Polizei fahndet weiter nach Menschenhändler

Die Polizei fahndet weiterhin nach mutmaßlichen weiteren Menschenhändlern, die an dem Schmuggel von Rohingya beteiligt gewesen sein sollen. 29 Haftbefehle wurden bisher ausgestellt, 20 Haftbefehle bereits beantragt.

Zu den Verdächtigen gehören sowohl zwei stellvertretende Bezirkschefs aus Sadao, gegen einen Bezirkschef wird ermittelt. Auf der Liste stehen ferner Lokalpolitiker, Dorfchefs, Vize-Dorfchefs und Polizeibeamte. Etwa 50 Polizeibeamte und ein Oberst der Armee wurden bereits versetzt.

Allen Verdächtigen, Versetzten und Festgenommenen wird vorgeworfen, entweder nichts gegen den Menschenhandel unternommen oder sich aktiv daran beteiligt zu haben.

Somyos Angchotiphan, Unternehmer in der Tourismusbranche auf Koh Lipe in Satun, stellte sich den Behörden. Somyos gehört zu den 29, gegen die Haftbefehl beantragt wurde. Er bestreitet die Vorwürfe. Somyos ist ein Verwandter von Pajjuban Angchotiphan, ehemaliger Präsident der Provinzverwaltung Satun, eine einflussreiche Person in der Provinz.

Bereits am Freitag stellte sich Banjong Pongpol der Polizei, er ist Bürgermeister von Pedang Besar. Er steht unter dringendem Verdacht, am Menschenhandel beteiligt zu sein. 200 Sicherheitskräfte, Mitarbeiter des Finanzamtes und Anti-Geldwäschse-Einheiten durchsuchten sein Haus und vier weitere Orte, dazu gehört auch ein Resort im Wert von 30 Millionen Baht. An allen Orten wurden Dokumente beschlagnahmt, weil die Behörden Belege suchen, die Banjong mit dem Menschenhandel in Verbindung bringen. Die Dokumente könnten einen Antrag unterstützen, wonach Banjongs Vermögen von rund 100 Millionen Baht eingefroren werden soll. Die Dokumente bestehen aus Grundstücksurkunden, finanziellen Transaktionen, Quittungen und belegen den Verkauf von Luxuskarossen. Einige Tresore wurden ebenfalls beschlagnahmt.

Der ermittelnde Polizeibeamte sagte, er werde dem Innenministerium vorschlagen, Banjong und seinen Stellvertreter, Prasit Lemleh, ihren Ämtern zu entheben. Prasit stellte sich bereits den Behörden.

In den letzten drei Tagen konnten die Behörden 117 Immigranten in Songkhla lokalisieren, 110 Männer und sieben Frauen. Sie hatten drei Kinder bei sich. 26 von ihnen sind Rohingya aus Burma, die übrigen stammen aus Bangladesch.

Zunächst sollen sie in einem Flüchtlingslager unterkommen und befragt werden. Neben Nationalität und Ethnie wollen die Behörden den Immigration-Status feststellen. Falls sie sich freiwillig illegal im Land aufhalten sollten, werden sie bestraft. Dann erfolgt in der Regel die Abschiebung ins Heimatland.

Sollten sie aber Opfer von Menschenhändlern geworden sein, werde man sie dem Ministerium für soziale Entwicklung und menschliche Sicherheit übergeben, hieß es.

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emi_rambus
Gast
emi_rambus
10. Mai 2015 4:41 pm

“Zunächst sollen sie in einem Flüchtlingslager unterkommen und befragt werden. Neben Nationalität und Ethnie wollen die Behörden den Immigration-Status feststellen. Falls sie sich freiwillig illegal im Land aufhalten sollten, werden sie bestraft. Dann erfolgt in der Regel die Abschiebung ins Heimatland.

Sollten sie aber Opfer von Menschenhändlern geworden sein, werde man sie dem Ministerium für soziale Entwicklung und menschliche Sicherheit übergeben, hieß es.”

So wie ich die Rohingyas kennen, spricht sich die richtige Antwort schnell herum.
Sie haben aber immer nur das gemacht, was moeglich war.

  emi_rambus(Quote)  (Reply)