Krise in Thailand durch Amtsenthebung Yinglucks nicht beendet

Die thailändische Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra ist vom Verfassungsgericht ihres Amtes enthoben worden. Ein Ausweg aus der politischen Sackgasse ist nicht absehbar.
Das thailändische Verfassungsgericht hat am Mittwoch einstimmig die Absetzung der Regierungschefin Yingluck Shinawatra angeordnet. Nach Meinung der Justiz stellte die Umbesetzung eines hohen Beamtenpostens, die indirekt einem Verwandten zu einem Spitzenposten verholfen hat, einen Machtmissbrauch dar und verstiess gegen die Verfassung. Yingluck könne ihre Rolle als Chefin der Übergangsregierung nicht mehr wahrnehmen, sagte einer der neun Richter. Ihres Amtes enthoben werden auch jene neun Minister, die in den Personalentscheid involviert waren.

Wenige Stunden nach dem Gerichtsbeschluss ernannte Thailands Rumpfkabinett den Vizeministerpräsidenten und Handelsminister Niwattumrong Boonsongpaisan zum Chef des Übergangskabinetts. Er soll die Regierungsgeschäfte bis zu Neuwahlen interimistisch führen. Mitglieder des sogenannten Volkskomitees für demokratische Reformen (PDRC), die seit einem halben Jahr mit Strassenprotesten und der Besetzung öffentlicher Einrichtungen die Administration bedrängten, feierten vor dem Gerichtsgebäude mit Trillerpfeifen, auch wenn sie ihr Ziel, die ganze Regierung loszuwerden, verfehlt hatten. Eine um Fassung ringende Yingluck sagte, sie sei auf jede Minute ihrer Amtszeit stolz. Ihre Partei Pheu Thai bezeichnete das Urteil als Verschwörung. Yinglucks Anhänger hatten schon vor dem erzwungenen Rücktritt erklärt, ein «Justizputsch» werde nicht akzeptiert. Sie kündigten Massenproteste an.
Obwohl sich die Führung der im Norden und Nordosten Thailands verankerten «Rothemden» zur Gewaltlosigkeit bekennt, steigt das Risiko von Zusammenstössen mit den Anti-Thaksinisten, die seit Dezember in unterschiedlicher Intensität in der Hauptstadt Bangkok demonstrieren. Auf beiden Seiten von Thailands politischem Graben agieren bewaffnete Splittergruppen. Die Schwester des 2006 vom Militär entmachteten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra hat sich vor Gericht als unschuldig bezeichnet und vermutet hinter der von 27 Senatoren eingereichten Klage politische Motive.
Politisierte Justiz
In der Tat hat das den klassischen Eliten nahestehende Verfassungsgericht mehrfach gegen das rote Lager entschieden. 2008 brachten die Richter zwei mit Thaksin sympathisierende Regierungen zu Fall. Im vergangenen November kam das Gremium, dessen Urteile nicht anfechtbar sind, zum erstaunlichen Befund, dass die von Yingluck angestrebte Wiedereinführung der Volkswahl des Oberhauses (Senat) einem Angriff auf die Demokratie gleichkäme.
Nach ihrer Wahl hatte Yingluck 2011 den von der Vorgängerregierung ernannten nationalen Sicherheitschef Thawil Pliensri versetzt. Im Zuge einer anschliessenden Ämterrochade rutschte ein Verwandter Thaksins als Polizeichef nach. Thawil wurde auf Anordnung der Justiz unlängst wieder mit seiner alten Funktion betraut.
Kein Neubeginn
Wer hofft, dass der von der Justiz verfügte Machtwechsel einen Neubeginn und damit eine Entspannung ermöglicht, dürfte enttäuscht werden. Die grösste Oppositionskraft, die Democrat Party , hat ihre Teilnahme an Wahlen von der Akzeptanz eines von ihr diktierten Reformplans abhängig gebracht. Sollte der von Yingluck und der Wahlkommission vereinbarte Urnengang vom 20. Juli tatsächlich durchgeführt werden, ginge die Pheu-Thai-Partei vermutlich wieder als Siegerin hervor. Jedem Nachfolger Yinglucks wird wohl angekreidet werden, er sei ein Handlanger Thaksins. Dass dieser von seinem Exil in Dubai die Strategie vorgibt, bestreitet auch das rote Lager nicht. Derweil werden die ultrakonservativen und royalistischen Elemente des vom ehemaligen Vizeregierungschef Suthep Thaugsuban angeführten PDRC auch die nächsten Wahlen sabotieren, zumal sie genau wissen, dass sie den verhassten Thaksin mit demokratischen Mitteln kaum schlagen können.
Auslöser der jüngsten Krise war ein kontroverses Amnestiegesetz , das dem wegen Korruption verurteilten Thaksin eine straflose Rückkehr ins Königreich ermöglicht hätte. Seine Schwester krebste zwar zurück und versuchte die innenpolitische Lage mit der Auflösung des Parlaments zu entschärfen. Allerdings wurde die Neuwahl vom 2. Februar von Sutheps Truppe behindert und von der Justiz schliesslich für ungültig erklärt. Thailands Legislative besteht derzeit lediglich aus dem Senat. Nur die Hälfte der Mitglieder wurde gewählt.
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berndgrimm
Gast
berndgrimm
11. Mai 2014 7:13 am

Es ist laecherlich wie die Thaksinverteidiger hier auftreten.
Thaksin “regiert” in Thailand seit 13 Jahren mit nur kleinen Unterbrechungen.
Selbst bei der Abhisit Regierung sassen seine Thai Rak Thai Abfaelle
und die ueblichen Mitkassierer mit am Kabinettstisch.
Diese Leute wurden Alle (selbst Teile der Bhum Jai Thai) nach dem
ueberwaeltigenden Wahlsieg der Pheua Thai 2011 mit in die
Regierung geholt und haben seitdem nix gesagt oder getan sondern
nur mitkassiert.
Warum braucht eine Partei die alleine 53% der Parlamentssitze erreicht
Koalitionaere?
Insbesondere die welche vorher angeblich gegen die Pheua Thai
regiert haben?
Die Antwort ist sehr simpel.
Thaksin will keine Demokratie weil es nicht seinem Naturell
entspricht.Er will die absolute Macht so wie er seine Firmen fuehrt.
Er nannte sich selbst ja auch gern “greatest CEO Thailand”
Er will die Diktatur seiner Mehrheit.
Deshalb hat er auch die Zweidrittelmehrheit gebraucht.
Denn nur die ermoeglichte ihm die Verfassung zu seinem
eigenen Vorteil zu aendern, was er bewiesenermassen
waehren seiner direkten Regierungszeit schon mit
Gesetzen und Verordnugen getan hat.
Dass Thaksin die Polizei, die DSI und wohl auch die OAG
beherrscht ist wohl unbestritten, insbesodere
weil deren Fuehrung stolz mit ihrer Loyalitaet
zu Thaksin prahlte.
Sutheps Demonstrationen starteten erst nachdem
alle anderen Versuche der Opposition gescheitert
waren Thaksins angestrebtes Ziel
die Verfassung so zu aendern dass er
und seine Roten Hassprediger straffrei ausgehen
im Parlament zu verhindern.
Sutheps Demonstrationen waren die groessten
unbezahlten politische Demonstrationen
die Thailand in der Neuzeit erlebt hat.
Sie mit Thaksins Roten Volksbefreiungsopern
zu vergleichen ist nur moeglich wenn man
bei keinem dabei war.
Ich war bei den gelben Demos 2008,
bei den Roten Demos 2009/10 und
den Nachwehen.
Ich bin auch von Ende Nov bis Ende Dez 2013
bei den Suthep Demos mitgelaufen.
Und meine Thai Frau und unsere aeltere Tochter
sind seit Januar regelmaessig bei den Demos
dabei obwohl sie vorher nie zu irgendeiner
Demo gegangen waren.
Wenn Thaksin freie Demonstrationen organisieren
koennte warum waren seine Leute dann nur
in Ramkhamhaeng,
haben ein Blutbad angerichtet und sind seitdem
nur in Chalerms Jagdrevier am Puhamonton taetig?
Friedliche Demonstrationen koennte es taeglich
und ueberall in BKK geben.
Natuerlich kann man soetwas nicht von Leuten
erwarten die nicht nur fuer das Blutbad in Ramkhamhaeng
(unter den Augen der “Polizei”) sondern wahrscheinlich
auch fuer die 25 Toten in und am Rande der Suthep
Demos verantwortlich sind.

Kurt Bohlmeier
Gast
Kurt Bohlmeier
10. Mai 2014 6:21 pm

Moin Hanseat, im TIP-Online habe ich kürzlich gelesen, dass das Budget des Königshauses pro Jahr 350 Millionen Dollar beträgt. Die Daten für die Ausgaben der thailändischen Monarchie wurden 2012 im Staatsanzeiger im jährlichen Haushaltsentwurf veröffentlicht.

http://www.thailand-tip.com/nachrichten/news/wie-viel-geld-braucht-ein-koenigshaus-im-jahr/?

Und dann erkundige dich einmal, welche Geldsäcke und Mächtige im Kronrat sitzen und um wie viele Milliarden Baht die bangen müssen, wenn Thailand doch noch eine Demokratie „droht“, die wenigstens etwas mit dem Begriff zu tun hat.

Du kannst sicher sein, dass weder das Königshaus noch eine vom Volk nicht gewählte, sondern von Militärs und sonstigen Machthabern per Ernennung aufgestellte Showtruppe das geringste Interesse an Demokratie, also parlamentarischer Kontrolle über ihre Aktivitäten, ihre Vermögen, Machtausübung und unternehmerischen Entscheidungen hat.
Damit alles so scheindemokratisch unter ihrer Oberhoheit und Kontrolle weiterläuft wie bisher, wird mit Sicherheit ganz großzügig “gespendet”. Nicht für das Volk, sondern für die Marionette Suthep ..nebst Truppe.., den designierten “Vollstrecker”..

Milliardär Thaksin passt eigentlich auch zu dem obengenannten Kreis, doch der “Neureiche” hat es sich eben mit der etablierten Aritokratenbande verscherzt und wurde deshalb von ihr abgesägt. Das (arme) Volk, welches nie eine Demokratie richtig kennengelernt hat, liebte ihn trotzdem , weil er im Gegensatz zu den anderen reichen Geizkragen wenigstens zahlreiche Brosamen zu Gunsten der danach Dürstenden vom Staatstisch fallen ließ..

Im für ihn völlig unsicheren Thailand wird Thaksin inzwischen wohl kaum noch Vermögen generieren und aus dem Land transferieren können, sondern er „macht“ jetzt sein Geld im Ausland. Wieviel, das weißt weder Du noch ich, es sind alles nur nicht nachprüfbare Gerüchte.

Aber ich glaube nicht an das immer wieder aufgetischte Märchen von der ..fast.. „Komplettfinanzierung“ der Rothemden durch Thaksin. Großzügig spenden wird er schon, aber es kommt viel Geld auch von ganz anderen reichen Unternehmern, welche die Demokratiebewegung , also die Redshirts unterstützen.

Die Unternehmer in Thailand sitzen nämlich längst nicht alle im gleichen gelben Aristokraten-Boot und haben unterschiedliche Interessen, welche sie ggf. unter einer vom Volk frei gewählten Regierung besser durchsetzen können.

Das Gleiche kennen wir ja auch aus Deutschland, wo z. B. längst nicht alle Unternehmer CDU- oder FDP Anhänger sind, weil das die angebliche Arbeitgeberparteien sind.

Was der Suthep veranstaltet, ist klar erkennbar der Versuch, die Durchführung freier Wahlen zu torpedieren. Normalerweise müsste der Mann doch schon längst im Knast sitzen angesichts der gewalttätigen Dinge, die er als Bangkok Langzeit-belästigender „Oppositionsführer“ zu verantworten hat ..und die im Laufe der letzten Monate nachweislich auf seine Anweisung hin von dem von ihm geführten Mob inklusive Gewaltanwendung veranstaltet wurden.

Die Seifenoper- und Königshaus-Huldigungs-Sender mit Hilfe des von ihm kommandierten Mobs zu nötigen, nichts mehr über die Veranstaltungen der Redshirts zu berichten, sondern ihm, Suthep, die Propagandahoheit zu überlassen, zeigt doch schon ganz deutlich wie der Mann tickt. Demokratie geht aber völlig anders. Da käme es in TV-Sendungen zu kontroversen politischen Diskussionen zwischen Redshirt-Vertretern und Suthep bzw. seinen Propaganda-Beauftragten und die Zuschauer könnten dann für sich selbst entscheiden, welcher Ansicht sie sich anschließen und welcher Partei sie bei der nächsten Wahl dann ihre Stimme geben.

STIN schreibt: „Wenn man die Umfragen alle so betrachtet, wäre die Mehrheit der Thais schon eher dafür, einen neutralen PM einzusetzen, damit die Krise endlich beendet ist.“

Das ist wohl ein Witz, denn Umfragen bringen bekanntlich fast immer genau das Ergebnis, welches die Auftraggeber der Umfragen erwarten. „Glaube keiner Umfrage in Thailand, die du nicht selbst im eigenen Sinne beeinflusst hast“, wäre lediglich dazu zu sagen.

Die Einsetzung eines (..von wem ausgesuchten ? ? 😉 ) „neutralen“ PM fordert jetzt hauptsächlich Suthep, weil er ..wie seine reichen und mächtigen Hintermänner .. , ganz genau weiß, dass bei Durchführung einer nicht im Vorfeld schon manipulierten Wahl vom mehrheitlichen Thaivolk immer „falsch“ , also nicht im Sinne der von Natur aus schon immer antidemokratisch gesinnten wirklichen Machthaber gewählt wird.

Weil Suthep & Co. die thailändische Volksmehrheit (..das sind nun mal die mehr oder weniger Armen) also erst einmal mit mancherlei üblen Tricks und Rafinessen entmündigen müsste, um eine Wahl gewinnen zu können, wird genau das gemacht, was im Moment in Thailand zu beobachten ist.

Deshalb will Suthep nun sogar gleich das restliche Phuea Thai-Kabinett beseitigen, weil er natürlich weiß, wer ..bei nicht manipulierten Neuwahlen.. wieder mit großer Mehrheit gewinnen würde.., nämlich die „Roten“ von der Puea Thai.., egal, wen diese nach dem Absägen Yinglucks als ihren neuen Premierminister-Kandidaten aufstellen würden.

hanseat
Gast
hanseat
10. Mai 2014 5:34 am

Kurt Bohlmeier sagt u.a.: „..Das Märchen von Thaksin, der die Massendemos der Redshirts finanziert, ist nicht glaubwürdig. Verglichen mit den Mächtigen und Reichen, die hinter der Opposition stehen und diese finanzieren, um wie bisher weiter ohne echte Kontrolle durch eine vom Volk demokratisch gewählte Regierung agieren zu können, ist der nach dem Wegputschen bereits stark geschröpfte Baht-Milliardär Thaksin längst ..vergleichsweise.. ein sehr armes “Würstchen”..“

Moin Kurt Bohlmeier,
dass der Thaksin kein persönliches Geld für seine politischen Aktionen zur Verfügen stellt, davon geht Hanseat auch von aus.
Aber, dass der Thaksin ein vergleichbares Würstchen, so deine Beurteilung, sei, sehe ich nicht so.
Er, der Thaksin ist auch hier in Thailand an großen Bauunternehmungen beteiligt. Diese Firmen errichten, was ein Wunder, die von ihm bzw. seiner Schwester verfügten Großprojekte.
Wenn man sich umhört, an wie vielen Hotels der Spitzenklasser der Thaksin beteiligt ist, käme man auch auf ein anderes Ergebnis.
In Afrika ist er an diversen Geschäften an seltenen Erden, Gold- und Diamantenminen beteiligt. Also verarmt ist er nicht.
Außerdem soll er auch mit im Erdölgeschäft involviert sein.
Nebenbei, wie kann ein zumindest leicht Verarmter sich mehrere Flugzeuge leisten?
Man könnte auch hinterfragen, wie viel er aus dem Thaksin-Tower in Bangkok bezieht?

Ihm sind noch zwei größere Geldbeträge gesperrt, die da wären, die eingefroren Mittel in Thailand, die daher rühren, dass ein Aktiengeschäft ohne Steuer zu bezahlen, noch nicht abgeschlossen ist.
Hinzu kommt noch das im UK eingefrorene Geld, vom Verkauf seines Fußballvereins, da die Regierung vom Vereinigten Königreich von ihm die Herkunft dieser Mittel in Erfahrung bringen möchte. Es könnte Schwarzgeld des Thaksin gewesen sein.
Ein Thailänder, der die Beweise des Schwarzgeldes den Briten übermitteln wollte, wurde ja, von.. ja von wem, brutal ermordet und die Unterlagen sind seit dem, was ein Wunder, verschwunden.
Noch zur Finanzierung der Oppositionellen durch die Eliten. Vielleicht hast du einmal im blueskychannel.tv gesehen, wie diese sogenannten Eliten am Wegrand bei Sutheps Wanderschaft ihm die 100 bis 1000 Baht Scheine in die Hand drückten. Ok, Gegner behaupten, dass er, der Suthep morgens früh bereits die noch gar nicht am Wegrand Stehenden diese Scheine übergab, um sie anschließend werbewirksam wieder einsammeln zu können.
Glaube mir, es gibt sogar Farangs, die diesen Unsinn glauben

Anonym
Gast
Anonym
10. Mai 2014 2:55 pm
Reply to  STIN

stin sagt.
die roten koennen kein demonstrationen wegen mangels an teilnemer organisieren.
ich glaube es gibt es gib mehr rote demonstranten als suthep hat.

Ordentlich Betrieb bei der UDD, die Demomeile soll 3km lang sein.
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Kurt Bohlmeier
Gast
Kurt Bohlmeier
8. Mai 2014 6:16 pm

Sollte der von Yingluck und der Wahlkommission vereinbarte Urnengang vom 20. Juli tatsächlich durchgeführt werden, ginge die Pheu-Thai-Partei vermutlich wieder als Siegerin hervor.”, heisst es in dem aus der NZZ stammenden und von Marco Kauffmann Bossart, Singapur, verfassten Bericht, welcher von STIN hier eingestellt wurde.

STIN schreibt dazu u.a. folgendes: “..viele westliche Medien schreiben nun, dies wäre ein Gerichtsputsch. Sehe ich aber nicht so.”

Was die fast völlig gleichgeschalteten westlichen Medien schreiben, können wir ohnehin vergessen, aber darauf kommt es in diesem Fall sowieso nicht an. Ein Gerichtsputsch im genauen Sinne des Wortes war es natürlich nicht, jedoch ein Putsch, welcher unter Verwendung des auf Seiten des Establishments (Amart, > Kronrat , Militärs und sonstigen “Eliten”) stehenden und absolut parteiischen Gerichtes durchgeführt worden ist.

So erklärte das Gericht die zuletzt durchgeführten Wahlen für ungültig, weil sie wegen der von der aktuellen Oppositions-Galionsfigur Suthep angeführten gewalttätig den Ablauf der Wahl verhindernden “Opposition” nicht an einem Tag durchgeführt werden konnte.

Geflissentlich wurde aber unterlassen, den bzw. die an dem durch die gewaltsam durch Angriffe auf die Wahllokale u.s.w. gestörte Wahl entstandenen Problem schuldigen und längst bekannten Gewalttäter, Anführer , mitsamt Ober-Aufwiegler (Suthep) beim Namen zu nennen und kostenpflichtig zur Verantwortung zu ziehen.

Was ist das den eigentlich für eine seltsame ..angebliche..Demokratie in Thailand, in der freie Wahlen von antidemokratisch agierenden Mächten verhindert werden, und wo man das ganz eindeutige Votum der Mehrheit des Volkes nicht akzeptieren will..?

Poitiker mit vollkommen lupenreiner weißer Weste sind im sogenannten “Korruptionskulturland” Thailand ohnehin so gut wie überhaupt nicht zu finden. Wer die total “Bösen” sind, definieren daher die Mächtigen/”Eliten”, zu deren willigen Dienern natürlich auch die von ihnen auf ihre Posten gehievten Richter zählen. Diese urteilen dann unter schamloser Verwendung des viel beklagten “doppelten Standards” ..und somit beispielsweise stets zu Lasten der vom Volk mit großer Mehrheit gewählten Phuea Thai, welche man mit ziemlich durchsichtigen juristischen Winkelzügen schwächt.

Viel Freude wird das Establishment auf Dauer keinesfalls daran haben, denn wenn das “arme” Volk zu denen die meisten Redshirts zu zählen sind, ständig entmündigt und mittels Justiz- oder sonstigen Coups um ihre (Wahl-) Erfolge betrogen wird, wird es früher oder später auch massiv zur Gewalt greifen und dann hat Bangkok nicht nur die Bomberei in den Südprovinzen am Halse, sondern es geht auch im Norden und Nordosten und auch in BKK richtig und dauerhaft los.

Yoong schreibt: “Auch wenn manche schreien du bist rechts, aber diese “roten” haben einen leichten hang zum Kommunismus (nicht nur die Farben).
Es ist auch richtig das die “Eliten” gegen diese Wahlveranstaltungen etwas unternehmen müssen.”

Den “leichten Hang zum Kommunismus” findet man bei allen, die zu den ärmeren Schichten gehören. Das ist bekanntlich auch bei unseren “Linken” in Europa so.. 😉

Nur besteht ein noch viel “schwerer wiegender Hang” zum übelsten Antidemokratentum, wenn man der in Thailand größten Volksgruppe, nämlich den anscheinend leider noch mehrheitlich ziemlich Armen auch noch die Wahlveranstaltungen verbieten möchte. Die sollen wohl besser dumm bleiben und ausschließlich mit dem in jeder Hütte zu empfangenen Palast-Huldigungs- und Seifenoper / Werbungs-TV beglückt werden ?

Das Märchen von Thaksin, der die Massendemos der Redshirts finanziert, ist nicht glaubwürdig. Verglichen mit den Mächtigen und Reichen, die hinter der Opposition stehen und diese finanzieren, um wie bisher weiter ohne echte Kontrolle durch eine vom Volk demokratisch gewählte Regierung agieren zu können, ist der nach dem Wegputschen bereits stark geschröpfte Baht-Milliardär Thaksin längst ..vergleichsweise.. ein sehr armes “Würstchen”..

STIN schreibt: “Man muss sich dann selbst die Frage stellen, ob z.B. Merkel als Regierungschefin politisch überleben würde, wenn sie einen Verwandten in ein hohes Amt hieven würde, nachdem sie den Vorgänger abgesägt hat.”

Bei uns in Deutschland entsteht durch “Absägen” überhaupt kein Problem, denn Leute in hohen politischen Ämtern, die nicht mehr gewollt oder gebraucht werden, “sägt” man nicht ab, sondern die werden lediglich nach Brüssel entsorgt bzw. weggelobt, wo sie zukünftig aus der vorwiegend von Deutschlands geschröpften Steuerzahlern zu füllenden EU-Kasse ungefähr die doppelten Bezüge erhalten, als zuvor in Deutschland. Reklamationen der “Betroffenen” sind bisher noch nicht bekannt geworden.

Trotzdem scheint das deutsche Volk schon viel zu viel über solche und andere üblen Dinge zu wissen und deshalb hat die erst 2013 gegründete neue Euro-Kritiker-Partei “Alternative für Deutschland” nun die allerbesten Chancen, bei der Europawahl ganz locker die 5 Prozentgrenze zu überschreiten. Schwierig für die etablierten Einheitsparteien, diese Neuen per üblicher Nazi-Keulen Propaganda in die “Rechte Ecke” zu verfrachten, denn die Parteigründer sind “nur” Wirtschaftsprofessoren und der Oberboß Professor Lucke ein nach 30 Jahren Parteizugehörigkeit aus der CDU Ausgetretener, weil von der deutschen EU-Politik Enttäuschter.

egon weiss
Gast
egon weiss
10. Mai 2014 2:39 am
Reply to  STIN

stin
es gibt wichtigere und entscheidendere faktoren in einer demokratie als der faktor korruption.
deine immer gleichen argumente finde ich nicht noetig. hast du keine neuen argumente
nimm doch auch einmal zu kenntniss was der suthep will, das ist diktatur.

yoong
Gast
yoong
8. Mai 2014 3:25 am

Verzweifelt oder nicht, die nächsten Wahlen werden wieder die “roten” gewinnen.
Die Landbevölkerung ist doch im Augenblick abhängig von der “Dorfgemeinschaft” wie schon zuvor.
In form von Kredithaien “Dorfältesten” es wird keine Demokratischen Wahlen geben solange es nicht gelingt diesen Menschen das Handwerk zu legen.
Es tut mir leid aber ich sehe auch in Zukunft keine positive Entwicklung hier eingreifen zu können. Auch wenn manche schreien du bist rechts, aber diese “roten” haben einen leichten hang zum Kommunismus (nicht nur die Farben).
Es ist auch richtig das die “Eliten” gegen diese Wahlveranstaltungen etwas unternehmen müssen. Es gibt im Augenblick keinen Plan der Familie Shinawatra etwas entgegenzustellen. Die Dörfer sind aus genannten Grund im Augenblick nicht zur realen Politik zu bewegen . Solange diese Familie das Land regiert oder versucht einfluss zu nehmen wird es kein friedliches miteinander geben.
Ohne den Riesensponsor Takkie würde es wesentlich ruhiger in Thailand.
Es wird auch hier ein spätes erwachen geben.

egon weiss
Gast
egon weiss
9. Mai 2014 3:48 am
Reply to  STIN

donwelfo hanseat
das ist nach eurer ansicht demokratie
Richard Barrow ‏@RichardBarrow · 2 Min.
Suthep has set a new deadline of 3 days for the government to solve #Thailand\’s problem or the PDRC will do it for them

Sunai ‏@sunaibkk · 4 Min. (Human Rights Watch Thailand)
PDRC orders TV stations to show only soap operas, cartoons & entertainment programs. Broadcast of government information must be stopped!

Richard Barrow ‏@RichardBarrow · 3 Min.
Suthep is demanding that every Thai TV channel broadcasts his press conferences & stop any news from the government

Lerla ‏@Lerlaforever · 4 Min.
Suthep: Anyone who finds Niwat, Tharit (Chef des DSI), pls bring them to me nicely, it\’s just an invitation.

Lerla ‏@Lerlaforever · 15 Min.
Suthep: For people in Ratchaprasong, pls help prevent police from sending cars out of Police headquarters