Bangkok: Wähler halten das 10.000 Baht Geschenk für nicht finanzierbar

Ich habe für Pheu Thai ges­timmt und bin mit ihrer Poli­tik der 10.000-Baht-Geldbörse nicht einverstanden.

Zunächst ein­mal wur­den wir alle bei den let­zten Wahlen über den Tisch gezo­gen, und nie­mand von uns ist wirk­lich glück­lich mit den Entschei­dun­gen oder Ergeb­nis­sen, die daraus resul­tierten. Die Move For­ward Par­ty wurde ihres Sieges beraubt, die Pheu Thai Par­ty hat sich mit den Onkelz zusammengetan.

Ich denke, es ist wichtig, dass man die Partei, die man wählt, anprangert, wenn sie etwas Schreck­lich­es tut. So funk­tion­iert eine demokratis­che Gesellschaft — man kann die Poli­tik­er in Schach und im Gle­ichgewicht hal­ten, man sorgt dafür, dass sie kri­tisiert wer­den, wenn sie Mist bauen.

Auch wenn ich dieses Jahr Phue Thai gewählt habe, muss ich sagen, dass es Dinge gibt, über die ich nicht glück­lich bin. Eines davon ist die dig­i­tale 10.000-Baht-Geldbörse, die sie uns allen schenken wollen.

Die dig­i­tale 10.000-Baht-Geldbörse wird uns alle mit 560 Mil­liar­den Baht in die Schulden schick­en. Sie wird die Mess­lat­te für die staatliche Steuer- und Finanzdiszi­plin höher leg­en und uns als Land in eine noch schlechtere finanzielle Lage brin­gen, und was noch schlim­mer ist — diese Wohlfahrt wird die wirk­lichen Prob­leme nicht lösen.

Pheu Thai hat diese Poli­tik etwa einen Monat vor den Wahlen veröf­fentlicht, und ich frage mich, ob sie über­haupt Zeit hat­ten, darüber nachzu­denken, denn warum sollte man das tun? Sie müssen doch wis­sen, dass wir als Land im Moment kein Geld haben?

Ich bin kein Tech­nikex­perte, aber ich sehe auch nicht, wie die Blockchain dazu beitra­gen kön­nte, dass dies geschieht, denn unterm Strich haben wir immer noch nicht das Geld, um es zu ver­wirk­lichen, egal, wie wir es machen wollen.

Ganz zu schweigen davon, dass ein großer Teil unser­er Bevölkerung immer noch kein Smart­phone hat. Wenn diese Wohlfahrt also die Armut bekämpfen und das Leben unter­priv­i­legiert­er Men­schen verbessern soll, dann müssen sie vielle­icht erst ein­mal Zugang zu dieser Tech­nolo­gie erhalten.

Ich per­sön­lich halte es mit ein­er dig­i­tal­en Geld­börse für 10.000 Baht wie mit dem Sprich­wort: Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag; lehre einen Mann zu fis­chen und du ernährst ihn ein Leben lang.

Sie lösen damit nicht die Kern­prob­leme von irgen­det­was. Wenn Sie mir Geld geben, nehme ich es natür­lich gerne und mit Freude an, aber die langfristi­gen Fol­gen, die wir alle als Steuerzahler tra­gen müssen, sind es nicht wert.

Die vielle­icht größte Sorge ist, dass bedin­gungslose Geld­trans­fers die Aufmerk­samkeit und die Ressourcen von geziel­ten Lösun­gen für kom­plexe gesellschaftliche Prob­leme ablenken kön­nten. Armut und Einkom­men­su­n­gle­ich­heit erfordern vielschichtige Ansätze, die sich nicht nur mit den unmit­tel­baren finanziellen Bedürfnis­sen befassen, son­dern auch mit Bil­dung, Gesund­heits­für­sorge, Beruf­saus­bil­dung und wirtschaftlich­er Entwick­lung. Wenn wir uns auss­chließlich auf die Bere­it­stel­lung von Geld konzen­tri­eren, laufen wir Gefahr, die eigentlichen Ursachen dieser Prob­leme zu übersehen.

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