Gibt es schon Fortschritte bei der Versöhnungskampagne?

Mehrere führende Aktivisten der United Front for Democracy against Dictatorship (UDD) haben Gesprächs-bereitschaft signalisiert. Ein Sprecher des kürzlich von den Militärs geschaffenen Versöhnungs-zentrums für Reformen (RCR) sagte vor den Medien, alle Rothemden, mit denen er gesprochen habe, wollten am Versöhnungsprozess teilnehmen.

Dazu will der National Council for Peace and Order (NCPO) ein Klima schaffen, bei dem Gespräche zwischen verfeindeten Gruppen möglich werden. Der erste Schritt: Das Militär lädt landesweit zu informellen Festen ein: in Stadtteilen und Dörfern, auf Bezirks- und Provinzebene und letztlich auf Landesebene.

Dazu gibt es nun auf Youtube sogar einen von Prayuth selbst geschriebenen Song

Return happiness to Thailand

Dieser Beitrag wurde unter Allgemeines veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
4 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
Pawinee
Gast
Pawinee
9. Juni 2014 2:47 pm

naja, jetzt folgt das erstmal die n. Gehirnwäsche der Junta.

Rolf46
Gast
Rolf46
9. Juni 2014 11:34 am

Ein Sprecher des kürzlich von den Militärs geschaffenen Versöhnungs-zentrums für Reformen (RCR) sagte vor den Medien, alle Rothemden, mit denen er gesprochen habe, wollten am Versöhnungsprozess teilnehmen.

Das hört sich zwar gut an, doch sollte niemand vergessen, unter welchen Bedingungen solche Gespräche zur Zeit stattfinden und was den zuvor meist verhafteten und massiv eingeschüchterten Rothemden droht, wenn sie es wagen würden, offen ihre von den Erwartungen der Militärs abweichende Meinung zu sagen.

Wenn der angeblich nun plötzlich mit dem Militär zusammenarbeiten wollende Jatuporn beispielsweise so ablehnend sprechen würde, wäre die Folge davon gewesen, dass er nicht freigelassen worden wäre, sondern im Knast schmoren könnte, bis er es sich doch noch andeers überlegt und das vom Militär gewünschte Lied singt..

Ich habe das Entlassungsvideo der UDD-Mitglieder

https://www.youtube.com/watch?v=hBFL0HbMXTA

..mit dem Interview Jatuporns mal von Thais gezeigt und von denen übersetzen lassen, weil ich wissen wollte, ob irgendeine Äußerung Jatuporns auf eine geplante Zusammenarbeit mit den Militärs hindeutet.

Jatuporn hat jedoch überhaupt nichts in der Richtung geäußert, sondern auf Nachfrage nur geantwortet, dass die Militärs ihn zwar freigelassen haben, aber er zusagen musste, künftig nicht mehr an den jetzt verbotenen Demos der Rothemden teilzunehmen bzw. selbst zu demonstrieren. Daran müsste und würde er sich nun sich nun halten, weil die Alternative dazu nämlich nur zu dem gleichen Ergebnis führen würde wie bei der Demo in 2010. Er möchte dagegen , dass nicht erneut Rothemden Opfer bei solchen Demo-Niederschlagungen werden. Nicht ein einziger mehr. Trotzdem würde er sich auch weiterhin für die Demokratie einsetzen.

Tja was soll man dazu nun sagen ? Die vom Militär dominierte, zensierte und kontrollierte Berichterstattung macht daraus natürlich sofort “eine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Militär” , obwohl es lediglich möglichst allgemein gehaltene Äußerungen Jatuporns sind, der zur Zeit ohne Gefahr zu laufen, sofort wieder eingelocht zu werden, überhaupt nichts Negatives und Widerspenstiges gegen die Militärjunta und ihre Methoden mehr sagen kann.

Die Militärs geben doch auch vor, das land zur Demokratie führen zu wollen; ..und weil Jatuporn auch für die Demokratie kämpft, ist daraus dann leicht eine Story von dem gleichen Ziel und der ach so tollen Übereinstimmung zu konstruieren.

In The Nation liest sich das dann so :

In einem Interview nach seiner Freilassung sagte Jatuporn, das er und die NCPO zu einem gegenseitigen Verständnis gekommen sind und das beide Seiten das gleiche Ziel teilen.

Nur kommt dabei leider nicht ans Tageslicht, dass Jatuporn und die Militärs über das Ziel, also den arg strapazierten Begriff “Demokratie” ..und vor allem auch den Weg dorthin .. sicher völlig unterschiedliche Vorstellungen haben.

Besonders deutlich können das aufmerksame Beobachter das erzwungene “gemeinsame Einvernehmen” zwischen Militärjunta und UDD schon an dem nicht gerade “begeisterten” Gesichtsausdruck Thidas ablesen.. 😉 , während Dauergrinsemann Jatuporn sich dagegen nichts anmerken lässt..

Klare und deutliche Meinungsäußerungen der Rothemden über die vom Militär praktizierte “Zwangsbefriedung” werden demnächst nur von bereits ins Ausland geflüchteten Leuten zu vernehmen sein, weil das Regime das Internet andere Kommunikationsmittel eigentlich wahrscheinlich doch nicht so total unter Kontrolle bringen kann, wie es das gerne möchte.