Bangkok: Thailand bleibt weiterhin auf Stufe 2 beim Menschenhandel

Im jüng­sten Bericht der Vere­inigten Staat­en über den Men­schen­han­del (TIP) wird Thai­land weit­er­hin in Stufe 2 eingestuft. Dies spiegelt beschei­dene Fortschritte bei den Durch­set­zungs­be­mühun­gen wider, reicht aber nicht aus, um das Land in Stufe 1 zu heben, wie einige Beamte gehofft hatten.

“Die thailändis­che Regierung erfüllt die Min­dest­stan­dards für die Besei­t­i­gung des Men­schen­han­dels nicht voll­ständig, untern­immt jedoch erhe­bliche Anstren­gun­gen, um dies zu erre­ichen”, so das US-Außen­min­is­teri­um in dem Kapi­tel über Thai­land im Bericht 2023, der auf sein­er Web­site veröf­fentlicht wurde.

In dem viel­beachteten Jahres­bericht wer­den die Bemühun­gen von Län­dern auf der ganzen Welt im Kampf gegen den Men­schen­han­del detail­liert aufge­führt. Thai­land wurde 2011 auf die Stufe 2 der Beobach­tungsliste zurück­gestuft, später aber in Anerken­nung der Arbeit ver­schieden­er Behör­den, die sich mit dem Prob­lem befassen, auf Stufe 2 hochgestuft.

Boon­chob Suthamanus­wong, der Staatssekretär des Arbeitsmin­is­teri­ums, äußerte im März die Hoff­nung, dass Wash­ing­ton genü­gend Fortschritte sehen würde, um Thai­lands Auf­stieg in die Stufe 1 in diesem Jahr zu rechtfertigen.

Stufe 1 bedeutet, dass ein Land die Min­dest­stan­dards für die Besei­t­i­gung schw­er­er For­men des Men­schen­han­dels voll­ständig erfüllt, während Stufe 2 bedeutet, dass das Land die Stan­dards zwar nicht voll­ständig erfüllt, aber ​“erhe­bliche Anstren­gun­gen” in diese Rich­tung unternimmt.

Arbeitsmin­is­ter Suchart Chomk­lin sagte damals, dass sich der nationale Plan zur Bekämp­fung des Men­schen­han­dels vor allem auf die wichtig­sten Risiko­grup­pen konzen­triere: Wan­der­ar­beit­er, Kinder­ar­beit­er und Arbeit­er in der Fischereiindustrie.

Außer­dem habe die Regierung thailändis­che Per­so­n­en überwacht, die dazu neigen, in andere Län­der zu reisen, um dort ille­gal zu arbeit­en, und gle­ichzeit­ig eine formellere Zusam­me­nar­beit mit Län­dern sichergestellt, die mehr Wan­der­ar­beit­nehmer ins Land holen und thailändis­che Arbeit­nehmer zur Beset­zung von Arbeit­splätzen im Aus­land entsenden, fügte er hinzu.

Im TIP-Bericht 2023 wird fest­gestellt, dass in Thai­land die Zahl der Ermit­tlun­gen, Strafver­fol­gun­gen und Verurteilun­gen wegen Men­schen­han­dels gestiegen ist. Im Jahr 2022 leit­eten die Behör­den Ermit­tlun­gen gegen 35 mut­maßlich mitschuldige Beamte ein und verurteil­ten vier zu Haftstrafen.

Allerd­ings bemüht­en sich die Behör­den nicht aus­re­ichend um den Schutz von Opfern des Men­schen­han­dels, die bei Cyber­be­trügereien in Nach­bar­län­dern als Zwangsar­beit­er aus­ge­beutet wur­den, ein­schließlich thailändis­ch­er Staats­bürg­er, die nach ihrer Aus­beu­tung in das Land ein­gereist waren.

Außer­dem hiel­ten die geset­zlichen Bes­tim­mungen, wonach die meis­ten aus­ländis­chen Opfer während der Gerichtsver­fahren gegen die Men­schen­händler in Unterkün­ften unterge­bracht wer­den müssen, viele poten­zielle Opfer davon ab, ihre Aus­beu­tung anzuzeigen oder sich als Zeu­gen zur Ver­fü­gung zu stellen. / Bangkok Post

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