Ist Thailand unter dem Kriegsrecht sicher?

Erst der Putsch, dann ein Touristenmord: Thailands Image als Ferienziel ist angekratzt. Machthabern und Tourismusbehörden gelang es bisher nicht, die Sorgen der Gäste auszuräumen – im Gegenteil.

Die Geschäfte im Gästehaus von Noland Thuss laufen schleppend, aber immerhin ist das nicht für jeden eine schlechte Nachricht: “Normalerweise hättet ihr nie eine Chance, hier ohne Reservierung ein Zimmer zu bekommen”, sagt der amerikanische Hotelier zu den Rucksacktouristen, die in seinem “Santitham Guest House” in der nordthailändischen Stadt Chiang Mai eine Unterkunft suchen. “Heute habt ihr aber die freie Auswahl.”

Im Herbst beginnt in der Gegend eigentlich die Hauptreisezeit. Doch davon ist in diesem Jahr nichts zu spüren: “In den vergangenen Jahren waren wir immer ausgebucht”, sagt der 65-Jährige, der sein Gästehaus seit 2002 betreibt. “Momentan liegt unsere Auslastung gerade einmal bei 60 Prozent.”

Darüber müsse er sogar noch froh sein, sagt Thuss. Andere Hotelbesitzer in der Stadt hätten gerade gar kein Geschäft. “Bei den vielen schlechten Nachrichten ist auch nichts anderes zu erwarten.”

Skurriler Umgang mit Touristen

Erst verschreckte im Mai ein Militärputsch die Gäste. Dann wurden Mitte September auf der Taucherinsel Koh Tao zwei junge britische Touristen grausam ermordet. Der bisher nicht aufgeklärte Fall sorgte weltweit für Aufsehen und kratzte an Thailands Image als friedliches Ferienparadies.

Machthabern und Tourismusbehörden gelang es bisher nicht, die Sorgen verunsicherter Gäste auszuräumen. Im Gegenteil: Sie tappen von einem Fettnäpfchen ins nächste.

Der ehemalige Militärchef und aktuelle Premierminister Prayuth Chan-ocha gab wenige Tage nach dem Mord Touristinnen indirekt eine Mitschuld an Gewalttaten: “Sie glauben, dass sie ihre Bikinis anziehen und überall hingehen können”, sagte er und stellte somit infrage, ob gut aussehende Frauen in Badekleidung in seinem Land überhaupt sicher sein können. Wenige Tage später entschuldigte er sich für die Äußerungen.

Dafür machte seine Tourismusministerin Kobkarn Wattanavrangkul mit dem Vorschlag international Schlagzeilen, Thailand-Urlaubern künftig Identifikationsarmbänder zu verpassen. Damit könne man ihnen besser helfen, “wenn sie betrunken sind oder sich verlaufen haben”. Das Tourismus-Fachblatt “TTR Weekly” fand, die durchaus ernst gemeinte Idee erinnere an einen Aprilscherz.

Urlauber machen einen Bogen um Thailand

Die Regenwälder und tropischen Strände des südostasiatischen Landes bleiben unterdessen ungewohnt leer: In den ersten neun Monaten des Jahres kamen rund zwei Millionen Besucher weniger – ein Minus von über zehn Prozent. Besserung ist nicht in Sicht. Laut einer im Oktober veröffentlichten Studie, die Thailands Tourismusbehörde TAT in Auftrag gegeben hat, gaben 39 Prozent der Thailand-Touristen an, ihre Reisepläne im Licht der Koh-Tao-Morde zu überdenken.

Der Kriminalfall hinterließ bleibenden Eindruck. Drei Viertel der rund 1200 befragten Kontinentaleuropäer hatten die Geschehnisse auf der Insel mitbekommen. In Großbritannien waren es sogar über 90 Prozent.

Angesichts der Sicherheitsbedenken ausländischer Gäste plant jetzt TAT-Chef Thawatchai Arunyik, mit einer Imagekampagne gegenzusteuern. Doch auch sein Vorhaben ist nicht unumstritten: Er will mit dem Kriegsrecht werben, das seit der Machtübernahme der Generäle Ende Mai gilt. Die damit verbundene uneingeschränkte Macht des Militärs garantiere die Sicherheit der Touristen rund um die Uhr, gab Thawatchai allen Ernstes zu Protokoll.

Das Kriegsrecht wirkt abschreckend

Aus Sicht der Reisebranche ist das Kriegsrecht indes alles andere als verkaufsfördernd: “Ausländer fühlen sich unwohl dabei, hierherzukommen, während das Kriegsrecht gilt”, sagt Sisdivachr Cheewarattanaporn, Chef des Verbands der thailändischen Reisebüros. “Der einzige Weg, wieder Vertrauen zu gewinnen, ist die Aufhebung des Kriegsrechts.”

Machthaber Prayuth hat diese Forderung aber bereits öffentlich zurückgewiesen: Das Kriegsrecht bleibe bestehen, bis das Militär Thailands politisches System reformiert habe. In den Touristengegenden stellt man sich unterdessen auf eine längere Durststrecke ein: Die aktuelle Saison scheint kaum noch zu retten zu sein, Organisationen wie die Pacific Asia Travel Association hoffen jedoch, dass das Geschäft 2015 wieder anziehen wird, wenn die Urlauber Thailands Probleme wieder vergessen haben.

Gästehaus-Betreiber Thuss versucht, die Lage gelassen zu nehmen. Er hat nun mehr Zeit für sein Hobby, die Musik. Mit seiner Band tritt er jeden Samstag als Keyboarder im eigenen Restaurant auf. In den vergangenen Wochen blieben zwar stets Tische frei. Doch das stört den Auswanderer aus North Carolina nicht. “Ich spiele vor großem Publikum genau so gerne wie vor kleinem.”

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berndgrimm
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berndgrimm
22. November 2014 5:01 am

Rolf46: Eine Puea-Thai-Regierung soll genau wie jede andere auch von Bangkok aus regieren.

Das hätte Schinkenstrassen Rolfi mal Yingluck Shinawatra erzählen sollen
als sie schon seit Dezember 2013 auf der Flucht vor den paar Tausend
Suthep Mitläufern war während ihr Regierungssitz weitläufig von
Thaksins braunen Ganoven und Militär beschützt wurden.
Eine PM die ihre Handlungen verantworten kann rennt nicht weg!
Aber sie wusste genau warum sie laufend nach Chiang Mai floh!
Nur ihrem Nachfolger der den Job garnicht wollte weil er nur
zum Mitkassieren in der Regierung sass hatte niemand Bescheid gesagt.

berndgrimm
Gast
berndgrimm
22. November 2014 4:51 am

Rolf46: Eine Puea-Thai-Regierung soll genau wie jede andere auch von Bangkok aus regieren. Und die Polizei und das Militär haben dafür zu sorgen, dass sie das auch ungestört kann. Solche Rabauken wie Suthep mit seiner von den Putschisten eingefädelten und geschützten Langzeitdemo könnte sogar die Polizei ganz allein aus dem Verkehr ziehen

Da Schinkenstrassen Rolfi zwar ab und zu nach Thailand fliegt (warum eigentlich?)
aber nie zu einer Demo (weder Rot noch Gelb) und schon garnicht Sutheps
Volksmärschen gegangen ist, meint er für Leute die noch
weniger vom Thema verstehen als er seine Märchen vortragen zu müssen.
Geisterwriter Rolfi, es ist für dich aufgrund deiner demagogischen
Überlegenheit natürlich ein Einfaches mein Selbsterlebtes
durch Umschreiben in deine Demagostories umzudichten.
Aber Tatsache ist nun mal dass ausschliesslich Thaksins Hassprediger
und Teilzeitterroristen bei Demos für Gewalt gesorgt haben.
Nein, bei den Gelben Demos 2008/9 sorgten Thaksins braune Ganoven
die hier “Polizei” spielen für ein paar Tote und Verletzte am Rande
bei Einzelaktionen.
Sutheps Volksmärsche bei denen ich dabei war, sind nicht nur
absolut gewaltfrei gewesen sondern im Gegenteil sie haben
auch kaum den Verkehrsfluss gestört.
Selbst vor dem HQ der braunen Brut auf Rama I wurden
immer 3 Fahrspuren für Busse und Anlieger freigehalten.
Während der 7 wöchigen Volksrevolutionsoper Thaksins 2010
blockierten ca 150 Rote Taxifahrer Hauptkreuzungen
wie Prakanong,Din Daeng, Ekkamai Thai,Klongtan etc.
die weit weg von der Demo waren und wurden dabei
von den braunen Ganoven die sie abräumen sollten
sogar noch unterstützt.Bis das Militär kam!
Nein, Schinkenstrassen Rolfis Demagogeschreibsel
soll sich leicht lesen, hat aber mit der Wirklichkeit
in Thailand so wenig zu tun wie die AfD mit Realpolitik!

Rolf46
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Rolf46
21. November 2014 6:40 pm

STIN: Aber nehmen wir an, die PT würde wieder gewinnen.

Wieso so umständlich : “nehmen wir an”.. Schreib doch ganz einfach : “Die Puea Thai würde wieder gewinnen..” 😉

Das weiss sogar Prayuth und genau deshalb findet doch das ganze dauerkriegsrechtlich gestützte und durch Zensur geschützte (..reimt sich sogar.. 😉 ) Manipuliations-Theater mit den handverlesenen “Volksvertretern”, welche das Volk nicht gewählt hat und der dazu passenden Junta-Verfassung überhaupt statt.

STIN: Von wo sollte die regieren – aus einem Bunker in Chiang Mai?

Eine Puea-Thai-Regierung soll genau wie jede andere auch von Bangkok aus regieren. Und die Polizei und das Militär haben dafür zu sorgen, dass sie das auch ungestört kann. Solche Rabauken wie Suthep mit seiner von den Putschisten eingefädelten und geschützten Langzeitdemo könnte sogar die Polizei ganz allein aus dem Verkehr ziehen.

Hätte sie auch gemacht, wenn nicht die mit den Putschisten unter einer Decke steckende Justiz das Eingreifen untersagt hätte.

Bau also nicht ständig einen .. wie sagt man.. ” Popanz” auf , um die antidemokratischen Aktionen der Militärjunta gerechtfertigt erscheinen zu lassen..

http://de.wikipedia.org/wiki/Popanz

Auch das Militär ist jederzeit in der Lage, gewaltsame Aktionen jeglicher politischen Gruppierung zu unterbinden, bevor sie überhaupt Unheil anrichten können.

Wenn du nun wieder lapidar wenigstens feststellst : Tut sie zwar bei den Roten ,..aber nicht.., wenn die Gelben Randale machen.., weil die ja zur gleichen Bande gehören,..dann schreib das aber nicht immer mit diesem zufriedenen Gesichtsausdruck, der zwischen deinen Zeilen immer deutlich durchschimmert 😉 ,
sondern bezeichne eine solche Scheissbande doch mal probeweise ganz klar und verständlich als das, was sie wirklich ist.

Wenn dir die dazu passenden Schimpfwörter im Moment nicht einfallen , könnte dir vielleicht dein politischer Gesinnungsgenosse Berndgrimm mit seinem Katalog aushelfen, aus dem er seine Standard-Hasspredigten gegen alles Thaksinverdächtige üblicherweise speist.. :mrgreen:

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News Today
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News Today
20. November 2014 5:48 am

Premiere von „Die Tribute von Panem – Teil 3 “ abgesagt

Bangkok – Der dritte Teil der Filmreihe „Die Tribute von Panem“ (Originaltitel: „The Hunger Games“) soll heute in thailändischen Kinos anlaufen. Die Premiere in einem Bangkoker Kino wurde jedoch abgesagt. Meldungen in den Medien sind widersprüchlich.

Auslöser scheint die Reise von Premierminister General Prayuth Chan-ocha nach Khon Kaen zu sein, denn dort wurde er von fünf Studenten mit dem Dreifingergruß (Pfadfindergruß) aus „Die Tribute von Panem“ begrüßt.

Die fünf Studenten, die T-Shirts mit der Aufschrift „Gegen den Putsch“ trugen und vor dem Rednerpult Prayuths Aufstellung nahmen, wurden vorübergehend festgenommen.

Kurze Zeit später meldete die Online-Zeitung „Khao Sod“, dass das Kino Scala, das zu der Kette „Apex“ gehört, die für den Abend des 20. November geplante Premiere des Films „The Hunger Games: Mockingjay“ absagte, weil für den Abend Anti-Putsch-Proteste während der Vorstellung geplant seien.

Ähnliche Proteste hatte es bei der Weltpremiere des Films in London gegeben, der WOCHENBLITZ berichtete.

Ein Sprecher des Kinos sagte, dass man den Film aus dem Programm genommen habe, er werde auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht gezeigt.

„Uns wurde gesagt, wir sollen den Film aus dem Programm nehmen“, sagte der Sprecher.

Wer diese Anweisung gab berichtete Khao Sod nicht.

Die „Bangkok Post“ dagegen berichtet, dass die Apex-Gruppe den Film freiwillig aus dem Programm nahm und nicht von der Regierung unter Druck gesetzt wurde. Man wolle einfach vermeiden, dass die Kinokette in eine politische Bewegung hineingezogen werde, heißt es in der Bangkok Post.

Die Filmreihe bzw. die Romantrilogie wird mit der Anti-Putsch-Bewegung in Thailand in Zusammenhang gebracht, weil in den Filmen der Dreifingergruß als Zeichen der Rebellion gegen ein totalitäres Regime benutzt wird.

Regisseur Francis Lawrence sagte dem „Sydney Morning Herald“, dass er besorgt über die Aktionen der Junta gegen friedliche Demonstranten sei, die die Geste aus dem Film übernommen haben.

„Wenn Leute für etwas verhaftet werden, das sie aus dem Film haben, dann ist das beunruhigend.“

http://www.wochenblitz.com/nachrichten/bangkok/58097-premiere-von-die-tribute-von-panem–teil-3–abgesagt.html#contenttxt

Rolf46
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Rolf46
19. November 2014 1:07 pm

STIN: Wird das Kriegsrecht aufgehoben, stehen beide Seiten sich in BKK wieder gegenüber und es geht wieder mit Anschlägen, toten Unbeteiligten, Kindern usw. los.

So so.. und nur mit Kriegsrecht ist es möglich, Krawalle bei Demos zu verhindern ? 🙄
Wer soll denn so etwas glauben ?

Krawalle bei Bangkok-Demos zu verhindern kann auch ohne landesweit geltendes Kriegsrecht von Polizei und Militär der Militärdiktatur geschafft werden.

Die können nicht angemeldete Demos sofort schon bei Beginn “zerschlagen” und müssen sie keinesfalls wie den von ihnen selbst zwecks Putsch-Legitimierung geförderten und finanzierten Suthep-Krawall-Provoziermarsch unter dem schon provokanten Titel “Shut Down Bangkok” noch mit junta-richterlichen Verboten polizeilicher Gegenmaßnahmen unterstützen.

Ordnungsgemäß angemeldete Demos können dagegen unter Schutz und Kontrolle von Polizei und/oder Militär durchgeführt werden, so dass Krawall beginnende Gegendemonstranten gleich erkannt, aussortiert und auch strafrechtlich belangt werden können.

Jetzt komm nur nicht mit der faulen Ausrede, die thailändische Polizei tauge nichts und die gute Armee “dürfe” keine Polizeiaufgaben übernehmen, wie das bei uns in Deutschland zur Zeit auch noch der Fall ist.

Wenn die Armee in Thailand sogar das ganze Land flächendeckend überwachen und mundtot machen kann und darf, wäre “nur” der Schutz von Demos vor gewalttätigen Auseinandersetzungen schon eine gewaltige “Arbeitserleichterung” mit viel geringerem Personalaufwand ..und dabei noch ein wirklich nennenswerter Schritt in Richtung Demokratie. Aber darum geht es der Militärjunta in Wirklichkeit sowieso nicht.

Übrigens.. Terroristische Anschläge, wobei Unschuldige getötet werden, sind von der Armee aber weder mit noch ohne Kriegsrecht zu verhindern. Dagegen “hilft” Militär-Diktatoren nur die während bestehenden Kriegsrechts besser mögliche Vertuschung solcher Vorfälle.
Wenn es im Süden Thailand also mal etwas ruhiger wird (..in den Medien ) , muss das nicht unbedingt mit einem Rückgang der dort unvermindert stattfindenden terroristischen Aktivitäten zu tun haben.

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Rolf46
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Rolf46
19. November 2014 2:01 pm
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STIN: Heben die das Kriegsrecht auf und es kommen Massen an Protestern wieder nach BKK, die sich gegenseitig bekämpfen – dann ist es auch für das Militär ein Risiko, wenn es aus dem Ruder läuft ..

“Massen an Protestern” kommen nur nach Bangkok, wenn diese von weit herangekarrten “Massenprotester” von jemandem bezahlt werden und der ganze Aufmarsch natürlich lange zuvor bis aufs Kleinste logistisch organisiert und vorbereitet war.

So etwas lässt sich nicht unauffällig und ohne eine gesetzlich bestimmte vorherige Anmeldung der Demo bewerkstelligen.

Die Armee könnte sich also problemlos darauf einstellen , entsprechende Überwachungseinheiten bereitstellen und rechtzeitig zum Standort der gemeldeten Demo beordern.

Solche Rabaukenumzüge als Provokationsmitel zur Schaffung der vermeintlichen Putschlegitimierung, wie der “BKK-Shut Down” von Suthep, brauchten schon aus Gründen der Verkehrssicherheit garnicht erst genehmigt zu werden, sondern nur noch Demos an festen Standorten, wo es nicht zu massiven Verkehrsbehinderungen kommen kann.

Außerdem muss dann auch die Zahl der herangekarrten Demonstranten vom Veranstalter ganz automatisch dem Fassungsvermögen des für die Demo ausgewählten und genehmigten Platzes angepasst werden.

Falls der Veranstalter sich dabei absichtlich oder auch unabsichtlich “verschätzt”, kann die Armee seinen überzähligen Bussen und sonstigen Demonstranten-Fahrzeugen dann problemlos eine ..ggf. kostenpflichtige.. 👿 “Sicherheitsbegleitung” mit Militärfahrzeugen verordnen , so dass der sofortigen, geordneten Heimreise nicht ein einziger krawallbereiter Gegendemonstrant mehr im Wege steht.

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Rolf46
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Rolf46
20. November 2014 11:38 am
Reply to  STIN

STIN: Die Armee wird niemals gegen Gelbhemden vorgehen, auch wenn die z.B. im Süden die nächste Wahl wieder blockieren. Welche Armee schiesst schon auf ihre Unterstützer. Auch die Polizei würde niemals gegen Rothemden vorgehen, egal was die machen und hier liegt das Problem.

Kennst du unter diesen Umständen, eine Lösung?

Na klar, ich habe immer und für alles eine Lösung.., wobei ich natürlich nicht garantieren kann, dass sie auch immer perfekt zum Problem passt.. 😉

In der Situation, wie du sie darstellst, würde ich zwecks genereller Vermeidung von Wahlblockaden oder sonstigen Krawallen folgende königliche Verordnung erlassen:

“Die nächste Wahl wird aus gegebenem Anlass landesweit ausschließlich in Form einer BRIEFWAHL durchgeführt, wie sie sich auch in Europa zunehmender Beliebtheit erfreut.

Um Manipulationen durch gefälschte oder duplizierte Wahlzettel auszuschließen, sind die Stimmzettel von den stimmberechtigen Bürgern unter Vorlage Ihrer ID-Card persönlich im Bürgerbüro bzw. bei der Gemeindeverwaltung abzuholen. Die Rücksendung der ausgefüllten Wahlzettel erfolgt portofrei an eine zentrale Sammelstelle, wo sie unter Kontrolle eines Gremiums , bestehend aus Vertretern aller Parteien ausgezählt werden.

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berndgrimm
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berndgrimm
19. November 2014 11:26 am

STIN: und die Polizei weiterhin keine korrekte Arbeit abliefern, könnte Anarchie aufflammen

Hamwa schon.
Solange Prayuth Thaksins braune Ganoven weitermachen lässt
ist Thailand weder unter “Kriegsrecht” noch unter “Notstandsrecht” sicherer.
Ich verstehe nicht worauf unser Militärdiktator wartet.
Will er eine “Versöhnung” über den Farang Leichen?
Das wird wohl nix.
Thaksin lacht sich einen Ast ab und seine Jodler jubilieren!
Vielleicht brauchten wir hier wirklich mal
einen Militärputsch.
Aber nicht vom Thai Militär!

egon weiss
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egon weiss
19. November 2014 10:55 am
Reply to  STIN

die gelben thais glauben und vertrauen der armee event. die roten sicher nicht
http://www.wiwo.de/politik/ausland/suedostasien-thailand-fuerchtet-neue-machtkaempfe-seite-all/10946916-all.html

Rolf46
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Rolf46
19. November 2014 12:04 pm
Reply to  egon weiss

Hallo Egon, der von dir verlinkte Artikel sagt eigentlich alles über die aktuell herrschenden Zustände in Thailand, wie schon einige Auszüge deutlich machen:

Gesprochen wird im Flüsterton, denn die Angst ist groß, die Wut kaum weniger. Regelmäßig patrouillieren Soldaten; wegen des Kriegsrechts kann jeder ohne Begründung verhaftet werden…..

Es herrscht Ruhe im Königreich..

Nur die Angst, ohne Begründung für lange Zeit in einem Gefängnis zu verschwinden, hält die Menschen zurzeit zu Hause. ..
Doch die Furcht der Militärregierung vor neuen Unruhen ist kaum weniger groß…

Darum denkt General Prayuth auch mehr als fünf Monate nach dem Putsch noch nicht daran, das Kriegsrecht aufzuheben. ..

„Die viel zitierte Stabilität gibt es nicht“, sagt ein westlicher Diplomat in Bangkok…

Erst wenn es dunkel wird in Bangkok und sich die Straßen geleert haben, trauen sich die Menschen offen auszusprechen, was ihnen unter den Nägeln brennt…

Gerade die einfachen Leute, so scheint es, haben in den vergangenen Jahren ein ausgeprägtes politisches Bewusstsein entwickelt…
Mit dafür gesorgt hat ausgerechnet Thaksin.
Kenner des Landes betonen auch, dass er der erste Politiker in der jüngeren Geschichte Thailands war, der den einfachen Menschen das Gefühl gab, dass sich jemand um sie kümmert und ihnen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht
.

Weil der Artikel aus der “Wirtschaftswoche” stammt , wird es selbst dem Diktatoren-Kollaborateur Berndgrimm schwerfallen, den Artikel ( ..wie üblich 😉 ) als eine von Thaksin aus Dubai bezahlte und von dessen “Hasspredigern” anschließend der “Wirtschaftswoche” zur Veröffentlichung aufgezwungene Propaganda-Info zu diskreditieren.. :mrgreen:

Rolf46
Gast
Rolf46
19. November 2014 11:46 am
Reply to  STIN

STIN: das Wort “Kriegsrecht” – würde ich abändern in “Notstands-Recht” o.ä. – Klingt in der Tat, als ob in TH Krieg herrschen würde und das schreckt natürlich Urlauber, die keine Ahnung haben – ab.

Das funktioniert nicht.. Kriegsrecht ist ein international bekannter Begriff und der ist mit ebenfalls bekannten Einschränkungen der ansonsten dem Menschen zustehenden Freiheiten/Rechten verbunden.

Militärs, die Kriegsrecht verhängen, was sie in demokratisch regierten Ländern sowieso nicht dürfen, können zur Unterdrückung des Willens der eigenen Bevölkerung praktisch ungestraft “machen was sie wollen” und müssen trotzdem keine Angst haben, dafür dann gerichtlich zur Verantwortung gezogen zu werden.

Notstand ist dagegen etwas ganz anderes. Dafür könnten ..von durch Wahlen legitimierte.. Parlamente , also auch nicht von selbsternannten und durch Putsch an die Macht gelangten Militärdiktatoren 😉 zwar Notstandsgesetze erlassen werden, doch denen fehlt dann noch immer das, was “Kriegsrecht” für die Militärs und Diktatoren so besonders interessant macht.

Sie müssen die von ihnen begangenen Taten nicht vor etwaigen Klägern vor Gerichten verantworten, können aber selbst ..kriegsrechtlich “abgesichert”.. selbst bestimmen und durchsetzen , was als sie für richtig und ihren (..auch schmutzigen und antidemokratischen ) Zwecken dienlich halten.