Mordfall Koh Tao: Myanmar stellte eigene Ermittlungen an

Eine eigene Untersuchungskommission der Botschaft von Myanmar glaubt nach einer eigenen Überprüfung nicht an die Tatschuld von Zaw Lin und Wai Phyo (beide 21) im Doppelmordfall von Koh Tao.

Die Mitarbeiter der Botschaft hatten im Auftrag ihrer Landesvertretung eigene Recherchen angestellt und 40 auf Koh Tao arbeitende burmesische Gastarbeiter befragt.

Einige davon kannten die seit 2. Oktober als mutmaßliche Mordverdächtige einsitzenden Landsleute persönlich und äußerten deutliche Zweifel an deren Täterschaft. Kyaw Thaung, Vorsitzender der Arbeitsgruppe ‚Doppelmordfall Koh Tao‘ aus Myanmar, teilte nun öffentlich mit, dass die thailändischen Ermittler an den Aussagen dieser Zeugen nicht wirklich interessiert gewesen seien.

Laut Angaben von Kyaw Thaung sind einige der Befragten ‚starke Zeugen‘, die durchaus entlastende Beweise zugunsten der Angeklagten hätten vortragen können. Die meisten der befragten Gastarbeiter haben sich allerdings aus Angst vor Involvierung in diesen Doppelmordfall bereits in die Heimat abgesetzt und wollen nicht nach Thailand zurückkehren. Er habe eine Stimmung von Angst und Panik unter seinen Landsleuten festgestellt, sagte der Vorsitzende der Kommission.

Der Prozessbeginn im Fall der am 15. September am Sairee Strand von Koh Tao ermordeten Briten Hannah Witheridge (23) und David Miller (24) ist für den 26. Dezember angesetzt worden. Die Verteidiger von Zaw Lin und Wai Phyo kritisieren, dass ihnen bis heute keine umfassende Akteneinsicht in die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Surat Thani gewährt worden ist. Auch die Liste angeblicher Belastungszeugen durfte die Verteidigung bislang nicht sehen.

In Großbritannien hat neuerlich eine Debatte über die Berichterstattung im Vorfeld des Mordprozesses die britische Öffentlichkeit aufgerüttelt. Die seriöse englische Tageszeitung ‚The Guardian‘ befragte Rechtsexperten zu dem Fall, die sich befremdet über die Ermittlungen und die Rolle der eigenen Metropoliten Polizei äußerten. Insbesondere der Fakt, dass offensichtlich von britischen Polizeibeamten Ermittlungsresultate an die Eltern der beiden Mordopfer weitergegeben worden sind, die dann zu einem vorschnellen Lob für die britischen und thailändischen Polizeiermittler führten, waren Inhalt von Diskussionen.

In Großbritannien, einem Mutterland moderner Demokratie- und Rechtsstrukturen, wird befürchtet, dass diese Einlassung der Familie der ermordeten Witheridge und Miller eine Beeinflussung des Thailändischen Gerichtes mit sich bringt. Weshalb die britische Polizei und das Auswärtige Amt bis heute keine Details ihrer eigenen Ermittlungen im Doppelmordfall preisgeben wollen, sorgt nun für weitere Spekulationen. Von einem fairen Verfahren könne in diesem Fall keine Rede sein, sagte ein Rechtsexperte aus England gegenüber dem ‚Guardian‘.

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emi_rambus
Gast
emi_rambus
20. Dezember 2014 5:22 am

STIN: Bekommen zwar nur 200 Baht, der Rest wird für Unterkunft abgezogen

3.000 TB/Monat in was fuer einer Villa leben die denn?
Und dann leben die oft mit 2 Generationen in so einem Loch!

STIN: Arm sind die Burmesen auf den Fischerbooten, ev. auch in den Fabriken.

Du meinst, die muessen auch 100TB/Tag fuer die Unterkunft zahlen? Nein, die werden anders abgezockt!
Die muessen aber oft ihre Ueberfahrt abbezahlen. Und nicht nur das, auch den “Transport” von der Westkueste an die Ostkueste.
Na, und diese Menschenhaendler sind die schlimmstem Kredithaie, die Thailand hat oder sie arbeiten mit ihnen zusammen.
Aus 15.000TB fuer die Ueberfahrt und 4-5.000TB fuer 300km Fahrt quer durch Suedthailand (normaler Bus etwa 130 TB/Pers) werden dann in 3 Jahren mit 100 TB taeglich 110.000TB.
Die Reederei hat “nichts” damit zu tun. Sie bekommt die Arbeitskraefte nur, wenn sie taeglich etwa 100TB zahlt, vom Lohn, was natuerlich der Arbeiter unterschrieben hat.
Trotzdem haben sie nach 3 Jahren mit Praemien 3-400.000TB gespart!
Davon koennen sie dann locker den Ruecktransport zahlen.
Bei dem Geld fuer die Fahrt durch Suedthailand, gibt es dann wieder ein “Verteil-System”, deswegen sind auch allen die “Haende gebunden”.
Die zwei jungen Angeklagten, die vermutlich wegen illegalen Aufenthalt ausgewiesen werden, sind nicht vom Himmel gefallen.
Nur, gegen die “Transporteure” wird nichts unternommen, da gaebe es reihenweise Versetzungen auf inaktive Posten. Geht meist auch nicht, weil man MiaNoi’s schlecht auf inaktive Posten versetzen kann.
Das gaebe Aerger mit den MiaNoi’s und die wissen alles.
Und bei den Hinter”maenner” bei den Kredithaien, ist es aehnlich wie beim Drogen”Kampf”!
Und was ist mit den Arbeitgebern, die Illegale einstellen? Die verstossen auch gegen Gesetze, … es passiert ihnen aber nix, weil auch sie ihren Obolus an das Netzwerk abdruecken!
Mit anderen Worten, wenn die Thais keine Korruption mehr wollen, muessen sich einfach ALLE nur an die Gesetze halten.
Das faengt an im Kleinen, indem kein Tee-Geld und Spar-Geld mehr an die Lehrerinnen gezahlt wird und die Kinder dann selbst alle Tests (zB Fuehrerschein) bestehen und geht bis zu den Grossen, wo alle Familienangehoerigen dann fuer ihre Straftaten persoenlich geradestehen muessen. Womit wir wieder beim Thema waeren.

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emi_rambus
Gast
emi_rambus
20. Dezember 2014 12:56 am

Hier sieht man ab 20 Uhr keine Wanderarbeiter mehr auf der Strasse wandern.
Die jungen Damen, die die man den alten Herren aufs Zimmer gebracht hat, wandern ab 5 Uhr wieder zurueck.
Die haben wahrscheinlich alle Angst vor der Dunkelheit.

exil
Gast
exil
19. Dezember 2014 5:26 pm

Hält man die Benimmregeln ein, wird man sich in Thailand sehr sicher fühlen und die Freundlichkeit der Thais schätzen lernen.

Ganz besonders gilt das für Burmesen die wie Arbeitssklaven gehalten werden und die für Verbrechen der Thais ihren Kopf hinhalten müssen.

Die Burmesen wurden sicherlich von Chiang Rai Fun beeinflusst und von Thaksin bezahlt um diese Aussage zu treffen.

exil
Gast
exil
19. Dezember 2014 5:19 pm

emi_rambus: Wo? In Thailand?? “unvorstellbar”!

Diese Menschen wurden sicherlich von Chiang Rai Fun negativ beeinflusst und von Thaksin bezahlt um so etwas über Thailand zu berichten.

Und wie kann jemand laut Stin, Angst und Panik in Thailand haben wo doch alle so freundlich und hilfsbereit sind. Und wenn diese Burmesen immer die Benimmregeln befolgen würden, für die Thais gratis arbeiten und für diverse Verbrechen ihren Kopf hinhalten so, wird man sich in Thailand sehr sicher fühlen und die Freundlichkeit der Thais schätzen lernen.

emi_rambus
Gast
emi_rambus
19. Dezember 2014 8:25 am

Er habe eine Stimmung von Angst und Panik unter seinen Landsleuten festgestellt, sagte der Vorsitzende der Kommission.

Wo? In Thailand?? “unvorstellbar”!