Bangkok: Pita fordert von Premier Prayuth Verantwortung für alle Verluste und Schäden

Der designierte Premierminister Pita Limjaroenrat sagte gestern (6. Juni), dass der amtierende Premierminister General Prayuth Chan o-cha für alle Verluste und Schäden zur Verantwortung gezogen werden müsse, die er dem Volk und dem Land in den letzten neun Jahren zugefügt habe.

Auf einer Pressekonferenz bestätigte der Move Forward Führer, dass Prayuth zweifellos zur Rechenschaft gezogen werden wird, da er durch den Putsch von 2014 an die Macht kam und das Land bisher als nicht gewählter Regierungschef regierte.

Als Armeechef ergriff General Prayuth die Macht, ernannte sich selbst zum Chef einer vom Militär eingesetzten Regierung und übte absolute Macht aus, um verschiedene politische, soziale und wirtschaftliche Probleme zu bewältigen, unter anderem auf Kosten der demokratischen Herrschaft und der Menschenrechte.

Bangkok: Pita fordert von Premier Prayuth Verantwortung für alle Verluste und Schäden

Bangkok: Pita fordert von Premier Prayuth Verantwortung für alle Verluste und Schäden

Der zum Premierminister gewordene Putschistenführer wurde nach der Wahl 2019 zum nicht gewählten Chef einer von Palang Pracharath geführten Koalitionsregierung ernannt.

Pita bezog sich dabei offenbar auf Ereignisse, bei denen Prayuth angeblich wirtschaftliche Probleme auf Kosten der Interessen des Volkes schlecht gehandhabt hatte und zu hart mit demokratiefreundlichen Straßenaktivisten umgegangen war, von denen viele unter anderem wegen öffentlicher und nationaler Angelegenheiten und Interessen verhaftet und inhaftiert worden waren, seit er vor neun Jahren an die Macht kam.

Pita bestätigte, dass Prayuth gesetzlich dazu verpflichtet sei, die Verantwortung für seine eigenen Taten zu übernehmen, die dem Volk und dem Land praktisch Verluste und Schäden zugefügt haben könnten.

„Der etablierte Prozess, nach dem Prayuth für alles, was er getan hat, zur Rechenschaft gezogen wird, wird nichts Persönliches sein. „Es wird keine persönliche Rache an ihm geben, wie vielleicht früher erwartet“, sagte der Move Forward Anführer, ohne näher darauf einzugehen.

Nicht nur Prayuth, der bei den Wahlen vom 14. Mai vergeblich darum gekämpft hatte, seine Herrschaft zu verlängern, sondern alle anderen Führer sind laut dem Premierminister gesetzlich dazu verpflichtet, für ihre eigenen Taten zur Verantwortung gezogen zu werden, die die Interessen des Volkes und des Landes mehr oder weniger beeinträchtigt haben könnten. / Thai News Room

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berndgrimm
Gast
8. Juni 2023 2:43 pm

Der zum Premierminister gewordene Putschistenführer wurde nach der Wahl 2019 zum nicht gewählten Chef einer von Palang Pracharath geführten Koalitionsregierung ernannt.

Na , wenigstens hat er keine Aktien von einem vor 20 Jahren geschlossenen Fernsehkanal geerbt mit denen man garnix mehr anfangen kann ausser auf einen Erfolg der Schadensersatz Klage zu hoffen.
Es waere interessanter zu erfahren wie die Besitzverhaeltnisse des ITV Nachfolgers Thai PBS sich in den letzten 9 Jahren veraendert haben.

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berndgrimm
Gast
7. Juni 2023 10:59 pm
Reply to  STIN

Wer hier schwurbelt kann jeder selbst entscheiden.
Fuer einen Gegner von Demokratie und Rechtsstaat wie STIN ist die Sache natuerlich klar.
Ich finde es sehr richtig dass jemand der fuer Demokratie und Rechtsstaat in TH ist dies auch offen klarmacht.
TH ist seit 1932 eine konstitutionelle Monarchie wo der Koenig keinen politischen Einfluss ausueben darf.
Auch ist STIN’s Propaganda fuer die angebliche Beliebtheit der Schaufensterpuppe vollkommen neben der Realitaet in TH.
Wie das meiste was STIN hier herausposaunt.

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berndgrimm
Gast
8. Juni 2023 2:12 pm
Reply to  STIN

Wenn STIN wirklich fuer Demokratie und auch fuer Pita waere, so wuerde er nicht dauernd Proppaganda fuer Diktatoren machen.
STIN waere der ideale Thai : So tun als ob !
Wenn man wirklich Korruption und Vetternwirtschaft bekaempfen will , muss man irgendwo anfangen.
Und Pita will anfangen.
Es gibt in TH viele Baustellen die angefangen und erfolgreich beendet werden muessen bevor man effektiv Korruption und Vetternwirtschaft bekaempfen kann.
Die groessten sind die parteiischen Behoerden und Gerichte.
Das ist unpopulaer und kann Pita das Amt kosten , wenn er es ueberhaupt jemals uebernehmen kann.
Ich moechte daran erinnern dass der ueberwaeltigende Wahlsieg Pita’s nicht von ungefaehr kommt.
Grund ist nicht zuletzt das grandiose Abkacken der Militaerdiktatur die keinen vorzeigbaren Nachfolger fuer Prayuth finden konnte.
Onkel Tu Nix , der bestgekleidetste (??) Diktator/PM Darsteller den TH bisher hatte war das einzige Ei im Korb der Militaerdiktatur.Leider war es ein faules Ei, aber man hatte kein besseres.
Der von STIN immer als Schuldabladeplatz und Ausrede benutzte neuverkabelte Fettsack zeigte wohl deutlich wie schlecht es um die Fuehrungsriege des thailaendischen Militaers gestellt ist.Trotzdem ist Prawit der Intelligentere verglichen mit Prayuth.Er war der „Macher“ wenn diese Militaerdiktatur ueberhaupt mal etwas gemacht hat.
Ja , in TH ist Korruption und Vetternwirtschaft weit verbreitet.
Aber nur wenige profitieren davon.Die Mehrheit hat nix davon und zahlt nur drauf.Auch Gelbe.
Meine Frau haette niemals Thaksin gewaehlt aber sie hat Pita und Moving Forward gewaehlt genau wie unsere Ziehtoechter und der Schwiegersohn.Es gab viele Erstwaehler die auch mehrheitlich Moving Forward gewaehlt haben.
Das gibt natuerlich hohen Erfolgsdruck auf Pita , aber zunaechst muss er erstmal in Amt kommen.
STIN und seine Propaganda Vorbeter der Militaerdiktatur tun so als wuerde Pita schon regieren und kritisieren Sachen die er noch garnicht machen konnte weil man ihn unter allen Umstaenden vom Amt fernhalten will.
Ich kenne Aegypten und auch Algerien bestimmt besser als STIN weil ich beruflich dort zu tun hatte , unter wechselnden Regimen.
Ich hatte Glueck!
Ich wurde in Aegypten besser behandelt weil ich kein Brite war und wurde in Algerien gut behandelt weil ich kein Franzose war.
Ich war in Aegypten schon vor dem Tod Nassers kurz nach dem 7 Tage Krieg 1967.
In Algerien war ich noch waehrend der Regierungszeit Boumediennes ca 1970.
Beide Laender haben wegen der Kolonialmaechte bessere Schulen und Universitaeten und auch ein besseres Justizsystem als TH.
In Aegypten hat man Angst vor den islamistischen Moslem Bruedern und die ca 10% koptischen Christen haben grossen Einfluss auf die Wirtschaft.Aegypten gehoert heute zum groessten Teil Saudi Arabien.
In Algerien ging es ausschliesslich ums Oel.Anfangs hatte man Angst vor den Pieds Noirs (Algerienfranzosen) und heute vor den Islamisten.Es gibt auch Spannungen zwischen Kabylen (die Bewohner des fruchtbaren Nordens mit den grossen Staedten die weniger religioes sind)
und den Berbern (den Wuestenbewohnern die von Islamisten aufgehetzt werden)
TH war zu Recht einmal Stolz darauf nie kolonisiert worden zu sein, aber inzwischen ist es hinter viele der Kolonien zurueckgefallen.