NLA: wir werden es nicht allen recht machen können

Der Präsident der NLA sagte vor der Presse, wie immer dieEntscheidungen der NLA über das von der NACC angestrebte nachträglicheAmtsenthebungsverfahren gegen Mitglieder der gestürzten Regierung auch ausgehen werde, so stehe schon jetzt fest, dass man es keinesfalls allen Seiten Recht machen könne.

Präsident Pornpetch Wichitcholachai erklärte, es sei mit Sicherheit keine dankbare Aufgabe, darüber zu entscheiden, ob den beiden separaten Verfahren gegen die ehemalige Premierministerin Yingluck zum einen und gegen Nikhom Wirachpanich (Ex-Senatssprecher) sowie Somsak Kiatsuranont (Ex-Parlamentssprecher) zum anderen zugestimmt werden sollte, oder nicht.

Falls es zu einem Amtsenthebungsverfahren kommen sollte und die NACC vor Gericht Erfolg haben sollte, drohenden Betroffenen fünfjährige Berufsverbote als Politiker.

Herr Pornpetch betonte, die NLA werde sich bei der Entscheidung ausschließlich an der Gerechtigkeit orientieren und sich keinesfalls von den Drohungen bestimmter Gruppierungen im Vorfeld beeinflussen lassen. Der Präsident spielte damit auf die Ankündigungen der Vereinigten Front für Demokratie gegen Diktatur (UDD) und des Volksdemokratischen Reformkomitees (PDRC) an, die bereits beide mit einer Mobilmachung ihrer Anhänger drohten, falls die in den nächsten acht Tagen anstehend Entscheidungen nicht in ihrem jeweiligen Interesse ausfallen sollten.   

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Rolf46
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Rolf46
7. November 2014 1:45 am

hanseat: Erkläre mir und auch den anderen hier im Forum schreibenden Kollegen einmal, warum YL unbedingt ein Amnestiegesetz für ihren Bruder ins Gesetzbuch schreiben sollte?

Speziell für ihren Bruder ? Davon ist mir nichts bekannt.
Aber Amnestiegesetze sind wohl in Thailand allgemein sehr erstrebenswert, so dass die Putschisten gleich eins für sich selbst in die Verfassung geschrieben haben.. 🙄

hanseat: Auch, wenn wir in einem Jahr tatsächlich Wahlen in Thailand haben sollten und die Thaksin-Partei PT oder unter welchen anderen Namen sie dann antreten würde, wieder den MP stellen sollte..

Keine Angst, davon wird sowieso nichts, denn wenn Diktator Prayuth irgendwann mal wieder eine Wahl zulässt, dann nur nach vorheriger Beseitigung aller Risiken..
Dafür sind wieder die parteiischen hohen Richter zuständig, welche auch schon dem Putschvorbereiter Suthep mit ihrer “Rechts”sprechung das von Polizei und Militär ungestörte “Shut-Down-Bangkok” ermöglicht haben.

hanseat: Vor Thaksins Besteigung des Schildes zum MP hatten die Vorgänger-MPs wenige bis gar keine Probleme mit den Muslime im Süden gehabt.

Darüber habe ich aber schon ganz andere Sachen gelesen:
Bereits in den fünfziger Jahren kam es zu Unruhen und Aufständen und es entstanden die ersten bewaffneten Protestbewegungen wie der Kumpulan Melayu Raya (KAMPAR) kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, der Barisan Revolusi Nasional Melayu Pattani (BRN) in den sechziger Jahren und der Pattani United Liberation Organisation (PULO) im Jahr 1969. Insbesondere in den siebziger und Anfang der achtziger Jahre kämpften militante Gruppen für die Abspaltung von Thailand. In den neunziger Jahren flauten die Gewalttätigkeiten ab.

Der General Prem hatte den Separatisten damals reichlich Zugeständnisse gemacht, so dass sie sich etwas beruhigten. Das hattest du schon richtig erwähnt.

Die Frage ist nur , ob Thaksin für die 2001 plötzlich wieder stark steigenden terroristischen Aktivitäten unterschiedlicher Separatistengruppen allein verantwortlich zu machen ist. Die Muslim-Terroristen sind nämlich zufällig in dieser Zeit nicht nur in Thailand, sondern weltweit kräftig “in Stimmung” gekommen, besonders nach dem 1.11.2001, als sie in den USA die beiden Türme umgelegt hatten. Auch auf den Philippinen wurden ab 2001 die Abu Sayyaf -Rebellen ganz besonders aktiv .. und die haben auch wieder Verbindungen zu malaiischen islamistischen Rebellengruppen.
Thaksin hatte bei seinen misslungenen Aufräumaktionen 2004 das Kriegsrecht ausgerufen und 2005 noch so einen Notstandserlass , so dass die Sicherheitskräfte Verdächtige gleich einen Monat ohne Gerichtsverfahren einsperren konnten.

Nach dem Militärputsch haben die nach Thaksin folgenden Regierungen den Separatisten aber auch keine Zugeständnisse nach Prems früherem “Beruhigungs”-Rezept gemacht.
Auch Abhisit nicht, so dass auch während dessen Regierungszeit die Anschläge der Rebellen weitergingen wie gehabt.. Daran hat sich bis heute nichts Nennenswertes geändert. Die Moslem-Rebellen (ethnisch malaiische) machen also weiter, bis sie ihre Ziele erreicht haben , nämlich die weitgehende Loslösung von der Zentralregierung in Bangkok. Das ist jedenfalls meine unmaßgebliche Meinung ..
Mit Thaksin hat das längst nichts mehr zu tun. Jetzt ist Prayut dran, der angeblich auch schon mit den Rebellen sprechen oder verhandeln will. Fragt sich nur mit welcher der vielen Gruppen, die wahrscheinlich auch nie unter einen gemeinsamen Hut zu bringen sind.

hanseat
Gast
hanseat
6. November 2014 1:13 pm

Rolf46 sagte am 6. November 2014 um 10:25 am u. a.:

„..Deshalb kann und wird sich Thaksin jetzt auch ganz besonders freuen, dass er das Problem mit den Südprovinzen zum Glück längst nicht mehr am Halse hat und nun Prayuth dort unten “vor die Wand” läuft..“

Moin Rolf,

ich bin fest davon überzeugt, dass du mit deiner Meinung falsch liegst.

Erkläre mir und auch den anderen hier im Forum schreibenden Kollegen einmal, warum YL unbedingt ein Amnestiegesetz für ihren Bruder ins Gesetzbuch schreiben sollte?

Na, was meinst du, warum? Doch nicht, weil er nichts Böses getan hatte?

Auch, wenn wir in einem Jahr tatsächlich Wahlen in Thailand haben sollten und die Thaksin-Partei PT oder unter welchen anderen Namen sie dann antreten würde, wieder den MP stellen sollte, spätestens hat dann dein großer und cleverer Thaksin den „Besen des Zauberlehrlings“ wieder zurück und somit wieder, wie du so süffisant schreibst „am Hals“!.

Ich habe mir genüsslich deine Antwort auf meine Einlassung durchgelesen. Fazit meiner Lesezeit ist, dass du zumindest von dem Problem im Süden gar keine Ahnung zu haben scheinst.

Vor Thaksins Besteigung des Schildes zum MP hatten die Vorgänger-MPs wenige bis gar keine Probleme mit den Muslime im Süden gehabt.
Das resultierte eben von dem glücklichen Händchen des Monarchen und dem Geschick des damaligen MP und heutigen Kronrates General Prem, mit den Muslim-Führern etwas ausgehandelt zu haben, was deren Druck im Kessel hatte abbauen lassen.

Tscha, lieber Rolf, und dann kam er, der größte aller Demokraten und haute das gut zu funktionierende Abkommen in Überschätzung seiner Führerfähigkeit leichtfertig in die Tonne.
Und, das möchte ich dir, unserem Total-Demokraten hier in der Runde, einmal ins sogenannte Stammbuch schreiben, einen solchen „Erfolgskandidaten“ mit solch einer Bilanz sollte man nicht versuchen sauber zu schreiben.

Wir schreiben momentan RAMA IX., was heißt, es gab schon acht Monarchen vor dem jetzigen.
Alle neun Monarchen haben das Schiff „Thailand“ ohne große Blessuren durch die zurückliegenden rund drei Jahrhunderte gesteuert.
Alle Nachbarnstaaten haben ihre Monarchien verloren und waren von europäischen Herrenvölkern als Kolonien erobert worden, nur das Königreich Thailand nicht.

Das allein zeugt von der guten Führung seitens der Monarchen, keiner hatte, wie es uns Bobbele machte, mutwillig Streit mit unbequemen Südstaatlern angefangen.

Wie du bereits von Hanseat in Erfahrung bekommen hattest, war es der Monarch mit Hilfe des Prem, der die Roten Terroristen aus dem Urwald heraus holten und amnestierten. Aus deiner UDD-Vorsitzenden, der Frau Thida und auch aus deren Ehemann, des jetzigen Arztes Dr. Weng, wurden zivile Mitglieder der thailändischen Gesellschaft.

Gleiches hatten der Monarch und der Prem mit den Muslimen im Süden vor.
Was bei Muslimen normaler weise nicht möglich ist, wurde der Königin bei der Einweihung einer durch den Monarchen gestifteten Moschee erlaubt, sie, eine Frau, durfte mit dem Imam im Gebetssaal der Männer die Moschee einweihen und übergeben.

Wie gesagt, lieber Rolf, dann kam er. Du weißt wer!

berndgrimm
Gast
berndgrimm
6. November 2014 11:23 am

Rolf46: Wen meinst du denn mit “uns” ?

Die Leute die lange genug in Thailand gelebt haben und bei den Geschehnissen
dabei waren und sich nicht nicht vom Ballermann Thaksins langjährige
Propaganda als Breaking News verkaufen lassen müssen.
Du vergisst, dasselbe was du jetzt auf so lächerliche Art hier
versuchst hat ein Mark Teufel in ST.de und in 12! E-Büchern
von 2008-12 getan.
Leider ist er an der Realität in Thailand gescheitert.
Da du an Realitäten ja nicht interessiert bist
werden deine Luftballons ganz einfach platzen.
Aber heute ist Loi Kratong da explodiert so einiges.
Auch Thaksins Propagandamärchen.
Nur die Realität in Thailand geht weiter.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
6. November 2014 11:11 am

Rolf46: Als die Putschisten- Allianz damals die immer wieder “falsch” gewählten Thaksin-Nachfolger auch noch beseitigt hatte, war endlich der Wunschkandidat , die Marionette Abhisit per Abgeordnetenkauf an die Macht gemogelt worden.

Durch ständiges Wiederholen der Thaksinschen Propagandabehauptungen
werden Schinkenstrassen Rolfis Beiträge auch nicht besser.
Samak hat sich selbst beseitigt, Somchai ( Thaksins Schwager) hat niemals
das Land geführt und war zu der Zeit nur eine Marionette seiner Frau
Yaowapa (Thaksins Schwester),
Yingluck war das hörige Nummerngirl Thaksins und hat durch ihr
telegenes Auftreten nur von der Sache ablenken sollen, von der sie
auch nichts verstand.
Sie war schon sehr früh ausschliesslich auf der Flucht,
hauptsächlich vor der Verantwortung die sie als PM nun mal hatte,
der sie aber nie gerecht wurde.
Abhisit war genauso demokratisch gewählt worden (ohne Neuwahl)
wie Helmut Kohl 1982.
Er hat in seinen 3 Regierungsjahren trotz der Volksrevolutionsoper
mit angeschlossenem Bauernkrieg
die Thaksin von seinen Hasspredigern und Teilzeitterroristen
2008-2011 veranstalten liess
mehr Sachliches für Thailand geleistet als Thaksins Marionetten
vor und nach ihm.
Deshalb war auch die erste Amtshandlung Yinglucks
alle Reformen die Abhisit auf den Weg gebracht hatte
zu stoppen und sie durch den grossen Reisbetrug und
die kleineren Hochwasser- und Tablet PC Betrügereien
zu ersetzen.
Dies tut Schinkenstrassen Rolfi nur deshalb weil er
nicht erklären kann weshalb er als Thailandferner
hier nur Thaksins Propaganda nachbetet.

Rolf46
Gast
Rolf46
6. November 2014 10:25 am

hanseat: Von 2001/2, als der Thaksin-Krieg im Süden begann, bis zum heutigen Tage sind mehr als 11 Jahre Krieg im eigenen Hause geworden.

Moin Hanseat,

Seitdem der Optimist Thaksin das Problem damals in 3 Monaten lösen wollte, sind viele Jahre vergangen. Als die Putschisten- Allianz damals die immer wieder “falsch” gewählten Thaksin-Nachfolger auch noch beseitigt hatte, war endlich der Wunschkandidat , die Marionette Abhisit per Abgeordnetenkauf an die Macht gemogelt worden.

Im Süden trotzdem absolut nichts Neues. Mord und Totschlag wie gehabt, denn der Aufstand der Moslem-Separatisten hatte inzwischen weder mit Thaksins noch Abhisits Regentschaft zu tun. “Befeuert” wurde das Ganze längst durch den internationalen Terrorismus, durch den die Moslem-Terroristen sogar gegen die verhassten Amis seit ..zufällig.. 2001 schon beachtliche Erfolge erringen konnten.

Jetzt, nachdem der Diktator Prayuth sich die Macht in Thailand unter den Nagel gerissen hat, geht es im Süden genau so mörderisch weiter wie zuvor. Du hast ja selbst schon beschrieben, wie laufend Särge abgemurkster Soldaten in Hua Hin ankommen..
Der Unterschied zu früher besteht nur darin, dass zur Zeit evtl. weniger davon an die Öffentlichkeit kommt, denn Kriegsrechts-Regent Prayuth legt doch ganz besonderen Wert darauf, dass die den Thais zwangsweise verordnete Friede, Freude ..Eicherkuchen-Stimmung nicht durch solche Negativ-Schlagzeilen empfindlich gestört wird.

Das zu befriedende bzw. einzulullende Volk könnte sonst ja merken, dass der große Durchgreifer auf allen Gebieten es ..auch im Süden.. genau so wenig bringt wie die dort ebenfalls schon gescheiterten Vorgänger.

Auch Prayuth wird früher oder später erkennen müssen, dass er vor den Moslems nur Ruhe bekommt, wenn es ihm entweder gelingt, sie total “fertigzumachen” oder wenn er den gestellten Forderungen total nachgibt und den Separatisten das Sagen in den Südprovinzen kampflos überlässt. Das kann er sich als strammer Royalist aber überhaupt nicht leisten, sondern er muss zeigen, dass er das Königreich fest (..natürlich unter der Zentralregierung in Bangkok ) zusammenhält. Mit Zwischenlösungen und Kompromissen ( Teilautonomie etc.) ist bei Muslimen aber anscheinend nirgendwo auf der Welt etwas zu gewinnen. Die kennen nur noch “entweder ..oder ..”

Deshalb kann und wird sich Thaksin jetzt auch ganz besonders freuen, dass er das Problem mit den Südprovinzen zum Glück längst nicht mehr am Halse hat und nun Prayuth dort unten “vor die Wand” läuft.

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hanseat
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hanseat
6. November 2014 3:14 am

Rolf46 sagte am 5. November 2014 um 9:22 pm u. a.:
„..Sonthi war also für die in Thailand in Putschangelegenheiten üblichen Verdächtigen , d.h. für die zur Putschisten-Allianz gehörenden Gruppierungen (..inklusive Kronrat und Palast) der designierte Putschanführer..“

Moin Rolf,

..die Story nehme ich dir ..ohne ausdrückliche Bestätigung durch den Kronrat und dem Palast persönlich.. nicht ab. So einfach kann man sich nach deiner Vorstellung einer peinlichen Situation entledigen.

Du solltest einmal in die Analen von 2006 gehen.

Überall kannst du nachlesen, dass der damalige PM Thaksin schwere Meinungsprobleme mit eben dem Armeechef Sondhi über das Fehlverhalten des Thaksin im Kriegsfall in den vier südlichen Provinzen hatte.

Wir alle, auch du, wir können wissen, dass der Ex-PM Thaksin ohne Not einen relativ ruhigen Grenzverlauf in den vier Provinzen durch seine machtgeile Ankündigung, das Problem mit den Muslimen innerhalb von drei Monaten zu lösen.

Von 2001/2, als der Thaksin-Krieg im Süden begann, bis zum heutigen Tage sind mehr als 11 Jahre Krieg im eigenen Hause geworden.

Nicht nur Soldaten und Polizeibeamte, auch Mönche, Lehrer/innen Schulkinder und Leute auf der Strasse verloren bis dato zu Tausenden ihr Leben und eine noch größere Anzahl von schwerst Verwundeten danken es dem großen Ex-Führer noch heute, sich so profiliert zu haben.

Dieser Mann, den du hier immer so gerne den Anwalt spielst, erdreistet sich, im Ausland ihm opponierende Politiker vor Menschenrechtorganisationen zu zerren.

Neben den vielen Tausend Toten des Thaksinschen Südthailand-Problems haben wir ja noch die vielen Tausend Getöteten des von ihm persönlich gestarteten und zu verantwortenden Drogenkriegs.

Alles was dein Heilsbringer und einziger Demokrat-PM von Thailand angefasst hat, ging in die Hose.

Nur seine eigenen Geschäfte, darauf achtete er, liefen günstig für ihn aus.

Weiter meintest du: „..denn so blöd wären wir beide zusammen doch nicht gewesen, vor dem Verlassen des Landes bereits die Pläne zu verkünden, welche nach der Rückkehr erst durchgezogen werden sollten…“

Rolf,

in der Überschätzung seiner Macht war er eben so blöd.

Anders kann man es nicht kommentieren.

Nur, er hatte es ja auch nicht vor der Presse öffentlich gemacht.

Nur sein geplanter Putsch gegen die Armeeführung war nicht wasserdicht von ihm gedeckelt worden.

Bevor sich ein General von einem Oberstleutnant degradieren lässt, ergreift der Höhere eben zur Initiative, was ja auch geschah!

Rolf46
Gast
Rolf46
5. November 2014 9:22 pm

hanseat: Vor seinem Abflug hatte er verlautbaren lassen, dass er nach Rückkehr seinem ihm unangenehm gewordenen Armeechef, dem General Sonthi, absetzen und nach Südthailand versetzen lassen wolle.

Moin Hanseat,

..die Story nehme ich dir ..ohne ausdrückliche Bestätigung durch Thaksin persönlich.. 😉 nicht ab, denn so blöd wären wir beide zusammen doch nicht gewesen, vor dem Verlassen des Landes bereits die Pläne zu verkünden, welche nach der Rückkehr erst durchgezogen werden sollten.

Viel eher schon glaube ich, dass Sonthi natürlich schon lange vor dem Putsch auch ohne Infos aus irgendwelchen undichten Stellen ganz genau wusste, dass er nicht gerade zu Thaksins Lieblingen zählte und sein Posten deshalb äußerst gefährdet war.

Genau deshalb eignete er sich aber auch am allerbesten als Putsch-Oberboss .
Sonthi war also für die in Thailand in Putschangelegenheiten üblichen Verdächtigen , d.h. für die zur Putschisten-Allianz gehörenden Gruppierungen (..inklusive Kronrat und Palast) der designierte Putschanführer.

Außerdem war auch der 2006er Putsch gegen Thaksin keine spontane Handlung eines plötzlich böse gewordenen Generals Sonthi, sondern der Putsch war genau so wie der aktuellste schon lange Zeit vorher bis ins kleinste Detail durchgeplant gewesen und man brauchte zur Umsetzung dann nur noch auf den richtigen Moment zu warten, welcher im Putschplan als optimale Startzeit vorgesehen war: “Action” also bei Thaksins Auslandsaufenthalt in New York.

  Rolf46(Quote)  (Reply)

suny
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5. November 2014 4:09 pm

Wer wird gleich Angst vor Gewerkschaften haben?

http://www.wochenblitz.com/nachrichten/57602-unternehmer-gegen-ratifizierung-von-internationalem-arbeitsrechtsgesetz.html#contenttxt

Isara Vongkusolkit, Vorsitzender der Unternehmenslobby?

hanseat
Gast
hanseat
5. November 2014 1:38 pm

Rolf46 sagte am 4. November 2014 um 11:38 pm u. a.:

„..Thaksin war weit weg , bekam keine exakten oder nur verspätete Lageberichte von der heimatlichen “Front” und konnte seine Leute deshalb an den entscheidenden Stellen nicht mehr selbst kommandieren..“

Moin Rolf,

du hast mal wieder gut aus Thaksin freundlichen Archiven abgekupfert.

Mein Wissenstand aus der damaligen Zeit, wir sprechen vom 19.09.2006, Tag des Militärputsches, da befand sich PM Thaksin in New York bei der UN.
Vor seinem Abflug hatte er verlautbaren lassen, dass er nach Rückkehr seinem ihm unangenehm gewordenen Armeechef, dem General Sonthi, absetzen und nach Südthailand versetzen lassen wolle. General Sonthi, selbst Muslim, war mit dem rigorosen Einsatz der Staatsmacht im von Thaksin entzündeten Süd-Thailand-Problem nicht einverstanden.
Somit, lieber Freund, zwei Streithähne hatten sich in den Haaren, nur einer konnte Gewinnen. Die von Thaksin platzierten Offiziers-Kollegen seines Jahrgangs waren noch nicht stark genug, um einen Putsch gegen sich zu verhindern. Somit war es durchaus unklug, die Absetzung des Armeechefs vorher, wenn auch „geheim“ zu forcieren. Es sickerte eben, undichte Stellen gibt es überall, vorher durch und der General reagierte dementsprechend. Somit geriet der Machtmensch Thaksin an seine Grenzen. Dumm gelaufen.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
5. November 2014 10:58 am

Rolf46: Thaksin war weit weg , bekam keine exakten oder nur verspätete Lageberichte von der heimatlichen “Front” und konnte seine Leute deshalb an den entscheidenden Stellen nicht mehr selbst kommandieren. Nicht einmal die Fernsehsender konnten von thaksinnahen Militär- oder Polizei-Einheiten verteidigt werden..

Nachdem Schinkenstrassen Rolfi aus der derzeitigen Situation in Thailand
nix mehr für seine Zwecke verwertbare rausholen kann
fängt er an wie Mark Teufel die Geschichte zu verdrehen.
Für wie blöd hältst du uns eigentlich?
Im Gegensatz zu dir waren wir hier dabei als dies passierte!
Sonthis grosser Fehler war, dass er meinte es würde reichen
Thaksin nur von der Macht zu entfernen!
Inzwischen wissen auch wir dass dies eine grosse Fehleinschätzung war.
Vielleicht machts Prayuth ja besser.

Rolf46
Gast
Rolf46
5. November 2014 9:47 pm
Reply to  berndgrimm

berndgrimm: Für wie blöd hältst du uns eigentlich?

Wen meinst du denn mit “uns” ? Bist du etwa der autorisierte Sprecher von “euch” , so dass du zum Empfang meiner Beurteilungen auch für die 2 anderen deiner “Gruppe” 😉 autorisiert bist ?

Na gut, dann will ich es dir auch so einmal mal verraten. Ich halte euch keinesfalls für blöd, sondern nur für etwas stark einseitig “gelb angehaucht” ..

..und bei euch kommt dann noch die ausgeprägte Thaksin-Phobie dazu, so dass ihr überhaupt nicht mehr merkt, dass sich nach Thaksin und Yingluck keine wirklich besseren Nachfolger ans Ruder geputscht haben, sondern es sind einfach nur andere Figuren , welche in der thailändischen Machtwechsel-Daueroper die Regie in der natürlich zu jeder neuen Aufführung gehörenden Militärjunta-Phase an sich gerissen haben.

Rolf46
Gast
Rolf46
6. November 2014 10:31 am
Reply to  STIN

STIN: auf jeden Fall besser, als vor dem 22.5.

Das ist Ansichtssache und das Urteil fällt je nach “Lagerzugehörigkeit” der Beteiligten sicher völlig unterschiedlich aus.

hanseat
Gast
hanseat
5. November 2014 5:32 am

Moin an die Runde,
wenn ich mir so die hier eingestellten Berichte ansehe, kommen mir doch so einige ungereimte Gedanken wegen der teilweisen tollen Herumgeeiere!
Da lese ich, dass dort willfährig irgendwelche „armen“ Politiker Probleme durch die Putschisten bekommen könnten?
Wieso verdrängen hier sich einbringende Kollegen des Forums, warum gegen diese Leutchen vorgegangen werden soll? Die Anklagen gab es doch schon weit vor dem Putsch.
Die YL wurde doch nicht grundlos aus ihrem Amt als PM juristisch herausgeholt!
Sie hat sich zu verantworten, wieso sie nichts gegen die Ungereimtheiten des stattgefundenen Reisprogramms unternommen hat. An meine Total-Demokraten hier im Forum, wenn die Frau Merkel so mit den Steuergeldern umgehen würde, würde sie von der Presse in – D -schon längst in der Luft zerrissen. Und das, in einer Zone der Demokratie. In der Demokratiephase unter YL wurden solche Pressemöglichkeiten ja, schon vergessen, vom Wadenbeisser der YL, dem Chalerm (Vater des Polizistenmörders), gerichtlich belangt. Keine meiner Total-Demokraten hatten damit Bauchschmerzen gehabt. Jetzt, wo es den „Lieblingen“ der Total-Demokraten angeblich an deren Korruptionslaufbahnen gehen könnte, kommt der große Aufschrei.
Wenn Frau YL, nebenbei wird sie schon gute Anwälte haben, vor Gericht nachweisen kann, dass sie alles unternommen hat, um die schief laufenden Reiszahlungen zu verhindern, dann, so sehe ich es, wird sie auch nicht belangt werden. Wenn dann doch, dann liebe Total-Demokraten, dann brülle ich mit euch!

Rolf46
Gast
Rolf46
5. November 2014 10:24 pm
Reply to  hanseat

hanseat: Die YL wurde doch nicht grundlos aus ihrem Amt als PM juristisch herausgeholt!

Natürlich nicht. Das war doch angeblich ein wichtiger Anteil, den zu Richtern ernannten Aristokraten zur geplanten Ablösung der gewählten Zivilregierung beizusteuern hatten und der wurde darum auch als “Justizcoup” bezeichnet.

Um das misslungene Reisprogramm ging es dabei aber nicht.. Lies nachstehend doch noch einmal etwas darüber :

http://www.fuw.ch/article/justizputsch-in-thailand/

  Rolf46(Quote)  (Reply)

Rolf46
Gast
Rolf46
6. November 2014 10:33 am
Reply to  STIN

STIN: YL hat soviele Fehler gemacht, da findet sogar ein blindes Huhn noch was, das für eine Anklage reicht.

Vor allem unter Kriegsrecht.. 😉

Aber man scheint trotzdem nicht so richtig weiter zu kommen mit den Anklagen. Vielleicht müssen aber die Paragraphen des Strafgesetzbuches erst noch weiter “reformiert” werden, damit sie zu den beabsichtigten Verurteilungen besser passen.. 🙄

  Rolf46(Quote)  (Reply)

berndgrimm
Gast
berndgrimm
5. November 2014 5:28 am

exil: Worapot, dessen Eltern beide als Beamte arbeiten und zusammen 60\’000 Baht pro Monat verdienen, würde ein Bildungssystem, dass sich auf den Arbeitsmarkt ausrichtet, bevorzugen.

“Jetzt wird es sogar noch schlimmer”, sagt Worapot und setzt sich auf die Treppe, die zur Sprachschule in einem Einkaufsviertel in Bangkok führt, wo er Nachhilfeunterricht in Englisch nimmt.

Über Jahr hinweg hat die Ausbildungsqualität in Thailand gelitten. Auswendiglernen und Beibringen von Fähigkeiten für einfache Arbeiten unterstützten und unterstützen die boomende Mittelschicht nicht, welche bessere Arbeitsplätze und höhere Bezahlung anstrebt.

Dies ist alles richtig aber er vergisst bewusst (Chiang Mai) dass in 10 der letzten
13 Jahre Thaksin S. , der Retter der Armen in Thailand herrschte
wo das Bildungsministerium nur ein Abkassier Posten war auf dem
Dummheit und Faulheit befördert wurden und Verblödungsautomaten
an die lieben Kleinen verschenkt wurden damit sie im Unterricht
auch spielen konnten!

exil
Gast
exil
5. November 2014 4:49 am

Für Ausbildung bleibt keine Zeit – Schulen in Thailand fördern nur traditionelle Werte
Schon jetzt konnte man nicht behaupten, dass im Unterricht Zusammenhänge erklärt und eingeordnet werden. Er besteht eine selbstverliebte Grundhaltung über das Wesen und die Herkunft der Thais, die Welt darum ist weit weg.

Premier und NCPO Chef Prayuth lässt die Schulkinder seit geraumer Zeit täglich vor Schulbeginn seine 12 Werte rezitieren, eine Reihe von Lehren für Dankbarkeit gegenüber den Eltern, Moral und Loyalität zur Königsfamilie.

 Er ist 16 Jahre alt und lernt 13 Stunden pro Tag. Der Schüler Worapat besucht Mattayom 4, die erste Klasse der höheren Sekundarschule und verschwendet keine Zeit dafür, sich eine Vorstellung zu machen, was gemäss der Militärregierung einen guten Thai ausmacht.

Schule Thailand
Sinnbild für die Ausbildung: Morgenappell an einer Schule in Thailand.
Prayuth und seine Generäle haben Schulreformen priorisiert, um ein starkes Gefühl der nationalen Identität – oder modern gesagt Thainess – einzuimpfen. In einem Land, dessen traditionelle Werte auf bedingungslosen Respekt für Monarchie, Religion und Älteste basieren.

Worapot, dessen Eltern beide als Beamte arbeiten und zusammen 60’000 Baht pro Monat verdienen, würde ein Bildungssystem, dass sich auf den Arbeitsmarkt ausrichtet, bevorzugen.

“Jetzt wird es sogar noch schlimmer”, sagt Worapot und setzt sich auf die Treppe, die zur Sprachschule in einem Einkaufsviertel in Bangkok führt, wo er Nachhilfeunterricht in Englisch nimmt.

Über Jahr hinweg hat die Ausbildungsqualität in Thailand gelitten. Auswendiglernen und Beibringen von Fähigkeiten für einfache Arbeiten unterstützten und unterstützen die boomende Mittelschicht nicht, welche bessere Arbeitsplätze und höhere Bezahlung anstrebt.

Die von der Junta geplanten Reformen geben darauf keine Antwort. Immer noch unter Kriegsrecht, hat sie der Bildung das grösste Stück vom nationalen Budget 2015 gegeben.

Höhere Löhne für Lehrer und neuer nationalen Lehrplan sind das Ziel. Der soll schon im nächsten Mai mit Beginn des neuen Schuljahrs eingeführt werden. Abgesehen von mehr Raum für thailändische Geschichte und Kultur, werden Lektionen in moralischer Tugend eingeführt.

Thailands Bildungssystem wird schon beinahe traditionell als eines der Schlimmsten in Südostasien bezeichnet. Im UN Develpoment Program 2014 wird seine Qualität an 89. Stelle von 187 Ländern geführt.

Paradoxerweise gibt Thailand sehr viel für Bildung aus, sogar mehr als Deutschland.

“Die Art und Weise, wie die Regierung bestimmte Werte fördert, passt nicht in die Entwicklung von Fähigkeiten für das 21. Jahrhundert”, sagt Mai Sirpatanaskul, Projektleiter an Thailands Entwicklungs- und Forschungsinstitut TDRi, einem unabhängigen Think Tank.

“Die meisten Bachelor Absolventen haben nicht die grundlegenden Fähigkeiten, welche Unternehmen an sie stellen. Zum Beispiel praktische Beherrschung der englischen Sprache, Kommunikation, Zeitmanagement und Verhandlungsfähigkeiten”, sagt Krisda Utamote, Direktor Kommunikation von BMW Thailand.

Worapots Frust mit den neuen Richtlinien wird verstärkt durch die Aussicht, dass der Arbeitsmarkt in Thailand ab nächstem Jahr geöffnet wird und 600 Millionen Menschen aus Südostasien Zugang finden.

Er will mit Leuten aus Singapur und Malaysia konkurrieren können, nicht mit moralischen Regeln und nationalistischen Gefühlen bevormundet werden.

“Ich will gleich gut oder besser sein, nicht lächerlich gemacht werden”, sagt er abschliessend und widmet sich wieder der Thai/Englisch App auf seinem iPad.

Quelle: Chiang Rai Times

  exil(Quote)  (Reply)

Rolf46
Gast
Rolf46
4. November 2014 11:38 pm

exil: Warum hat die Armee diesen Gauner nicht einfach in Haft genommen als er noch im Lande war?

Weil die Putschisten-Führung aus taktischen Gründen lieber den Weg des geringsten Widerstandes gewählt hat.

Thaksin war weit weg , bekam keine exakten oder nur verspätete Lageberichte von der heimatlichen “Front” und konnte seine Leute deshalb an den entscheidenden Stellen nicht mehr selbst kommandieren. Nicht einmal die Fernsehsender konnten von thaksinnahen Militär- oder Polizei-Einheiten verteidigt werden..

Als der Premierminister vom Putsch erfuhr, versuchte er, den Armeechef, General Sonthi Boonyaratkalin, zu entlassen und den Notstand auszurufen. Telefonisch gab Thaksin eine Nachricht an die Fernsehstation Bangkok Channel 9 durch; um zweiundzwanzig Uhr zwanzig begann der Sender seine Verordnung auszustrahlen. Laut Bangkok Post wurde die Sendung jedoch unterbrochen, als die Soldaten in die Fernsehstation eindrangen.

Anschließend lief dann alles ähnlichst weiter, wie auch beim aktuellsten Putsch-Aufguss :

..erhielten General Sonthi und andere Militärführer um Mitternacht eine Audienz beim König, was deutlich macht, dass der Putsch vom König (..wie üblich 😉 ) gebilligt wird…
Am frühen Mittwochmorgen ernannten die Militärführer sich selbst zum Rat für Politische Reformen, verhängten das Kriegsrecht, setzten die Landesverfassung von 1997 außer Kraft ..

General Sonthi, der die Rolle eines Interimspremiers übernahm, trat im Fernsehen auf. Er gab bekannt, innerhalb von zwei Wochen werde ein ziviler Premierminister eingesetzt. Die für den nächsten Monat vorgesehenen Wahlen würden jedoch um ein Jahr verschoben; in der Zeit solle eine neue Verfassung ausgearbeitet werden solle.

exil
Gast
exil
4. November 2014 4:47 pm

Wenn ich bedenke wie viele Politiker in Thailand bereits mit einem Berufsverbot belegt wurden ist das Ganze schon eine Lachnummer.

Man stelle sich vor in Europäischen Demokratien, also vom Volk gewählte Regierungen würden alle 5 Jahre von der Armee weggeputscht und jeder Abgeordnete würde mit einem Berufsverbot belegt werden. Das die Anhänger der Verliererparteien jedes mal ein Land ins Chaos stürzt und alles unternimmt um damit die Armee auf den Plan zu rufen.

Habt ihr euch nie gefragt warum man Thaksin wegputschte als er nicht im Land war? Warum hat die Armee diesen Gauner nicht einfach in Haft genommen als er noch im Lande war? Viele Diskussionen und Probleme wären erst gar nicht entstanden, doch dazu hatte die Armee keine Eier. Bei der Schwester war das Ganze schon einfacher, ist doch nur eine Frau.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
4. November 2014 11:30 am

Niemand interessiert Nikhom und Somsak.
Die wären eh nur Thaksins bewährte Bauernopfer!
Es geht um Yingluck.
Thaksin hat niemand anderen präsentables dem
er auch Vertrauen würde.
Yingluck hat als sein Nummerngirl
eine ausgezeichnete Figur gemacht.
Um nichts anderes geht es Thaksin.