährung US-Dollar in Sicht.

2. Was den Ölhandel betrifft, so ist der größte Ölförderer derzeit die USA, mit fast doppelt soviel wie Saudi Arabien.
https://www.ig.com/de/trading-strategien/die-weltweit-groessten-oelproduzenten-201030

Derzeit werden noch immer 80 % des Ölhandels in US-Dollar abgewickelt.
Die USA sind aber auch gegenüber den Saudis noch ein wenig im Vorteil:
Denn sie garantieren für Sicherheit in Saudi-Arabien.

Die saudische Währung Riyal ist bereits seit den 1980ern an den Dollar gekoppelt. Deshalb werden die Saudis auch aufpassen, die USA nicht zu sehr zu verärgern.

Weiterhin werden die modernen Industriestaaten EU, Japan usw. ihren Ölverbrauch weiterhin stark reduzieren, wodurch sich dadurch der Ölimport dieser Länder in Zukunft weiter verringert.

Ist und bleibt also ein zahnloser Tiger, selbst wenn der Handel zwischen Saudi Arabien und China in Petro-Yuan erfolgen sollte.
https://www.blick.ch/wirtschaft/zwischen-saudis-und-china-werden-erdoelgeschaefte-zum-teil-bald-in-yuan-abgewickelt-id18458738.html

3. China ist größter Einzelhalter von US-Staatsanleihen und leidet somit unter dem massiven Absturz ihres Marktpreises. Das ist zunächst verbunden mit virtuellen Vermögensverlusten.

Doch solange diese Vermögensverluste nicht realisiert werden – weil die chinesische Zentralbank auf den Papieren sitzen bleibt – spielt das keine Rolle.
Problematisch wird es dann, wenn China versuchen würde, diese Staatsanleihen am Markt zu verkaufen. Das ist aber bisher nicht absehbar.
Die chinesische Zentralbank hat die Staatsanleihen ja gekauft, um die Wechselkurse zwischen der eigenen und der amerikanischen Währung zu stabilisieren.
Sie interveniert in den Devisenmarkt und schafft damit eine künstliche Nachfrage nach dem Dollar.
Das hält die US-Währung so relativ hoch.
https://www.cicero.de/wirtschaft/finanzmaerkte-china-leidet-usa-schuldenkrise-42581

Somit wird bestätigt, worauf ich bereits hinwies –
es wird vermehrt bilaterale Abkommen zum Kauf / Verkauf von Produkten und Waren geben, jedoch werden sich diese wenn überhaupt erst langfristig auf den US-Dollar als Leitwährung auswirken.

Während verschiedene Analysten eine zukünftig abnehmende Bedeutung des US-Dollar erwarten, gehen sie von einem Anstieg der Bedeutung des Euro und anderer Währungen aus.

Einfach mal den Link von Wikipedia öffnen, da kann man sehen, dass sich der US-Dollar als Leitwährung seit 1970 (in 50 Jahren) von 77,2 % auf 59,15% verringert hat – also nicht unbedingt erschreckend.

Also stin, träum weiter und verkünde deine unbelegten Behauptungen.

seeker
Gast
seeker
13. Mai 2023 6:09 pm
Reply to  STIN

Warum sollte ich ein Abo erwerben, nur um vielleicht etwas finden zu können.
Da du dich aber auf 100-e Medien beruft, müßten doch wenigstens 1-2 dabei sein, welche frei zugänglich sind und deine Behauptungen stützen.

seeker
Gast
seeker
14. Mai 2023 1:28 pm
Reply to  STIN

Wieder einmal werde ich von stin wieder falsch interpretiert.

So hatte ich nicht bemängelt, dass ich das Medium nicht finden könne, sondern die Tatsache, dass der von stin genannte Link nicht frei zugänglich ist –
feiner Unterschied.

Weiterhin hatte ich auch nicht bestritten, dass China und Saudis ihre Petrolgeschäfte künftig in Yuan abwickeln wollen –
im Gegenteil.

Bereits in der Vergangenheit hat es mehrfach Versuche gegeben, Alternativen zum Petrodollar zu finden und den Dollar als Zahlungsmittel im Rohölhandel abzulösen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Petrodollar

Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass nach wie vor ca. 80 % des Ölhandels in Dollar abgewickelt werden.

Die restlichen 20 % beinhalten z.B. solche Ölförderländer wie den Iran, welcher bereits seit 2007 sein Öl nicht mehr für US-Dollar verkauft sowie Rußland, welches den Ölhandel mit der EU schon seit langem über € tätigt.

Und was die Entwicklung des US-Dollars als Leitwährung anbelangt, so hat sich diese in 50 Jahren gerade einmal um ca. 18 % verringert.

Außerdem ist für eine Einigung auf eine Alternative zum US-Dollar kaum in den nächsten Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten zu rechnen.

Wozu es jedoch verstärkt kommen kann und wird, ist der bilaterale Handel und dessen Abwicklung in anderen Währungen, z.B. Yuang oder €.