Anklage gegen ehemaligen Premierminister

Die Anti-Korruptionskommission (NACC) erklärte, das sie plant, den ehemaligen Premierminister Somchai Wongsawat anzuklagen, weil er der Polizei im Oktober 2008 den Befehl gab , gegen Gelbhemden-Demonstranten vorzugehen, die den Zugang zum Parlament blockierten.

Am 7. Oktober 2008 ordnete die damalige Regierung unter Premierminister Somchai die Polizei an, gegen die Gelbhemden-Demonstranten vorzugehen, die das Parlament blockierten, um Somchai zum Rücktritt zu zwingen.Bei dem Polizeieinsatz starben zwei Personen, viele wurden verletzt und verstümmelt.

Vicha Mahakhun, ein Sprecher der NACC, sagte, dass die Behörde Somchai und seine stellvertretendenPremierminister wegen Machtmissbrauchs vor dem Obersten Gerichtshof anklagen wolle. Die NACC werde dabeidie Rolle des Anklägers einnehmen, denn die Generalstaatsanwaltschaft habe den Fall abgelehnt.

„Die NACC hat den Fall genau geprüft“, sagte Vicha. „Wir werden durch einen Bericht der NationalenMenschenrechtskommission und dem Abschlussbericht des Parlaments unterstützt. Wir haben viele Beweise.“ Erfügte hinzu, dass diese Information die NACC sehr zuversichtlich machten.

Laut Vicha würde neben Somchai auch gegen seinen ehemaligen Vize Chavalit Yongchaiyudh und „einige andere Kabinettsmitglieder“ vorgegangen werden. Man warte noch ab, ob der Oberste Gerichtshof die Klage annehme, es sei,  ein Anhörungstermin sei bereits angesetzt.

Im Oktober 2008 besetzten Gelbhemden-Demonstranten, angeführt von der Volksallianz für Demokratie (PAD), denRegierungssitz und Teile Bangkoks. Sie versuchten, Premierminister Somchai zum Rücktritt zu bewegen, weil sie ihm vorwarfen, eine Marionette Thaksins zu sein.

Als die Polizei gegen die Demonstranten vorging, feuerten sie Tränengas auf die Protestler und setztenSchlagstöcke ein.

Zwei Demonstranten starben bei dem Einsatz. Die „gelbe“ Seite behauptet, dass die Polizei an deren Tod schuld sei, die „rote“ Seite behauptet, die Demonstranten hätten sich versehentlich mit selbstgebauten Sprengkörpern in die Luft gesprengt.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemeines veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
9 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
emi_rambus
Gast
emi_rambus
2. März 2015 3:54 am

berndgrimm: Da die “Gelben” meines Wissens nie Bomben gebastelt haben,
ganz im Gegensatz zu den “Roten”, ist dies eine Schutzbehauptung ohne Wert.

Richtig!

Aber der Hammer hier, war mir bis eben neu:

Am 18. Oktober 2008 setzte der Oberkommandierende des Heeres, General Anupong Paochinda Khattiya von seinem Posten im Kommoando für Operationen der Inneren Sicherheit (ISOC) ab. Er ernannte ihn stattdessen zum Aerobic-Leiter der Armee, was Khattiya als Demütigung empfand. Dieser drohte daraufhin, er habe einen Tanz vorbereitet, den „Werfen-von-Handgranaten-Tanz“. Während der Proteste der Thaksin-kritischen Volksallianz für Demokratie (PAD; „Gelbhemden“) organisierte Khattiya die „Ronin-Krieger“, die gegen die „Gelbhemden“ kämpften. Khattiya rühmte sich, dass seine Kämpfer die „gelben“ Protestler mit M79-Granatwerfern terrorisiert, einen der PAD-Sicherheitsleute getötet und 40 verletzt hatten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Khattiya_Sawasdipol#Politisches_Engagement

Genau das wurde behauptet, dass der getoetete PAD-Sicherheitsmann (ein Polizist in seiner Freizeit) gezielt verfolgt, beschossen und getoetet wurde.
Es gabe Bilder, wo Teile seines Unterkiefers und Innereien in einem Busch hingen.
General Khattiya Sawasdipol = „Kommandeur Rot“(Seh Daeng)

Die “beruehmte Forensikerin” hatte damals die Untersuchungen abgebrochen, weil “es sich um einen Polizisten handelte”.
Haette man damals schon SehDaeng zur Rechenschaft ziehen koennen, waere Thailand sehr wahrscheinlich 2010 viel erspart geblieben!

  emi_rambus(Quote)  (Reply)

berndgrimm
Gast
berndgrimm
9. Februar 2015 10:41 am

die „rote“ Seite behauptet, die Demonstranten hätten sich versehentlich mit selbstgebauten Sprengkörpern in die Luft gesprengt.

Da die “Gelben” meines Wissens nie Bomben gebastelt haben,
ganz im Gegensatz zu den “Roten”, ist dies eine Schutzbehauptung ohne Wert.
Ich, der ich damals bei vielen Gelben Demos dabei war (genau wie anschliessend
bei den “Roten” Demoschauspielen)
bin sehr froh dass auch die Gewaltakte von Thaksins braunen Ganoven
von damals noch vor Gericht kommen. Bravo!
Wenn Somchai auch nur kurz ” an der Macht war”(555 als Marionette
seiner Ehefrau Yaowapa Shinawatra)
hat er mehr Blut an den Fingern als seine Nachfolger!

suny:
Wozu das Alles? =>

http://passauwatchingthailand.com/2015/02/08/wozu-der-putsch-aus-sicht-eines-intellektuellen-der-rothemden/
Dass es keinen Widerstand der Rothemden gegen den Militärputsch vom Mai 2014 gegeben hat, ist einerseits sicherlich darauf zurückzuführen, dass das Militär auf den Putsch gut und genau vorbereitet war. Die meisten nationalen, regionalen und lokalen Anführer der Rothemden sind vom Militär gleich nach dem Putsch entweder festgenommen, ins Exil gezwungen oder seitdem intensiv überwacht worden, sodass eine Mobilisierung der Rothemden sich gar nicht erst einstellen konnte. Andererseits haben sich die Phue Thai Partei, die UDD und die Rothemden insgesamt auffallend ruhig verhalten. Somit ist der Eindruck entstanden, dass die Ruhe im Umfeld der Rothemden nicht nur eine logische Folge der repressiven Politik der Junta, sondern auch eine von den Rothemden selbst gewollte Ruhe war. Die vereinzelten Anti-Putsch-Aktionen sind durchweg von unabhängigen, meist studentischen Gruppierungen inittiert worden.

Eine dummdreiste Verdrehung von den hirnlosen Tätern,
die genau wie ihr Führer nie daran gedacht hätten
von Sutheps 7 Monatigen Volksmärschen
und am Ende von dem Totalversagen von Thaksin
und seinem Nummerngirl von den Fressnäpfen
der Macht verdrängt zu werden.
Künstlerpech eben.
Wir warten auf weitere Bomben!

emi_rambus
Gast
emi_rambus
9. Februar 2015 9:43 am

emi_rambus: Die Untersuchungen wurden doch von der beruehmten Forensikerin durchgefuehrt!?
Sind die Ergebnisse nicht mehr vorhanden!

Es wurden damals damals Gaskartuschen aus China eingesetzt, die in Thailand noch nie erprobt waren. Diese wurden aus Granatwerfern aehnlich oder gleich dem M79 verschossen.
Das Problem war meiner Ansicht nach nicht das Gas, sondern wie es eingesetzt wurde.
Die Polizei ging in voller Strassenbreite im geschlossenen Verband gegen die Demonstranten vor! Dabei hatte jeder(!!) Polizist einen Blooper und eine Umhaengetasche mit Munition.
Die Gaskartuschen (fast Getraenkedosen-Groesse) wurden dabei nicht, wie bei solchen Einsaetzen ueblich, weit vor oder hinter die Demonstranten verschossen, sondern voll in die Menschen hinein. Die Kartuschen wurden als “Spreng”-Geschosse gegen die Menschen benutzt.
Bei der Nachuntersuchung durch die Forensik, schlug zufaellig eine solche Kartusche in ein etwa unterarmdickes Stahlrohrgestell ein und hinterlies dort etwa eine Huehnerei grosse Delle.
Damit wurden dann auch die Untersuchungen eingestellt.
Bei der “Raeumung” durch die Polizei waren an den Einschlagpunkten der “Gasgranaten” aber auch immer wieder heftige Explosionen zu sehen.
Aus dem M79 kann man zB auch
-Explosivgranaten (HE)
-Splittergranaten
-panzerbrechende Granaten (AP)
verschiessen. Es war aber auch ein”MiB”zu sehen, mit Kapuze und weissem Mundschutz, der sich frei zwischen den Polizei bewegen konnte und der Handgranaten in Richtung Demonstranten warf, wobei die Polizei bei jedem Wurf immer respektvoll Platz machte.
Auch gab es Bilder, wo Polizisten mit der Dienstwaffe in Richtung Demonstranten schossen!
Die Polizei liess ueber einen langen Zeitraum nicht zu, dass Schwerst-Verwundete aus dem Kessel abtransportiert werden durften!.
Da es sich bei diesem Gas vermutlich um “Kotzgas”gehandelt hat, war es dort, bei dem Einsatz-“Konzept”Polizei, sehr wahrscheinlich in eine unverantwortlich hohen Konzentration vorhanden!

Moderne Tränengase können in großen Mengen zu Gesundheitsproblemen wie leichter Verätzung der Augen und Schleimhäute führen. Bei Personen mit Atemwegsproblemen (wie Asthma oder Bronchitis), Nieren- oder Leberschäden kann es zu ernsthaften Komplikationen kommen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Reizstoff#Probleme

https://www.youtube.com/watch?v=ypaSIQnjGK0

  emi_rambus(Quote)  (Reply)

emi_rambus
Gast
emi_rambus
9. Februar 2015 9:15 am

Was ist jetzt? Ich hatte noch >160 Minuten zum Aendern und schon steht der Beitrag im Blog!?

  emi_rambus(Quote)  (Reply)

emi_rambus
Gast
emi_rambus
9. Februar 2015 8:58 am

Als die Polizei gegen die Demonstranten vorging, feuerten sie Tränengas auf die Protestler

Die Untersuchungen wurden doch von der beruehmten Forensikerin durchgefuehrt!?
Sind die Ergebnisse nicht mehr vorhanden!
Sie ist mir deswegen in Erinnerung geblieben, weil die Untersuchungen an dem zweiten Todesopfer abgebrochen wurden, weil es sich dabei um einen Polizeibeamten handelte.
Das war aber der Leitende der Sicherheit bei den Gelben und ein besonderer Dorn im Auge der Polizei.

Hanseat
Gast
Hanseat
9. Februar 2015 6:31 am

„..Zwei Demonstranten starben bei dem Einsatz. Die „gelbe“ Seite behauptet, dass die Polizei an deren Tod schuld sei, die „rote“ Seite behauptet, die Demonstranten hätten sich versehentlich mit selbstgebauten Sprengkörpern in die Luft gesprengt…“

Moin,
was soll die rote Seite auch anderes von sich geben? Eine Demonstrantin wurde durch eine Gasgranate in der Bauchgegend getroffen und einem anderen Demonstranten wurde durch die Explosion einer Gasgranate ein Bein amputiert.
Mein damaliger Gegenpart im entschwundenen ST.de, der „gute“ Walter Roth versuchte mehrmals mir zu erklären, dass diesem Manne das Bein wieder nachgewachsen sei.
Der zweite Tote war der Sicherheitsmann der Gelben, ein ehemaliger Polizeioffizier, der in seinem Auto durch eine Autobombe vorzeitig ins Jenseits befördert wurde. Nur sollten wir wissen, dass dieser gute Mann auf der Todesliste der Roten Bewegung ganz oben stand. Natürlich hatte auch uns Walter eine Erklärung dafür, dass dieser Ex-Polizeioffizier zu dusselig gewesen sei, mit selbst gebastelten Bomben sicher umzugehen.
Nach diesem traurigen Tag, der kein Ruhmestag der Polizei war, trat der für die Sicherheit verantwortliche Minister und ehemalige MP und General Chavalit von seinem Posten zurück und gab bekannt, dass er die politische Verantwortung dieses schwarzen Tages übernehme.
Er, der Chavalit, ist und war bis dato der erste und einzige mir bekannte Politiker der Thaksin Seite, der zumindest politisch eine Verantwortung übernahm.